Montag, 26. Oktober 2015

GLORIA Typ PD 12 G Bj. 1987

Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN Feuerlöscher 12 kg ABC-Pulver
Typ: PD 12 G

Baujahr: 1987
Bauart: PG 12 L - Dauerdrucklöscher
Inhalt: 12 kg ABC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 17,0 kg

Bauzeit nach diesem Muster: 1984 - 1992



Geschichte
Diesen Feuerlöscher vom Typ PD 12 G aus der Serie von 1984 - 1992 kennen wahrscheinlich noch viele aus ihrem Heizungskeller und Hand aufs Herz: bei vielen hängt er bestimmt immer noch da. Typisch für die Dauerdrucklöscher auch aus den 1980er Jahren ist, dass für die 12 kg-Geräte ebenfalls die gleiche Schlauchlänge wie bei den viel kleineren 6 kg-Löschern verwendet worden ist. Dieser sieht natürlich irgendwie etwas verloren aus bei diesem großen Löscher und der Trick, damit es auch passt, ist, dass die Schlauchhalterung einfach etwas höher gesetzt wurde - so wie bei den P 12 GD von 1975 - 1977.
Neu eingeführt worden ist bei dieser Modellserie die abgerundete Schnabelarmatur, welche nun auch nicht mehr mit einem Gummiüberzug versehen ist. Druckhebel und Tragegriff stehen zudem etwas weiter auseinander. Ebenfalls neu ist der jetzt oben und unten geschweißte Behälter. Der Vorgänger hatte lediglich eine horizontale Schweißnaht - entweder in der Behältermitte oder im unteren Drittel.
Im Siebdruck hat sich auch etwas getan und zwar können wir bei dieser Bauserie erstmalig die runden Bilder der Bedienungsanleitung bewundern. Während sie vorher eckig und ganz besonders beim Vorgängermodell wegen der groben Darstellung auf rotem Grund relativ schwer zu deuten waren, sind diese hier sehr detailliert und sehr gut dargestellt. Die Schrift ist bei den Modellen bis etwa 1990 in das Bild integriert worden.
In der Öffentlichkeit hat man den Typ PD 12 G im Gegensatz zu dem sehr weit verbreiteten Typ PD 6 G eigentlich nur selten gesehen und ich kann mich jetzt auch nur an unseren ehemaligen Praktiker erinnern, welcher drei dieser Löscher hatte. Dieser Feuerlöscher war fast ausschließlich in Privathaushalten mit Ölheizung und einem Tankvolumen von über 5000 l zu finden.
Ein sehr schönes, gut erhaltenes und heute rar gewordenes Gerät, von dem ich froh bin, es Euch hier präsentieren zu können.

©. Menzel 2015

Mittwoch, 14. Oktober 2015

GLORIA Typ P 6 SG Bj. 1973

Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN PULVER 6
Typ: P 6 SG

Baujahr: 1973
Bauart: PG 6 H - Aufladelöscher mit außenliegender Druckgasflasche
Inhalt: 6 kg ABC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 11,0 kg

Bauzeit nach diesem Muster: 1973



Geschichte
Hier haben wir einen GLORIA Typ P 6 SG aus dem Jahre 1973 und dieses Modell dürfte zu den letzten überhaupt gehören, welches noch die alte Siebdruckgestaltung der 1960er Jahre trägt - allerdings schon mit sichtbaren Veränderungen. Als erstes fällt auf, dass das GLORIA-Signet "Feuerschutz - GLORIA - Ein Weltbegriff - unten links im Siebdruck verschwunden ist. Dieser entfiel bereits 1972, warum weiß ich leider nicht genau, doch ich habe schon seit längerem vor, der Sache mal auf den Grund zu gehen - und das werde ich auch tun.
Was hingegen eine neue Erscheinung im Siebdruck des 1973 Jahrgangs sein dürfte, ist das nun abgesetzte Feld mit dem Schriftzug "GLORIA". Ebenfalls brandneu ist das unter dem Siebdruck befindliche Feld mit der Werksendekontrolle. Während das Alter eines GLORIA-Löschers von vor 1973 - bei den Dauerdrückern schon ab 1972 - nur über die eingestanzte Jahreszahl erkennbar war, konnte es nun über das Feld sogar bis auf den Monat genau bestimmt werden. Der Satz
"Achtung! Dieses Gerät ist noch nicht vom Gloria-Prüfdienst erfaßt!" ist auch hier noch darunter zu finden, allerdings mit dem Hinweis versehen, dass der Kundendienst hier sein Prüfetikett aufkleben soll.

Neu sind weiterhin die drei schwarzen, den altbewährten Sternboden ersetzenden Standnocken, welche nicht unbedingt für einen festeren Stand sorgten, jedoch die Unterseite des Behälters effektiv vor Beschädigungen und Anrostungen schützen konnten. Auch die außenliegende Treibgasflasche ist nicht mehr grau, sondern wurde ab 1973 (bis etwa 1984) ebenfalls - wie der Feuerlöscher selbst - in glänzendem der Marke RAL 3000 lackiert. Chic!

Letztmalig ist hier die seit Anfang der 1950er Jahre dominante, ordentlich frisierte, ins Schriftbild hereinlöschende Figur sowie der Zusatz über das Verhalten bei Reifenbränden zu finden.
Wo wir gerade bei den alten Elementen sind, kann man an dieser auch kurz auf den Handgriff und den Behälterverschluss zu Sprechen kommen. Der Handgriff ist hier noch wie bei allen anderen Vorgängermodellen noch direkt an den Behälter geschweißt und noch nicht, wie bei seinem Nachfolger, in den Behälterverschluss integriert ist.

Eingesetzt wurden solche Außenflaschenfeuerlöscher wie dieser hier vornehmlich in der Industrie, da sie auch mit dicken Arbeitshandschuhen komfortabel auszulösen und zu bedienen waren. Einen habe ich allerdings in den 1990er Jahren im Düsseldorfer Nobelautohaus Becker gesehen - in einer Ecke neben einem azurblauen Bentley mit cognacfarbenen Sitzen. Ich habe irgendwo noch ein Foto davon, also von dem Löscher (habe ich von dem Bentley eigentlich auch eines gemacht hö hö?) und wenn ich es finde, werde ich es hier nachreichen.

Ein sehr schönes und aufgrund seiner kurzen Bauzeit von etwa nur einem, maximal zwei Jahren ein sehr seltenes Modell - heute aufgrund seines hohen Alters von immerhin schon 42 Jahren erst Recht. Ein toller Feuerlöscher in Bestzustand, welcher heute eigentlich so gut wie überhaupt nicht mehr zu bekommen ist.

©. Menzel 2015

Sonntag, 11. Oktober 2015

GLORIA Typ P 6 S Bj. 1958

Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN TROCKEN 6
Typ: P 6 S

Baujahr: 1958
Bauart: P 6 H - Aufladelöscher mit außenliegender Druckgasflasche
Inhalt: 6 kg BC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 11,5 kg

Bauzeit nach diesem Muster: 1958




Geschichte
Hier präsentiere ich Euch ein seltenes Meisterwerk aus Wadersloh, welches nicht nur aufgrund seiner weißen Lackierung sehr selten ist. Diese ist natürlich für jedermann das auffälligste Merkmal dieses Löschers und auch obwohl ich an diversen Stellen schon darauf eingegangen bin, soll die Information, dass es sich um einen Krankenhauslöscher handelt, natürlich auch hier nicht fehlen. Früher - bis etwa zum Anfang der 1970er Jahre - wurden in Krankenhäusern weiße Feuerlöscher installiert, um die kühle und sterile Atmosphäre der kalt wirkenden Krankenhausflure nicht durcheinanderzuhauen. Eine meines Erachtens etwas komische Sichtweise, da bunte Farben der Genesung mit Sicherheit förderlicher sind, als ein tristes weiß. Aber sei es drum: Wäre damals nicht so gedacht worden, hätten wir heute nicht diese herrlichen weißen Feuerlöscher! Zu beachten ist, dass bei weißen Geräten aus dem Hause GLORIA der Behälterverschluss stets verchromt oder vernickelt war und nicht wie bei den roten Löschern in goldenem Messing glänzte.

GLORIA ist das Stichwort, um auf ein paar Besonderheiten des Aufdrucks einzugehen. Hier sehen wir die vermutlich erste Version des bis 1962 verwendeten grün-goldenen Aufklebers. Oben steht schon der große bogenförmige GLORIA-Schriftzug, welcher im Jahre 1958 das bisher an dieser Stelle verwendete Signet ablöste. Dieses siegelförmige und den prägnanten Slogan "Sicherer Brandschutz durch GLORIA Handfeuerlöscher" beinhaltende Logo wanderte mit der Einführung des großen Schriftzuges in die linke untere Ecke neben die Herstellerangaben. Doch hier fehlt es noch! Sensationell, denn - man stelle sich vor - das wusste auch ich noch nicht.
Auch als Hersteller steht hier immer noch die "H. Schulte-Frankenfeld Spezialfabrik für Feuerlöschtechnik" und nicht das "GLORIA-WERK", was ein eindeutiges Zeichen dafür ist, dass es sich um ein Übergangsmodell zu handeln scheint, welches quasi zwischen den Generationen steht. Ein kleines, aber feines Detail zum Aufdruck noch: Das Feld mit der Typenbezeichnung ist nicht mehr wie bei seinem Vorgänger rot sondern nun weiß bzw. beige hinterlegt.

Die noch seitliche Position des Handgriffes gibt auch einen Hinweis darauf, dass bei diesem Modell alte und neue Elemente miteinander kombiniert worden sind. Der Handgriff wanderte nämlich spätestens 1959 von der Behälterseite auf die Stirn - und zwar nach vorn. Zudem ist dieses Modell das erste, welches mit einer Löschpistole aus Kunststoff ausgestattet worden ist; der massive Schlauch aus wirklich dickem Gummi wurde hier jedoch zunächst beibehalten.

Eingesetzt wurden Feuerlöscher wie dieser hier wie eingangs bereits erwähnt in Krankenhäusern, weshalb die Zahl weißer Feuerlöscher von vornherein sehr stark begrenzt war. Im Gegensatz zu ihren roten Kollegen, welche es millionenfach überall in Handel, Handwerk, Industrie und Gewerbe gab, gab es von diesen hier nur wenige tausend. Interessant finde ich allerdings, dass viele der weißen Feuerlöscher einfache BC-Pulverlöscher waren, mit welchen man in einem Krankenhausflur recht wenig anfangen konnte, da sie nicht für Brände von Stoffen der Brandklasse A geeignet waren. Vielleicht waren die Sichtweisen bzw.  jedoch auch in diesem Punkt anders als heute - man weiß es nicht... noch nicht!

Ich bin sehr stolz, Euch dieses super erhaltene und wirklich seltene Modell hier präsentieren zu können. Danke Peter für diesen tollen Feuerlöscher!

©. Menzel 2015