Sonntag, 12. Januar 2014

GLORIA Typ P 6 SG Bj. 1959 weiß

GLORIA P 6 SG - 1959
Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN TROCKEN 6
 
Typ: P 6 SG
Baujahr: 1959
Bauart: PG 6 H - Aufladelöscher mit außenliegender Treibmittelflasche
Inhalt: 6 kg ABC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 12 kg

Geschichte

Dieser Feuerlöscher ist nicht nur in Bezug auf seine Farbe etwas besonderes, denn es ist auch einer der ersten dieser neu erschaffenen Serie P überhaupt. Dass es sich um eines der frühen Modelle der 1959 eingeführten Serie P 6 S / P 6 SG handelt, wird daran ersichtlich, als dass der Handgriff noch fast in einem rechten Winkel ausgeführt ist. Die rundlichere und mehr ovale Form weisen die Modelle erst ab Bj. 1960 auf.
Technisch veränderte sich im Vergleich zu seinem Vorgänger TROCKEN 6 S nichts, denn auch dieses Modell wird über eine seitliche Druckflasche unter Druck gesetzt und ist über die Löschpistole abstellbar. Vom Design her veränderte sich jedoch einiges. Der gerade schon angesprochene Handgriff wanderte von der rechten Behälterseite nach vorne auf den Behälterdeckel, wodurch die Balance beim Tragen bzw. Halten verbessert werden konnte. Der alte TROCKEN 6 S brach nämlich - ähnlich wie die alten KS 6 mit Spannband und Tragegriff - beim Anheben aufgrund des im oberen Drittel angebrachten Tragegriffs mit dem Behälterboden gern mal zur Seite aus. Das grüne Schriftbild wich einem goldenem, welches noch detailreicher und farbenfroher wurde. Des Weiteren thront zum ersten Mal der Markenname "GLORIA" in großen Buchstaben oben im Aufdruck - das kleine Signet
"Für jeden Brand GLORIA Handfeuerlöscher"
befindet sich nun in unveränderter Form unten links im Aufdruck. Nun heißt es bei den Herstellerangaben auch nicht mehr "H. SCHULTE-FRANKENFELD Spezialfabrik für Feuerlöschtechnik" sondern es ist zum ersten mal offiziell von den GLORIA-WERKEN die Rede, genauer gesagt von einem GLORIA-WERK, da das Zweigwerk Marienfelde zu diesem Zeitpunkt noch nicht existierte.
Neben dem Aufdruck wurden auch die Löschpistole und der Ventildeckel überarbeitet. So besteht die Löschpistole nun nicht mehr aus schwerem Gusseisen, sondern aus leichtem Kunststoff und der Ventildeckel verkleinerte sich im Gegensatz zum Vorgängermodell erheblich und wurde zum leichteren Öffnen mit einer großen kreuzförmigen Einkerbung an der Oberseite versehen. Auch die seitliche Druckflasche veränderte ihr Aussehen. Ab 1959 waren diese mit Hammerschlag lackiert und das Ventilrad war nun kleiner. Ob die Berstscheibensicherung allerdings original, oder nachgerüstet ist, kann ich nicht sicher sagen.
Feuerlöscher der Serie P 6 fanden weite Verbreitung und wurden nahezu überall eingesetzt. Solche in weiß kamen jedoch ausschließlich in Krankenhäusern zum Einsatz, weswegen dieses Modell von vornherein schon sehr selten gewesen ist und dass es heute überhaupt noch existiert, grenzt schon fast an ein Wunder.
Ein äußerst seltenes Stück, welches heute nicht mehr zu bekommen ist.

Zum Feuerlöschermuseum

© C. Müller