Feuerlöscher sind Druckgeräte und stellen vor allem nach Überschreiten ihrer Aussonderungsfrist von maximal 20 - 25 Jahren (2014 älter als Baujahr 1989) aufgrund von eventuell auftretenden Materialveränderungen eine erhöhte Gefahr dar. Die meisten Löscher, die als Dekorationsobjekt genommen werden, sind allerdings beträchtlich älter als 25 Jahre - einfach aus dem Grund, da sich ein Feuerlöscher von 1989 im Prinzip nur unwesentlich von einem neuen unterscheidet und somit in den Augen der meisten Leute nicht unbedingt als dekoratives Objekt angesehen wird. Daher werden vielfach Geräte genommen, die zwischen 50 und 100 Jahre alt sind und hier ist es - wie jedem hoffentlich einleuchten wird - ganz besonders wichtig, dass diese der Sicherheit wegen zwingendst drucklos gemacht und entleert werden müssen. Bleibt der Feuerlöscher voll, holt man sich unter Umständen giftige und ätzende Chemikalien in die Bude (z.B. Tetrachlorkohlenstoff, CB, andere Halone, organische Schaummittel) oder man riskiert ein plötzliches Zerbersten des Behälters, weil er in der Sonne hängt, von der Wand fällt oder einer (Kinder!!) dranrumfummelt. Dass Ihr dann die Bude weiß oder Nass habt, ist in so einem Falle noch das geringste Übel, denn das Zerbersten eines Feuerlöschers kann zu schweren oder gar tödlichen Verletzungen führen.
Also merkt Euch: Wollt Ihr einen alten Feuerlöscher zu Dekorationszwecken aufhängen, muss sämtlicher Inhalt raus! Selbst solltet Ihr da allerdings nicht rangehen, es sei denn, Ihr habt die erforderliche Sachkunde, passendes Werkzeug und eine Möglichkeit, den Inhalt fachgerecht zu entsorgen. Ist dies nicht der Fall, dann wird Euch die örtliche Feuerwehr oder ein ansässiges Brandschutzunternehmen für einen ganz kleinen Obolus helfend zur Seite stehen.
Hier ein Beispiel, wie ich die alten Pulverlöscher aus meiner privaten Sammlung entleere. Neben den passenden Werkzeugen habe ich mir eine 240 l Mülltonne besorgt und einen Aufsatz mit Loch gebastelt, wo die Öffnung von Pulverlöschern exakt hineinpasst. Unter der Platte befindet sich ein 100er HT-Rohr, welches das aus dem Löscher rieselnde Pulver in ein Weithalsfass für ABC- oder BC-Pulver leitet. Ist dieses voll, wird der Inhalt nach Abfallschlüsselnummer entsorgt. Feine Sache, da durch durch die dicht schließende Platte das Ganze völlig staubfrei abläuft. Wie auf dem Bild zu sehen ist, kann beim Aufsetzen des Löschers mal ein Schlückchen Pulver daneben gehen - das passiert, doch durch die große Platte kommt nix auf den Boden. Im Anschluss sauge ich die Reste mit einem HEPA-13+-Staubsauger einfach weg. Die Druckpatronen werden separat entsorgt bzw. der Wieder- und Weiterverwendung zugeführt. Aufgrund der Sperrigkeit der Mülltonne entleere ich die Feuerlöscher im Garten - übrigens eine prima Möglichkeit, gutes Wetter zu genießen.
Welchen Feuerlöscher Ihr Euch als Deko in die Wohnung hängt, bleibt allein Euch überlassen. Im Prinzip eignet sich jeder Feuerlöscher dazu - sei es ein riesiger KS 6 Kohlensäure-Schneelöscher oder ein kleiner Autolöscher - erlaubt ist was gefällt. Meistens sind es jedoch kleine Feuerlöscher, die als Deko dienen und auf irgendwelchen Speichern, in alten Schuppen, Kellern und Garagen gefunden oder auf dem Flohmarkt gekauft werden. Aber hier ist Vorsicht geboten, denn oft handelt es sich gerade bei diesen kleinen Feuerlöschern um giftige TETRA- oder CB-Löscher, welche ihren gefährlichen Inhalt noch in sich haben. Sie sind deshalb so beliebt, weil sie einerseits eben klein und handlich sind und damit nicht so viel Platz in Anspruch nehmen und andererseits aufgrund ihres schlichten Aufbaus mit einfachem Handrad sowie ihren tollen bunten Aufdrucken besonders schön aussehen. Ich kann hier an dieser Stelle jedem nur davon abraten, sich einen gefüllten TETRA- oder CB-Löscher in die Wohnung zu holen, denn diese Substanzen haben es echt in sich. Zwar sind die Löscher in der Regel dicht, aber dennoch: Zu Eurer eigenen Sicherheit solltet Ihr so ein Zeug tunlichst aus den Wohn- und Schlafräumen fernhalten!
Auch ist die Entsorgung des Inhalts solcher Löscher äußerst schwierig, wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung weiß, denn niemand will die Giftbrühe haben. Lasst also die Finger davon!
Leere Tetra- und CB-Löscher stellen hingegen keine Gefahr dar. Ich schraube jedoch zur Sicherheit immer noch eine passende Hutmutter (meistens passt M6) auf das Gewinde der Löschmitteldüse.
Wollt Ihr einen alten Feuerlöscher als Deko in Euren Geschäftsräumen (z.B. Büro, Café, Kneipe, Werkstatt etc.) oder auf Ausstellungen zur Schau stellen, dann gelten strenge Vorschriften. Zum einen muss das gezeigte Gerät eine sog. Unbedenklichkeitsbescheinigung besitzen, welche es nur erhält, wenn es drucklos und entleert ist. Stellt Ihr gefüllte Geräte zur Schau und es passiert was, dann siehts ziemlich schnell ziemlich düster aus, denn in solchen Fällen klingelt die Staatsanwaltschaft an Eurer Tür und je nachdem, was passiert ist, kann Euch das Haus und Hof kosten! Also auch hier gilt - und zwar im Besonderen: Nur leere und drucklose Feuerlöscher ausstellen! Weiterhin müsst Ihr beachten, das ein reiner Dekolöscher ohne Funktion nach DIN 14406-4 und EN-3 entsprechend als solcher gekennzeichnet werden muss - ganz einfach deshalb, dass im Brandfalle niemand damit zum Brandherd stürmt und denkt, er hätte ein funktionstüchtiges Gerät in der Hand. Wie eine solche Kennzeichnung auszusehen hat, seht Ihr auf dem Bild dieses Absatzes.
Interview mit Constanze Köpp
Alle sicherheitsrelevanten Informationen zum Thema "alte Feuerlöscher als Dekorationsobjekt" konnte ich Euch geben und da bin ich auch immer der richtige Ansprechpartner. Wenn es jedoch darum geht, wo Ihr einen alten Feuerlöscher am besten in Euren Wohnräumen als Dekorationsobjekt platzieren könnt, tja, das weiß ich nicht. Ich habe immer den Blick als Sachkundiger und dort, wo ein Feuerlöscher benötigt wird, kommt er auch hin - egal, ob er da nun hinpasst oder nicht. Da ich Euch jedoch auch in diesem Punkt nützliche Tipps zur Verfügung stellen möchte, habe ich eine Expertin um Rat gebeten, welche sich auch sofort bereit erklärt hat, mir in dieser Frage zu helfen. Wenn es um gemütliches Wohnen und stilvolles Dekorieren geht, ist die Hamburger Wohnkosmetikerin (www.wohnkosmetik.de) und Buchautorin Constanze Köpp die erste Adresse und ich bin ganz besonders stolz, Euch nun ein Interview, welches ich mit Ihr führen durfte, hier präsentieren zu können.
PhoenixFeuerschutz: Müssen Wohnräume / das
Zuhause bestimmte Kriterien für ein extravagantes und auffälliges
Dekorationsstück erfüllen oder eignet sich jeder Raum dafür?
Constanze Köpp: Auffällige und
außergewöhnliche Objekte brauchen einen bestimmten Rahmen. Wer lieber mit
rustikalen Einbauschränken lebt, der wird sich eher schwer tun, hier eine
Brücke zur Extravaganz zu bauen. In der Schlichtheit liegt der Zauber, denn
Extravaganzen wollen gesehen und beachtet werden, stechen gern und bewusst ins
Auge. Jeder Raum besticht durch seine eigenes Thema und deren Umsetzung
mithilfe der Einrichtung. Selbst Stilbrüche haben ihren Reiz, aber es will
gekonnt sein, unterschiedliche Stile auch harmonisch miteinander zu verbinden,
damit alles gemeinsam wirkt, statt sich im Weg zu stehen. Aber generell kann
ich aus Erfahrung sagen: Natürlich schreit jeder Raum nach besonderen Stücken,
selbst ein Gäste-Klo hat seinen Stolz und will zum Staunen einladen.
PhoenixFeuerschutz: Allein durch seine
Farbgebung fällt ein Feuerlöscher sofort ins Auge und passt von der Form bzw.
vom Aussehen her nicht unbedingt zum vorhandenen Erscheinungsbild des Raumes.
Wie lässt sich ein solch auffälliges Dekorationsstück am besten in die
Einrichtung integrieren, damit es seine volle Wirkung entfaltet, ohne störend
zu wirken?
Conni Köpp: Mittlerweile entdecken
Menschen einen gewissen Reiz auch in ausgedienten Feuerlöschern. Künstler
gestalten die Oberfläche, wiederum andere werden mit einem Sandstrahler den Lack herunter holen. In
meinen Einsätzen entdeckte ich Feuerlöscher sowohl versteckt hinter einem
Holzkörper bzw. eigens dafür angefertigten Schränkchen, andere wiederum hatten
ihn nahe Treppenaufgang aufgestellt. So sehr das Rot wohl Vorschrift ist, so
wenig harmonierte es mit dem Interieur. Aber Gesundheit geht natürlich vor –
ich bin nicht sicher, ob Menschen bei Feuerlöschern wirklich aus einer großen
Farbpalette wählen sollten. Oder doch? Je mehr ich drüber nachdenke.....
PhoenixFeuerschutz bedankt sich an dieser Stelle ganz herzlich für das Interview.
So jetzt wisst Ihr, dass es nicht unbedingt einfach ist, einen Feuerlöscher im Original, d.h. also in rot, als Dekorationsobjekt gekonnt in das vorhandene Interieur zu integrieren, doch ist es grundsätzlich möglich. Versucht es doch einfach mal.
Wenn Ihr weiterhin Fragen zu gemütlichem Wohnen habt oder es bei Euch aussieht, wie bei Hempels unterm Sofa, dann besucht Constanze Köpp auf www.wohnkosmetik.de und vereinbart einen Termin mit ihr - sie kann Euch beraten und helfend zur Seite stehen.
Und jetzt: Viel Spaß beim Dekorieren!
© PhoenixFeuerschutz 2014
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