Brandschutzzeichen "Feuerlöscher"
Stellt euch vor es brennt – und niemand kann den Feuerlöscher finden!
Ein denkbar schlechtes Szenario im Falle eines Notfalls.
Um unnötige Gefahren, die so entstehen können, zu vermeiden und im Falle eines Brandes schnell handeln zu können, gibt es kleine, aber feine Helfer: die Brandschutzzeichen.
Für den von mir hier dargestellten Fall gibt es spezieller noch das Brandschutzzeichen „Feuerlöscher“.
Vor allem in Unternehmen und an öffentlichen Orten wird euch das rote Schild mit dem Feuerlöscher wohl schon häufiger aufgefallen sein. Eine deutliche Kennzeichnung zur schnellen Orientierung im Brandfall ist nämlich überall dort unumgänglich und durch Vorgaben geregelt, wo viele verschiedene Personen, auch ohne genaue Ortskenntnisse, zusammenkommen.
Brandschutzzeichen im Allgemeinen zählen zu den Sicherheitszeichen und kennzeichnen Standorte von Feuermelde- und Feuerlöscheinrichtungen.
Folglich verweist das „Feuerlöscher“-Schild auf den Standort des nächsten Feuerlöschers und wird meistens in unmittelbarer Nähe zu diesem angebracht.
Da Feuerlöscher häufig in eher versteckten Ecken und unterhalb des normalen Blickfeldes angebracht werden, was das schnelle Auffinden im Falle eines Brandes unnötig lange herauszögern kann und viele Gefahren birgt, zählt die Anbringung geeigneter Brandschutzzeichen mit zu den wichtigsten Vorsorgemaßnahmen. Guter Brandschutz beginnt bereits bei der Kennzeichnung der Feuerlöscheinrichtungen!
Brandschutzzeichen, wie eben das „Feuerlöscher“-Schild, entsprechen alle demselben Schema: Auf einem roten, rechteckigen Hintergrund mit weißem Rahmen ist ein ebenfalls weißes Piktogramm abgebildet. Dieses alleine dient als Informationsträger - Auf Text wird vollkommen verzichtet.
Doch was ist eigentlich ein Piktogramm?
Hierunter versteht man ein eingängiges, leicht verständliches Symbol zur Informationsvermittlung. Vor allem bei wichtigen Informationen gilt, dass diese Symbole universell verstanden werden müssen, d.h. ohne Text und somit auch ohne die jeweiligen Sprachkenntnisse soll das Bild für sich alleine verstanden werden und die jeweilige Information vermitteln.
Um dies zu erreichen werden Piktogramme auf das wesentliche reduziert, unnötige Feinheiten in der Darstellung werden einfach weggelassen.
Da sich verschiedene Piktogramme, die eigentlich das Selbe darstellen sollen, dennoch stark voneinander unterscheiden können, sollen Normen und Gestaltungsrichtlinien für eine vollkommen einheitliche Darstellung sorgen. Ebenso werden die Farbe und die Form des Schildes genauestens bestimmt und einheitlich geregelt.
So zum Beispiel in den Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften: bereits 1995 wurden hier Regelungen bezüglich geometrischer Form, Farbe, Zeichengröße und Schriftgröße von Sicherheitsschildern bestimmt und in der DIN 4844 festgesetzt.
2007 wurden die bestehenden Regelungen durch die Einführung der „Technischen Regeln für Arbeitsstätten: Sicherheits- und Gesundheitskennzeichnung“, der ASR A1.3, erweitert. Grundlage der Gestaltung war nach wie vor noch die DIN 4844.
Die „Feuerlöscher“-Schilder waren zu diesem Zeitpunkt äußerst stark auf die Form des Feuerlöschers reduziert. Auf weitere Abbildungen wurde vollkommen verzichtet.
2013 trat die ASR A1.3 nun in einer neuen, überarbeiteten Version in Kraft und löste die bisher geltende BGV A8, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, völlig ab.
Das Piktogramm des Feuerlöschers wurde geändert, des Weiteren sind jetzt auch Flammen auf dem Schild zu sehen, welche die Gefahrensituation noch deutlicher darstellen sollen.
Dieser, doch recht deutlich sichtbare Wandel der optischen Erscheinung der Brandschutzzeichen, erklärt sich durch einen weiteren Schritt der Angleichung: Neben der geregelten Gestaltungsgleichheit der Sicherheitsschilder in Deutschland soll seit 2012, mit Einführung der ISO 7010, eine europaweit einheitliche Gestaltung erreicht werden.
Um der ISO 7010 gerecht zu werden, wurden die hier definierten Piktogramme und Sicherheitszeichen in Form der DIN EN ISO 7010, welche die bisher geltende DIN 4844 ablöst, in die neue ASR A1.3 übernommen. Mit der Einführung der DIN EN ISO 7010 wurden die Sicherheitszeichen in Deutschland auf den international gültigen Stand gebracht, das „Feuerlöscher“-Schild wird nun in ganz Europa erkannt und sorgt so für noch mehr Sicherheit in Gefahrensituationen.
Man kann also sagen: Heute ist die ISO 7010 die bedeutendste Norm für die Beschilderung deutscher Betriebe und sorgt für ein einheitlicheres Bild, auch im Vergleich zu anderen Ländern.
Die neue ASR A1.3 gilt mit der Bekanntmachung, ohne Übergangsfrist oder Bestandschutz.
Das heißt, dass seit dem 13.03.2013 alle bisherigen Kennzeichnungen durch Brandschutzzeichen entsprechend der ASR A1.3 getauscht sein müssen. Eigentlich.
Wer aufmerksam nach „Feuerlöscher“-Schildern Ausschau hält, der weiß: ein Wechsel der Schilder hin zur neuen Norm hat noch längst nicht überall stattgefunden.
Dies ist jedoch nur nach erfolgreichem Bestehen einer speziellen Gefährdungsbeurteilung möglich. Innerhalb eines Betriebes sollte jedoch stets darauf geachtet werden, dass immer Brandschutzzeichen derselben Art verwendet werden, um möglichen Irreführungen entgegenzuwirken.
Normen in der Übersicht:
Generell lässt sich sagen: gute Brandschutz-Kennzeichnung ist unabdingbar!
In Notfallmomenten sollte es jedem möglich sein, schnell zu reagieren und etwas gegen den Brand zu unternehmen.
Ein Feuerlöscher allein löscht noch keinen Brand – schon gleich gar nicht, wenn ihn niemand finden kann!
Damit Ihr immer auf Nummer Sicher geht, haltet am besten bereits beim Betreten eines fremden Gebäudes stets Ausschau nach dem „Feuerlöscher“-Schild, somit könnt Ihr immer schnell und sicher handeln und euch, wie auch andere Leute, schützen.
Brandschutz-Info bedankt sich sehr herzlich für diesen informativen Artikel!
© Jens Vogel