Sonntag, 28. Oktober 2012

Bauarten von Feuerlöschern

Zulassungskennzeichen DIN 14406
Feuerlöscher können in drei unterschiedliche Bauarten eingeteilt werden, welche sich daraus ergeben, welches Löschmittel in welcher Menge vorhanden ist wie der nötige Betriebsdruck erzeugt bzw. gespeichert wird. Die Bauart-Kennzeichung ist bei älteren Feuerlöschern, welche noch nach der DIN 14406 zugelassen worden sind, im unteren Teil des Siebdruckbildes abgebildet. Diese Information fehlt leider bei den neueren Geräten unter der DIN EN 3.
Unterschieden werden Aufladelöscher, Dauerdrucklöscher und Gaslöscher.
Die Kennzeichnung folgt einem einfachen Muster und setzt sich aus Löschmittel, Füllmenge und Druckspeicherung zusammen.

Kennzeichnung des Löschmittels
Kennbuchstabe P = BC-Pulver
Kennbuchstabe PG = ABC-Pulver
Kennbuchstabe K = Kohlendioxid
Kennbuchstabe W = Wasser
Kennbuchstabe S = Schaum
Kennbuchstabe Ha = Halon*
Kennbuchstabe CB = Bromchlormethan*
Kennbuchstabe T = Tetrachlorkohlenstoff*

Kennzeichnung der Füllmenge
Kennzahl 0,2 = 0,2 l*
Kennzahl 0,8 = 0,8 l*
Kennzahl 1 = 1 kg
Kennzahl 1,5 = 1,5 kg*
Kennzahl 2 = 2 kg
Kennzahl 6 = 6 kg
Kennzahl 10 = 10 l*
Kennzahl 12 = 12 kg

Kennzeichnung der Druckerzeugung
Kennbuchstabe H = Hochdruckgas-Aufladung (Aufladelöscher)
Kennbuchstabe L = Druckluftpolster (Dauerdrucklöscher)
Kennbuchstabe C = Chemische Druckerzeugung*

*Zulassung entzogen

Im Schriftbild ist die Bauart in drei Einheiten unterteilt:
1: Kennzeichnung des Löschmittels
2. Kennzeichnung der Füllmenge
3: Kennzeichnung der Druckerzeugung

Somit handelt es sich bei einen mit "PG 12 H" gekennzeichneten Feuerlöscher um einen Feuerlöscher mit einer ABC-Pulverfüllung (PG) von 12 kg (12) und einer Hochdruckgas-Aufladung (H) - ein klassischer Aufladelöscher.

Aufladelöscher
Ein Aufladelöscher besteht aus zwei Behältern. In dem einen ist das Treibgas gespeichert, in dem anderen das Löschmittel. Der Treibgasbehälter kann entweder außerhalb oder innerhalb des Löschmittelbehälters angebracht sein. Bevor der Feuerlöscher einstzbereit ist, muss zunächst das Treibgas (Kohlendioxid) in den Löschmittelbehälter geblasen werden. Bei Aufladelöschern mit innenliegender Treibgaspatrone gibt es verschiedene Auflademöglichkeiten. Die gängigsten Methoden sind Schlagknöpfe, Druck- und Zughebelarmaturen. Durch das Betätigen dieser Aufladeeinrichtung sticht ein Dorn, ähnlich wie eine Spritzennadel, die Treibgaspatrone an und leitet das Gas durch ein Rohr in den Löschmittelbehälter. Bei Aufladelöschern mit außenliegendem Treibgasbehälter wird dieser in der Regel einfach aufgedreht.
Aufladelöscher sind leistungsfähiger als Dauerdrucklöscher, weil sie mehr Druck (25 bar) erzeugen und durch das Einblasen des Treibgases das Löschmittel aufgelockert wird, wodurch es feiner verteilt werden kann.
Vorteile: Höhere Löschwirkung, niedrigere Wartungskosten.
Nachteile: Hoher Anschaffungspreis (ab 100€) und bei vernachlässigter Wartung Berstgefahr.
Die Kennzeichnung auf Altgeräten lautet wie folgt (z.B. Glutbrandlöscher):
PG 6 H
PG 12 H

Dauerdrucklöscher
Ein Dauerdrucklöscher besteht aus nur einem Behälter, in welchem Treibgas und Löschmittel gespeichert sind. Dauerdrucklöscher müssen nicht erst aufgeladen werden und sind per Druckhebelarmatur sofort einsatzbereit. Ganz früher gab es kleine Dauerdrucklöscher auch noch mit Handrad. Dauerdrucklöscher sind im Vergleich zum Aufladelöscher etwas einfacher zu bedienen, da der Schritt des Aufladens entfällt.
Vorteile: Günstiger Anschaffungspreis (je nach Hersteller ab 30€), im Baumarkt erhältlich und einfache Bedienungsweise.
Nachteile: Geringere Löschwirkung als Aufladelöscher (geringerer Druck (ca. 18 bar), keine Auflockerung des Löschpulvers), höhere Wartungskosten infolge großer abzudichtender Flächen, 10-jährige TÜV-Prüfung nach Druckbehälterverordnung.
Die Kennzeichnung auf Altgeräten lautet wie folgt (nur Glutbrandlöscher):
PG 1 L
PG 2 L
PG 6 L
PG 12 L

Gaslöscher
Neben den Auflade- und Dauerdrucklöschern gibt es noch Gaslöscher, bei welchen das Löschmittel zugleich das Treibmittel. Die einzigen Gaslöscher sind die Kohlendioxidlöscher, welche genau wie Dauerdrucklöscher heutzutage ausschließlich über eine Druckhebelaramtur ausgelöst werden.
Vorteile: Rückstandsfreies Löschmittel und daher besonders geeignet für EDV, einfache Bedienung. Nachteile: Sehr hoher Anschaffungspreis (100€ – 300€), Löschgas in hohen Konzentrationen toxisch, sehr hoher Druck (rund 120 bar), 10-jährige TÜV-Prüfung nach Druckbehälterverordnung.
Die Kennzeichnung auf Altgeräten lautet wie folgt:
K 1,5
K 2
K 6

© C. Müller

Das Aussondern alter Feuerlöscher

Feuerlöscher sind aufgrund Ihrer Anwendungstechnik Druckgeräte und unterliegen neben herstellungs- und gerätespezifischen Zulassungsvorschriften allgemein der europäischen Druckgeräterichtlinie und dem Geräte- und Produktionssicherheitsgesetz (GPSG).
Da Druckgeräte einer natürlichen Umwelt- und auch einer ortsspezifischen mechanischen Belastung ausgesetzt sind, verändern sich mit der Zeit Material und Löschmittel. Da ab einem gewissen Alter Ermüdungserscheinungen und Materialschwächen nicht mehr zu 100% ausgeschlossen werden können, empfehlen deutschlandweit alle Hersteller von Feuerlöschgeräten eine Aussonderung der Feuerlöscher nach 20 bis 25 Jahren.



  • Aussonderungsfrist Auflade- und Gaslöscher:     25 Jahre
  • Aussonderungsfrist Dauerdrucklöscher:              20 Jahre

Die GLORIA GmbH empfiehlt als einziger Hersteller generell eine Aussonderung aller Geräte nach überschreiten einer Lebensdauer von 20 Jahren und hiervon sind sowohl Auflade-, Dauerdruck- sowie Gaslöscher betroffen. Die Aussonderung der Feuerlöscher geschieht aus Sicherheitsgründen, da der Einsatz überalterter Feuerlöscher mitunter erhebliche Gefahren für die bedienende Person bergen kann. (Siehe hierzu den Artikel Gefährliche Zeitbomben: Alte Feuerlöscher).
Doch auch wenn die von den Herstellern empfohlene Lebensdauer überschritten ist und der zuständige Prüfer den Feuerlöscher für 100% funktionstüchtig befindet, können auch ältere Geräte weiter im Dienst bleiben. Im Falle eines Versagens steht nun jedoch der Prüfer in der Verantwortung, nicht mehr der Hersteller. In Unternehmen, in welchen überalterte Feuerlöscher vorgehalten werden, obwohl diesen die Zuteilung eines Prüfsiegels durch einen Sachverständigen versagt wurde, haftet im Falle eines Versagens der Unternehmer in vollem Umfang.  

Welche Feuerlöscher müssen ausgesondert werden?
In jedem Falle ausgesondert werden müssen Feuerlöscher, welche offensichtliche Beschädigungen aufweisen, nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen oder denen die Zulassung entzogen wurde. Hierzu gehören Feuerlöscher

  • auf Soda- und/oder Soda-Säure-Basis.
  • mit genieteten Behältern.
  • mit chemischer Druckerzeugung.
  • welche auf den Kopf gestellt werden müssen, um aktiviert zu werden.
  • welche auf den Boden geschlagen werden müssen, um aktiviert zu werden.
  • für die nicht länger die vom Hersteller vorgeschriebenen Ersatzteile oder Löschmittel verfügbar sind.
  • mit Einwegbehältern ohne Wegwerfdatum oder bei denen das auf dem Behälter gekennzeichnete Wegwerfdatum überschritten ist.
  • Feuerlöscher, die nicht abstellbar sind.
  • Feuerlöscher, die nicht prüfbar sind.
  • Feuerlöscher, die bei einer Baugröße von mehr als 2 kg / 2 l Löschmittel keinen Schlauch besitzen und gemäß Typprüfung auch nicht mit einem Schlauch nachgerüstet werden können.
  • Feuerlöscher, deren Zulassung zurückgezogen worden ist.
  • Feuerlöscher, die Mängel, z. B. Anrostungen der Außen oder Innenwand der Behälter aufweisen, die zu der Überzeugung des Sachkundigen führen, dass im Einsatzfall ein Zerknall oder ein entsprechender Defekt zu befürchten ist.
Was mit überalterten oder ausrangierten Feuerlöschern passieren kann, zeigt ein tragisches Unglück aus dem Jahre 2005. Hier hatte ein an der Universität Osnabrück beschäftigter Hausmeister einen wahrscheinlich ausgemusterten Kohlensäure-Schneelöscher in seinen Besitz gebracht und ihn vermutlich mit Druckluft für seine Sportwaffen wiederbefüllt. Am 20. Oktober 2005, als er an einer Bushaltestelle am Osnabrücker Busbahnhof auf seinen Bus wartete, gab der Behälter plötzlich nach und zerknallte. Der Mann starb, eine Frau erlitt ein Knalltrauma, das Wartehäuschen wurde schwer beschädigt.

Bei dem geborstenem Feuerlöscher handelte es sich um einen 1,5 kg Kohlensäure-Schneelöscher. Der Bau dieser 1,5 kg-Geräte wurde Ende 1977 eingestellt, d.h. der Feuerlöscher hatte zum Unglückszeitpunkt bereits 28 Jahre auf der Uhr und ist nicht ohne Grund ausgemustert worden.
Niemals ausgemusterte Feuerlöscher wiederbefüllen oder für anderweitige Zwecke nutzen (Kompresser etc.)!

© C. Müller




Mittwoch, 24. Oktober 2012

MINIMAX Typ HN 6 a

MINIMAX Hn 6 a - 1990
Hersteller: MINIMAX 
DIN Feuerlöscher
Typ: HN 6 a
Baujahr: 1990
Bauart: HA 6 L - Dauerdrucklöscher
Inhalt: 6 kg Halon 1211
Gewicht des gefüllten Geräts: 10 kg


Geschichte

Dieser Typ Feuerlöscher ist mit Halon 1211 (Bromchlordifluormethan) befüllt, dem letzten in Deutschland zugelassen Löschmittel auf Basis von Halogenierten Kohlenwasserstoffen. Auffällig ist bei desem Gerät die massive Druckhebelarmatur, welche in dieser Form in den alten Bundesländers ausschließlich den großen 6 kg-Kohlendioxidlöschern vorbehalten war. In der DDR hingegen fand diese Art Druckhebel auch bei Halonlöschern Verwendung. Typisch für die Halonlöscher ist die große Düse am Schlauchende, welche zum weichen Aufbringen des Löschgases dient.
Halonlöscher kamen hauptsächlich in der Industrie zum Einsatz. Haupteinsatzgebiete waren Lacklager, Lackierräume sowie sonstige Bereiche mit feuergefährlichen Flüssigkeiten. Sie sorgten als blitzschnelles Löschmittel jedoch auch in den weitläufigen Schaltanlagen vieler Kernkraftwerken für Sicherheit. Auch im Gewerbe, insbesondere Lackierereien, Tankstellen und Reparaturwerkstätten fanden Verwendung. Da die Herstellung von Halonlöschern ab dem 01.01.1992 verboten war und dem Halon in Deutschland 1994 endgültig die Zulassung als Löschmittel entzogen wurde, sind diese Löscher gänzlich vom Markt verschwunden und heute sehr sehr selten.

© C. Müller

Dienstag, 23. Oktober 2012

COSMOS Typ PV 6 Bj. 1965

COSMOS PV 6 - 1960
Hersteller: COSMOS 
DIN PULVER 6
Typ: PV 6
Baujahr: 1965
Bauart: P 6 L - Dauerdrucklöscher
Inhalt: 6 kg BC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 9 kg


Geschichte

Feuerlöscher dieses Typs kamen vornehmlich in Privathaushalten mit Ölheizung zum Einsatz. Eher ungewöhnlich für günstige Dauerdrucklöscher in den 1960er Jahren ist die Ausstattung des Geräts mit einem Manometer. Dass man sich nicht immer auf die Anzeige des Manometers verlassen sollte, zeigt dieses Gerät sehr schön. Obwohl dieser Feuerlöscher drucklos ist, steht die Anzeige noch im grünen Bereich. Weitere Besonderheiten sind der gefederte Tragegriff und die Bezeichnung DIN PULVER 6. Normalerweise werden Pulverlöscher Mitte der 1960er Jahre mit DIN TROCKEN bezeichnet - im Hause GLORIA wechselte die Bezeichnung von "DIN TROCKEN" nach "DIN PULVER" beispielsweise erst 1968. Sonst trägt dieser Feuerlöscher mit dem fehlenden Schlauch und den weit unten am Behälter, spartanisch gehaltenen Siebdruck alle typischen Merkmale für Dauerdrucklöscher der 1960er Jahre. Auffällig ist die Ähnlichkeit des Behälters (Form sowie Schweißnähte) mit dem Behälter des WERNER PD 6 bzw. von KOMET-Feuerlöschern. Heute ein rares Sammlerstück, welches ich neben einem Heizungskeller entdeckt habe.

© C. Müller

CEAG Typ P 6 Bj. 1960

CEAG P 6 - 1960
Hersteller: CEAG 
DIN TROCKEN 6
Typ: P 6 (D) Nr. 5201/27
Baujahr: 1960
Bauart: P 6 H - Aufladelöscher mit außenliegender Treibgasflasche
Inhalt: 6 kg BC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 11 kg


Geschichte

Feuerlöscher dieses Typs gehörten kamen aufgrund ihrer guten Löschleistung vornehmlich in der Industrie und in Gewerbebetrieben zum Einsatz. Wegen ihrer BC-Pulverfüllung jedoch hauptsächlich dort, wo eine Gefahr durch brennbare Flüssigkeiten ausging, wie etwa Heizungsanlagen, Tankstellen, Lager brennbarer Flüssigkeiten und dergleichen. Obwohl dieser Feuerlöscher weder einen Schlauch besitzt, noch abstellbar ist, war die Bedienung durch den längs angebrachten Handgriff recht komfortabel. Heute sind Feuerlöscher dieses Typs nicht mehr zugelassen und allein schon aufgrund des Alters längst aus der Öffentlichkeit verschwunden. Ein schönes und seltenes Sammlerstück im Topzustand. Die Treibgasflasche wurde scheinbar nachträglich aus ästhetischen Gründen nochmals überlackiert. Der Lack sieht zu frisch und makellos aus, als dass er schon 52 Jahre alt ist. Außerdem sind die Schlagzahlen mit überlackiert worden, was werksseitig, zumindest zu dieser Zeit, nicht üblich war.

Der Feuerlöscher befindet sich heute im Museum der FF Lippstadt.

© C. Müller

Montag, 22. Oktober 2012

MINIMAX Typ PG 12 Bj. 1961

MINIMAX PG 12 - 1961
Hersteller: MINIMAX 
DIN TROCKEN 12
Typ: PG 12
Baujahr: 1961
Bauart: PG 12 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibgaspatrone
Inhalt: 12 kg ABC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 20 kg


Geschichte
Dieser Typ Feuerlöscher wurde in sehr großer Zahl an Industrie, Handel und Gewerbe sowie auch Privatleute abgegeben. Hohe Löschleistung und einfache Bedienung zeichneten diesen Feuerlöscher aus und hier wurde zum ersten Mal die Kombination aus Auflade- und Auslösehebel angewendt. Um die innenliegende Treibgaspatrone zu öffnen, musste Der  rote Druckhebel erst kräftig heruntergedrückt und wieder losgelassen werden. Diese Entwicklung war damals revolutionär. Dieser Feuerlöscher trägt das typische MINIMAX-Siebdruckbild der 1960er Jahre ohne Piktogramme für Brandklasse und Bedienung. Das Interessante an diesen Löschern ist, dass auf der Rückseite eine Füllanleitung aufgedruckt ist. Dieser Typ ist bis auf die Füllmenge baugleich mit dem Typ PU 6. Ein schönes und selten gewordenes Sammlerstück, welches ich aus einem alten Heizungskeller geborgen und so vor der sicheren Verschrottung bewahrt habe.


© C. Müller

TOTAL Typ P 12 Bj. 1959

TOTAL P 12 - 1959
Hersteller: TOTAL 
KOHLENSÄURE-TROCKEN-FEURELÖSCHER
Typ: P 12
Baujahr: 1959
Bauart: P 12 H - Aufladelöscher mit außenliegender Treibgasflasche
Inhalt: 12 kg BC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 22 kg


Geschichte
Dieser Typ Feuerlöscher kam fast ausschließlich in Industriebetrieben zum Einsatz und zeichnet sich durch seine hervorragende Löschleistung aus. Obwohl dieser Feuerlöscher schon über 50 Jahre alt ist, könnte er sich durchaus mit modernen Feuerlöschern messen. Auffallend schön ist das sehr aufwändig gestaltete Siebdruckbild. Es verrät durch seinen schwarzen Hintergrund, dass der Feuerlöscher über eine BC-Pulverfüllung verfügt. Bei Geräten mit ABC-Pulver-Füllung war der Hintergrund hellblau.

Typisch für die TOTAL-Feuerlöscher dieser Zeit ist der abklappbare Handgriff, welcher, wenn auch später in etwas veränderter Position, bis in die 1980er Jahre beibehalten wurde. Die Führung des recht unflexiblen Hochdruckschlauches macht das Gerät jedoch sehr sperrig und die massive Löschpistole aus Gusseisen trägt zu dem  enormen Gesamtgewicht von 22 kg bei.
Ein sehr schönes und in dieser Ausführung sehr seltenes Sammlerstück in gutem Zustand.

Der Feuerlöscher befindet sich heute im Museum der FF Lippstadt.


© C. Müller

GLORIA Typ PA 12 GD Bj. 1979

GLORIA PA 12 GD - 1979
Hersteller: GLORIA-WERKE 
DIN Feuerlöscher 
Typ: PA 12 GD
Baujahr: 1979
Bauart: PG 12 L - Dauerdrucklöscher
Inhalt: 12 kg ABC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 17 kg

Geschichte
Dieser Typ Feuerlöscher kam sowohl in der Industrie und im Gewerbe, als auch im Handel zum Einsatz. Vereinzelt auch in Privathaushalten. Dieser Feuerlöscher ist einer der Ersten mit neuem Siebdruckbild, welches ab 1978/79 verwendet wurde. Es Die größten Neuerungen zu den vorherigen Aufdrucken sind herstellerweit genormte Piktogramme für die Brandklassen sowie die neue Bezeichnung "DIN Feuerlöscher" anstelle des "DIN PULVER" bei Pulverlöschern. Wie sehr gut zu sehen ist, fehlt im Gegensatz zu seinem Vorgänger bei den Piktogrammen die Brandklasse E. Die DIN überarbeitete Norm setzte fest, dass alle Löschmittel für die Brandklasse E geeignet sind, sodass sie nicht mehr extra als eigene Brandklasse aufgeführt werden musste. Auch die Schlauchhalterung ist erstmals aus Plastik. Auffällig an diesem Löscher ist die Druckhebelarmatur, welche in dieser Form zu der Zeit ausschließlich bei GLORIA-Halonlöschern verwendet wurde. Der „weiße Kragen“ unterhalb der Armatur zeigt jedoch sofort, dass es sich um einen Pulverlöscher handelt. Bei Halonlöschern ist der Kragen gelb. Ein schönes und heute recht seltenes Sammlerstück.

© C. Müller

Dienstag, 16. Oktober 2012

Design-Feuerlöscher: Stylischer Brandschutz

MINIMAX Design-Feuerlöscher
Wenn überhaupt ein Feuerlöscher im Haushalt vorhanden ist, dann wird er meistens versteckt. Er verschwindet im Keller oder in der Garage und fristet in vollgestellten Ecken sein Dasein, wo er im Ernstfall nicht selten unerreichbar tief im Gerümpel vergraben ist.
Das es wichtig und auf jeden Fall empefhlenswert ist, einen Feuerlöscher im Haushalt zu haben, wurde schon ausführlich in dem Artikel "Der richtige Feuerlöscher für zu Hause" behandelt  - ebenfalls dass dieser jederzeit gut erreichbar sein muss. Für viele ist und bleibt ein Feuerlöscher jedoch ein klobiges, rotes Ungetüm, welcher sich so gar nicht in die Gestaltung des Raumes einbinden lassen will und deshalb muss er verschwinden.
Doch: Ein Feuerlöscher muss nicht immer rot sein! Nur in öffentlichen Bereichen wie in Ämtern und Kaufhäusern, in der Gastronomie sowie am Arbeitsplatz ist die rote Farbe (Farbton RAL 3000) verbindlich.

Das Motto "... Zaubern mit Vorhandenem"* ist in den meisten Situationen eine günstige und oft auch die beste Idee, doch solltet Ihr beim Thema "Feuerlöscher" allerdings davon absehen. Es ist zwar von der rechtlich verbindlichen Seite her völlig egal, ob Ihr einen roten, grünen, gelben oder geblümten Feuerlöscher bei Euch hängen habt, doch wenn Ihr schon einen Feuerlöscher besitzt, dann lasst ihn so, wie er ist. Beim selbst Umfärben könnt Ihr einiges verkehrt machen, z.B. Armaturen, Schlauch und Ventile mitlackieren, wodurch es zu Schäden wie porösen Gummiteilen kommen kann. Zudem verschwinden die aufgedruckte Bedienungsanleitung sowie die technischen Angaben ebenfalls unter der Farbe Eurer Wahl, was von Seiten des Prüfers auch zu Beanstandungen und letztlich zur Ausmusterung führen könnte.
Dennoch besteht die Möglichkeit, einen nach eigenen Wünschen gestalteten Feuerlöscher zu besitzen, denn rennomierte Hersteller wie die MINIMAX führen eben solche Design-Feuerlöscher. Die Behälter glänzen dann in Farben Eurer Wahl und Ihr könnt eigene Motive oder Texte wählen. Wer es ganz edel möchte, kann den Behälter auch mit Gold überziehhen oder verchromen lassen. Die goldenen Geräte sind allerdings nicht ganz billig, ich schätze mal so ab 800 Euro für einen Feuerlöscher mit 6 kg Inhalt (Preis auf Anfrage). Die anderen "normalen" Design-Feuerlöscher bewegen sich lackiert grob zwischen 130 und 350 Euro, verchromt um 500 Euro - je nachdem, was Ihr wollt. Als Sparversion bietet MINIMAX auch eine bedruckte Magnetfolie an, welche über herkömmliche 6 kg- bzw. 6 l-Geräte der neuesten Generation gelegt werden kann.

MINIMAX stellt zur individuellen Gestaltung einen Konfigurator bereit, mit welchem Ihr Euren Feuerlöscher generieren könnt. Ein Produktkatalog mit weiterführenden Informationen wird ebenfalls zur Verfügung gestellt.

Bevor Ihr also aus ästhetischen Gründen auf einen effektiven Brandschutz zu Hause verzichtet, greift doch lieber zu einem Design-Feuerlöscher. Zugegeben, diese sind nicht ganz günstig, aber sie schützen Familie, Heim und Wertgegenstände.

© C. Müller
© * WOHNKOSMETIK - Constanze Köpp
© Abbildung: Minimax Mobile Services GmbH & Co.KG