Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN Feuerlöscher
Typ: KS 6 S
Baujahr: 1980
Bauart: K 6 - Gaslöscher
Inhalt: 6 kg Kohlendioxid
Gewicht des gefüllten Geräts: 15 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1978 - 1984
Geschichte:
Hier haben wir den letzten "klassischen" großen Kohlensäure-Schneelöscher der GLORIA-WERKE aus dem Jahre 1980 - einen KS 6 S. Dieser Typ der Bauserie von 1978 - 1984 trägt als letzter Kohlendioxidlöscher die markante und polierte Schnabelarmatur. Eingeführt wurde diese Druckhebelarmatur vermutlich gegen 1970 und begann, das bis dahin ausschließlich verwendete Handrad abzulösen. Bis etwa zur Mitte der 1970er Jahre existierten Handrad und Schnabelarmatur nebeneinander, doch spätestens 1977 wurden alle großen - damals noch als Kohlensäure-Schneelöscher benannten - Kohlendioxidlöscher mit 6 kg Inhalt nur noch mit dieser Druckhebelarmatur ausgeliefert. Mit Einführung des neuen Siebdrucks im Jahre 1984 wurde diese Armatur gegen einen einfacher konstruierten Druckhebel abgelöst. Grund war die filigrane und wartungsintensive Federmechanik des Druckhebels. Die Federn sind gern mal gebrochen, sodass ein beträchtlicher Teil des -78 °C kalten Kohlendioxids direkt an der Armatur ausströmte - habe ich selbst bei einem 1972er Modell erlebt. Da kriegt man schön kalte Finger und wenn man nicht aufpasst, dann friert man sogar leicht fest...
Naja, diese Armatur war wie gesagt wartungsintensiv und somit teuer im Unterhalt, sodass sie zwischen 1984 und 1992 nicht verbaut, dann aber etwa 1993 noch einmal kurze Zeit bei einer der ersten Serien des neuen KS 5 S nach EN 3 - von welchem ich auch einen besitze - quasi wieder eingeführt worden ist; allerdings nicht mehr in Silberoptik, sondern nun schwarz-rot (schwarzer Handgriff, roter Druckhebel). 1994 war sie dann jedoch endgültig verschwunden, was ich persönlich sehr schade finde, da sie die letzten 20 - 25 Jahre bis dahin untrennbar mit den großen Kohlendioxidlöschern verbunden war. Mit dieser Armatur verschwand überdies auch das schöne Kettchen, an welchem der Sicherungsstift befestigt war.
Diese Serie war zudem auch die erste, welche mit einer Stahl- und einer Aluminiumflasche angeboten wurde. Bei diesem Modell handelt es sich um eine Stahlflasche, was man an der schlanken Form und dem dünnen Flaschenhals gut erkennen kann. Aluminiumbehälter sind etwas gedrungener und viel dicker, was am besten im Halsbereich der Flasche sichtbar wird. Der Siebdruck hat sich im Vergleich zu seinem Vorgänger dahingehend verändert, als dass sich die Piktogramme zur Bedienung und zur Brandklasse geändert haben. Die bildliche Darstellung der Handhabung erfolgt nun in zwei transparenteren Piktogrammen, welche untereinander und nicht wie sonst (auch bei den Nachfolgern) nebeneinander angeordnet sind. Das Piktogramm für die Brandklasse B folgt nun auch der herstellerpübergreifenden Gestaltung und befindet sich auf der rechten Seite im Siebdruck - das war nur bei dieser Serie so. Ansonsten fällt auf, dass der GLORIA-Schriftzug wesentlich kleiner ausfällt, als bei den Vorgängermodellen. Konstruktiv gesehen ist diese Serie auch die erste, welche ohne Spannband auskommt. Die Aufhängelasche sowie auch die Halterung für das Schneerohr befinden sich an einem angeschraubten Bauteil am Flaschenhals. Von dieser Konstruktion wurde nach Einführung der EN 3 allerdings Abstand genommen und zum Spannband zurückgekehrt; allerdings ohne separaten Tragegriff.
Eingesetzt wurden solche Feuerlöscher millionenfach überall dort, wo keine Schäden durch Löschmittel entstehen durften und besondere Gefahren durch brennbare Flüssigkeiten zugegen waren. Typische Einsatzorte waren elektrische und technische Betriebsräume, EDV-Anlagen, Laboratorien sowie die Industrie - insbesondere dort, wo empfindliche und teure Maschinen standen. Heute sind diese Geräte selten geworden und ich bin froh, dass ich Euch dieses schöne Stück in bestem und originalem Erhaltungszustand präsentieren kann - vielen Dank Olaf!
© PhoenixFeuerschutz 2014
Privates Feuerlöschermuseum GLORIA 1945 - 2004 Lippstadt / Westf. - vormals PhoenixFeuerschutz
Freitag, 17. Oktober 2014
Dienstag, 14. Oktober 2014
GLORIA Typ CO2-1,5 Bj. 1959 BUNDESWEHR
Hersteller: GLORIA-WERKE
KOHLENSÄURE-SCHNEE 1,5 BUNDESWEHR
Versorgungs-Nr.: 4210-12-120-1361
Typ: CO2 1,5
Baujahr: 1959
Bauart: K 1,5 - Gaslöscher
Inhalt: 1,5 kg Kohlendioxid
Gewicht des gefüllten Geräts: 4,5 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1959 - 1964
Geschichte:
Was ich Euch hier präsentiere ist sowohl ein echter Exot, als auch eine wirkliche Rarität aus der GLORIA-Modellpalette - ein Kohlensäure-Schneelöscher in der Bundeswehrausführung von 1959! Das es sich um einen Feuerlöscher der Bundeswehr handelt, ist eindeutig an der 14-stelligen Versorgungsnummer zu erkennen. Der Aufdruck weicht sowohl von seiner Strukturierung, als auch von seiner Farbgebung vollkommen von dem der zivilen Geräte ab. Der Aufkleber ist in reinem gold gehalten und nicht in dem GLORIA-typischen gold-grün. Auf eine Bebilderung wurde vollkommen verzichtet und der Text der Bedienungsanleitung befindet sich mittig zentriert in einem weiß hervorgehobenem Feld. Immerhin: Der Text gleicht dem der zivilen Version. Ebenfalls sehr auffällig und abweichend ist die Typenbezeichnung "CO2-1,5", welche in der Zivilvariante "KS 1,5 SB" lauten würde. Dass er nicht rot ist, wird sicherlich auch jedem schon aufgefallen sein... sensationell!
Dass der große Schriftzug "GLORIA" im oberen Bereich des Aufdrucks fehlt, ist hingegen nichts Neues bei Feuerlöschern der Bundeswehr und als üblich anzusehen.
Dass GLORIA auch an die Bundeswehr geliefert hat, war mir - bis ich diesen schönen Löscher erhielt - gar nicht bewusst, denn eigentlich werden die Löscher für die Streitkräfte von MINIMAX, TOTAL und BAVARIA produziert. Die Bundeswehr hat sich damals auf jeden Fall nicht lumpen lassen, denn mit seinem Pistolengriff, dem Abzubügel und der kurzen, starren Schneebrause ist dieser Feuerlöscher auf eine komfortable Einhandbedienung ausgelegt und somit das modernste, was auf dem Markt erhältlich war. Wie auf dem Bild zu sehen ist, verfügt dieses Gerät noch über keine Sicherheitseinrichtung in Form einer Berstscheibe, welche im Falle eines Druckanstiegs den Inhalt gefahrlos abbläst. Wenn dieser Kamerad hier auf über 35 °C erwärmt wird, dann bekommt er dicke Backen und das ist lebensgefährlich. Wenn so eine Stahlflasche auseinanderfliegt, dann können da je nach Füllfaktor, Temperatur und einigen anderen Größen, welche es zu berücksichtigen gibt, bis zu 550 bar hinterstecken und damit könnte er jeder Handgranate durchaus Konkurrenz machen!
Eingesetzt wurde er dort, wo keine Schäden durch Löschmittel entstehen durften oder eine Brandgefahr von brennbaren Flüssigkeiten ausging. Typische Bereiche wären elektrische Betriebsräume, Garagen, Munitions- und Waffenkammern sowie Lager für brennbare Flüssigkeiten - vielleicht auch in einem Panzer, einem Kriegsschiff, einem U-Boot oder im Cockpit eines Flugzeugs.
Dieser Feuerlöscher ist wirklich etwas ganz besonderes und dürfte heute nicht mehr zu bekommen sein, da er aufgrund seines Alters und der geringen produzierten Stückzahl (Sondereinsatzgebiet) sehr, sehr selten ist. Deshalb bin ich ganz besonders stolz, euch dieses seltene und gut erhaltene Gerät hier präsentieren zu können und möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Johann bedanken, welcher mir das schöne Stück hat zukommen lassen. Vielen Dank!
© PhoenixFeuerschutz 2014
KOHLENSÄURE-SCHNEE 1,5 BUNDESWEHR
Versorgungs-Nr.: 4210-12-120-1361
Typ: CO2 1,5
Baujahr: 1959
Bauart: K 1,5 - Gaslöscher
Inhalt: 1,5 kg Kohlendioxid
Gewicht des gefüllten Geräts: 4,5 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1959 - 1964
Geschichte:
Was ich Euch hier präsentiere ist sowohl ein echter Exot, als auch eine wirkliche Rarität aus der GLORIA-Modellpalette - ein Kohlensäure-Schneelöscher in der Bundeswehrausführung von 1959! Das es sich um einen Feuerlöscher der Bundeswehr handelt, ist eindeutig an der 14-stelligen Versorgungsnummer zu erkennen. Der Aufdruck weicht sowohl von seiner Strukturierung, als auch von seiner Farbgebung vollkommen von dem der zivilen Geräte ab. Der Aufkleber ist in reinem gold gehalten und nicht in dem GLORIA-typischen gold-grün. Auf eine Bebilderung wurde vollkommen verzichtet und der Text der Bedienungsanleitung befindet sich mittig zentriert in einem weiß hervorgehobenem Feld. Immerhin: Der Text gleicht dem der zivilen Version. Ebenfalls sehr auffällig und abweichend ist die Typenbezeichnung "CO2-1,5", welche in der Zivilvariante "KS 1,5 SB" lauten würde. Dass er nicht rot ist, wird sicherlich auch jedem schon aufgefallen sein... sensationell!
Dass der große Schriftzug "GLORIA" im oberen Bereich des Aufdrucks fehlt, ist hingegen nichts Neues bei Feuerlöschern der Bundeswehr und als üblich anzusehen.
Dass GLORIA auch an die Bundeswehr geliefert hat, war mir - bis ich diesen schönen Löscher erhielt - gar nicht bewusst, denn eigentlich werden die Löscher für die Streitkräfte von MINIMAX, TOTAL und BAVARIA produziert. Die Bundeswehr hat sich damals auf jeden Fall nicht lumpen lassen, denn mit seinem Pistolengriff, dem Abzubügel und der kurzen, starren Schneebrause ist dieser Feuerlöscher auf eine komfortable Einhandbedienung ausgelegt und somit das modernste, was auf dem Markt erhältlich war. Wie auf dem Bild zu sehen ist, verfügt dieses Gerät noch über keine Sicherheitseinrichtung in Form einer Berstscheibe, welche im Falle eines Druckanstiegs den Inhalt gefahrlos abbläst. Wenn dieser Kamerad hier auf über 35 °C erwärmt wird, dann bekommt er dicke Backen und das ist lebensgefährlich. Wenn so eine Stahlflasche auseinanderfliegt, dann können da je nach Füllfaktor, Temperatur und einigen anderen Größen, welche es zu berücksichtigen gibt, bis zu 550 bar hinterstecken und damit könnte er jeder Handgranate durchaus Konkurrenz machen!
Eingesetzt wurde er dort, wo keine Schäden durch Löschmittel entstehen durften oder eine Brandgefahr von brennbaren Flüssigkeiten ausging. Typische Bereiche wären elektrische Betriebsräume, Garagen, Munitions- und Waffenkammern sowie Lager für brennbare Flüssigkeiten - vielleicht auch in einem Panzer, einem Kriegsschiff, einem U-Boot oder im Cockpit eines Flugzeugs.
Dieser Feuerlöscher ist wirklich etwas ganz besonderes und dürfte heute nicht mehr zu bekommen sein, da er aufgrund seines Alters und der geringen produzierten Stückzahl (Sondereinsatzgebiet) sehr, sehr selten ist. Deshalb bin ich ganz besonders stolz, euch dieses seltene und gut erhaltene Gerät hier präsentieren zu können und möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Johann bedanken, welcher mir das schöne Stück hat zukommen lassen. Vielen Dank!
© PhoenixFeuerschutz 2014
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