Sonntag, 30. Juni 2013

GLORIA Typ P 6 S Bj. 1971 FINNLAND

GLORIA TYYPPI P 6 S Bj. 1971
Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN PULVER 6
Typ: P 6 S

Baujahr: 1971
Bauart: P 6 H - Aufladelöscher mit außenliegender Treibgasflasche
Inhalt: 6 kg BC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 11 kg

Geschichte:
Ich weiß zwar nicht, wie es in Finnland aussieht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Feuerlöscher in ganz Deutschland einzigartig sein dürfte! Da er für den finnischen 
Markt produziert worden ist, verfügt er natürlich über einen Aufdruck in Finnischer Sprache und es ist daher ein Wunder, dass so ein Exemplar überhaupt und dann auch noch hier auftaucht. Zugelassen war dieser Finnische GLORIA-Löscher hier in Deutschland mit Sicherheit nicht und so kaufen konnte man ihn hier auch nirgendwo.


Also muss der Löscher irgendwie, nachdem er in Deutschland produziert und nach Finnland transportiert worden war, den Weg wieder zurückgefunden haben (und das sind immerhin 3480 km, die er zurückgelegt haben muss, wenn nur bis nach Helsinki geliefert worden wäre), oder er wurde über das Werk irgendwie an irgendwen direkt abgegeben. Richtig ist Variante 1 - er wurde nach Finnland geliefert und zwar ist er von der SEOS-MATALLI OY importiert worden und er wurde nachweislich durch eben diese Firma im Jahre 1972 einmal überprüft. Dieser Feuerlöscher ist also tatsächlich 3480 km gereist - den der Importeur hatte seinen Sitz in Hellsinki. Dass der Feuerlöscher dann noch groß durch Finnland geeiert ist, denke ich nicht, denn danach sieht er nicht aus, denn Naja, der Zustand dieses Löschers ist für seine 42 Jahre sensationell - er sieht aus wie frisch aus der Lackierstraße - der Lack glänzt sogar noch. Auch die Werks-Siegelmarke am Behälterverschluss ist noch intakt. Sie trägt das Datum 22.07.1971. Ebenfalls ist die originale Halterung noch ab Werk am Löscher mit einer kleinen Kunststoffsicherung (weiß, siehe Abb.) befestigt, was bedeutet, dass dieses Gerät niemals aufgehängt worden ist. Somit wurde mir die Ehre zuteil die originale Sicherung von 1971 zu lösen und den Feuerlöscher zum ersten Mal für das Foto aufzuhängen. Wie auf diesem Bild unschwer zu erkennen ist, besitzt dieser Feuerlöscher auch auf der Rückseite einen Aufdruck.


Hierbei handelt es sich um eine Prüf- und Füllanleitung (Huolto-Ohjeet heißt "Wartungsvorschriften"), welche den finnischen Prüfer darüber informiert, wie dieses Gerät genau Instand zu halten ist. Sensationell! Solche Prüf- und Füllvorschriften auf der Rückseite von Feuerlöschern sind im Prinzip nicht ungewöhnliches, da diese z.B. von TOTAL und MINIMAX auch aufgedruckt worden sind. Bei GLORIA hat es soetwas jedoch nie gegeben und dieser Aufdruck war auch bei den gerade genannten Marken Anfang der 1970er nicht mehr gebräuchlich. Diese Prüfvorschrift auf der Rückseite des Geräts ist ein sicherer Hinweis darauf, dass es für dieses und auch andere ausländische Geräte wohl keine Instandhaltungsvorschriften in gedruckter Form gegeben hat - vermutlich waren Feuerlöscher aus Deutschland in Finnland zu selten, als dass sich das Anfertigen bzw. Übersetzen solcher Vorschriften gelohnt hätte. Die Prüf- und Füllvorschrift bietet auch einige wichtige Informationen zu dem Feuerlöscher, welche auf der Deutschen Version (hier ein baugleicher P 6 SG Bj. 1968) nicht zu finden sind. Zum einen geht daraus hervor, dass der Löscher für einen Temperaturberich von -30 °C und +55 °C zugelassen war und mit dem bei GLORIA üblichem Löschmittel "EXTIN" befüllt wurde.


Obwohl ich nicht wirklich etwas von dem verstehe, was dort aufgedruckt ist, wird anhand der  Piktogramme sehr gut deutlich, was zu tun und wie der Feuerlöscher in Betrieb zu nehmen ist. Dass der Löscher mit BC-Pulver befüllt ist, geht neben der Angabe des Löschpulvers auf der Rückseite auch noch aus der Typ-Angabe " P 6 S" hervor. Wäre das Gerät mit ABC-Pulver (GLUTEX) gefüllt, müsste die Typenbezeichnung "P 6 SG" lauten - das "G" steht dabei für Glutbrand-Pulver. Da dieser Löscher also nur gegen Brände von Stoffen der Brandklassen B und C wirksam gewesen ist, hätte er nur dort zum Einsatz kommen können, wo keine Brandgefahr durch brennende Feststoffe bestand. Neben Industrie und Gewerbe hätte er sich auch zum Schutz einer Ölheizung geeignet, doch für Privathaushalte war dieser Typ Löscher zu teuer - zumindest in Deutschland war es so.
Aber ob dieser Feuerlöscher überhaupt irgendwo eingesetzt worden ist, ist fraglich und ich vermute, dass das gute Stück angeschafft wurde, wenn er tatsächlich in Finnland gewesen ist, ziemlich schnell wieder nach Deutschland kam und an einem sicheren Plätzchen 40 Jahre vergessen wurde.

Ein sehr, sehr seltenes Stück in Bestzustand, welches wie schon erwähnt in Deutschland einzigartig sein dürfte. Da es nun in meinem Besitz ist, bin ich stolz, Euch dieses einzigartige, sensationell erhaltene und vermutlich weit gereiste Stück hier präsentieren zu können.

© C. Müller

Mittwoch, 26. Juni 2013

GLORIA Typ HA 6 V Bj. 1981

Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN Feuerlöscher
Typ: HA 6 V

Baujahr: 1981
Bauart: HA 6 L - Dauerdruck-Gaslöscher
Inhalt: 6 kg Halon 1211
Gewicht des gefüllten Geräts: 11 kg

Geschichte:
Hier haben wir einen großen 6 kg Halonlöscher der ersten Serie und dieses Modell dürfte sowohl der effizienteste, als auch teuerste Feuerlöscher seiner Zeit gewesen sein. Mit dem Typ HA 6 V wurde bei den GLORIA-Werken erstmalig ein Halonlöscher mit 6 kg Inhalt ins Programm genommen. Die ersten, mit Tetrachlormethan gefüllten Halonlöscher waren wegen ihrer Gefährlichkeit auf 2 l Inhalt (ca. 3,2 kg) begrenzt und bereits 1962 aus dem Programm genommen worden. Zwischen 1961 und etwa 1969 hatte GLORIA als einzigen Halonlöscher einen kleinen, mit 0,2 Liter Chlorbrommethan gefüllten Vergaserbrandlöscher im Programm.

Erst Anfang der 1970er Jahre - etwa ab 1973/74 - wurde mit der Einführung des Halon 1211 die Produktpalette der GLORIA-WERKE in Bezug auf die Halonlöscher vielfältiger. So gab es zunächst bis 1978 einen kleinen 0,8 l- und einen großen 2,0 l-Halonlöscher (ca. 1,4 bzw. 3,6 kg), welche den damaligen kleinen Kohlensäure-Schneelöschern sehr ähnelten. Dann erfolgte 1978 eine radikale Umgestaltung des Designs und in diesem Zuge wurden auch die Halonlöscher wie die sehr verbreiteten Pulverlöscher mit einer Füllung von 6 kg angeboten.
Dieser große Halonlöscher wurde dort eingesetzt, wo eine sehr hohe Gefahr durch brennbare Flüssigkeiten bestand oder sich sehr teure Maschinen befanden. Ein ausgebrochenes Feuer musste schlagartig gelöscht werden können und gleichzeitig durften keine Schäden durch das Löschmittel entstehen. Soetwas vermochte nur ein Halonlöscher zu leisten - und das hatte seinen Preis. Diese 6 kg-Geräte waren damals mit mehreren hundert DM sündhaft teuer und in Privathaushalten deshalb kaum im Einsatz - obwohl sie sich als Löscher der Größe III auch zum Schutz der Ölheizung geeignet hätten-. Aber trotzdem - diese Löscher tauchten höchstens in gut betuchten Privathaushalten auf und beschützten dort teure Autos oder wertvolle Gemälde. Sonst wurden sie im Rennsport, in der Industrie und vielfach auch in Kernkraftwerken und wichtigen elektrischen Schaltanlagen eingesetzt. Die damalige "Crème de la Crème" der Feuerlöscher wurde 1994 verboten und ist heute - vor allem in dieser Größe - ein heiß begehrtes Stück. Erlaubt sind sie jedoch nur noch als Sammlerstück.
Ein heute sehr seltenes Stück Brandschutzgeschichte!

© C. Müller

Dienstag, 25. Juni 2013

FAQ - Feuerlöscher mit der Post verschicken

Feuerlöscher müssen sicher verpackt werden
Wenn ich irgendwo wieder einen Feuerlöscher erspäht habe oder mich jemand anschreibt, der mir seinen Feuerlöscher gern für die Sammlung überlassen möchte, sind sich viele nicht ganz sicher, ob sie mir den Feuerlöscher auch per Post bzw. per Paketdienst zuschicken dürfen. Da Feuerlöscher aufgrund ihres Behälterdrucks vermeintlich als Gefahrgut zählen (die Baugruppe "Feuerlöscher" unterliegt nicht den Regeln des ADR), ist die Skepsis vieler Leute in Bezug auf den Versand und vielleicht auch möglicher Konsequenzen durchaus berechtigt. Doch die einfache Antwort lautet: Ihr dürft! In den "Regelungen für die Beförderung von gefährlichen Stoffen und Gegenständen" Teil 2: DHL Paket national (01.01.2011) heißt es hierzu wie folgt (Zitat):


In „Postsendungen“ sind nur solche Stoffe und Gegenstände erlaubt, die nach Kap. 3.4 ADR zugelassen sind oder gemäß anwendbarer Sondervorschriften in Anlage A, Abschnitt 3.3.1 ADR (außer Sondervorschriften 226, 271, 289, 598, 636 und 654) oder anderer Freistellungen nicht den Vorschriften ADR unterliegen.
Für deren Versand sind folgende Einschränkungen (u. a. bestimmte Mengenbegrenzungen) nach Maßgabe der folgenden Übersicht einzuhalten:

Klasse 2: Gase
Gegenstände des Klassifizierungscodes 6A, Feuerlöscher, UN-Nr. 1044, sofern diese - nach den Vorschriften des Herstellerlandes hergestellt und befüllt und mit einem Schutz gegen unbeabsichtigte Betätigung versehen sind."

Ihr seht: Wenn es sich um einen vorschriftsmäßig hergestellten und gefüllten Feuerlöscher handelt, welcher gegen ein versehentliches Losgehen im Karton gesichert und darüber hinaus noch stoßfest verpackt ist, ist das mit dem Versand gar kein Problem. Ich habe auf diese Weise schon etliche sehr gut verpackte Feuerlöscher erhalten und falls Ihr mir oder jemand anderem einen Feuerlöscher schicken wollt, gebe ich Euch hier noch eine kleine Anleitung an die Hand:

Einen Feuerlöscher versandfertig machen
  1. Nehmt einen außrecheichend großen und stabilen Karton aus dicker Pappe, in welchem an jeder Seite noch mindestens 3 - 5 cm Platz zwischen Feuerlöscher und Außenwand ist, wenn der Feuerlöscher ohne Füllmaterial drinliegt.
  2. Nun nehmt Ihr den Löscher wieder heraus und polstert den Karton zunächst unten am Boden gut aus. Hierfür eignen sich z.B. plattgetretene Eierkartons, zerknüllte Zeitungen oder aber auch Luftpolsterfolie oder Styroporchips. Die untere Polsterung sollte mindestens 2 - 3 cm dick sein.
  3. Jetzt wird der Feuerlöscher mittig in den Karton auf die Polsterung gelegt. Überprüft noch mal den festen Sitz der Sicherung und achtet darauf, dass alle Anbauteile wie Schläuche und Armaturen festen Sitz haben. Achtung! außenliegende Treibgasflaschen sind nicht besonders gesichert, weswegen das Handrad zusätzlich noch mit Paketband fixiert und mit einer Tüte fest umwickelt werden sollte. Gleiches gilt für alte Kohlensäure-Schneelöscher mit Handradauslösung!
  4. Polstert jetzt den Zwischenraum zwischen Feuerlöscher und Kartonwänden richtig gut und dicht aus. Der Feuerlöscher darf sich keinen Millimeter mehr bewegen, wenn Ihr mit dem Polstern fertig seid.
  5. Nun macht Ihr den Karton bis zur Oberkante mit so viel Füllstoff voll, dass Ihr bei Zumachen der Deckel einen leichten Widerstand spürt.
  6. Anschließend wird der Karton mit stabilem Paketband fest und vor allem mehrfach verklebt. Führt auch mindestens zwei Streifen rechts und links ganz um den Karton herum, das gibt dem Boden noch etwas mehr Stabilität. TIPP: Nehmt orangefarbenes oder rotes Paketband mit der Aufschrift "Vorsicht zerbrechlich".
  7. Jetzt ist das Paket ist fertig. Verseht es nun noch mit Aufschriften wie "Achtung, nicht werfen!" "Vorsicht!" oder ähnlichem. Vermeidet es allerdings, soetwas wie "Achtung Druckbehälter" oder "Vorsicht Feuerlöscher" draufzuschreiben - manche sind da trotz der Beförderungsbefugnis skeptisch und liefern es nicht aus - hatte ich auch schon.
So verpackt kann dem Feuerlöscher nichts passieren und er kommt unbeschädigt bei seinem Empfänger an, ohne vorher im Lieferwagen hochgegangen zu sein. In der Regel liegen die Versandkosten dabei je nach Größe und Gewicht zwischen 6,90 € und 13,90 €.

© C. Müller

Montag, 24. Juni 2013

GLORIA Typ HA 2 V Bj. 1984

GLORIA HA 2 V Bj. 1984
Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN Feuerlöscher
Typ: HA 2 V

Baujahr: 1984Bauart: HA 2 L - Gaslöscher
Inhalt: 2 kg Halon 1211
Gewicht des gefüllten Geräts: 4 kg

Bedienung:
Dieser Feuerlöscher vom Typ HA 2 V war der zur damaligen Zeit einzige 2 kg-Löscher, welcher über eine Armatur verfügte, welche sonst den großen Feuerlöschern vorbehalten waren. Während sonst sämtliche 2 kg-Geräte über einen Auslösemechanismuns verfügen, welcher bequem mit einem Finger bedient werden kann (Drucktaste bei den Autolöschern, Pistolenabzug bei den Kohlendioxidlöschern), wurde dieses Gerät mit einer massiven Druckhebelarmatur für Handbetätigung ausgestattet. Diese macht ihn neben der gelben Manschette um das Ventil unverwechselbar. Zugleich gehört dieser Typ Feuerlöscher zur letzten Serie der von GLORIA und auch in Deutschland produzierten Halonlöscher.

Neben den 2 kg-Halonlöschern fürs Auto war diese Form recht selten. In Fahrzeugen ließ er sich wegen der Armatur nicht platzsparend unterbringen und ansonsten war er für einen Feuerlöscher der Größe II im Vergleich zu Pulver- und Kohlendioxidlöschern sündhaft teuer. Deshalb war dieser Löscher auch in Privathaushalten nahezu überhaupt nicht zu finden. In Dienstleistungsunternehmen waren diese Modelle jedoch sehr beliebt und wurden dort in EDV-Räumen installiert. Dieser Löscher hier stammt beispielsweise aus einer Frankfurter Bank. Doch auch im Rennsport oder auf Booten traf man häufiger auf diese Löscher.
Aufgrund der FCKW-Halon-Verbots-Verordnung sind diese Löscher seit 1994 verboten und heute - fast 20 Jahre später - eigentlich nicht mehr zu bekommen. Daher ein ganz besonders rares Sammlerstück in sehr gutem Zustand.

© C. Müller

Dienstag, 18. Juni 2013

FAQ - was tun bei Gewitter?

Mit dem Anstieg der Temperaturen steigt auch die Gewittergefahr und dass die bei einem Gewitter niedergehenden Blitze gefährlich sind, wird uns durch tödliche Unfälle und verheerende Brände jedes Jahr aufs Neue vor Augen geführt. Am gefährlichsten sind Blitze zweifelsohne im Freien - dann, wenn Wanderer, Angler oder Radsportler plötzlich von einem Gewitter überrascht werden. Deshalb sollten Ausflügler schon im Vorfeld des geplanten Ausflugs den Wetterbericht abrufen und sich über die Wetterlage informieren. Sind Gewitter angekündigt, sollten allzu entlegene Bereiche fernab der Zivilisation gemieden werden. Sind Unwetter angekündigt, ist eine Verlegung der geplanten Aktivitäten in Erwägung zu ziehen und ein Aufenthalt im Freien zu vermeiden. Wenn man im Freien von einem Gewitter überrascht wird, sollte man wenn möglich sofort in einem festen Gebäude (z.B. Gaststätte) oder Auto Schutz suchen! Ist dies nicht möglich, gelten folgende Verhaltensregeln:

  • Nicht aufrecht auf Anhöhen, Hügeln, Wiesen oder Feldern stehen, sondern in geduckter Haltung und mit zusammengezogenen Füßen in einem möglichst tief liegenden Punkt im Gelände (z.B. Mulden oder Senken) Schutz suchen.
  • Keine Regenschirme aufspannen.
  • Nicht in Gruppen dicht beieinander stehen, sondern getrennt Schutz suchen.
  • Unterstände wie Bushaltestellen, Rasthäuschen sowie auch Baumgruppen und vor allem einzeln stehende Bäume meiden.
  • Wasserflächen meiden und nicht im Wasser aufhalten.
  • Bei Sportveranstaltungen oder Festivals: Licht- und Fahnenmasten meiden und Abstand von der Menge halten.
  • Das Nahen eine Blitzes kündigt sich oft durch ein Kribbeln auf der Haut, sich aufstellende Haare und ein merkwürdiges Knistern in der Luft an. Sollte irgendetwas davon wahrgenommen werden: Sofort auf den Boden, Kopf auf die Knie legen und die Knie mit den Armen umfassen.
Das Handy muss entgegen vieler Meinungen nicht ausgeschaltet werden. Die von ihm ausgesendeten elektromagnetischen Wellen sind zu gering, als dass hiervon Blitze angezogen werden würden.

Hält man sich innerhalb eines Gebäudes auf, ist folgendes zu beachten:

  • Keine Telefongespräche über ein kabelgebundenes Telefon.
  • Nicht baden oder duschen.
  • Keine Leitungen berühren (Wasserleitung etc.).
  • Nicht auf dem Dachboden aufhalten.
  • Sämtliche Elektrogeräte außer dringend benötigte Verbraucher (z.B. Kühlschrank) vom Stromnetz trennen. Achtung: Auch das Antennenkabel vom Receiver ziehen!
  • Fenster und Türen geschlossen halten.
Weiterführende Informationen findet Ihr auch noch in dem Artikel Schutz vor Gewitter.

© C. Müller

Sonntag, 16. Juni 2013

GLORIA Typ KS 2 SBS Bj. 1990

GLORIA KS 2 SBS Bj. 1990
Hersteller: GLORIA-WERKE 
DIN Feuerlöscher 2 kg Kohlendioxid
Typ: KS 2 SBS
Baujahr: 1990
Bauart: K 2 - Gaslöscher
Inhalt: 2 kg Kohlendioxid

Gewicht des gefüllten Geräts: 6,5 kg

Geschichte

Dieser Feuerlöscher gehört der ersten Generation von 2 kg-Geräten an, bei denen der bis dahin übliche Pistolengriff durch eine Druckhebelarmatur ersetzt worden ist. Zudem ist er der letzte, welcher über einen abgerundeten Standfuß verfügte und auch die letzte Serie unter der alten DIN 14406. Auch war dieser 1990 neu eingeführte Typ der einzige, welcher ausschließlich in der Stahlausführung erhältlich war. Während die Serien von 1978 - 1984 und die von 1984 - 1990 auch mit einem Aluminiumbehälter erhältlich waren, gab es diesen hier nur in der massiven Stahlausführung.

Mit dieser Serie erhielten die 2 kg-Kohlendioxidlöscher erstmals ihre lange und schlanke Form, in welcher sie bis zur jüngsten Vergangenheit ausschließlich in Erscheinung traten. Die Bauzeit betrug nur rund zwei Jahre (1990 - 1992), weswegen sie im Gegensatz zu den anderen Serien verhältnismäßig selten waren. Eingesetzt wurde er vornehmlich in EDV-Anlagen, Laboratorien, Schulen und überall dort, wo keine Schäden durch Löschmittel entstehen durften bzw. sollten.
Ich kann mich noch erinnern, dass - sehr passend übrigens - direkt vor dem Eingang des ehemaligen Gloria-Kinos in Lippstadt solch ein Löscher hing. Die Eltern eines Schulfreundes erwarben Anfang der 1990er ebenfalls einen solchen Löscher, welcher damals direkt ab Werk stolze 260 DM gekostet hat. Immer wenn ich zu besagtem Freund kam, wollte ich zuerst diesen Löscher sehen, sodass mir schließlich "vorgeworfen" wurde, dass ich ja nur wegen des Löschers käme... Den letzten Löscher dieser Art habe ich letztes Jahr in einer Bochumer H&M-Filiale im Kassenbereich gesehen, doch dort ist er leider verschwunden.
Ein schönes und mittlerweile rar gewordenes Stück, welches aufgrund seines Alter zunehmend aus der Öffentlichkeit verschwindet.

© C. Müller

Donnerstag, 13. Juni 2013

GLORIA Typ HA 4 V Bj. 1981

Hersteller: GLORIA-WERKE 
DIN Feuerlöscher 4 kg Halon 1211
Typ: HA 4 V
Baujahr: 1981
Bauart: HA 4 L - Dauerdrucklöscher 
Inhalt: 4 kg Halon 1211 (Bromchlordifluormethan)

Gewicht des gefüllten Geräts: 9 kg

Geschichte

Dieser Feuerlöscher gehört der zweiten Generation der "neuen" Halonlöscher an, in welchen als Löschmittel Halon 1211 verwendet worden ist. Das Löschmittel wird schon seit etwa Mitte der 1970er Jahre verwendet, die Größeneinteilung sowie das Aussehen der Halonlöscher wurde jedoch 1978 überarbeitet. Meines Wissens gab es, als die Halon 1211-Löscher eingeführt wurden, nur zwei Größen: einen kleinen mit 0,8 l Inhalt (ca. 1,5 kg) und einen "großen" mit 2,0 l Inhalt (ca. 3,6 kg). Ihrem Aussehen nach ähnelten sie dabei den kleinen Kohlensäure-Schneelöschern (siehe Typ H 2,0 Bj. 1977). 
1978 wurde dann eine radikale Wende vollzogen. Wegen seines geringen Dampfdrucks von nur 2,5 bar bei 20 °C konnte es in herkömmlichen Feuerlöschern aus einfachem Stahlblech bereitgestellt werden - die teuren Hochdruckbehälter für Kohlendioxid wurden abgeschafft. Als Armatur erhielten sie eine massiver Druckhebelarmatur - die einzige bei GLORIA, welche damals schon zweifarbig war. Außer den Halonlöschern war diese Armatur nur den Pulverlöschern vom Typ PA 6/12 GD vorbehalten - um sie jedoch voneinander unterscheiden zu können, erhielten die Halonlöscher eine gelbe Manschette um das Ventil, die beiden Pulverlöscher eine weiße. Heute gibt es diese Armatur nur noch bei dem Schaumlöscher vom Typ SI 6/9 NI - hier sitzt sie auf einem Sechskantverschluss. Zurück zu den Halonlöschern:
Neben dem neuen Aussehen wurde nun auch bei den Halonlöschern die Füllmenge wie bei allen anderen in kg angegeben. Ab 1978 gab es dann 2 kg-, einen 4 kg- und 6 kg-Halonlöscher; der alte Typ H 2,0 entspricht dabei vom Inhalt her in etwa dem neuen 4 kg-Löscher. Auch die Typenbezeichnung wurde dem GLORIA-typischen Muster angeglichen: Eine Zahlen-Buchstabenkombination ohne Nachkommastellen; HA 4 V. Ebenfalls neu: Der Schlauch mit der breiten Löschdüse, welche die Halonlöscher von allen anderen Feuerlöschern unterschied.

Der Typ HA 4 V trägt mit den eckigen, nicht mehr ausgefüllten Piktogrammen für die Bedienung, den auch neu gestalteten, herstellerübergreifenden Piktogrammen für die Brandklassen (ohne die Brandklasse E) sowie den Stollen am Behälterboden alle Merkmale der GLORIA-Löscher der Baureihe von 1978 - 1984. Eingesetzt wurden Löscher dieser Größe vorwiegend in EDV-Zentralen, elektrischen Schaltanlagen, Lackierereien oder KFZ-Werkstätten. Aufgrund der relativen Sperrigkeit kamen auch die 4 kg-Geräte in der Regel nicht in Fahrzeugen oder auf Booten zum Einsatz - auf größeren Schiffen wie Frachtern oder Fähren jedoch schon. Da nach der DIN 14406 die Löscher anhand ihres Inhalts in die Löschergrößen I, II, III und IV eingeteilt wurden, kamen die 4 kg-Halonlöscher, welche der Größe II entsprachen - zumindest einzeln - nicht zum Schutz der Ölheizung in Frage. Hier waren ganz klar mindestens Löscher der Größe III mit einem Inhalt von 6 kg vorgeschrieben. Und da Halon 1211 relativ teuer - was heißt relativ... eigentlich sauteuer - war, ist es unwahrscheinlich, dass sich jemand 2 teure 4 kg-Löscher kauft, wo er auch einen 6 kg-Löscher nehmen könnte - auch Pulver. Also wird dieses Modell in Privathaushalten relativ selten gewesen und nur aus freien Stücken angeschafft worden sein.
Ein sehr schönes und sehr seltenes Stück, welches heute kaum noch zu bekommen und übrigens auch seit nunmehr 20 Jahren verboten ist.

© C. Müller

Dienstag, 11. Juni 2013

Kohlendioxidlöscher vor Erwärmung schützen!

GLORIA KS 2 SBS Bj. 1990
Das Löschmittel Kohlendioxid löscht völlig rückstandsfrei und wird deshalb bevorzugt in EDV-Anlagen, elektrischen Betriebszentralen und seiner Eignung entsprechend auch überall dort eingesetzt, wo keine Löschmittelschäden entstehen sollen oder dürfen. Vielfach wird sich über den richtigen Aufstellungsort jedoch keine Gedanken gemacht und der Feuerlöscher wird an seinem Bestimmungsort einfach irgendwo hingestellt oder aufgehängt. Dass eine solch "gedankenlose" Aufstellung gerade bei Kohlendioxidlöschern auch eine erhebliche Gefahr bergen kann, wissen nur die wenigsten.
Ein Kohlendioxidlöscher ist im Prinzip nichts anderes als eine Gasflasche, in welcher das Gas teils flüssig und teils gasförmig vorliegt. Der Dampfdruck beträgt bei 20 °C etwa 57 bar. Das ist soweit auch alles kein Problem, denn die Behälter sind aus massivem Stahl oder hochdruckfestem Aluminium gefertigt (Wandstärken 0,5 - 1,0 cm) und halten hohen Drücken von 250 - 300 bar statt.

Vorsicht im Sommer
Wird so ein Feuerlöscher nun erwärmt (z.B. etwa durch Hitzestrahler wie Öfen, Fritteusen und dergleichen), dehnt sich das verflüssigte Kohlendioxid aus. Besonders jetzt im Sommer kann es vorkommen, dass Kohlendioxidlöscher oft mehrere Stunden in der prallen Sonne hängen - und das sollten sie keinesfalls!
Die kritische Temperatur des Kohlendioxids liegt bei 31,4 °C. Wird diese überschritten, geht das flüssige Kohlendioxid schlagartig in die Gasphase über und der Druck im Behälter steigt sprunghaft an. Veranschaulichen lässt sich diese gefährliche Druckerhöhung am besten mit ein paar Zahlen aus dem Dampfdruckdiagramm des Kohlendioxids.

  • 20,0 °C - etwa 57 bar
  • 30,0 °C - etwa 70 bar
  • 31,4 °C - etwa 75 bar
  • 40,0 °C - etwa 120 bar
  • 50,0 °C - etwa 180 bar
  • 60,0 °C - etwa 240 bar
  • 70,0 °C - maximaler Flaschendruck von etwa 280 - 300 bar
Während der Druck bei Temperaturen bis 30 °C nur moderat um 10 - 15 bar steigt, findet bei Temperaturen jenseits der 31,4 °C ein Druckanstieg von satten 40 bar pro 10 °C statt. Kohlendioxidlöscher sollten deshalb nicht über 30 °C erwärmt werden!

Geräte nach der DIN EN 3 sind bis zu einer Temperatur von +60 °C zugelassen - müssen also einem Druck von rund 240 bar standhalten. Da ist dann aber auch wirklich Feierabend, da bei einem Druck von 250 - 275 bar schließlich die Berstscheibe anspricht und der Inhalt über das Notventil abgeblasen wird. Wenn man mal rechnet, dürfte also die maximale Temperatur, bei welcher der Inhalt in der Flasche bleibt, etwa 62,5 °C betragen.
Im Sommer können Gegenstände bei direkter Sonneneinstrahlung schnell 60 °C und mehr erreichen - denkt nur mal an die Autos, die ein paar Stunden in der Sonne gestanden haben. Auf dem Dach kann man locker Spiegeleier braten und das Lenkrad ist so heiß, dass man es nicht anfassen kann. Vor Jahren sollte bei unserem Auto mal eine kleine Delle aus dem Blech gezogen werden, doch da der Wagen den ganzen Tag in der Sonne stand, betrug die Temperatur des Blechs über 70 °C... und der Wagen musste erstmal über Nacht abkühlen, bevor mit der Arbeit begonnen werden konnte.

Berstscheibensicherung (grün)
Jetzt habe ich ja eben schon die sog. Berstscheibe (meistens grün oder gelb gekennzeichnet) angesprochen - ein Notventil, welches bei einem Druck von etwa 250 bar + 10% aufreißt. Mit dieser Sicherheitseinrichtung sind die Kohlendioxidlöscher ab etwa Anfang bis Mitte der 1960er Jahre ausgestattet - es kann im Prinzip also gar nichts passieren. Doch: Ausnahmen bestätigen die Regel.
Solch eine Ausnahme ereignete sich im Juni 2011 in einer Rostocker Tchibo-Filiale. Dort zerknallte kurz vor Ladenschluss ein Kohlendioxidlöscher, wodurch eine Mitarbeiterin schwer am Kopf verletzt und das ganze Ladenlokal verwüstet wurde. Als Ursache wird ein Materialfehler angegeben. Da die massive Eingangstür aus Glas ebenfalls zertrümmert wurde, ist davon auszugehen, dass der Kohlendioxidlöscher im Eingangsbereich hing und dort einer starken Sonneneinstrahlung ausgesetzt war. Aufgrund einer Materialschwäche bzw. eines Materialfehlers könnte dann der Behälter vor dem Ansprechdruck der Berstscheibe nachgegeben haben und es hat ihn zerrissen.
Solche Zwischenfälle sind zwar gottlob selten, doch sie können vorkommen.
Deswegen merkt Euch: 

Kohlendioxidlöscher

  • keinen Temperaturen von über 30 °C aussetzen!
  • nicht in der Nähe von Wärmestrahlern aufstellen!
  • nicht gegenüber großer Fensterfronten aufstellen!
  • nicht als Autolöscher benutzen!

Außerdem: Je wärmer ein Kohlendioxidlöscher wird, umso geringer ist seine Löschwirkung. Da das Gas mit einem Steigrohr aus der Flüssigphase entnommen wird, ist die Schneeausbeute bei Temperaturen von über 30 °C annähernd Null. Es zischt bloß laut und das war´s

© C. Müller

Sonntag, 9. Juni 2013

FAQ - Welcher Feuerlöscher im Auto?

Über Sinn und Zweck eines Autofeuerlöschers wird viel diskutiert und um das ganze jetzt hier an dieser Stelle kurz zu halten: Ein Feuerlöscher im Auto ist immer gut und sollte in keinem Bordgepäck fehlen! Jetzt stellt sich die Frage, was für eine Art Feuerlöscher denn wohl am besten wäre - denn es gibt für diesen Zweck geeignete, weniger geeignete und ungeeignete Löschmittel.

Die geeignete Größe
Tragbare Feuerlöscher gibt es bis zu einer Füllmenge von 12 kg Der Markt bietet für Fahrzeuge extra kompakte Feuerlöscher mit 1 oder 2 kg Inhalt. Die kleinen 0,5- oder 0,8 l-Büchsen mit "Feuerlöschspray" erwähne ich hier erst gar nicht, weil die nämlich nichts weiter als viel zu teurer Schrott sind! Lasst am besten die Finger ganz von dem Zeug und kauft Euch einen richtigen, als solchen zugelassenen Feuerlöscher - und der geht erst ab 1 kg Füllmenge los. Von diesen 1 kg-Geräten würde ich Euch jedoch auch abraten, da 1 kg viel zu wenig ist und im Ernstfall, selbst bei kleineren Bränden, quasi im nichts verpufft. Bevor das Löschmittel überhaupt richtig wirken kann, ist der Löscher leer. Empfehlenswert ist daher ein kompakter Feuerlöscher mit einem Inhalt von 2 kg.

Das geeignete Löschmittel
Heutzutage gibt es im Grunde genommen - wenn man alle wässrigen Lösungen als Schaum zählt - die Löschmittel Kohlendioxid, Pulver, Wasser und eben Schaum. Von diesen Vieren ist jedoch nur eines wirklich geeignet und wirksam - doch kommen wir erstmal zu den ungeeigneten und der Begründung, warum diese ungeeignet sind.

Kohlendioxid
Kohlendioxid ist ein leistungsstarkes Löschmittel gegen reine Flammenbrände von Stoffen der Brandklasse B (als Gaslöscher auch Brandklasse C) und wird - da es rückstandslos verfliegt - vornehmlich in elektrischen Anlagen und dort eingesetzt, wo besondere Gefahren durch brennbare Flüssigkeiten bestehen. Jetzt scheint ein Löscher geradezu prädestiniert für die Verwendung im Auto - schließlich wird mit hochentzündlichem Benzin gefahren und niemand saut sich  denn schließlich gibts in einem Auto immer Benzin und mit Löschmitel zusahen