Freitag, 17. Oktober 2014

GLORIA Typ KS 6 S Bj. 1980

Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN Feuerlöscher
Typ: KS 6 S
Baujahr: 1980
Bauart: K 6 - Gaslöscher
Inhalt: 6 kg Kohlendioxid
Gewicht des gefüllten Geräts: 15 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1978 - 1984



Geschichte:
Hier haben wir den letzten "klassischen" großen Kohlensäure-Schneelöscher der GLORIA-WERKE aus dem Jahre 1980 - einen KS 6 S. Dieser Typ der Bauserie von 1978 - 1984 trägt als letzter Kohlendioxidlöscher die markante und polierte Schnabelarmatur. Eingeführt wurde diese Druckhebelarmatur vermutlich gegen 1970 und begann, das bis dahin ausschließlich verwendete Handrad abzulösen. Bis etwa zur Mitte der 1970er Jahre existierten Handrad und Schnabelarmatur nebeneinander, doch spätestens 1977 wurden alle großen - damals noch als Kohlensäure-Schneelöscher benannten - Kohlendioxidlöscher mit 6 kg Inhalt nur noch mit dieser Druckhebelarmatur ausgeliefert. Mit Einführung des neuen Siebdrucks im Jahre 1984 wurde diese Armatur gegen einen einfacher konstruierten Druckhebel abgelöst. Grund war die filigrane und wartungsintensive Federmechanik des Druckhebels. Die Federn sind gern mal gebrochen, sodass ein beträchtlicher Teil des -78 °C kalten Kohlendioxids direkt an der Armatur ausströmte - habe ich selbst bei einem 1972er Modell erlebt. Da kriegt man schön kalte Finger und wenn man nicht aufpasst, dann friert man sogar leicht fest...
Naja, diese Armatur war wie gesagt wartungsintensiv und somit teuer im Unterhalt, sodass sie zwischen 1984 und 1992 nicht verbaut, dann aber etwa 1993 noch einmal kurze Zeit bei einer der ersten Serien des neuen KS 5 S nach EN 3 - von welchem ich auch einen besitze - quasi wieder eingeführt worden ist; allerdings nicht mehr in Silberoptik, sondern nun schwarz-rot (schwarzer Handgriff, roter Druckhebel). 1994 war sie dann jedoch endgültig verschwunden, was ich persönlich sehr schade finde, da sie die letzten 20 - 25 Jahre bis dahin untrennbar mit den großen Kohlendioxidlöschern verbunden war. Mit dieser Armatur verschwand überdies auch das schöne Kettchen, an welchem der Sicherungsstift befestigt war.
Diese Serie war zudem auch die erste, welche mit einer Stahl- und einer Aluminiumflasche angeboten wurde. Bei diesem Modell handelt es sich um eine Stahlflasche, was man an der schlanken Form und dem dünnen Flaschenhals gut erkennen kann. Aluminiumbehälter sind etwas gedrungener und viel dicker, was am besten im Halsbereich der Flasche sichtbar wird. Der Siebdruck hat sich im Vergleich zu seinem Vorgänger dahingehend verändert, als dass sich die Piktogramme zur Bedienung und zur Brandklasse geändert haben. Die bildliche Darstellung der Handhabung erfolgt nun in zwei transparenteren Piktogrammen, welche untereinander und nicht wie sonst (auch bei den Nachfolgern) nebeneinander angeordnet sind. Das Piktogramm für die Brandklasse B folgt nun auch der herstellerpübergreifenden Gestaltung und befindet sich auf der rechten Seite im Siebdruck - das war nur bei dieser Serie so. Ansonsten fällt auf, dass der GLORIA-Schriftzug wesentlich kleiner ausfällt, als bei den Vorgängermodellen. Konstruktiv gesehen ist diese Serie auch die erste, welche ohne Spannband auskommt. Die Aufhängelasche sowie auch die Halterung für das Schneerohr befinden sich an einem angeschraubten Bauteil am Flaschenhals. Von dieser Konstruktion wurde nach Einführung der EN 3 allerdings Abstand genommen und zum Spannband zurückgekehrt; allerdings ohne separaten Tragegriff.
Eingesetzt wurden solche Feuerlöscher millionenfach überall dort, wo keine Schäden durch Löschmittel entstehen durften und besondere Gefahren durch brennbare Flüssigkeiten zugegen waren. Typische Einsatzorte waren elektrische und technische Betriebsräume, EDV-Anlagen, Laboratorien sowie die Industrie - insbesondere dort, wo empfindliche und teure Maschinen standen. Heute sind diese Geräte selten geworden und ich bin froh, dass ich Euch dieses schöne Stück in bestem und originalem Erhaltungszustand präsentieren kann - vielen Dank Olaf!

© PhoenixFeuerschutz 2014

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