Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN WASSER 10
Typ: Wi 10 N
Baujahr: 1977
Bauart: W 6 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibgaspatrone
Inhalt: 10 l Wasser + Netzmittel
Gewicht des gefüllten Geräts: ca. 16,5 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1976-1978
Geschichte:
Hier haben wir einen sehr seltenen Wasserlöscher vom Typ Wi 10 N von 1977 und schon zu seiner Zeit war er eine echte Rarität! Auch in den 1970er Jahren dominierten die Pulverlöscher und drängten die erst 1973 wiedereingeführten Wasserlöscher weit an den Rand. Nur sehr, sehr vereinzelt sah man damals mal einen solchen Wasserlöscher und ich kann mich nur an einen einzigen erinnern, den ich in freier Wildbahn bewundern durfte. Das war damals bei uns im real,- in Lippstadt - dort hing genau ein solcher Wi 10 N vorne links in der CD-Abteilung direkt unter einer Grabbelkiste mit "Hits für´n Euro", wenn Ihr versteht was ich meine.
Jedes, aber auch wirklich jedes mal, wenn ich in den real,- ging, bin ich zu dem Wasserlöscher gepilgert und habe ihn bewundert und mir natürlich insgeheim gewünscht, einen solchen auch mal besitzen zu können. Das jähe Ende meines Vergnügens endete abrupt im Jahre 2004, denn mit der radikalen Umgestaltung meines geliebten real,- verschwand der Wi 10 N und ist wahrscheinlich postwendend in der Tonne gelandet.
Das große Problem dieser alten Wasserlöscher ist, dass sie ganz furchtbar gammeln - trotz Innenbeschichtung! Als ich diesen hier öffnete, um ihn zu entschärfen, zeigte sich mir ein verheerendes Bild. Überall Gammel und Rost, Rost, Rost! Das Gewinde war derartig angegriffen,dass der Löscher nicht mehr abdichtete und während des Versands fast komplett ausgelaufen ist. Die Druckpatrone war derartig festgegammelt, dass ich die gesamte Ventilarmatur fast eine Woche in WD 40 gebadet habe und sie nur mit dem beherzten Eingreifen meines Nachbarn vom Ventilkopf lösen konnte.
Das Gefährliche: Die Patrone war noch 100% gefüllt, d.h. sie hatte noch genug Dampf, um den Löscher unter vollen Betriebsdruck zu setzen. Diesem hätte der innerlich marode Behälter allerdings mit Sicherheit nicht standgehalten! Der Löscher wäre geborsten - wahrscheinlich sogar irgendwann von selbst, da auch die Platzfolie, welche die Patrone abdichtet und beim Aufladen durchstochen wird, bereits angegriffen war. Früher oder später hätte sie den Druck von 60 bar nicht mehr halten können und der Löscher hätte sich quasi selbst unter Druck gesetzt! BUMMS!
Deswegen: Vorsicht bei alten Wasserlöschern! Von Außen sehen sie noch aus wie neu, innerlich aber total verrottet! Hierzu werde ich auch noch einmal einen gesonderten Artikel schreiben, denn ich habe genau hierfür tolles Bildmaterial bekommen!
Äußerlich ist auch dieser Wi 10 N in einem guten Zustand - als ich ihn bekam, fehlten ein Standfuß sowie die Schlauchhalterung - doch nach einem gezielten Griff in mein gut sortiertes Ersatzteillager ist er nun wieder komplett. Der Aufdruck ist gut erhalten und zeigt die typischen Merkmale der späten 1970er Jahre. Die Typenbezeichnung "Wi 10 N" bedeutet übrigens "Wasser - innenliegende Druckpatrone - 10 l - Normal". Es gibt einen baugleichen Typ Wi 10 F, welcher frostsicher bis -30 Grad ist (das "F" steht für "Frostsicher").
Ein sehr schönes und sehr seltenes Stück, was heute und wahrscheinlich auch schon vor 20 Jahren nur schwierig zu bekommen ist und ich freue mich, Euch dieses seltene Stück hier präsentieren zu können.
©. Menzel 2016
Privates Feuerlöschermuseum GLORIA 1945 - 2004 Lippstadt / Westf. - vormals PhoenixFeuerschutz
Montag, 23. Mai 2016
Montag, 16. Mai 2016
GLORIA Typ PN 6 Bj. 1961
Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN TROCKEN
Typ: Pn 6
Baujahr: 1961
Bauart: P 6 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibgaspatrone
Inhalt: 6 kg BC- Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: ca. 10,5 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1960-1962
Geschichte:
Dieser Feuerlöscher vom Typ Pn 6 aus dem Hause GLORIA erfreute sich schon kurz nach seiner Zulassung im Jahre 1960 einer großen Verbreitung, doch auch, wenn diese Löscher in großen Stückzahlen auf den Markt kamen, dürfte dieses Modell hier eine ganz besonders seltene Ausführung sein.
Vom Aufdruck her weist dieser Feuerlöscher allen Typischen Merkmale und spiegelt mit seinen warmen Farben sowie den geschwungenen Formen den Charme längst vergangener Zeiten wieder. Der gelbe Tragbügel aus Kunststoff sowie der Kunststoff-Ventilkörper sind bei diesem Modell auch nicht weiter ungewöhnlich sondern Standard. Wenn man mal genau hinschaut, besteht die Flügel-Überwurfmutter nicht aus massivem Messing, sondern ebenfalls aus gelbem Kunststoff und das ist eine echte Sensation! Das habe selbst ich als GLORIA-Experte noch nie gesehen!
In meinem Lehrgang zum Sachkundigen nach DIN 14406-4 habe ich gelernt, dass bei der Unterdrucksetzung eines Aufladelöschers ein Gewicht von etwas mehr als einer halben Tonne von Innen gegen die Ventilarmatur drückt, welche eben von der Überwurfmutter am Behälter festgehalten wird. Unglaublich, dass die enorme Kraft auch von einer Überwurfmutter aus Kunststoff gebändigt werden konnte - doch das war vor 55 Jahren!
Ich vermute mal, dass einem heute bei der Unterdrucksetzung dieses Löschers die gesamte Armatur samt Überwurfmutter weggeplatzt und um die Ohren fliegen würde. Erfahrungen der letzten Jahrzehnte haben nämlich gezeigt, dass der Kunststoff brüchig und spröde wird, wenn sich die Weichmacher verflüchtigt haben. Mehrfach ist es auch schon zu Unfällen gekommen, bei denen der versprödete Kunststoff-Ventilkörper geplatzt oder wie ein Geschoss weggeflogen ist. Da ich mich beim Lösen der Flügel-Überwurfmutter sehr bemühen musste, diese nicht zu zerbröseln kann ich also mit Sicherheit sagen, dass auch dieser Kunststoff mittlerweile versprödet ist und den Belastungen einer Unterdrucksetzung nicht standgehalten hätte. Ich weiß von dieser Gefahr, der normale Verbraucher allerdings nicht und daher nochmal die Warnung: Alte Feuerlöscher sind kein Spielzeug und können sehr gefährlich werden, weswegen man sie unter keinen Umständen auslösen sollte!
Da es 1960 noch keine preiswerten Dauerdrucklöscher gab, war gerade der Typ Pn mit BC-Pulverfüllung oft in Privathaushalten anzutreffen, in welchen die gute Stube mittels einer Ölheizung auf behagliche Temperaturen gebracht worden ist. Nach der neu erlassenen FeuVO musste bei der Lagerung von Heizöl ab einer Menge von 1000 l ein geeigneter Feuerlöscher in der Nähe des Lagerraums angebracht werden und das war bis etwa Mitte der 1970er Jahre ein BC-Pulverlöscher (danach ABC).
Der Typ Pn war aufgrund seiner Schlagknopfarmatur etwas günstiger als das Topmodell Pi mit Halbautomatik-Aufladung, weswegen eben gerne zu diesem Modell gegriffen wurde. Im Gegensatz zum noch etwas günstigeren Typ Pn 6 S besitzt der Typ Pn 6 eine abstellbare Löschpistole - ein Ausstattungsmerkmal, auf welches auch ich nicht hätte verzichten wollen.
In Gewerbe und Industrie war dieser Feuerlöscher jedoch ebenfalls anzutreffen, allerdings nur in solchen Betrieben, bei denen Brandgefahren durch Stoffe der Brandklassen B und C bestanden. Für Brände von Feststoffen der Brandklasse A war dieser Löscher nämlich ungeeignet. Entsprechende Betriebe dürften daher KFZ-Werkstätten, Garagenanlagen, Tankstellen, Lackierereien, petrochemische Anlagen und dergleichen gewesen sein. Mit Blick auf die verarbeiteten Lösungsmittel könnten solche Löscher allerdings an bestimmten Stellen in der Möbelindustrie vorgekommen sein.
Ein sehr schönes, hervorragend erhaltenes und mit seiner Flügelüberwurfmutter aus Kunststoff ein wirklich seltenes Modell, welches heute nahezu nicht mehr zu bekommen sein dürfte.
©. Menzel 2016
DIN TROCKEN
Typ: Pn 6
Baujahr: 1961
Bauart: P 6 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibgaspatrone
Inhalt: 6 kg BC- Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: ca. 10,5 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1960-1962
Geschichte:
Dieser Feuerlöscher vom Typ Pn 6 aus dem Hause GLORIA erfreute sich schon kurz nach seiner Zulassung im Jahre 1960 einer großen Verbreitung, doch auch, wenn diese Löscher in großen Stückzahlen auf den Markt kamen, dürfte dieses Modell hier eine ganz besonders seltene Ausführung sein.
Vom Aufdruck her weist dieser Feuerlöscher allen Typischen Merkmale und spiegelt mit seinen warmen Farben sowie den geschwungenen Formen den Charme längst vergangener Zeiten wieder. Der gelbe Tragbügel aus Kunststoff sowie der Kunststoff-Ventilkörper sind bei diesem Modell auch nicht weiter ungewöhnlich sondern Standard. Wenn man mal genau hinschaut, besteht die Flügel-Überwurfmutter nicht aus massivem Messing, sondern ebenfalls aus gelbem Kunststoff und das ist eine echte Sensation! Das habe selbst ich als GLORIA-Experte noch nie gesehen!
In meinem Lehrgang zum Sachkundigen nach DIN 14406-4 habe ich gelernt, dass bei der Unterdrucksetzung eines Aufladelöschers ein Gewicht von etwas mehr als einer halben Tonne von Innen gegen die Ventilarmatur drückt, welche eben von der Überwurfmutter am Behälter festgehalten wird. Unglaublich, dass die enorme Kraft auch von einer Überwurfmutter aus Kunststoff gebändigt werden konnte - doch das war vor 55 Jahren!
Ich vermute mal, dass einem heute bei der Unterdrucksetzung dieses Löschers die gesamte Armatur samt Überwurfmutter weggeplatzt und um die Ohren fliegen würde. Erfahrungen der letzten Jahrzehnte haben nämlich gezeigt, dass der Kunststoff brüchig und spröde wird, wenn sich die Weichmacher verflüchtigt haben. Mehrfach ist es auch schon zu Unfällen gekommen, bei denen der versprödete Kunststoff-Ventilkörper geplatzt oder wie ein Geschoss weggeflogen ist. Da ich mich beim Lösen der Flügel-Überwurfmutter sehr bemühen musste, diese nicht zu zerbröseln kann ich also mit Sicherheit sagen, dass auch dieser Kunststoff mittlerweile versprödet ist und den Belastungen einer Unterdrucksetzung nicht standgehalten hätte. Ich weiß von dieser Gefahr, der normale Verbraucher allerdings nicht und daher nochmal die Warnung: Alte Feuerlöscher sind kein Spielzeug und können sehr gefährlich werden, weswegen man sie unter keinen Umständen auslösen sollte!
Da es 1960 noch keine preiswerten Dauerdrucklöscher gab, war gerade der Typ Pn mit BC-Pulverfüllung oft in Privathaushalten anzutreffen, in welchen die gute Stube mittels einer Ölheizung auf behagliche Temperaturen gebracht worden ist. Nach der neu erlassenen FeuVO musste bei der Lagerung von Heizöl ab einer Menge von 1000 l ein geeigneter Feuerlöscher in der Nähe des Lagerraums angebracht werden und das war bis etwa Mitte der 1970er Jahre ein BC-Pulverlöscher (danach ABC).
Der Typ Pn war aufgrund seiner Schlagknopfarmatur etwas günstiger als das Topmodell Pi mit Halbautomatik-Aufladung, weswegen eben gerne zu diesem Modell gegriffen wurde. Im Gegensatz zum noch etwas günstigeren Typ Pn 6 S besitzt der Typ Pn 6 eine abstellbare Löschpistole - ein Ausstattungsmerkmal, auf welches auch ich nicht hätte verzichten wollen.
In Gewerbe und Industrie war dieser Feuerlöscher jedoch ebenfalls anzutreffen, allerdings nur in solchen Betrieben, bei denen Brandgefahren durch Stoffe der Brandklassen B und C bestanden. Für Brände von Feststoffen der Brandklasse A war dieser Löscher nämlich ungeeignet. Entsprechende Betriebe dürften daher KFZ-Werkstätten, Garagenanlagen, Tankstellen, Lackierereien, petrochemische Anlagen und dergleichen gewesen sein. Mit Blick auf die verarbeiteten Lösungsmittel könnten solche Löscher allerdings an bestimmten Stellen in der Möbelindustrie vorgekommen sein.
Ein sehr schönes, hervorragend erhaltenes und mit seiner Flügelüberwurfmutter aus Kunststoff ein wirklich seltenes Modell, welches heute nahezu nicht mehr zu bekommen sein dürfte.
©. Menzel 2016
Samstag, 14. Mai 2016
GLORIA Vergaserbrand-Löscher Typ CB 0,2 Bj. 1963
Hersteller: GLORIA-WERKE
VERGASERBRAND-LÖSCHER
Typ: CB 0,2
Baujahr: 1963
Bauart: CB 0,2 L - Dauerdrucklöscher
Inhalt: 0,2 l Bromchlormethan
Gewicht des gefüllten Geräts: 0,6 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1963-64
Geschichte:
Hier haben wir - allein von der Bezeichnung her - ein echtes Relikt aus vergangenen Zeiten: Einen GLORIA Vergaserbrand-Löscher vom Typ CB 0,2 aus dem Jahre 1963.
Autos mit Vergaser anstelle einer Einspritzanlage gehörten in den 1960er Jahren zum Straßenbild wie das Amen! in der Kirche und im Gegensatz zu seinem großen Konkurrenten, der "Caramba-Löschdose", bot der Vergaserbrand-Löscher einige entscheidende Vorteile. Zunächst einmal war er als Feuerlöscher amtlich zugelassen, was die Lösch-Dose nicht war. Über das Handrad war der Vergaserbrand-Löscher zudem abstellbar, wodurch das Löschmittel dosiert und äußerst effektiv auf den Brandherd aufgetragen werden konnte. Die Lösch-Dose wurde im Gegensatz dazu lediglich aufgerissen wie eine Büchse Bockwürstchen und stieß das Löschmittel unkontrolliert aus, bis es alle war. Zu Guter Letzt war der Vergaserbrand-Löscher auch wiederbefüllbar, sodass er nach erfolgtem Einsatz nicht unbedingt weggeworfen und durch einen neuen ersetzt werden musste.
Auch mit Blick auf die Umwelt war es ein großer Vorteil, dass nur soviel freigesetzt werden musste, wie unbedingt nötig war. Chlorbrommethan ist offen gesprochen ein ziemliches Sauzeug; giftig, ätzend und absolut schädlich für alle Lebewesen!
Der Aufdruck zeigt die typischen Merkmale der GLORIA-Feuerlöscher aus der Zeit von 1963-64 und wirkt, auch in dieser kleinen Version, ungewohnt nüchtern. Auch bei diesem Modell sind die warmen, goldenen Farben des Vorgängers verschwunden und 1 zu 1 durch steriles weiß ersetzt worden. Das Handrad ist bei diesem Modell - im Gegensatz zu seinem Vorgänger - nicht mehr aus Metall sondern aus weißem Kunststoff. Interessant ist der Hinweis "Vorsicht bei Verwendung in engen, schlecht belüftbaren Rühmen! Gesundheitsschädliche Gase!" Dieser Hinweis ist nämlich weder auf dem Vorgänger- noch auf dem Nachfolgermodell zu finden.
Aufgrund des geringen Inhalts fanden Feuerlöscher dieses Typs ausschließlich in PKW Verwendung, doch können sie keiner bestimmten Automarke zugeschrieben werden. Sie waren im Prinzip in allen Modellen aus der Zeit zu finden, am häufigsten jedoch bei VW - ob diese hier serienmäßig zur Ausstattung hinzugedacht werden konnten, weiß ich allerdings nicht.
Doch aufgepasst: Wer solch einen Löscher gern als zeitgenössisches Accessoire mitführen möchte, sollte tunlichst zusehen, dass er einen leeren Feuerlöscher an Bord hat. Das Mitführen gefüllter CB-Löscher verstößt unter anderem gegen das Chemikaliengesetz und kann mit hohen Strafen belegt werden!
Ein sehr schönes und seltenes Stück, welches in dieser Ausführung nur noch selten zu bekommen ist. An dieser Stelle möchte ich meinem Freund, Berufs- und Sammlerkollegen Patrick ganz herzlich für diesen tollen und seltenen Feuerlöscher danken!
©. Menzel 2016
VERGASERBRAND-LÖSCHER
Typ: CB 0,2
Baujahr: 1963
Bauart: CB 0,2 L - Dauerdrucklöscher
Inhalt: 0,2 l Bromchlormethan
Gewicht des gefüllten Geräts: 0,6 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1963-64
Geschichte:
Hier haben wir - allein von der Bezeichnung her - ein echtes Relikt aus vergangenen Zeiten: Einen GLORIA Vergaserbrand-Löscher vom Typ CB 0,2 aus dem Jahre 1963.
Autos mit Vergaser anstelle einer Einspritzanlage gehörten in den 1960er Jahren zum Straßenbild wie das Amen! in der Kirche und im Gegensatz zu seinem großen Konkurrenten, der "Caramba-Löschdose", bot der Vergaserbrand-Löscher einige entscheidende Vorteile. Zunächst einmal war er als Feuerlöscher amtlich zugelassen, was die Lösch-Dose nicht war. Über das Handrad war der Vergaserbrand-Löscher zudem abstellbar, wodurch das Löschmittel dosiert und äußerst effektiv auf den Brandherd aufgetragen werden konnte. Die Lösch-Dose wurde im Gegensatz dazu lediglich aufgerissen wie eine Büchse Bockwürstchen und stieß das Löschmittel unkontrolliert aus, bis es alle war. Zu Guter Letzt war der Vergaserbrand-Löscher auch wiederbefüllbar, sodass er nach erfolgtem Einsatz nicht unbedingt weggeworfen und durch einen neuen ersetzt werden musste.
Auch mit Blick auf die Umwelt war es ein großer Vorteil, dass nur soviel freigesetzt werden musste, wie unbedingt nötig war. Chlorbrommethan ist offen gesprochen ein ziemliches Sauzeug; giftig, ätzend und absolut schädlich für alle Lebewesen!
Der Aufdruck zeigt die typischen Merkmale der GLORIA-Feuerlöscher aus der Zeit von 1963-64 und wirkt, auch in dieser kleinen Version, ungewohnt nüchtern. Auch bei diesem Modell sind die warmen, goldenen Farben des Vorgängers verschwunden und 1 zu 1 durch steriles weiß ersetzt worden. Das Handrad ist bei diesem Modell - im Gegensatz zu seinem Vorgänger - nicht mehr aus Metall sondern aus weißem Kunststoff. Interessant ist der Hinweis "Vorsicht bei Verwendung in engen, schlecht belüftbaren Rühmen! Gesundheitsschädliche Gase!" Dieser Hinweis ist nämlich weder auf dem Vorgänger- noch auf dem Nachfolgermodell zu finden.
Aufgrund des geringen Inhalts fanden Feuerlöscher dieses Typs ausschließlich in PKW Verwendung, doch können sie keiner bestimmten Automarke zugeschrieben werden. Sie waren im Prinzip in allen Modellen aus der Zeit zu finden, am häufigsten jedoch bei VW - ob diese hier serienmäßig zur Ausstattung hinzugedacht werden konnten, weiß ich allerdings nicht.
Doch aufgepasst: Wer solch einen Löscher gern als zeitgenössisches Accessoire mitführen möchte, sollte tunlichst zusehen, dass er einen leeren Feuerlöscher an Bord hat. Das Mitführen gefüllter CB-Löscher verstößt unter anderem gegen das Chemikaliengesetz und kann mit hohen Strafen belegt werden!
Ein sehr schönes und seltenes Stück, welches in dieser Ausführung nur noch selten zu bekommen ist. An dieser Stelle möchte ich meinem Freund, Berufs- und Sammlerkollegen Patrick ganz herzlich für diesen tollen und seltenen Feuerlöscher danken!
©. Menzel 2016
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