Mittwoch, 30. Juli 2014

GLORIA TROCKENLÖSCHER alter Bauart Bj. 1957

Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN TROCKEN 6
Typ: -
Zulassungs-Kenn-Nr.: P1-17/52
Baujahr: 1957
Bauart: P 6 H  - Aufladelöscher mit außenliegender Treibmittelflasche
Inhalt: 6 kg BC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 11 kg
Bauzeit nach diesem Muster: 1954 - 1958


Geschichte:

Hier sehen wir den DIN TROCKEN 6 in der zweiten Variante, wie er bis einschließlich 1958 produziert worden ist. Der Aufdruck ist identisch mit dem des Vorgängers, allerdings erscheint er nun sattgrün und als Herstellungsort wird nicht mehr Gütersloh, sondern Wadersloh angegeben.

Dieser Feuerlöscher ist gerade heute etwas ganz besonderes, da er natürlich allein schon durch seine Bauform auffällt. Diese Vorkriegsgestaltung mit untenliegendem Pulvertrichter verleiht ihm einerseits etwas sehr altertümliches und ist andererseits auch kennzeichnend für ein Gerät nach alter Bauart.

Der Pulvertrichter ist mit einem Stopfen aus einer Art Wachs oder sowas ähnlichem verschlossen, damit das Pulver nicht einfach rausrieselt, wenn er an der Wand hängt. Wird der Löscher über die seitliche Druckgasflasche aufgeladen, dann platzt ab einem gewissen Druck der Stopfen raus und das Löschpulver kann ausgestoßen werden. Um für einen konstanten Betriebsdruck sowie für eine permanent gute Durchmischung des Pulvers zu sorgen, ist das Blasrohr mit zahlreichen Kanülen versehen, die das Druckgas an mehreren Stellen in das Pulver eindringen lassen.
Diese Funktionsweise bringt es mit sich, das für einen konstanten Druck eine für einen Feuerlöscher dieser Größe (6 kg) enorme Menge an Kohlendioxid benötigt wurde. Dieser Löscher hier brauchte unglaubliche 300 g Kohlendioxid; zum Vergleich: ein moderner Aufladelöscher mit einem Inhalt von 6 kg Pulver benötigt gerade einmal 140 g Kohlendioxid und ist dabei weit effizienter!
Die Flasche ist übrigens nicht verrostet; die braune Pampe auf der Oberfläche ist vielmehr ein Rostschutz, welcher vermutlich ab 1954 verwendet worden ist. Weiterhin ist die Flasche nicht mit Draht, sondern einer rot-weißen Kordel verplombt worden - ein tolles Detail!

Dass es sich hier um ein altes Gerät mit Vorkriegstechnologie handelt, merkt man auch an der Beschaffenheit des Löschpulvers. Dieses ist noch nicht wie moderne Pulver feinst vermahlen (1 cm3 = 4 Mio. Teilchen), sondern gleicht von der Körnchengröße her eher Salz oder Vogelsand. Es staubt nicht einmal und lässt sich einfach - wie eben eine Schüppe Sand - zusammenfegen. Das versucht mal mit heutigem Löschpulver... da gibts beim Ansetzen des Besens eine Wolke und die Bude ist weiß!

Zu finden war dieser Feuerlöscher damals an sich überall - in Industrie und Handwerk genauso, wie in Privathaushalten. Ein heute äußerst seltenes Stück, welches bis auf wenige verbliebene Exemplare aus Privathaushalten völlig verschwunden ist. Dieser Löscher hier stammt auch aus einer alten Garage, wie mir der Verkäufer auf meine Anfrage hin freundlicherweise mitgeteilt hat. Die Geräte aus der Öffentlichkeit sind spätestens Anfang der 1970er in den Schornstein geschrieben worden, da sie zu jenen Zeiten endgültig nicht mehr dem Stand der Technik entsprachen.

© C. Müller

Überarbeitet ©. Menzel 2017

Sämtliche Texte und Bilder unterliegen dem Urheberrecht und jegliche Verwendung ohne meine ausdrückliche Zustimmung wird hiermit untersagt. Zuwiderhandlungen werden verfolgt!

Donnerstag, 24. Juli 2014

Pfusch bei der Instandhaltung von Feuerlöschern

Feuerlöscher sind ruhende Brandschutzeinrichtungen, welche - wenn alles gut läuft - niemals zum Einsatz kommen. Dennoch müssen sie für den Ernstfall einsatzbereit sein und damit ein Feuerlöscher im Laufe seiner 20 - 25 jährigen Bereitschaft auch tatsächlich funktioniert, muss er von speziell ausgebildeten Sachkundigen in wiederkehrenden Zeiträumen, spätestens jedoch alle zwei Jahre, auf Schäden sowie seine Einsatzbereitschaft hin kontrolliert werden. Überlässt man einen Feuerlöscher sich selbst, kann dies zu hohen Sachschäden oder gefährlichen Unfällen mit tödlichen Verletzungen führen und genau deshalb ist es wichtig, dass eine Instandhaltung verantwortungsbewusst, sorgfältig und gewissenhaft durchgeführt wird.

Doch gerade bei Geräten, die selten oder gar nicht benutzt werden, ist es einfach, Pfusch zu betreiben, da dieser oft gar nicht bemerkt wird. Wenn Ihr Euer Auto mit durchgepfiffen Bremsen zur Reparatur in die Werkstatt bringt, fällt eine nicht fachgerecht durchgeführte bzw. nur abgerechnete Instandsetzung wegen der häufigen, oft täglichen Nutzung des Autos sehr schnell auf-  nämlich dann, wenn Ihr eines Morgens auf dem Weg zur Arbeit aufgrund versagender Bremsanlage irgendwo reinsemmelt. Anders ist es bei einem Feuerlöscher: Wenn da klumpiges Pulver oder zersetztes Schaummittel, eine halbleere Druckpatrone oder ein verstopftes Steigrohr drin ist, merkt das so schnell erstmal niemand. Erst wenn es brennt und das Ding versagt oder dem Benutzer um die Ohren fliegt, fällt eine nicht fachgerecht durchgeführte Instandhaltung auf... und dann ist was los!

Weil also ein Feuerlöscher im normalen Alltag nicht benutzt wird, fühlen sich einige "Sachkundige" dazu animiert, ihre Aufgaben aus Faulheit oder Geldgier nicht sorgfältig auszuführen - merkt doch eh keiner. In vielen Fällen wird sich das Öffnen des Behälters mit anschließender Innenkontrolle - die zeitaufwendigste Aufgabe - geklemmt und stattdessen der Instandhaltungsnachweis nach einfachem Abstauben auf das Gerät geklebt. Solche Leute nennt man dann auch "Staublappenprüfer", da sie wirklich nichts anderes tun. Dass das, was sie da tun der Gipfel der Verantwortungslosigkeit ist und das hieraus ganz erhebliche Konsequenzen folgen können, das wissen die meisten dieser schwarzen Schafe in der Branche nicht - manche gehen dieses Risiko allerdings bewusst ein und das muss man sich mal vorstellen...

Woran erkenne ich Pfusch bei der Instandhaltung?
Ob eine Instandhaltung fachgerecht durchgeführt worden ist, kann der Auftraggeber oft nicht beurteilen bzw. nachverfolgen, ganz klar. Wenn ich mein Auto in die Inspektion gebe, dann nehme ich es anschließend in der Garage auch nicht noch mal ausnander um zu kontrollieren, ob auch wirklich alles gemacht worden ist. Nein, hier muss man dem KFZ-Mechaniker wie auch dem Sachkundigen vertrauen; geht nicht anders.
Es gibt jedoch Hinweise auf Schlampereien, die Euch auf eine nicht fachgerecht durchgeführte Instandhaltung hinweisen, ohne dass Ihr viel Ahnung von Feuerlöschern habt und natürlich auch ohne, dass Ihr diesen aufschrauben müsst.
Im Folgenden will ich Euch mal ein paar Sachverhalte näher bringen, welche Euch stutzig werden lassen sollten und ein Beispiel sehen wir hier links auf dem Bild. Bei dem abgebildeten Feuerlöscher handelt es sich um einen GLORIA-Aufladelöscher vom Typ PE 6 G aus dem Jahre 1985. Gut zu erkennen ist die gelbe Siegelmarke, welche die Ventilarmatur mit der Überwurfmutter verbindet und beim Öffnen des Behälters unweigerlich zerstört wird. Auf der Siegelmarke ist ganz deutlich "Werks-Siegel" zu lesen, was bedeutet, dass dieser Löscher, seit dem er das Werk in Wadersloh verlassen hat, noch niemals geöffnet worden und von Innen begutachtet worden ist. Als ich diesen Löscher hier bekam, trug er jedoch einen Instandhaltungsnachweis von 2013... Häääääää - wie geht denn das? Tja, ein ganz eindeutiger Fall von Faulheit und Pfuscherei! Wäre der Behälter, wie es sich gehört, geöffnet worden, hätte eine neue Siegelmarke aufgeklebt werden müssen, welche dann jedoch mit der Aufschrift "Prüf-Siegel" versehen ist, denn Werks-Siegelmarken trägt kein Sachkundiger in der Tasche; die gibt es wirklich nur im Werk! Dies ist jetzt ein GLORIA-spezifisches Beispiel, aber andere Hersteller haben gleiche oder ähnliche Methoden. Außerdem: Dieser Feuerlöscher hätte im Jahre 2013 gar nicht mehr instand gehalten werden dürfen, da er seine maximale Lebensdauer von 20 Jahren längst überschritten hat!

Ein anderes Indiz für Schlamperei und Staublappenprüfung ist die Zeit, welche der Sachkundige aufbringt, um eine Instandhaltung vorzunehmen. Wenn Ihr beispielsweise 6 Feuerlöscher habt und den Sachkundigen fragt, wie lange er denn dafür bräuchte und er Euch darauf antwortet "die hängen in 20 Minuten wieder an der Wand", dann ist das nicht etwa ein besonders fleißiger Sachkundiger mit flinken Händen, sondern eine verantwortungslose wie faule Sau, welche ihre Arbeit nicht richtig macht und Euch über den Leisten zieht, weil der sogenannte Sachkundige Leistungen in Rechnung stellt, die er gar nicht erbringt - und was noch viel Schlimmer ist: Im Ernstfall setzt so ein Quacksalber Euer Leben aufs Spiel, da Ihr dann mit einem vermeintlich funktionstüchtigen Feuerlöscher am Brandherd steht und dieser versagt oder sogar hochgeht! Pfusch hoch 3 kann bei so etwas nur rauskommen und deshalb solltet Ihr einen, der Euch so einen Mist erzählt, sofort vom Hof jagen. Unter Beachtung aller Vorgaben des Herstellers und sorgfältiger Arbeitsweise würde er in 20 Minuten nämlich gerade mal einen einzigen Feuerlöscher schaffen und nicht 6.

Ebenfalls verdächtig sind zu günstige Preise. Wenn einer ankommt und Euch eine fachgerechte Instandhaltung für 9,90 Euro anbietet, dann kann er nur etwas daran verdienen, wenn er wichtige Arbeiten unter den Tisch fallen lässt. Eine ordentliche Instandhaltung kostet z.B. für einen Aufladelöscher nämlich so zwischen 15,00 und 25,00 Euro - meistens kommen hier dann aber noch eine Anfahrtsgebühr drauf und Teile, die ersetzt werden müssen (Löschmittel, Schlauch, Treibgaspatrone etc.) gehen sowieso extra. Die Preise variieren natürlich, das ist ganz klar, aber wenns einer für unter 10,00 Euro machen will, dann passt da was nicht. Wo wir gerade bei dem Thema Geld sind: Wenn ein Sachkundiger an einem oder mehreren Eurer Feuerlöscher Mängel feststellt und Euch schonend versucht beizubringen, dass der Kauf eines neuen Feuerlöschers günstiger käme, als eine Instandsetzung des vorhandenen, dann hat er damit in der Regel Recht - zumindest dann, wenn es sich um Schäden am Behälter handelt. Er will Euch dann nicht auf Biegen und Brechen ein neues Gerät aufschwatzen.

Tja, ansonsten könnt Ihr einen Sachkundigen auch gern mal bei seiner Arbeit beobachten oder ihn fragen, was er denn da so macht. Sachkundige, die keine Ahnung von dem haben, was sie da tun, fallen dadurch auf, dass sie unsicher wirken, herumstümpern, mit ungeeignetem Werkzeug an dem Gerät herumwürgen und einfach nur Mist bauen. Die gewieften Falschspieler, die wissen wie es richtig geht, aber aus Gründen der Zeitersparnis ihre Arbeit nicht sorgfältig machen, die erkennt man an ihrer auffällig schnellen Arbeitsweise. Denkt daran: Ein Feuerlöscher (außer CO2) muss geöffnet werden und wenn er das nicht macht, dann macht er was falsch. Solchen Experten sollte man dann auch schnellstmöglich einen Platzverweis erteilen.

Viele Klopper und Pfuschereien kommen allerdings erst bei einer erneuten Kontrolle ans Licht, aber das hier sind zumindest einige hinweise, die auf groben Pfusch hindeuten. Die allermeisten Sachkundigen arbeiten allerdings gewissenhaft und erbringen die von ihnen geforderten Leistungen zu fairen Preisen; das muss ich hier an dieser Stelle auch mal sagen - schon deshalb, weil sie mit ihrem guten Namen für ihre Arbeit unterschreiben und im Falle eines Versagens oder Unfalls auch mutterseelenallein alle rechtlichen Konsequenzen dafür tragen. Schwarze Schafe gibt es wenige, aber es gibt sie. Fallt nicht auf sie herein. 

© C. Müller


Sonntag, 20. Juli 2014

Egon Brock Feuerschutzeinrichtungen GmbH

Die Karlsruher Egon Brock Feuerschutzeinrichtungen GmbH ist seit mehr als 50 Jahren eine feste Größe in der Branche und bietet als Komplettanbieter ein sehr umfangreiches Spektrum, zu welchem unter anderem folgende Dienstleistungen gehören:

  • Feuerlöschgeräte (Instandhaltung, Entsorgung und Verkauf)
  • Brandmeldeanlagen
  • Rauch-Wärme-Abzugsanlagen (RWA)
  • Feststellanlagen / kraftbetätigte Türen und Tore
  • Brandschottungen
  • Wandhydranten
  • Ventilstationen
  • Rauchmelder
  • Hinweisschilder
  • Brandschutzschulungen
Neben Feuerschutzsystemen bietet die Egon Brock Feuerschutzeinrichtungen GmbH mit den Bereichen Einbruchmeldetechnik und Reizgasabwehrsystemen auch Einrichtungen zum Selbst- und Personenschutz an.

Kontakt:

Egon Brock Feuerschutzeinrichtungen GmbH
Greschbachstr. 33
76299 Karlsruhe
Tel.: 0721 / 961110
Fax: 0721 / 9611120
E-Mail: info@egon-brock.de
www.egon-brock.de

Mittwoch, 9. Juli 2014

GLORIA Typ Pn 12 G Bj. 1977

Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN PULVER 12
Typ: Pn 12 G
Baujahr: 1977
Bauart: PG 12 H  - Aufladelöscher mit innenliegender Treibmittelpatrone
Inhalt: 12 kg ABC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 17 kg
Bauzeit nach diesem Muster: 1975 - 1980


Geschichte:

Hier haben wir einen Feuerlöscher, welcher vom grundsätzlichen Funktionsprinzip und den Leistungen her dem zeitgleich produzierten Typ Pi gleich war, aber dennoch tauchten diese Feuerlöscher vom Typ Pn weitaus weniger auf, als der Typ Pi. Woran es liegt - ich weiß es nicht genau. Damals waren die Schlagknöpfe noch etwas kleiner, als die bei heutigen Modellen und da konnte man schonmal gut abschmieren beim Draufhauen... hab ich einmal gemacht - sowas merkt man sich, da man danach eine XL-Hand hat...
Aber ob das der Grund gewesen ist... glaub ich eigentlich nicht; so würde ja nur jemand dieses Modell ausschließen, der auch schonmal daneben gehauen hat.
Sei es drum, dieser GLORIA Typ Pn 12 G zählte zu den leistungsstärksten Löschern seiner Zeit und trägt in diesem klassischen Design alle Merkmale der 1970er Jahre. Die noch nicht genormten Piktogramme für die Brandklassen - hier A, B, C und E - sowie die getrennt voneinander aufgeführten Piktogramme zur Bedienung stehen ebenso dafür, wie die in den 1970ern neu eingeführten Standnocken und die Löschpistolenhalterung aus Kunststoff. Wirklich neu im Vergleich zu seinem Vorgänger der Jahre 1973/74 ist der Ventilkörper. Dieser besteht ab 1975 ebenfalls aus Metall und nicht mehr aus Kunststoff. Das ist auch gut so, denn die Kunststoffventilkörper waren anfällig gegen Witterungseinflüsse und konnten im Extremfall bei Aufladung reißen. Also, wenn Ihr mal solch einen Feuerlöscher mit Kunststoff-Ventilarmatur findet - Finger weg! Wenn Ihr den auslösen wollt, könnten Euch Ventilkörper und Überwurfmutter abpfeifen - und dann ist was los...
Interessant ist für ein Modell aus den 1970ern die Rückkehr zur alten Sicherungsschelle. Ich besitze ein ähnliches Modell aus dem Jahre 1968 mit Sternboden, bei welchem die in den 1950er und frühen 1960er Jahren verwendete Sicherungsschelle aus Metall erstmals durch eine Zuglasche aus Kunststoff ersetzt worden ist. Auch das 1974er Modell aus meiner Sammlung hat die für diese Zeit eigentlich übliche Kunstoffsicherung. Allerdings gammelten diese Kunststofflaschen durch UV-Strahlen wortwörtlich oft restlos weg, sodass der Löscher im Ernstfall nicht zu entsichern gewesen wäre und hierin liegt wohl vermutlich der Grund, weshalb bei den Modellen der Serien von 1975 bis 1983 wieder zur Metallschelle mit Zugring zurückgekehrt worden ist. Die letzte Serie des Typ Pn von 1984 bis 1992 hatte dann wieder eine Zugsicherung aus Kunststoff.
Ein schönes Stück, welches sich in einem bemerkenswert guten Zustand befindet. Wie gesagt, er war auch gut in der Öffentlichkeit vertreten, aber längst nicht so häufig wie der Typ Pi. Ich kenne dieses Modell - wenn ich mal überlege eigentlich nur aus Parkhäusern.
Naja - jetzt ist er hier und alle können ihn wieder bewundern.

© C. Müller

Sonntag, 6. Juli 2014

Feuerlöscher für zu Hause

GLORIA Schaumlöscher SK 6 PRO
Jedes Jahr kommen bei Wohnungsbränden hunderte Menschen ums Leben, tausende werden verletzt und die Sachschäden gehen in den mehrstelligen Millionenbereich. Trotz dieser alarmierenden Zahlen sind Privatleute gesetzlich immer noch nicht dazu verpflichtet, einen Feuerlöscher vorzuhalten - es sei denn, sie betreiben eine Ölheizung. Wer mit Öl heizt und dieses in großen Tanks vorrätig hält, muss ab 1000 l einen geeigneten Feuerlöscher von mindestens 6 LE (Löscheinheiten), also mit mindestens 6 kg bzw. Liter Inhalt installieren und betriebsbereit halten und ab 5000 l muss das nochmal aufgestockt werden. In der Regel werden bei Ölheizungen immer noch Pulverlöscher vorgehalten.*
Doch bei den aktuellen Ölpreisen, welche voraussichtlich auf hohem Niveau bleiben und wegen den sonstigen, mit dem Öl verbundenen Unannehmlichkeiten sind Ölheizungen heutzutage größtenteils nur noch dort vorhanden, wo es keine andere Möglichkeit zum Heizen gibt - etwa deshalb, weil kein Gasanschluss gelegt werden kann. Die Zahlen der Privathaushalte, die gesetzlich dazu verpflichtet sind, einen Feuerlöscher vorzuhalten, sind also seit Jahren schon rückläufig. Zudem halten Besitzer von Ölheizungen zwar wie ihnen geheißen einen Feuerlöscher vor, lassen diesen jedoch nicht prüfen. Ich spreche aus Erfahrung, denn ich erhielt Anfang bis Mitte der 1990er Jahre viele Feuerlöscher für meine Sammlung, welche aus alten Heizungskellern stammten und bei der Umrüstung von Öl auf Gas "überflüssig" wurden. Diese Geräte sind beim Bau des Hauses bzw. bei der Installation der Heizungsanlage angebracht, aber schließlich sich selbst überlassen worden. So erhielt ich dann viele Feuerlöscher aus den 1960er und 1970er Jahren, welche dementsprechend 25 bis 35 Jahre nicht geprüft worden waren und im Ernstfall wegen Druckverlust, verklumpten Pulver oder Behälterschäden (Rost) mit ziemlicher Sicherheit versagt hätten.
Diese kurze Anekdote zeigt, dass auch wenn der Gesetzgeber die Vorhaltung eines Feuerlöschers in Privathaushalten fordert, dieser noch lange nicht funktionieren bzw. einsatzbereit sein muss. Vielmehr wird sich mit solch alten und unbrauchbaren Gurken in eine trügerische Sicherheit gewogen oder es herrscht die Vorstellung vor, dass im Falle eines entstehenden Brandes ein Eimer Wasser ausreiche. Dies ist jedoch eine gefährliche Fehleinschätzung von Verlauf und Ausbreitungsgeschwindigkeit eines Feuers. Ein Brand kann nur in seiner Entstehungsphase wirkungsvoll bekämpft werden und das am sichersten mit einem Feuerlöscher!
Wer nun überlegt, sich einen Feuerlöscher zu kaufen, der findet hier ein paar Tipps und Anregungen, die ihm die Wahl oder die Überlegung möglicherweise erleichtern.

Der Sinn eines Feuerlöschers
Für viele ist der Kauf eines Feuerlöschers ein unnötiger Posten auf der Ausgabenliste und das Thema "Brandschutz" wird generell gern belächelt - meistens mit einem Verweis auf den erwähnten Eimer Wasser oder die Feuerwehr. Dass ein Eimer Wasser in den meisten Fällen eben nicht ausreicht, wurde schon kurz angesprochen und begründet sich folgendermaßen: Wenn irgendwo im Wohnbereich ein Feuer ausbricht, muss besagter Eimer zunächst erst einmal gesucht und mit Wasser gefüllt werden. Nachdem viel Zeit, allzu viel Zeit vergangen ist, kann mit dem gefüllten Eimer zum Löschangriff vorgerückt werden - mit der erschreckenden Erkenntnis, dass sich das Feuer bereits erheblich vergrößert hat. Spätestens jetzt bei der Anwendung wird auch dem stärksten Verfechter der Wassereimer-Theorie klar, warum er kein geeignetes Mittel zu Feuerbekämpfung ist - doch diese Erkenntnis kommt zu spät! Zum erfolgreichen Ablöschen bleibt genau ein Versuch, da das Wasser zwar relativ zielgenau, jedoch keineswegs dosiert und effizient auf den Brandherd gebracht werden kann. Es gibt nur einen Versuch und der muss sitzen! Da das Feuer jedoch in der Zeit, in welcher der Eimer gesucht und befüllt wurde, genügend Zeit hatte, sich ungehindert auszubreiten, ist man hier von vornherein chancenlos. Nun bleibt letztlich doch nur noch der Griff zum Telefon, um die Feuerwehr zu rufen und bis diese eintrifft, vergehen weitere Minuten, in denen das Feuer unaufhaltsam und mit zerstörerischer Kraft alles von Menschenhand gemachte verschlingt.

Ein Feuerlöscher ist also in den meisten Fällen das einzige wirksame Mittel, um einem ausgebrochenen Feuer Herr zu werden, bevor es sein zerstörerisches Werk entfaltet. Wer nun behauptet, dass es bei ihm schon nicht brenne, der irrt auch gewaltig, denn ein Feuer ist schneller ausgebrochen als gedacht. Nicht auf die Zigarette geachtet, an der Kaffeetafel mit der Servierte in die Kerze gekommen, Kurzschluss - diese und viele hundert andere Möglichkeiten hält der Alltag bereit, um völlig unvorhergesehen einen Brand ausbrechen zu lassen. Besonders in der Weihnachtszeit herrscht wegen vieler Kerzen, elektrischer Installationen und trockenem Tannengrün eine besonders hohe Brandgefahr.
Feuerlöscher schützen Leben – das eigene, das der Familie, das anderer Hausbewohner und das der Nachbarn. Zudem kann ein Feuerlöscher auch Sachwerte schützen - in erster Linie solche, welche keine Versicherung ersetzen kann (z.B. Fotos)!

Feuerlöscherkauf
Heutzutage gibt es mehrere Möglichkeiten, einen Feuerlöscher zu erwerben. Eine Möglichkeit sind Baumärkte und seit einiger Zeit auch Discounter wie LIDL oder ALDI, welche hin und wieder solche Geräte im Sortiment haben. Hier werden Dauerdruck-Feuerlöscher namenhafter Hersteller wie z.B. GLORIA oder MINIMAX angeboten, welche als “low-budged”-Produktionslinien unter Bezeichnungen wie “PROTEX” (GLORIA) oder “MINIMAX for Home” in den Handel kommen. Diese Feuerlöscher sind günstig, qualitativ gut und längst nicht so schlecht wie der Ruf, der ihnen vorauseilt (billiger Baumarktschrott). Es gibt ohne Frage besseres, das ist ganz klar, aber, wenn diese Geräte neu sind, sind sie nicht generell so unbrauchbar, wie man es ihnen gerne nachsagt.
Tja... doch hier kommt ein großes ABER ins Spiel, denn in vielen Baumärkten stehen die Feuerlöscher jahrelang im Regal, was bedeutet, dass sie in diesem Falle nicht mehr neu sind. Ich habe schon Feuerlöscher gesehen, deren Werksendkontrolle bereits vier Jahre zurücklag und das solltet Ihr dann besser doch nicht kaufen. Also: Wenn eine dicke Staubschwarte auf dem Karton ist oder dieser sonst irgendwie zerlumpt aussieht: Finger weg!

Eine weitere Möglichkeit bietet das Internet. Wer bei Versandhäusern (z.B. amazon) oder beim Fachhandel bestellt, kann relativ sicher sein, dass er ein neues und funktionstüchtiges Gerät erhält.
Anders sieht es bei Auktionshäusern wie ebay aus. Hier werden massenhaft Feuerlöscher angeboten, doch ist hier eine gewisse Vorsicht geboten, vor allem bei privaten Anbietern. In der Artikelbeschreibung tauchen oft “unbenutzt” oder “wie neu” auf.
Um es ganz klar zu sagen: Unbenutzt bedeutet nicht, dass der Feuerlöscher auch funktioniert! So ein Feuerlöscher kann wie bereits in der Einleitung beschrieben 30 Jahre unbenutzt im Keller gehangen haben und so ein Feuerlöscher funktioniert ganz sicher nicht mehr! Das Problem ist in vielen Fällen, dass die meisten Leute keine Ahnung davon haben, wann ein Feuerlöscher noch brauchbar ist und wann nicht mehr. Alle Einzelheiten aufzuzählen, ist nahezu unmöglich und brächte auch nicht viel. Daher gebe ich an dieser Stelle den generellen Rat, dass der, der einen funktionstüchtigen Feuerlöscher sucht und sich nicht selbst ein wenig mit der Materie auskennt, besser nicht bei privaten ebay-Anbietern kaufen sollte. Tut er es doch, weil der Preis so verlockend günstig ist, sollte der Feuerlöscher umgehend von einem Fachmann überprüft werden. Dieser kann dann genau sagen, ob man nur Schrott oder doch etwas brauchbares gekauft hat.
Etwas sicherer als Privatanbieter sind gewerbliche Anbieter bei ebay – aber nur solche, die beruflich mit Feuerlöschern zu tun haben, wie Prüf- und Fülldienste. Diese bieten Neu- und Gebrauchtgeräte an, welche als frisch gewartet und einsatzfähig beworben werden. Doch stimmt das? Nein, leider nicht! Es gibt immer wieder Anbieter bei ebay, die gebrauchte Feuerlöscher als frisch instand gehalten verkaufen - und das auch noch zu einem recht stolzen Preis. Schaut man jedoch einmal genauer hin, sieht man, dass dort oft Geräte angepriesen werden, welche noch den Aufdruck "DIN Feuerlöscher" tragen. Gut, der Laie wird jetzt denken "nach DIN ist doch super!", aber dass diese Geräte nach 1992 nicht mehr unter der DIN 14406 produziert worden und somit mindestens 22 Jahre alt sind, das weiß er nicht! Außerdem können sie teilweise gar nicht richtig instand gehalten worden sein, da gewisse Bauteile hätten ausgetauscht werden müssen - wie z.B. die weiße Löschpistole bei GLORIA-Geräten. War aber noch dran. Teilweise wurden die Geräte noch ohne Instandhaltungsnachweis abgelichtet und die Werksendkontrolle trägt das Jahr 1988... also uralt das Ding. Hier der generelle Rat: Überall, wo noch "DIN Feuerlöscher" (1980 - 1992) oder gar "DIN Pulver" (1968 - 1979) bzw. "DIN Trocken" (1959 - 1967) im Siebdruck zu lesen ist - Finger weg! Die sind zu alt und teilweise so auch gar nicht mehr Instand zu halten. Da wurde auf jeden Fall gepfuscht bzw. sich nicht an die Instandhaltungsanweisung - die Bibel der Sachkundigen - des Herstellers gehalten.

Insolvenzverwalter sind ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. Diese bieten auch oft Feuerlöscher als "geprüft und gefüllt" aus Geschäftsauflösungen an, doch spielt es hier keine Rolle, dass so ein Prüfaufkleber mitunter auch schon 15 Jahre abgelaufen sein kann. Diese wissen meistens ebenso wenig wie viele Privatleute, wann eine Prüfung abgelaufen (nach 2 Jahren nämlich) oder ein Feuerlöscher aufgrund seines Alters nicht mehr brauchbar ist.

Zuletzt bleibt noch der Fachhandel, der im örtlichen Branchenverzeichnis und im Telefonbuch aufgeführt ist und welchen ich hier an dieser Stelle ganz klar empfehlen möchte. Hier gibt es nagelneue und direkt an den Bedarf des Kunden zugeschnittene Feuerlöscher sowie auch eine passende Beratung mit allen Serviceleistungen dazu.


Der richtige Feuerlöscher
Wenn die Entscheidung gefallen ist, sich einen Feuerlöscher zuzulegen, sieht sich der Käufer mit der Frage konfrontiert, was für einen Feuerlöscher er denn kaufen soll. Die Tatsache, dass es viele verschiedenen Hersteller, verschiedene Größen und auch unterschiedliche Löschmittel gibt, macht die Enscheidung nicht gerade einfacher.
Fangen wir mit den Herstellern an. In Deutschland gibt es eine ganze Fülle von Feuerlöscherproduzenten wie z.B.
  • GLORIA
  • MINIMAX
  • BAVARIA
  • TOTAL
  • DÖKA
  • WEBER
  • JOCKEL
  • WERNER
und noch viele weitere. Ich will jetzt hier keine Werbung für einen bestimmten Hersteller machen oder Empfehlungen abgeben, wer besser ist und wer nicht. Das ist auch Quatsch, denn alle Feuerlöscher, die in Deutschland angeboten werden, müssen bestimmte Vorgaben erfüllen. Daher ist es egal, für welchen Hersteller man sich letztendlich entscheidet. Ich würde Euch jedoch dringend empfehlen, einen deutschen Feuerlöscher zu kaufen. Ein solcher erfüllt in jedem Falle die Vorschriften und bereitet auch bei der Wartung keine Probleme.

Das Löschmittel
Das Löschmittel ist hingegen nicht so frei wählbar, wie der Hersteller, da nur ein auf das Brandgut abgestimmtes Löschmittel im Ernstfall auch etwas nützt.
An Löschmitteln stehen heutzutage zur Verfügung:
  • Wasser für die Brandklasse A
  • Schaum für die Brandklassen A und B
  • Spezielle wässrige Lösungen für die Brandklassen A, B und F
  • Kohlendioxid für die Brandklasse B und elektrische Anlagen (früher Brandklasse E)
  • ABC-Pulver für die Brandklassen A, B und C
  • Metallbrandpulver für die Brandklasse D
  • * Halone für die Brandklassen B und C sowie für elektrische Anlagen
* Nur mit Sondergenehmigung

Der richtige Feuerlöscher sollte dazu in der Lage sein, haushaltsübliche Gegenstände abzulöschen. Hierzu zählt in erster Linie die Einrichtung, bestehend aus Möbeln, Teppichen, Vorhängen, Stoffen und Papier.
Alle diese aufgezählten Materialien sind feste Stoffe, deren Brände mit Flammen- und Glutbildung einhergehen und demnach der Brandklasse A zuzuordnen sind.

Somit muss der Feuerlöscher für den Haushalt auf jeden Fall eine Eignung für die Brandklasse A besitzen.

Da im Haushalt jedoch auch brennbare Flüssigkeiten (Deo, Lacke, Reiniger) lagern und auch solche, die beim Verbrennen flüssig werden (Kunststoffe, Paraffine, Wachs) Anwendung finden, sollte der bereitstehende Feuerlöscher am besten auch eine Eignung für Brände von Stoffen der Brandklasse B aufweisen.
Für den Wohnbereich empfiehlt sich am besten ein Schaumlöscher, da dieser sowohl für Brände von Stoffen der Brandklasse A, als auch für solche der Brandklasse B geeignet ist. Zudem bleiben die Löschmittelschäden auf den eigentlichen Brandherd begrenzt.
Vorsicht! Obwohl sich ein Schaumlöscher auch für brennbare Flüssigkeiten eignet, taugt er nur bedingt für brennende Fette und Öle! Die Gefahr einer Fettexplosion ist bei einem solchen Gerät zwar minimiert, aber immer noch gegeben! Daher sollte als zweites Löschgerät neben dem Schaumlöscher noch ein spezieller Fettbrandlöscher mit Eignung für die Brandklasse F beschafft werden, welcher brennendes Fett gefahrlos ablöscht. Empfehlenswert ist darüber hinaus auch die Anschaffung eines Kohlendioxidlöschers, da dieser rückstandsfrei löscht und sich somit hervorragend für elektrische Geräte eignet.

Die richtige Größe
In Deutschland zugelassene Feuerlöscher gibt es in unterschiedlichen Größen und die Füllmenge reicht dabei von 1 kg bis 12 kg. Ich betone das extra deshalb, weil sich sogenannte Löschhilfen immer weiter durchsetzen und diese eben nicht als zugelassene Feuerlöscher gelten. Diese Dosen haben einen zu geringen Inhalt (oft nur 0,3 -0,5 l) und zu wenig Druck, um als vollwertiger Feuerlöscher zu gelten und mit diesem Gepinkel, was da rauskommt ist es schon schwer, nur einen brennenden Adventskranz zu löschen. Gefährlich wird es bei Fett- und Ölbränden, denn obwohl viele dieser Büchsen angeben, dafür geeignet zu sein, sind sie es dennoch nicht, wie zahlreiche Tests bewiesen haben. Wer versucht, mit einer solchen Dose einen Fettbrand zu löschen, erzeugt eine satte Fettexplosion! Obendrein sind sie auch nicht überprüfbar. Das bedeutet: Nachdem das aufgedruckte MHD abgelaufen ist, müssen sie entsorgt werden. Kauft soetwas nicht, es ist nur teures Spielzeug!
Euer Schaumlöscher sollte einen Inhalt von 6 l haben, da mit dieser Menge ein Entstehungsbrand auch von einem Laien sicher bekämpft werden kann. Tipp: Kauft einen aufladbaren Kolbenkartuschenlöscher (z.B. GLORIA SK 6 PRO). Diese sind in der Anschaffung zwar teuer, aber weitaus effizienter als ein Gerät mit bereits vorgemeischter Lösung. Zudem sind sie in der Wartung bedeutend günstiger als ein solches.
Beim Fettbrandlöscher reicht ein kleines Gerät mit 3 l Inhalt (z.B. GLORIA FB 3 EASY) und auch der  Kohlendioxidlöscher ist in der kleinen Version mit 2 kg Inhalt völlig ausreichend (z.B. KS 2 ST).

Anzahl der Feuerlöscher
Die Anzahl der bereitzuhaltenden Feuerlöscher richtet sich immer nach der Größe des zu schützenden Objektes sowie der Menge und Beschaffenheit des in ihm befindlichen Brandgutes. Für herkömmliche Wohnungen mit den üblichen Einrichtungsgegenständen genügt in der Regel ein 6 l Schaumlöscher, ein 3 l Fettbrandlöscher und ein 2 kg Kohlendioxidlöscher. Bei Häusern mit mehreren Etagen sollte für jede weitere Etage ein zusätzlicher 6 l Schaumlöscher installiert werden. Wird mit Öl geheizt, gehört im Keller zusätzlich ein Schaum- oder ABC-Pulverlöscher angebracht.

Der richtige Standort
Der Feuerlöscher sollte an einem jederzeit zugänglichen und zentralen Ort gut sichtbar aufgehängt werden. Aufhängen ist immer besser als hinstellen, denn die Halterung an der Wand, welche bei jedem neu gekauften Feuerlöscher im Lieferumfang enthalten ist, sichert ihn gegen umkippen und weist ihm einen festen Platz zu. Das verhindert, dass der Feuerlöscher z.B. beim Putzen mal hierhin und mal dorthin wandert, bis er schließlich verschwunden ist. Am besten ist der Flur geeignet, denn über den Flur sind in der Regel alle anderen Räume der Wohnung oder des Hauses erreichbar. Gut sichtbar heißt: Nicht in den Abstellraum hinter den Staubsauger und nicht hinter die Garderobe. Eine versteckte Unterbringung kostet im Ernstfall wertvolle Zeit. Der Feuerlöscher sollte nicht unter der Zimmerdecke, sondern etwa in einer Höhe von 80cm – 120cm aufgehängt werden. So kann man ihn schön “im vorbeigehen” von der Wand greifen. Die von mir empfohlenen zusätzlichen Fettbrand- und Kohlendioxidlöscher sollte man zweckmäßigerweise direkt dort vorhalten, wo er gebraucht werden könnte. Somit gehört der Fettbrandlöscher in die Küche und das Kohlendioxidgerät ins Büro zum Computer oder neben die teure Multimediaanlage im Wohnzimmer.
Natürlich sollten Eure Feuerlöscher alle zwei Jahre von einem Sachkundigem für tragbare Löschgeräte nach DIN 14406-4 - also von so einem wie mir - instand gehalten werden, da überalterte, ungeprüfte und sich selbst überlassene Feuerlöscher teils erhebliche Gefahren für den Benutzer bergen. Hierzu empfehle ich Euch, den Artikel Gefährliche Zeitbomben: Alte Feuerlöscher zu lesen.

Das Wichtigste nochmal zusammengefasst:
  • Kauft einen in Deutschland zugelassenen Feuerlöscher beim Fachhandel.
  • Wählt als normalen Schutz für Eure Wohnräume einen 6 l Schaumlöscher, einen 3 l Fettbrandlöscher und einen 2 kg Kohlendioxidlöscher.
  • Stattet jede weitere Etage mit einem weiteren 6 l Schaumlöscher aus.
  • Lasst Eure Feuerlöscher regelmäßig, jedoch spätestens alle 2 Jahre von einem Sachkundigen instand halten.
Nachtrag: Seitdem die Bestimmungen der "Verordnung über brennbare Flüssigkeiten" (VbF) überwiegend durch die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) abgelöst und aufgehoben worden sind, entfällt auch die Pflicht zur Vorhaltung eines Feuerlöschers.

© C. Müller