Dienstag, 30. Dezember 2014

Feuerwerk sicher lagern

Es gibt wieder Feuerwerk zu kaufen und viele von Euch haben bestimmt - ebenso wie ich - kräftig zugelangt. Jetzt habt Ihr den ganzen Stoff zu Hause, aber wie lagert man den denn nun am sichersten?
Das zu Silvester erhältliche, BAM-geprüfte Feuerwerk der Klassen P I & II und gilt als Gefahrgut und wird der Gefahrgutklasse 1.4 zugeordnet, welche es im Allgemeinen als Stoffe und Gegenstände mit geringer Explosionsgefahr ausweist - aber nur, wenn sie ordnungsgemäß verpackt sind.
Oberste Regel ist daher, dass Ihr weder Knallkörper noch Raketen und Verbundfeuerwerk lose herumliegen lasst. Das Feuerwerk befindet sich ab Werk in einer flammhemmenden bzw. nur schwer entzündlichen Verpackung, welche es vor Funken und Flammen schützt. Legt Ihr die Böller und Raketen ausgepackt irgendwo hin und einer kommt zum Beispiel mit der Glut einer Zigarette der Zündschnur zu nahe, dann gehts los. Böller sind hier vergleichsweise harmlos und machen meistens nur etwas Dreck und Brandflecken, aber wenn Euch eine Rakete in der Bude hochgeht, dann könnt Ihr am besten schonmal die Feuerwehr rufen. Die Zerlegerladung katapultiert die mit teilweise 2000 °C abbrennende Effektmasse in alle Richtungen und wenn Vorhänge oder Polstermöbel getroffen werden, gehen diese sofort in Flammen auf. Lose Restbestände aus dem Vorjahr müssen in fest verschließbaren, feuerbeständigen Behältern aufbewahrt werden, damit auch hier nichts passiert. Mein Tipp: Geht mal in den Army- oder Bundeswehrshop, denn dort gibt es gebrauchte Munitionskisten und Magazinbehälter aus Blech für nur ein paar Euro, welche sich für diesen Zweck hervorragend eignen.
Weiterhin solltet Ihr darauf achten, dass die verpackten Feuerwerksartikel nicht in der Nähe von Wärmequellen wie z.B. Öfen und Heizkörpern oder offenen Flammen (Kerzen, Kamin) gelagert werden und diese für Kinder - sofern vorhanden - nicht erreichbar sind. Zündquellen wie Feuerzeuge und Streichhölzer sollten zudem an einem gesonderten Ort aufbewahrt werden. Zudem solltet Ihr, auch wenn alles sicher verpackt ist, darauf achten, dass in unmittelbarer Nähe zum Feuerwerk nicht geraucht wird.

Für den Fall, dass warum auch immer doch mal was ungewollt in der Bude explodiert, müsst Ihr unbedingt geeignetes Löschgerät in Form eines Feuerlöschers mit ABC-Pulver oder Schaum vorhalten (z.B. GLORIA SK 6 PRO / GLORIA PSE 6 GA). Versucht nicht, das bereits explodierende Feuerwerk noch irgendwie auseinander zu ziehen!

© PhoenixFeuerschutz 2014

Sonntag, 28. Dezember 2014

Gefährliche Polenböller

Am 31. Dezember fliegt uns das Jahr 2014 - so wie auch die vergangenen Jahre und Jahrzehnte - mit reichlich Feuerwerk um die Ohren und den letzten Jahreswechsel ließen sich die Deutschen rund 124 Mio. Euro kosten. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen dabei Verbundfeuerwerke, welche mit einmaligem Zünden bis zu 300 Effekte in den hoffentlich sternenklaren Silvesterhimmel feuern.
Das ist schon sehr interessant, denn zu meinen Hochzeiten der Feuerwerkerei wurden fast ausschließlich Böller gekauft - Effektbatterien gab es noch gar nicht. Meine pyrotechnischen Vorlieben äußerten sich dabei in China-Böllern der Kategorien C & D, den Super-Böllern I & II sowie den kubischen Kanonenschlägen, welche dann allesamt gleich schinkenweise rangeschafft wurden. Auch Luftheuler und "Deutsche Kracher" mit Reibekopfzünder gehörten mit zum Arsenal, doch leider sind die beiden letztgenannten Feuerwerksartikel in Deutschland mittlerweile verboten. Heute baller und böller ich immer noch sehr gerne, doch nur mit in Deutschland zugelassenem und BAM-geprüftem Sicherheitsfeuerwerk.

Was sich allerdings wegen des größeren Wumms leider auch einer seit Jahren schon großen Beliebtheit erfreut, sind illegale Böller aus dem Ausland. Häufig stammen diese aus Polen oder Russland, weswegen sie zumeist etwas salopp als "Polenböller" bezeichnet werden. Diese Feuerwerkskörper sind extrem gefährlich, da sie nicht mit relativ harmlosem Schwarzpulver, sondern vielfach mit Mischungen aus Oxidatoren und Metallpulvern - den sogenannten Blitzknallsätzen (BKS) - gefüllt sind. Ein Blitzknallsatz explodiert auch umverdämmt mit einem ohrenbetäubenden Knall unter enormer Energieabgabe und die Reaktionsgeschwindigkeit ist dabei so stark, dass Mengen ab 100 g nach dem Zünden sogar detonieren können. Die hierbei entstehende Druckwelle breitet sich mit Überschallgeschwindigkeit (> 343 m/s bzw. > 1235 km/h) aus, was sie extrem zerstörerisch macht. Polenböller sind also im Vergleich zu den BAM-geprüften Böllern mit starkem Sprengstoff gefüllt, welcher dem Sprengstoffgesetz unterliegt und nur von ausgebildeten Feuerwerkern erworben und gezündet werden darf. In den Händen angetrunkener Partygäste hat dieses Zeug nichts zu suchen, da es bei unsachgemäßer Handhabung zu schweren Zerstörungen und erheblichen Verletzungen führen kann. Eine Vogelschreckpatrone enthält z.B. 1,8 g BKS und sie ist, wenn man sich blöde anstellt, durchaus dazu in der Lage, einem mehrere Finger abzureißen. Einige Polenböller wie z.B. der "Tiger Boom" enthalten irrsinnige 300 g BKS und was damit alles passieren kann, brauch ich ja jetzt nicht extra erklären. Polenböller sind jedoch nicht nur aufgrund ihrer Kraft extrem gefährlich, sondern auch die Zusammensetzung der Blitzknallsätze kann fatal sein. Bei diesen Dingern weiß man nie so genau, was da eigentlich drin ist. Einige Polenböller enthalten als Oxidatoren anstelle der relativ handhabungssicheren Perchlorate höchst instabile und sehr reaktive Chlorate wie z.B. Kaliumchlorat. Mischungen aus Chloraten und Metallpulvern oder fein gepulverten organischen Stoffen sind äußert stoßempfindlich und reagieren auch auf statische Aufladung mit einem lauten Knall. Solche Mischungen sind unberechenbar und können quasi aus heiterem Himmel in die Luft gehen.

Damit das neue Jahr nicht im Krankenhaus oder Leichenwagen beginnt, bitte ich Euch eindringlich:
LASST DIE FINGER VON ILLEGALEN BÖLLERN!!!
Kauft Euer Feuerwerk nur im bekannten Einzelhandel, wozu die Bau- und Supermärkte, Kauf- und Warenhäuser sowie die Discounter der einschlägigen Handelsketten gehören, denn nur hier erhaltet Ihr BAM-geprüftes sowie in Deutschland zugelassenes Sicherheitsfeuerwerk, welches im Umgang recht ungefährlich ist und als unbedenklich eingestuft wird (BAM-P-II; Klassen  1.4. G / 1.4. S).
Lest Euch auch nochmal meinen Artikel "Silvester - Sicherer Umgang mit Feuerwerk" durch, ist nie verkehrt.

Ich möchte diese Gelegenheit auch nutzen, um mich sehr herzlich bei meinen Lesern und das große Interesse an meiner Seite zu bedanken. Vielen Dank! Auch in Sachen Feuerlöschermuseum war das Jahr 2014 mit 76 Neuzugängen sehr erfolgreich.
Ich werde Euch natürlich auch im nächsten Jahr wieder mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Also - lasst es krachen und einen Guten Rutsch! ins Jahr 2015.

Ganz aktuelle Informationen findet Ihr in diesem Artikel.

Euer Chris

© PhoenixFeuerschutz 2014

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Spielzeit! Pfiffige Jugendfeuerwehr-Spiele für drinnen und draußen!

Neuerscheinung bei ecomed Sicherheit:


Aus der Schule sind Kinder und Jugendliche es gewohnt, dass sie aufgrund der Leistung bewertet werden. Doch bei der Feuerwehr wird nicht danach beurteilt. Vielmehr geht es um einen festen Zusammenhalt innerhalb Ihrer Jugendfeuerwehr. Im Mittelpunkt stehen die Zusammenarbeit und der Spaß am Miteinander. Der neue Spiele-Baukasten „Spielzeit!“ vom Verlag ecomed SICHERHEIT enthält Spiele zur sozialen Interaktion, zum Auspowern, zur Konzentration, zum Wissensstand abfragen und Geschicklichkeitsspiele. Spiele wie „Schätzfragen“, „Zeitreise“, „Richtig oder falsch“, „Kartenküssen“ und „Störsender“ erhöhen den Lerneffekt allein durch das Mitmachen und die Zusammenarbeit der Kinder und Jugendlichen.


Der Baukasten enthält:

Eine CD-ROM mit 11 Spielen, den dazu gehörenden Anleitungen, Auflösungen und Hinweisen für den Spielleiter.
Das Begleitbuch für den Ausbilder erklärt, welches Stichwort für welches Lernziel geeignet ist. Dort sind auch weitere Spielideen zu finden.
Zusätzlich enthält die Spielebox zwei Kartenspiele, nämlich das „Fahrzeug-Quartett“ und das Memo-Spiel „Funkrufkennziffern“.
Die durchdachten Spielkonzepte von Julia Kollmer haben das Ziel, das Gemeinschaftserlebnis von Jugendfeuerwehren zu stärken.

Julia Kollmer
Spielzeit!
64 Seiten, 2014, Softcover mit CD-ROM + Karten
ecomed SICHERHEIT, Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH
EUR 59,99
ISBN 978-3-609-68747-6




Montag, 15. Dezember 2014

Erhöhte Brandgefahr in der Weihnachtszeit

Statistiken der GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherer) zufolge steigt im Monat Dezember die Zahl an Wohnungsbränden im Vergleich zu den übrigen Monaten um satte 40 % an und der Großteil dieser Schadenfeuer geht auf Unachtsamkeit im Umgang mit offenem Licht, d.h. brennenden Kerzen zurück. Kerzen gehören zur Weihnachtsdekoration wie das Amen! in der Christmette an Heiligabend und ein ganz klassisches Beispiel ist natürlich der Adventskranz. Die Gefahren, welche von diesem schön anzuschauenden Gesteck ausgehen, werden von den meisten Leuten jedoch ganz klar unterschätzt. Solange man stets ein Auge auf den Kranz hat, nachdem die Kerzen entzündet worden sind, ist alles in Ordnung, doch gerade diese Pflicht wird nur allzu gern vernachlässigt. Das Telefon schellt, es klingelt an der Tür und so weiter und sofort und schon steht der Kranz alleine da! Es reichen wirklich schon ein paar Augenblicke der Unachtsamkeit, um eine Katastrophe heraufzubeschwören. Weihnachtsgestecke - insbesondere solche aus anfangs noch frischem Tannengrün - werden mit fortschreitender Adventszeit staubtrocken und die natürlichen Harze und Öle des Tannengrüns sind ein wahrer Brandbeschleuniger, welcher das Gesteck innerhalb von Sekunden in Flammen aufgehen lässt. Ganz extrem ist dieser Effekt natürlich bei einem Weihnachtsbaum! Dieser verpufft regelrecht und setzt innerhalb von 30 Sekunden die gesamte Zimmereinrichtung in Brand! Wer jetzt glaubt, so etwas passiert immer nur den anderen Leuten, der irrt gewaltig - und das bestätigen sogar Gerichte.
Zu dem Einwand eines Klägers, dass die Wahrscheinlichkeit eines Schadenfeuers gering sei, urteilten das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen (5K 101/85 v. 14.11.1985) sowie das Oberverwaltungsgericht Münster (10A 363/86 v. 11.12.1987): "Es entspricht der Lebenserfahrung, dass mit der Entstehung eines Brandes praktisch jederzeit gerechnet werden muss. Der Umstand, dass in vielen Gebäuden jahrzehntelang kein Brand ausbricht, beweist nicht, dass keine Gefahr besteht, sondern stellt für den Betroffenen einen Glücksfall dar, mit dessen Ende jederzeit gerechnet werden muss."
Das Ende dieses Glücksfalls musste z.B. auch Graf Edzard zu Innhausen und Knyphausen am eigenen Leibe erleben, nämlich dann, als ihm am 26. Dezember 1893 sein schön geschmückter Weihnachtsbaum umkippte. Dieser setzte die Leinentapeten in Brand und so blieben am Ende des Weihnachtsfestes 1893 nur noch die rauchenden Grundmauern der Hauptburg von Schloss Lütetsburg (Ostfriesland) stehen. Jahrzehnte- oder gar Jahrhundertelang wurde ein festlich geschmückter, mit echten Kerzen bestückter Weihnachtsbaum aufgestellt und es ist nichts passiert. 1893 riss die Glückssträhne und die Sache ging in die Hose.

Damit Euch so etwas nicht passiert, mahne ich noch einmal eindringlich dazu:

Haltet brennende Kerzen stets im Auge und lasst sie niemals auch nur 1 Minute unbeaufsichtigt - schon gar nicht, wenn Kinder oder Haustiere im Haushalt leben!

Haltet Abstand zu brennbaren Gegenständen (Vorhänge, Möbel etc.) und tauscht weit niedergebrannte Kerzen rechtzeitig durch neue aus!


Befestigt die Kerzen in Euren Gestecken nur auf einer feuerfesten Unterlage!


Tauscht - nach Möglichkeit - das Tannengrün in Euren Gestecken nach ein bis zwei Wochen durch frisches aus (haben wir auch heute gemacht)!


Benutzt einen Weihnachtsbaumständer mit Wasserbehälter!


Verzichtet auf echte Kerzen im Weihnachtsbaum und greift am besten auf kabellose LED-Weihnachtsbaumkerzen zurück!


Haltet für den Fall der Fälle einen geeigneten Feuerlöscher (z.B. GLORIA SK 6 PRO) bereit!
Lest Euch alle Informationen noch einmal ausführlich in dem Artikel Brandschutz in der Weihnachtszeit durch!


Aber ich will hier nicht - wie üblich - wieder nur mit erhobenem Zeigefinger stehen sondern Euch bei dieser Gelegenheit auch eine schöne Adventszeit sowie ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Eurer Lieben wünschen.

Also - Frohe Weihnachten und lasst nichts an- bzw. abbrennen!

Euer Chris

© PhoenixFeuerschutz 2014


Donnerstag, 11. Dezember 2014

GLORIA Wasserlöscher

Die Wasserlöscher lassen sich je nach Art Ihrer Druckerzeugung in Auflade- und Dauerdrucklöscher unterteilen und genau so wollen wir es hier auch machen. Dazu sei gesagt, dass mir bis 1992 kein Modell bekannt ist, welches als Dauerdrucklöscher ausgeführt ist. Des weiteren gab es die Nasslöscher bis dahin auch nur mit einer Füllmenge von 10 l.

Aufladelöscher
Aufladelöscher zeichnen sich dadurch aus, dass der Löschmittelbehälter nicht permanent unter Druck steht, sondern erst kurz vor dem Einsatz aufgeladen, d.h. unter Druck gesetzt wird. Das Treibmittel wird dabei in einer seitlichen Flasche außerhalb des Löschmittelbehälters oder in einer separaten Patron im Inneren des Löschmittelbehälters gespeichert. Die Aufladung erfolgt im Falle der Feuerlöscher mit außenliegender Druckgasflasche - den sogenannten Außenflaschenfeuerlöschern - einfach durch Aufdrehen des Ventils an der Druckgasflasche. Die Feuerlöscher mit innenliegender Druckgaspatrone werden mit Hilfe eines Schlagknopfes oder einer Zughebelarmatur unter Druck gesetzt.
Wasser-Aufladelöscher arbeiten mit einem Betriebsdruck von 7 bar und werden mit etwa 90 g (10 l-Löscher) Kohlendioxid aufgeladen.

DIN NASS 10

TYP N 10 Hn / N 10 Hf - 30


TYP Wi 10 N / Wi 10 F


TYP WSi 10 N / WSi 10 F


TYP W 10 DF (zu diesem Typ sind noch keine Informationen vorhanden)


TYP Wi 10 EN


© PhoenixFeuerschutz 2014

Montag, 8. Dezember 2014

GLORIA Modellgeschichte

Eine Besonderheit der GLORIA-WERKE ist ihre unglaubliche Typenvielfalt. Die Typen- und Modellgeschichte scheint mit ihren zahlreichen Überarbeitungen fast endlos zu sein und auch ich entdecke nach fast 30 Jahren intensiver Sammelleidenschaft immer noch einige Modelle bzw. einige Ausführungen, von deren Existenz sich niemals zu träumen gewagt hatte. Hier möchte ich nun einmal den Versuch machen, eine umfassende Modellgeschichte aller von GLORIA produzierter Feuerlöscher vorzustellen. Die Aufzählung beschränkt sich dabei zunächst einmal nur auf die zwischen 1950 und 1992 unter der alten DIN 14406 Teil 1-3 zugelassenen Geräte.
Die Vorstellung erhebt zudem - zumindest vorerst - noch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und es kann auch bei den angegeben Jahreszahlen zu kleineren Abweichungen kommen, da nach der Schließung des Produktionsstandortes Wadersloh im Jahre 2007 hierfür wichtige Dokumente einfach in der Tonne gelandet sind. Deshalb muss ich mir das alles selbst zusammenreimen und ich kann dabei fast nur auf die Originalgeräte zurückgreifen, welche in meinem Besitz sind. Naja, kein Problem, denn ich besitze mittlerweile gut 250 Feuerlöscher aus dem Hause GLORIA und kann die Modellgeschichte somit recht gut abdecken. Ich bin quasi das neue Firmenarchiv der alten GLORIA-WERKE und nun mittlerweile - natürlich mit der Unterstützung eines weiteren GLORIA-Experten - der einzige, der diese Modellgeschichte rekonstruieren kann.

Ich habe lange, sehr lange überlegt, wie ich es anstellen soll und habe auch zahlreiche, mitunter arbeitsintensive Strukturierungen wieder verworfen, da sie nach reiflichen Überlegungen vermutlich nur in einem Chaos geendet hätten - und genau das wollen wir ja nicht. Deshalb habe ich die Feuerlöscher erstmal ganz einfach nach ihrem Löschmittel geordnet. Alles weitere erfahrt Ihr dann unter den entsprechenden Einträgen. Bis alles so halbwegs vollständig sein wird, wird es mit Sicherheit noch Monate wenn nicht Jahre dauern, denn man muss sich das mal so vor Augen führen:
Die GLORIA-WERKE haben zwischen 1950 und 1992 in etwa 100 verschiedene Typen von Feuerlöschern produziert und durch die Tatsache, dass viele Typen über einen langen Zeitraum von 40 - 50 Jahren auf dem Markt waren, gibt es sie natürlich in verschiedenen Ausführungen, welche durch stetige Weiterentwicklungen bzw. Angleichungen an den jeweils aktuellen Stand der Technik zu begründen sind. Die Änderungen können dabei teilweise nur marginal sein, wie etwa, als sich die Bezeichnung "DIN TROCKEN" Ende der 1960er Jahre zu "DIN PULVER" änderte. Hier dann mal eine neue Schlauchhalterung, da eine neue Sicherung und ruck zuck hat man eine Vielzahl von Ausführungen von ein und demselben Typ Feuerlöscher.
Der Typ Pi 6 G wurde beispielsweise von 1959 bis etwa 2005 gebaut und allein bis 1992 gibt es von ihm mindestens 14 verschiedene Versionen, welche sich teilweise durch nur kleine Details voneinander unterscheiden. Doch es ist nicht jeder Typ so vielfältig; Einige Serien wie z.B. der P 6 H sowie der P 6 K wurden nur wenige Jahre produziert und Serien wie der PE sind erst 1984 zugelassen worden. Es gibt auch Modelle wie die Serie N (die alten Wasserlöscher), welche für gut 10 Jahre von der Bildfläche verschwanden und Anfang der 1970er durch die Serie Wi neu geschaffen worden sind. Wiederum andere verschwanden ganz, wozu Mitte der 1960er Jahre die Tetralöscher und Mitte der 1970er die CB-Löscher gehören. Es gibt also so etwas wie eine natürliche Auslese, welche die Zahl deutlich verringert, aber trotzdem: einige hundert werden es sein!

Typen-Kurzübersicht


Pulver-Aufladelöscher
GLORIA - Serie DIN TROCKEN 6 alter Bauart
GLORIA - Serie DIN TROCKEN 9 alter Bauart
GLORIA - Serie DIN TROCKEN 6 S
GLORIA - Serie DIN TROCKEN 12
GLORIA - Serie P 6
GLORIA - Serie P 6 S
GLORIA - Serie P 6 LKW
GLORIA - Serie P 6 SG
GLORIA - Serie P 12
GLORIA - Serie P 12 G
GLORIA - Serie Pi 6
GLORIA - Serie Pi 12
GLORIA - Serie Pi 6 S
GLORIA - Serie Pi 6 G
GLORIA - Serie Pi 12 G
GLORIA - Serie Pi 12 M
GLORIA - Serie Pn 6
GLORIA - Serie Pn 12
GLORIA - Serie Pn 6 S
GLORIA - Serie Pn 6 G
GLORIA - Serie Pn 12 G
GLORIA - Serie PE 6 G
GLORIA - Serie PE 12 G
GLORIA - Serie PE 6 GA
GLORIA - Serie PE 12 GA
GLORIA - Serie PS 6 G
GLORIA - Serie PS 12 G
GLORIA - Serie PS 6 GA
GLORIA - Serie PS 12 GA

Pulver-Dauerdrucklöscher
GLORIA - Serie P 6 H
GLORIA - Serie P 12 H
GLORIA - Serie P 6 K
GLORIA - Serie P 6 D
GLORIA - Serie P 12 D
GLORIA - Serie P 6 GD
GLORIA - Serie P 12 GD
GLORIA - Serie PA 6 GD
GLORIA - Serie PA 12 GD
GLORIA - Serie PaA 6 G
GLORIA - Serie PaD 12 G
GLORIA - Serie PD 6
GLORIA - Serie PD 6 G
GLORIA - Serie PD 12
GLORIA - Serie PD 12 G

Kohlensäure-Schnee- und Gaslöscher
GLORIA - Serie 802
GLORIA - Serie 806
GLORIA - Serie KS 1,5 S
GLORIA - Serie KS 1,5 D
GLORIA - Serie KS 1,5 DB
GLORIA - Serie KS 1,5 SB
GLORIA - Serie KS 1,5 SG
GLORIA - Serie KS 2 SB
GLORIA - Serie KS 2 SBS
GLORIA - Serie KS 2 SG
GLORIA - Serie KS 3 SBS (Deutsche Bahn / Schweiz)
GLORIA - Serie KS 6
GLORIA - Serie KS 6 S
GLORIA - Serie KS 6 SE
GLORIA - Serie KS 6 SG
GLORIA - Serie KS 6 DB

Wasser-Aufladelöscher
GLORIA - Serie DIN NASS 10
GLORIA - Serie N 10 H-0
GLORIA - Serie N 10 Hf-30
GLORIA - Serie Wi 10 N
GLORIA - Serie Wi 10 F
GLORIA - Serie WSi 10 N
GLORIA - Serie WSi 10 F
GLORIA - Serie Wi 10 EN
GLORIA - Serie Wi 10 EF-20
GLORIA - Serie Wi 10 EF-30
GLORIA - Serie Wi 10 EFS
GLORIA - Serie Wi 10 EFS-30
GLORIA - Serie Wi 10 ENV

Wasser-Dauerdrucklöscher
GLORIA - Serie W 10 DN
GLORIA - Serie W 10 DF

Schaum-Aufladelöscher
GLORIA - Serie S 10 HnC
GLORIA - Serie Wi 10 LW
GLORIA - Serie Si 10 LW
GLORIA - Serie Si 10 Ni
GLORIA - Serie Wi 10 ENI

Halonlöscher (inkl. Autolöscher, Tetra u. CB)
GLORIA - Serie DIN TETRA 1/2
GLORIA - Serie DIN TETRA 0,8
GLORIA - Serie DIN TETRA 2
GLORIA - Serie CB 0,2
GLORIA - Serie CB 0,8
GLORIA - Serie H 0,8
GLORIA - Serie H 2,0
GLORIA - Serie HA 2 V
GLORIA - Serie HA 4 V
GLORIA - Serie HA 4 VN
GLORIA - Serie HA 6 V
GLORIA - Serie HA 6 VN

Fortsetzung folgt.

GLORIA Pulverlöscher

GLORIA Wasserlöscher

GLORIA Kohlendioxidlöscher

GLORIA Schaumlöscher

GLORIA Halonlöscher

GLORIA CB-Löscher

GLORIA Tetralöscher

GLORIA Autolöscher

© PhoenixFeuerschutz 2014


Mittwoch, 3. Dezember 2014

GLORIA Typ PE 6 GA Bj. 1990

Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN Feuerlöscher
Typ: PE 6 GA
Baujahr: 1990
Bauart: PG 6 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibgaspatrone
Inhalt: 6 kg ABC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 11,5 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1986 - 1992




Geschichte:
Hier haben wir einen Feuerlöscher aus der Typenserie PE und so auf den ersten Blick sieht er erstmal aus, wie ein handelsüblicher Feuerlöscher. In Wirklichkeit ist dieser Typ PE 6 GA aus dem Jahre 1990 jedoch etwas ganz besonders seltenes - "warum denn dieses?", werden viele sich jetzt fragen.
Nun, das Besondere an diesem Feuerlöscher ist nicht nur seine Armatur, sondern der gesamte Typ an sich!
Diese Armatur wurde ab Ende der 1970er Jahre eigentlich nur für die Dauerdrucklöscher vom Typ PA 6/12 GD und W 10 DF sowie für die Halonlöscher HA 2 V, HA 4 V und HA 6 V verwendet. Auch bei den Schaumlöschern der Si-Serie wurde diese Armatur von 1995 bis etwa 2010 verbaut. Der Einsatz dieser Armatur bei einem Aufladelöscher ist sowohl mir, wie auch anderen Experten aus meinem Gremium völlig neu!


Die Serie PE ist nicht neu und die Typen PE 6 G sowie PE 12 G sind zwischen 1984 und 1995 millionenfach verkauft worden. Hier links auf dem Bild sehen wir einen solchen "handelsüblichen" Typ PE 6 G aus dem Jahre 1987 und es fällt auf, dass dieser mit einer einfachen Druckhebelarmartur, der sog. Schnabelarmatur ausgerüstet ist. Das Funktionsprinzip beider Armaturen ist gleich, denn durch ein erstes Niederdrücken des Druckhebels wird die im Löschmittelbehälter befindliche Treibgaspatrone angestochen. Wird der Hebel erneut heruntergedrückt, stößt der Feuerlöscher das Pulver aus. Dieses Prinzip wird schon seit den 1950er Jahren bei Minimax verwendet und 1984 hatten die Glorianer dann auch die Idee, diese Einhandbedienung für Aufladelöscher einzuführen. Der Typ PE 6 G wurde 1984 erstmals zugelassen und bis etwa 1994 in dieser Form gebaut - geändert wurden lediglich der Siebdruck (ab 1992 nach DIN EN 3) sowie im gleichen Zuge auch die Standnocken. Ab 1995 wurde der PE 6/12 G durch den PEP 6/12 GA abgelöst, welcher sich vom "guten alten PE" nur durch seinen Standring aus Kunststoff, der Ventilarmatur aus Messing und einer rot-schwarzen Schnabelarmatur unterschied.


Als ich den PE 6 GA das erste mal auf einem Foto versteckt hinter anderen Feuerlöschern sah, meinte ich zunächst, dass es sich dabei um einen PA 6 GD handelt, also einen einfachen Dauerdrucklöscher. Doch dann fiel mir auf, dass dieser Feuerlöscher ja anstelle eines weißen Kragens am Flaschenhals (wurde zur Abgrenzung zu den Halonlöschern verwendet, welche einen gelben Kragen hatten) einen vernickelten Ventilkörper mit Überwurfmutter besitzt. Da war mir klar, dass es sich um einen Auflader handelt. Nach dieser Entdeckung wollte ich diesen Feuerlöscher natürlich unbedingt haben und das hat auch dank meiner Freunde aus der Brandschutzbranche problemlos geklappt.
Tja, dass es sich nicht um einen Umbau handelt, wird durch das Siebdruckbild eindeutig bezeugt, denn dieses spiegelt in den Piktogrammen zur Bedienung auch die massive Druckhebelarmatur wider und ich dachte, dass er dann wohl irgendwie eine andere Pulversorte drin haben müsste. Aber auch hier: Fehlanzeige! Sowohl der 1984 zugelassene Typ PE 6 G, als auch der 1986 zugelassene PE 6 GA sind mit GLORIA-Glutex (PL-3/65) gefüllt!
Wenn man sich den 1993 erschienen und nach der EN3 zugelassenen PE 6 GA anschaut, dann müsste der Feuerlöscher dem "GA" nach zu urteilen eigentlich mit dem gelben PL 17/87 "ADEX" gefüllt sein... ist er aber nicht - geht auch gar nicht, denn wie soll ein 1986 zugelassener Löscher ein erst 1987 entwickelten Pulver enthalten? Das macht mich echt ganz bekloppt und sowas, das gibts auch nur bei GLORIA! Ihr seht schon... eine wirkliche Erklärung habe ich nicht! Wahnsinn!

Tja, also bei diesem Feuerlöscher vom Typ PE 6 GA handelt es sich meines Erachtens nach um eine seltene Sonderform des Typs PE 6 G, welcher im Zeitraum von 1986 bis 1990 produziert worden ist - vielleicht auch bis 1992. Da ich die herkömmlichen PE 6 G selbst an jeder Ecke gesehen habe, aber diesen hier noch niemals zuvor, lässt vermuten, dass er in wesentlich geringerer Stückzahl gebaut und ausgeliefert worden ist. Daher bin ich ganz besonders stolz, Euch dieses tolle und seltene Stück in Bestzustand hier präsentieren zu können. Ob es den wohl auch 12er gab?

© PhoenixFeuerschutz 2014

Mittwoch, 26. November 2014

GLORIA Typ Pi 12 M Bj. 1995 (Metallbrandlöscher)

Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN Feuerlöscher
Typ: Pi 12 M (Metallbrandlöscher)
Baujahr: 1995
Bauart: PM 12 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibgaspatrone
Inhalt: 12 kg D-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 21 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1984 - 2003




Geschichte:
Tja, was ich Euch hier präsentiere, dürftet Ihr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch niemals gesehen haben - außer, Ihr arbeitet in einem Betrieb, in welchem hin und wieder mal brennende Metalle gelöscht werden müssen! Hier haben wir einen extrem seltenen Metallbrandlöscher vom Typ Pi 12 M aus dem Jahre 1995, doch bevor wir näher auf den Löscher eingehen, wollen wir uns zum Verständnis erst einmal mit dem Sonderfall "Metallbrand" beschäftigen.

Metallbrände
Bei Metallbränden handelt es sich zumeist weniger um ein Feuer bzw. einen Brand im herkömmlichen Sinne mit Flammenbildung, sondern vielmehr um eine glühende Schmelze von Temperaturen von bis zu 3000 °C - je nachdem, was für ein Metall da gerade so in Brand geraten ist. Grundsätzlich können alle Metalle schmelzen, doch einige von ihnen sind besonders gefährlich und dazu gehören Aluminium, Magnesium, Kalium, Natrium, Lithium, Natriumhydrid, Aluminiumtriaethyl, Kaliummethylat, Bor, Zirconium sowie auch angereichertes Uran. Um Metallbrände gefahrlos ablöschen zu können, bedarf es einerseits des richtigen Löschmittels und andererseits der richtigen Aufbringung desselben. Da Metalle mit sehr hohen Temperaturen brennen, setzt sich das einzig für die Brandklasse D zugelassene Löschmittel aus reinen Salzen zusammen, welche sehr temperaturbeständig und reaktionsträge sind. Salz schmilzt einfach und bildet auf dem Brandgut eine Sinterschicht, welche die Zufuhr von verbrennungsnotwendigem Sauerstoff unterbindet und den Brand so letztendlich erstickt.


Pulver, Wasser, Schaum und Kohlendioxid sind wirkungslos gegen Metallbrände!

ABC- und BC- Löschpulver würden einfach mit verbrennen, wogegen wässrige Lösungen (Wasser, Schaum) und Kohlendioxid sogar zu schweren Explosionen führen können! Der Grund hierfür ist, dass sich diese bei den extremen Temperaturen in ihre chemischen Bestandteile zersetzen und dabei brennbarer Wasserstoff (Wasser, Schaum) und brandförderndem Sauerstoff entsteht. Das knallt gewaltig, wie die Explosion der Feuerwerksfabrik S.E. Fireworks im niederländischen Enschede am 13. Mai 2000 gezeigt hat. Auf dem Gelände sind ohne Kenntnis der Behörden gefährliche Explosivstoffe sowie metallische Brennstoffe in Pulverform zur Herstellung von Feuewerk gelagert worden, sodass mit Sicherheit Stoffe wie Magnesium, Magnesium-Aluminium-Legierungen, Aluminium, Titan, Zirkonium und Bor sowie verschiedene Metallhydride auf dem Gelände anzutreffen waren. Irgendwas ist schiefgelaufen an diesem heißen und sonnigen Samstag im Mai, sodass einige dieser Substanzen - begünstigt durch eine teilweise sachwidrige Unterbringung in Überseecontainern - in Brand geraten sind.
Die Feuerwehr wusste nichts von der Anwesenheit dieser Stoffe und hat versucht, den Brand mit Wasser einzudämmen, was dann schließlich gegen 15:40 Uhr Ortszeit zum großen Knall geführt hat, in dem der gesamte Stadtteil Rombeek in Schutt und Asche versunken ist
Metallbrände lassen sich behelfsmäßig auch mit Sand oder Graugussspänen ablöschen, doch führen diese "Löschmittel" nicht unbedingt zum Erfolg, sodass auf sie wirklich nur dann zurückgegriffen werden sollte, wenn kein Metallbrandlöscher zur Hand ist.
Damit die glühende Metallschmelze möglichst an einer Stelle bleibt und ganz abgedeckt werden kann, muss die Aufbringung des Löschmittels ganz sanft und fast drucklos erfolgen. Für diesen Zweck sind Metallbrandlöscher mit einer Pulverbrause - im Fachjargon "Metallbrand-Appliktor" gennant, ausgestattet. Diese bremst den Druck des Löschmittelstrahls und sorgt durch das am Ende angebrachte Sieb dafür, dass das Löschpulver so sanft wie der Puderzucker auf Eure Waffel aufgebracht wird.
Generell rate ich Euch aber: Wenn Ihr einen sich entwickelnden Metallbrand entdeckt und nicht wirklich Euer Leben oder das anderer Personen in Gefahr ist, dann lasst die Löscherei sein und seht zu, dass Ihr möglichst schnell möglichst weit wegkommt! Brände oben genannter Metalle sind extrem gefährlich und können von jetzt auf gleich explosionsartig ablaufen! Gleiches gilt besonders für einen Brand von angereichertem Uran! Die Brandgase sind derart giftig, dass Euch ein einiger Atemzug tötet... nehmt die Beine in die Hand und seht zu, dass Ihr Land gewinnt!



So, nach diesem kleinen Exkurs widmen wir uns nun dem herrlichen Pi 12 M. Vom äußeren Erscheinungsbild her gleicht der Pi 12 M im Prinzip einem herkömmlichen Pi 12 G mit ABC-Pulverfüllung, doch dass es sich um einen Metallbrandlöscher handelt, zeigt eindeutig die auf die Löschpistole aufgeschraubte Pulverbrause, welche für das weiche Aufbringen des Löschmittels benötigt wird. So wie alle anderen Auflader arbeiten auch Metallbrandlöscher - in diesem Falle durch das Einblasen von 300 g Kohlendioxid - mit einem Betriebsdruck von 18 bar und jeder, der schonmal einen Pulver-Aufladelöscher bedient hat weiß, was los ist, wenn dann der Löschpistolenhebel gedrückt wird. Das Pulver schießt mit 18 bar Druck in einem scharfen Strahl aus der Düse und das, was bei einem Feststoff- Flüssigkeits- oder Gasbrand den Löscherfolg sichert, führt bei einem Metallbrand schnell zum Verhängnis, denn wenn die glühende Masse von diesem scharfen Strahl getroffen wird, spritzt sie umher und setzt durch ihre enorme Hitze alles in Brand, was von ihr getroffen wird. Metallbrandlöscher gibt es nur in der schweren 12 kg-Ausführung und dieses Gerät enthält das GLORIA-spezifische Allinex M, welches aus feinst vermahlenen Natriumsalzen besteht.
Ein weiteres Erkennungsmerkmal für einen Metallbrandlöscher ist natürlich das Siebdruckbild. Das "M" in der Typenbezeichnung steht für Metallbrandpulver und der Zusatz "Metallbrand" steht auch noch mal ganz fett darunter. Zusätzlich trägt es nur das Piktogramm einer einzigen Brandklasse, nämlich das der Brandklasse D, welches durch ein in Flammen stehendes Zahnrad den Metallbrand symbolisiert. Die gibt es bei keinem anderen Löscher und auch nicht in Kombination mit den Piktogrammen der Brandklassen A, B oder C. Auch der Hinweis für Brände in elektrischen Anlagen fehlt, was bedeutet, dass dieser Feuerlöscher nicht für solche geeignet und zugelassen ist. Sehr interessant ist auch das Baujahr. Dieses weist als Herstellungsjahr 1995 aus, doch dieser Feuerlöscher ist noch nach der alten DIN 14406 produziert, d.h. der Typ Pi 12 M ist niemals unter der ab 1992 gültigen DIN EN 3 zugelassen worden. Dies erfolgte erst nach der kompletten Abschaffung der Pi-Serie mit der kompletten Umstellung auf die P/PS-Serie. Vielleicht liegt es daran, dass der Pi 12 M stolze 21 kg auf die Waage bringt und das zulässige Einsatzgewicht eines Feuerlöschers nach der DIN EN 3 die 20-kg-Marke nicht überschreiten darf. Da muss ich aber nochmal nachhaken...
Metallbrandlöscher sind also aufgrund ihres sehr eingeschränkten Anwendungsbereichs extrem selten anzutreffen, sodass viele von Euch wahrscheinlich noch nie einen gesehen haben und außer diesem hier vermutlich auch nie wieder einen zu Gesicht bekommen werden. Eingesetzt werden sie in Betrieben, in denen oben aufgeführte Metalle verarbeitet und vorgehalten werden - also z.B. in Feuerwerksfabriken oder in Teilen der Metallverarbeitenden und chemischen Industrie.
Ein Glanzstück in sehr gutem zustand, auf das ich sehr stolz bin!

© PhoenixFeuerschutz 2014

Freitag, 17. Oktober 2014

GLORIA Typ KS 6 S Bj. 1980

Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN Feuerlöscher
Typ: KS 6 S
Baujahr: 1980
Bauart: K 6 - Gaslöscher
Inhalt: 6 kg Kohlendioxid
Gewicht des gefüllten Geräts: 15 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1978 - 1984



Geschichte:
Hier haben wir den letzten "klassischen" großen Kohlensäure-Schneelöscher der GLORIA-WERKE aus dem Jahre 1980 - einen KS 6 S. Dieser Typ der Bauserie von 1978 - 1984 trägt als letzter Kohlendioxidlöscher die markante und polierte Schnabelarmatur. Eingeführt wurde diese Druckhebelarmatur vermutlich gegen 1970 und begann, das bis dahin ausschließlich verwendete Handrad abzulösen. Bis etwa zur Mitte der 1970er Jahre existierten Handrad und Schnabelarmatur nebeneinander, doch spätestens 1977 wurden alle großen - damals noch als Kohlensäure-Schneelöscher benannten - Kohlendioxidlöscher mit 6 kg Inhalt nur noch mit dieser Druckhebelarmatur ausgeliefert. Mit Einführung des neuen Siebdrucks im Jahre 1984 wurde diese Armatur gegen einen einfacher konstruierten Druckhebel abgelöst. Grund war die filigrane und wartungsintensive Federmechanik des Druckhebels. Die Federn sind gern mal gebrochen, sodass ein beträchtlicher Teil des -78 °C kalten Kohlendioxids direkt an der Armatur ausströmte - habe ich selbst bei einem 1972er Modell erlebt. Da kriegt man schön kalte Finger und wenn man nicht aufpasst, dann friert man sogar leicht fest...
Naja, diese Armatur war wie gesagt wartungsintensiv und somit teuer im Unterhalt, sodass sie zwischen 1984 und 1992 nicht verbaut, dann aber etwa 1993 noch einmal kurze Zeit bei einer der ersten Serien des neuen KS 5 S nach EN 3 - von welchem ich auch einen besitze - quasi wieder eingeführt worden ist; allerdings nicht mehr in Silberoptik, sondern nun schwarz-rot (schwarzer Handgriff, roter Druckhebel). 1994 war sie dann jedoch endgültig verschwunden, was ich persönlich sehr schade finde, da sie die letzten 20 - 25 Jahre bis dahin untrennbar mit den großen Kohlendioxidlöschern verbunden war. Mit dieser Armatur verschwand überdies auch das schöne Kettchen, an welchem der Sicherungsstift befestigt war.
Diese Serie war zudem auch die erste, welche mit einer Stahl- und einer Aluminiumflasche angeboten wurde. Bei diesem Modell handelt es sich um eine Stahlflasche, was man an der schlanken Form und dem dünnen Flaschenhals gut erkennen kann. Aluminiumbehälter sind etwas gedrungener und viel dicker, was am besten im Halsbereich der Flasche sichtbar wird. Der Siebdruck hat sich im Vergleich zu seinem Vorgänger dahingehend verändert, als dass sich die Piktogramme zur Bedienung und zur Brandklasse geändert haben. Die bildliche Darstellung der Handhabung erfolgt nun in zwei transparenteren Piktogrammen, welche untereinander und nicht wie sonst (auch bei den Nachfolgern) nebeneinander angeordnet sind. Das Piktogramm für die Brandklasse B folgt nun auch der herstellerpübergreifenden Gestaltung und befindet sich auf der rechten Seite im Siebdruck - das war nur bei dieser Serie so. Ansonsten fällt auf, dass der GLORIA-Schriftzug wesentlich kleiner ausfällt, als bei den Vorgängermodellen. Konstruktiv gesehen ist diese Serie auch die erste, welche ohne Spannband auskommt. Die Aufhängelasche sowie auch die Halterung für das Schneerohr befinden sich an einem angeschraubten Bauteil am Flaschenhals. Von dieser Konstruktion wurde nach Einführung der EN 3 allerdings Abstand genommen und zum Spannband zurückgekehrt; allerdings ohne separaten Tragegriff.
Eingesetzt wurden solche Feuerlöscher millionenfach überall dort, wo keine Schäden durch Löschmittel entstehen durften und besondere Gefahren durch brennbare Flüssigkeiten zugegen waren. Typische Einsatzorte waren elektrische und technische Betriebsräume, EDV-Anlagen, Laboratorien sowie die Industrie - insbesondere dort, wo empfindliche und teure Maschinen standen. Heute sind diese Geräte selten geworden und ich bin froh, dass ich Euch dieses schöne Stück in bestem und originalem Erhaltungszustand präsentieren kann - vielen Dank Olaf!

© PhoenixFeuerschutz 2014

Dienstag, 14. Oktober 2014

GLORIA Typ CO2-1,5 Bj. 1959 BUNDESWEHR

Hersteller: GLORIA-WERKE
KOHLENSÄURE-SCHNEE 1,5 BUNDESWEHR
Versorgungs-Nr.: 4210-12-120-1361
Typ: CO2 1,5
Baujahr: 1959
Bauart: K 1,5 - Gaslöscher
Inhalt: 1,5 kg Kohlendioxid
Gewicht des gefüllten Geräts: 4,5 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1959 - 1964



Geschichte:
Was ich Euch hier präsentiere ist sowohl ein echter Exot, als auch eine wirkliche Rarität aus der GLORIA-Modellpalette - ein Kohlensäure-Schneelöscher in der Bundeswehrausführung von 1959! Das es sich um einen Feuerlöscher der Bundeswehr handelt, ist eindeutig an der 14-stelligen Versorgungsnummer zu erkennen. Der Aufdruck weicht sowohl von seiner Strukturierung, als auch von seiner Farbgebung vollkommen von dem der zivilen Geräte ab. Der Aufkleber ist in reinem gold gehalten und nicht in dem GLORIA-typischen gold-grün. Auf eine Bebilderung wurde vollkommen verzichtet und der Text der Bedienungsanleitung befindet sich mittig zentriert in einem weiß hervorgehobenem Feld. Immerhin: Der Text gleicht dem der zivilen Version. Ebenfalls sehr auffällig und abweichend ist die Typenbezeichnung "CO2-1,5", welche in der Zivilvariante "KS 1,5 SB" lauten würde. Dass er nicht rot ist, wird sicherlich auch jedem schon aufgefallen sein... sensationell!
Dass der große Schriftzug "GLORIA" im oberen Bereich des Aufdrucks fehlt, ist hingegen nichts Neues bei Feuerlöschern der Bundeswehr und als üblich anzusehen.
Dass GLORIA auch an die Bundeswehr geliefert hat, war mir - bis ich diesen schönen Löscher erhielt - gar nicht bewusst, denn eigentlich werden die Löscher für die Streitkräfte von MINIMAX, TOTAL und BAVARIA produziert. Die Bundeswehr hat sich damals auf jeden Fall nicht lumpen lassen, denn mit seinem Pistolengriff, dem Abzubügel und der kurzen, starren Schneebrause ist dieser Feuerlöscher auf eine komfortable Einhandbedienung ausgelegt und somit das modernste, was auf dem Markt erhältlich war. Wie auf dem Bild zu sehen ist, verfügt dieses Gerät noch über keine Sicherheitseinrichtung in Form einer Berstscheibe, welche im Falle eines Druckanstiegs den Inhalt gefahrlos abbläst. Wenn dieser Kamerad hier auf über 35 °C erwärmt wird, dann bekommt er dicke Backen und das ist lebensgefährlich. Wenn so eine Stahlflasche auseinanderfliegt, dann können da je nach Füllfaktor, Temperatur und einigen anderen Größen, welche es zu berücksichtigen gibt, bis zu 550 bar hinterstecken und damit könnte er jeder Handgranate durchaus Konkurrenz machen!
Eingesetzt wurde er dort, wo keine Schäden durch Löschmittel entstehen durften oder eine Brandgefahr von brennbaren Flüssigkeiten ausging. Typische Bereiche wären elektrische Betriebsräume, Garagen, Munitions- und Waffenkammern sowie Lager für brennbare Flüssigkeiten - vielleicht auch in einem Panzer, einem Kriegsschiff, einem U-Boot oder im Cockpit eines Flugzeugs.
Dieser Feuerlöscher ist wirklich etwas ganz besonderes und dürfte heute nicht mehr zu bekommen sein, da er aufgrund seines Alters und der geringen produzierten Stückzahl (Sondereinsatzgebiet) sehr, sehr selten ist. Deshalb bin ich ganz besonders stolz, euch dieses seltene und gut erhaltene Gerät hier präsentieren zu können und möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Johann bedanken, welcher mir das schöne Stück hat zukommen lassen. Vielen Dank!

© PhoenixFeuerschutz 2014

Mittwoch, 24. September 2014

Alte Feuerlöscher als Deko

Nicht nur bei Oldtimerfreunden erfreuen sich alte Feuerlöscher als zeitgenössisches Ausstattungsmerkmal ihres Klassikers einer großen Beliebtheit, sondern mittlerweile hegen auch andere Leute verstärkt ein Interesse daran, mit einem alten Feuerlöscher ihre Wohnung zu verschönern. Das finde ich natürlich hervorragend und solch ein Vorhaben werde ich auch gerne unterstützen. Da ich in letzter Zeit als Experte für alte Feuerlöscher mehrere Anfragen zu diesem Thema erhalten und natürlich selbst auch alte Feuerlöscher zur Dekoration in den Wohnräumen aufgehängt habe - sogar mit Einverständnis der Leid geplagten Frau - möchte ich Euch hier einige Ratschläge zu dem Thema "Feuerlöscher als Dekorationsobjekt" an die Hand geben.

Feuerlöscher sind Druckgeräte und stellen vor allem nach Überschreiten ihrer Aussonderungsfrist von maximal 20 - 25 Jahren (2014 älter als Baujahr 1989) aufgrund von eventuell auftretenden Materialveränderungen eine erhöhte Gefahr dar. Die meisten Löscher, die als Dekorationsobjekt genommen werden, sind allerdings beträchtlich älter als 25 Jahre - einfach aus dem Grund, da sich ein Feuerlöscher von 1989 im Prinzip nur unwesentlich von einem neuen unterscheidet und somit in den Augen der meisten Leute nicht unbedingt als dekoratives Objekt angesehen wird. Daher werden vielfach Geräte genommen, die zwischen 50 und 100 Jahre alt sind und hier ist es - wie jedem hoffentlich einleuchten wird - ganz besonders wichtig, dass diese der Sicherheit wegen zwingendst drucklos gemacht und entleert werden müssen. Bleibt der Feuerlöscher voll, holt man sich unter Umständen giftige und ätzende Chemikalien in die Bude (z.B. Tetrachlorkohlenstoff, CB, andere Halone, organische Schaummittel) oder man riskiert ein plötzliches Zerbersten des Behälters, weil er in der Sonne hängt, von der Wand fällt oder einer (Kinder!!) dranrumfummelt. Dass Ihr dann die Bude weiß oder Nass habt, ist in so einem Falle noch das geringste Übel, denn das Zerbersten eines Feuerlöschers kann zu schweren oder gar tödlichen Verletzungen führen.
Also merkt Euch: Wollt Ihr einen alten Feuerlöscher zu Dekorationszwecken aufhängen, muss sämtlicher Inhalt raus! Selbst solltet Ihr da allerdings nicht rangehen, es sei denn, Ihr habt die erforderliche Sachkunde, passendes Werkzeug und eine Möglichkeit, den Inhalt fachgerecht zu entsorgen. Ist dies nicht der Fall, dann wird Euch die örtliche Feuerwehr oder ein ansässiges Brandschutzunternehmen für einen ganz kleinen Obolus helfend zur Seite stehen.


Hier ein Beispiel, wie ich die alten Pulverlöscher aus meiner privaten Sammlung entleere. Neben den passenden Werkzeugen habe ich mir eine 240 l Mülltonne besorgt und einen Aufsatz mit Loch gebastelt, wo die Öffnung von Pulverlöschern exakt hineinpasst. Unter der Platte befindet sich ein 100er HT-Rohr, welches das aus dem Löscher rieselnde Pulver in ein Weithalsfass für ABC- oder BC-Pulver leitet. Ist dieses voll, wird der Inhalt nach Abfallschlüsselnummer entsorgt. Feine Sache, da durch durch die dicht schließende Platte das Ganze völlig staubfrei abläuft. Wie auf dem Bild zu sehen ist, kann beim Aufsetzen des Löschers mal ein Schlückchen Pulver daneben gehen - das passiert, doch durch die große Platte kommt nix auf den Boden. Im Anschluss sauge ich die Reste mit einem HEPA-13+-Staubsauger einfach weg. Die Druckpatronen werden separat entsorgt bzw. der Wieder- und Weiterverwendung zugeführt. Aufgrund der Sperrigkeit der Mülltonne entleere ich die Feuerlöscher im Garten - übrigens eine prima Möglichkeit, gutes Wetter zu genießen.

Welchen Feuerlöscher Ihr Euch als Deko in die Wohnung hängt, bleibt allein Euch überlassen. Im Prinzip eignet sich jeder Feuerlöscher dazu - sei es ein riesiger KS 6 Kohlensäure-Schneelöscher oder ein kleiner Autolöscher - erlaubt ist was gefällt. Meistens sind es jedoch kleine Feuerlöscher, die als Deko dienen und auf irgendwelchen Speichern, in alten Schuppen, Kellern und Garagen gefunden oder auf dem Flohmarkt gekauft werden. Aber hier ist Vorsicht geboten, denn oft handelt es sich gerade bei diesen kleinen Feuerlöschern um giftige TETRA- oder CB-Löscher, welche ihren gefährlichen Inhalt noch in sich haben. Sie sind deshalb so beliebt, weil sie einerseits eben klein und handlich sind und damit nicht so viel Platz in Anspruch nehmen und andererseits aufgrund ihres schlichten Aufbaus mit einfachem Handrad sowie ihren tollen bunten Aufdrucken besonders schön aussehen. Ich kann hier an dieser Stelle jedem nur davon abraten, sich einen gefüllten TETRA- oder CB-Löscher in die Wohnung zu holen, denn diese Substanzen haben es echt in sich. Zwar sind die Löscher in der Regel dicht, aber dennoch: Zu Eurer eigenen Sicherheit solltet Ihr so ein Zeug tunlichst aus den Wohn- und Schlafräumen fernhalten!
Auch ist die Entsorgung des Inhalts solcher Löscher äußerst schwierig, wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung weiß, denn niemand will die Giftbrühe haben. Lasst also die Finger davon!
Leere Tetra- und CB-Löscher stellen hingegen keine Gefahr dar. Ich schraube jedoch zur Sicherheit immer noch eine passende Hutmutter (meistens passt M6) auf das Gewinde der Löschmitteldüse.


Wollt Ihr einen alten Feuerlöscher als Deko in Euren Geschäftsräumen (z.B. Büro, Café, Kneipe, Werkstatt etc.) oder auf Ausstellungen zur Schau stellen, dann gelten strenge Vorschriften. Zum einen muss das gezeigte Gerät eine sog. Unbedenklichkeitsbescheinigung besitzen, welche es nur erhält, wenn es drucklos und entleert ist. Stellt Ihr gefüllte Geräte zur Schau und es passiert was, dann siehts ziemlich schnell ziemlich düster aus, denn in solchen Fällen klingelt die Staatsanwaltschaft an Eurer Tür und je nachdem, was passiert ist, kann Euch das Haus und Hof kosten! Also auch hier gilt - und zwar im Besonderen: Nur leere und drucklose Feuerlöscher ausstellen! Weiterhin müsst Ihr beachten, das ein reiner Dekolöscher ohne Funktion nach DIN 14406-4 und EN-3 entsprechend als solcher gekennzeichnet werden muss - ganz einfach deshalb, dass im Brandfalle niemand damit zum Brandherd stürmt und denkt, er hätte ein funktionstüchtiges Gerät in der Hand. Wie eine solche Kennzeichnung auszusehen hat, seht Ihr auf dem Bild dieses Absatzes.


Interview mit Constanze Köpp
Alle sicherheitsrelevanten Informationen zum Thema "alte Feuerlöscher als Dekorationsobjekt" konnte ich Euch geben und da bin ich auch immer der richtige Ansprechpartner. Wenn es jedoch darum geht, wo Ihr einen alten Feuerlöscher am besten in Euren Wohnräumen als Dekorationsobjekt platzieren könnt, tja, das weiß ich nicht. Ich habe immer den Blick als Sachkundiger und dort, wo ein Feuerlöscher benötigt wird, kommt er auch hin - egal, ob er da nun hinpasst oder nicht. Da ich Euch jedoch auch in diesem Punkt nützliche Tipps zur Verfügung stellen möchte, habe ich eine Expertin um Rat gebeten, welche sich auch sofort bereit erklärt hat, mir in dieser Frage zu helfen. Wenn es um gemütliches Wohnen und stilvolles Dekorieren geht, ist die Hamburger Wohnkosmetikerin (www.wohnkosmetik.de) und Buchautorin Constanze Köpp die erste Adresse und ich bin ganz besonders stolz, Euch nun ein Interview, welches ich mit Ihr führen durfte, hier präsentieren zu können.

PhoenixFeuerschutz: Müssen Wohnräume / das Zuhause bestimmte Kriterien für ein extravagantes und auffälliges Dekorationsstück erfüllen oder eignet sich jeder Raum dafür?

Constanze Köpp: Auffällige und außergewöhnliche Objekte brauchen einen bestimmten Rahmen. Wer lieber mit rustikalen Einbauschränken lebt, der wird sich eher schwer tun, hier eine Brücke zur Extravaganz zu bauen. In der Schlichtheit liegt der Zauber, denn Extravaganzen wollen gesehen und beachtet werden, stechen gern und bewusst ins Auge. Jeder Raum besticht durch seine eigenes Thema und deren Umsetzung mithilfe der Einrichtung. Selbst Stilbrüche haben ihren Reiz, aber es will gekonnt sein, unterschiedliche Stile auch harmonisch miteinander zu verbinden, damit alles gemeinsam wirkt, statt sich im Weg zu stehen. Aber generell kann ich aus Erfahrung sagen: Natürlich schreit jeder Raum nach besonderen Stücken, selbst ein Gäste-Klo hat seinen Stolz und will zum Staunen einladen.

PhoenixFeuerschutz: Allein durch seine Farbgebung fällt ein Feuerlöscher sofort ins Auge und passt von der Form bzw. vom Aussehen her nicht unbedingt zum vorhandenen Erscheinungsbild des Raumes. Wie lässt sich ein solch auffälliges Dekorationsstück am besten in die Einrichtung integrieren, damit es seine volle Wirkung entfaltet, ohne störend zu wirken?


Conni Köpp: Mittlerweile entdecken Menschen einen gewissen Reiz auch in ausgedienten Feuerlöschern. Künstler gestalten die Oberfläche, wiederum andere werden mit einem  Sandstrahler den Lack herunter holen. In meinen Einsätzen entdeckte ich Feuerlöscher sowohl versteckt hinter einem Holzkörper bzw. eigens dafür angefertigten Schränkchen, andere wiederum hatten ihn nahe Treppenaufgang aufgestellt. So sehr das Rot wohl Vorschrift ist, so wenig harmonierte es mit dem Interieur. Aber Gesundheit geht natürlich vor – ich bin nicht sicher, ob Menschen bei Feuerlöschern wirklich aus einer großen Farbpalette wählen sollten. Oder doch? Je mehr ich drüber nachdenke.....

PhoenixFeuerschutz bedankt sich an dieser Stelle ganz herzlich für das Interview.

So jetzt wisst Ihr, dass es nicht unbedingt einfach ist, einen Feuerlöscher im Original, d.h. also in rot, als Dekorationsobjekt gekonnt in das vorhandene Interieur zu integrieren, doch ist es grundsätzlich möglich. Versucht es doch einfach mal.
Wenn Ihr weiterhin Fragen zu gemütlichem Wohnen habt oder es bei Euch aussieht, wie bei Hempels unterm Sofa, dann besucht Constanze Köpp auf www.wohnkosmetik.de und vereinbart einen Termin mit ihr - sie kann Euch beraten und helfend zur Seite stehen.
Und jetzt: Viel Spaß beim Dekorieren!

© PhoenixFeuerschutz 2014