Mittwoch, 25. Juni 2014

GLORIA Typ P 6 D Bj. 1974

Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN PULVER 6
Typ: P 6 D
Baujahr: 1974
Bauart: P 6 L  - Dauerdrucklöscher
Inhalt: 6 kg BC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 9 kg
Bauzeit nach diesem Muster: 1973 - 1975

Geschichte:
Hier haben wir einen Feuerlöscher, welcher in dieser Ausführung von 1974 recht selten ist; einen GLORIA Typ P 6 D. Während die Vorgängerversion - die erstmalig 1966 zugelassen wurde - in sehr großer Zahl an Privathaushalte mit Ölheizung abgegeben worden ist, geht die einfache BC-Pulverfüllung bei Modellen ab 1973 fast gänzlich unter, da auch bei den einfachen Dauerdrückern die Modelle mit ABC-Pulverfüllung vom Typ P 6 GD wesentlich häufiger vertreten waren. Wie der direkte Vorgänger von 1971 trägt auch dieser Feuerlöscher die charakteristische Druckhebelarmatur mit verkürztem Druckhebel sowie die drei ringsherum angebrachten Haltelaschen, welche versetzt zu den ebenfalls drei Siebdrucken angeordnet sind. Die 1974er-Serie gehört zu einer der wenigen, bei welcher sich das Altbekannte Siebdruckdesign in neuem Bild präsentiert. Nun beherrschen neben klaren Linien und den einzelnen Piktogrammen zur Bedienung zugeordnete Textpassagen vor allem die neu eingeführten Piktogramme für die zugelassenen Brandklassen das Bild. Nun ist sofort ersichtlich, dass dieser Feuerlöscher nur für die Branklassen BCE zugelassen ist. Diese Information musste bei der Vorgängerversion entweder dem wirklich mikroskopisch kleinen Kleingedruckten oder eben der Typenbezeichnung "P 6 D" (Merke: Glutbrand-, sprich ABC-Pulverfüllungen, tragen bei GLORIA seit jeher ein "G" in der Typenbezeichnung) entnommen werden. Dieses Version konnte wie auch die Vorgänger mit oder ohne Schlauch geordert werden.
Ein schönes Stück welches noch in etlichen Kellern schlummern dürfte und von seinen Besitzern als funktionstüchtiger Feuerlöscher eingeschätzt wird. Das ist allerdings falsch! Geräte dieser Art sind 40 Jahre alt und darüber hinaus oft auch nie gewartet worden. Diesen Leuten sei hier an dieser Stelle gesagt: Solch ein Löscher funktioniert ganz sicher nicht mehr! Dennoch; aufgrund dieser Tatsache sowie derer, dass dieses Modell nur zwei Jahre mit disem Siebdruck worden ist und die BC- Pulverfüllung zur Mitte der 1970er Jahre immer unüblicher wurde, haben wir hier ein heute seltenes Modell in tollem Zustand und ich bin froh, Euch diesen Feuerlöscher hier präsentieren zu können. Vielleicht hängt er ja bei dem ein oder anderen noch im Keller.

© C. Müller  

Dienstag, 24. Juni 2014

GLORIA Typ Pi 12 G Bj. 1979

Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN PULVER 12
Typ: Pi 12 G
Baujahr: 1979
Bauart: PG 12 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibmittelpatrone
Inhalt: 12 kg ABC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 16 kg
Bauzeit nach diesem Muster: 1974 - 1979

Geschichte:
Na, wer von Euch kann sich noch an dieses Modell hier erinnern? Auch wenn ich ja gar nicht erwarte, bzw. erwarten kann, dass sich irgendwer auch nur entfernt daran erinnert, wie die Feuerlöscher am Arbeitsplatz oder im Supermarkt vor 35 Jahren ausgesehen haben (ich kann das allerdings), so bin ich mir doch ziemlich sicher, dass Ihr so einen hier schonmal gesehen habt. Dieser Feuerlöscher vom Typ Pi 12 G ist einer der am meisten verkauften Feuerlöscher überhaupt und hat in ganz Deutschland eine massenhafte Verbreitung gefunden. Diese Löscher waren wirklich überall zu finden: Auf der Arbeit, in der Schule, im Supermarkt und sonstigen öffentlichen Einrichtungen. Ich kann mich erinnern, dass bei uns in der Schule auch noch zwei bis drei dieser Modelle zu finden waren und ich kenne sie weiterhin aus dem real,- oder der Bank. Sie waren in Industrie, Handel und Gewerbe vor allem deshalb so beliebt, da sie wegen ihrer ABC-Pulverfüllung universell einsetzbar waren, durch die Füllmenge von 12 kg sehr effektiv und die halbautomatische Aufladetechnik per Zughebelarmatur sehr einfach zu bedienen gewesen sind.
Er trägt mit den klaren Linien im Siebdruck und den nicht genormten Programmen alle Merkmale der 1970er Jahre und besitzt im Gegenteil zu seinem kleinen Bruder mit 6 kg-Füllung fünf anstatt nur drei Standnocken.
Dieser Feuerlöscher hier dürfte einer der letzten in diesem klassischen Design sein, da der Siebdruck im Jahre 1979 umgestaltet worden ist. Auch wenn dieser Typ Feuerlöscher eine unglaubliche Präsenz auf dem Markt hatte, ist er heute selten geworden. Die meisten Modelle wurden schon ausgesondert und in der Öffentlichkeit sind sie aufgrund ihres Alters auch nicht mehr zu finden. Auch wenn er vielen nicht außergewöhnlich erscheint und an jeder Ecke zu finden war, ist er heute dennoch etwas besonderes und ich bin ich froh, die Legende am leben zu halten und euch dieses schöne Stück in Bestzustand hier präsentieren zu können.

© C. Müller 

Freitag, 20. Juni 2014

GLORIA Typ N 10 Hn Bj. 1958 weiß

Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN NASS 10
Typ: N 10 Hn
Baujahr: 1958
Bauart: N 10 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibmittelpatrone
Inhalt: 10 l Wasser
Gewicht des gefüllten Geräts: 17 kg
Bauzeit nach diesem Muster: 1958 - 1963

Geschichte:
Hier haben wir ein gleichsam schönes, wie seltenes Exemplar aus der Anfangszeit der GLORIA-WERKE: Einen 10 l NASS-LÖSCHER vom Typ N 10 Hn aus dem Jahre 1958 in der seltenen, ausschließlich Anwendungszwecken in Krankenhäusern vorbehaltenen Farbe weiß!
Der Schlagknopf ist noch in Hammerschlagoptik und auch die Flügelmutter des Verschlusses sowie die Düse sind verchromt. Dieses Modell dürfte eines der ersten aus dem Jahre 1958 sein, da er den in diesem Jahre neu eingeführten und bis 1963 verwendeten Aufdruck aufweist. Dieser ist in gold-grün gehalten und besticht neben dem großen GLORIA-Schriftzug oben durch schöne Details in der bildlichen Darstellung zum Einsatz. Hier hatten, wie bei sehr vielen GLORIA-Feuerlöschern aus dieser Zeit die Gebr. Windhorst aus Bremen ihre Finger im Spiel, wie die mit ihrem Namen überklebten Herstellerangaben zeigen. Das wäre heute nach Maßgaben der EN 3 übrigens verboten. Der Zusatzaufkleber ist jedoch nach gleichen Vorgaben wie der GLORIA-Aufdruck gestaltet und passt ganz gut ins Bild. Zudem würde ich beim Versuch, ihn zu lösen mehr zerstören als wiederherstellen und deswegen bleibt er auch drauf. Zugelassen wurde dieser Typ Feuerlöscher im Jahre 1955, sodass dieses Gerät hier zu einem der ersten dieser Serie zählt.
Von der Handhabung her ähnelten die Wasserfeuerlöscher der frühen Nachkriegszeit der einer riesigen und unglaublich schweren Ölkanne. Nur unter Zuhilfenahme der zweiten Hand konnte das Löschmittel - in diesem Falle Wasser ohne Zusätze - durch Neigen des Löscher auf den Brandherd befördert werden; dies durch die zielgenaue Düse allerdings sehr präzise. Dennoch dürften insbesondere kleine und zierliche Personen mit der Handhabung eines solchen Eimers ihre Schwierigkeiten gehabt haben und da verwundert es ein wenig, dass ein solches Gerät einmal im Krankenhaus eingesetzt worden ist, wo viele Krankenschwestern und Patienten mit Sicherheit nicht in der Lage gewesen sind, diesen Löscher überhaupt von der Wand zu bekommen. Man muss nämlich wissen, dass Feuerlöscher bis etwa in die 1990er Jahre hinein (eigene Beobachtungen bzw. selbst angestellte Vermutungen) in etwa 1,80 - 2,00 m Höhe angebracht worden sind. Dies war nicht nur in Supermärkten, Schulen, öffentlichen Einrichtungen und der Industrie so, sondern auch in Krankenhäusern. Der Grund: Die Wege sollten freigehalten werden.
Solch einen Feuerlöscher in diesem sensationellen Zustand heute überhaupt noch zu finden, ist schon wirklich ein großes Glück, aber das Ganze dann noch in weiß ist eine echte Sensation!

© C. Müller 

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Montag, 2. Juni 2014

GLORIA Typ P 6 G Bj. 1958

GLORIA Typ P 6 G Bj. 1959
Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN TROCKEN 6
Typ: P 6 G
Baujahr: 1958
Bauart: PG 6 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibmittelpatrone
Inhalt: 6 kg ABC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 11 kg
Bauzeit nach diesem Muster: 1958

Geschichte:
Das, was ich Euch hier präsentiere, ist eigentlich an Einzigartigkeit und Seltenheit nicht zu übertreffen! Ich sammle schon seit nunmehr 27 Jahren und ich habe in dieser Zeit - so wie ich es heute auch noch tue - immer ein Auge auf jeden Feuerlöscher geworfen; in jedem Laden und natürlich bei den einschlägig bekannten Adressen im Internet. Ich habe schon viele, viele wirklich sehr viele Feuerlöscher gesehen, aber dieses Model bisher nur ein einziges Mal und glücklicherweise konnte ich ihn auch direkt erwerben: Der erste offizielle Typ P 6 G aus dem Hause GLORIA!
Dieser Feuerlöscher ist etwas ganz besonderes, da er quasi eine Zwischen- bzw. Mischform zwischen seinem Vorgänger TROCKEN 6 S und den Nachfolgemodellen ab 1959 ist. Alte Elemente werden mit neuen kombiniert und dies fällt ganz besonders deutlich beim Aufdruck auf. Die Wortmarke GLORIA befindet sich noch wie bei seinem Vorgänger in Form des kleinen Signets oben mittig im Aufdruck. Die Herstellerangaben lauten - ebenfalls noch wie beim Vorgängermodell:

H. SCHULTE-FRANKENFELD Spezialfabrik für Feuerlöschtechnik WADERSLOH i. W.

Neu ist hingegen die Bezeichnung dieser Art Feuerlöscher, denn diese wurde von TROCKENLÖSCHER in DIN TROCKEN 6 geändert und erstmals befindet sich darunter an bekannter Stelle - allerdings noch rot hinterlegt - die ebenfalls neu eingeführte Typenbezeichnung P 6 G. Auch ist der Aufdruck jetzt nicht mehr grün, sondern schon gold wie der der Nachfolgemodelle.
Auch auf technischer Seite werden bei diesem Modell alte und neue Elemente miteinander kombiniert. Alt ist der seitlich am Behälter befindliche Handgriff und die Position der Einfüllöffnung. Die sitzt nämlich noch nicht mittig auf dem Deckel, sondern noch leicht rechts versetzt. Neu ist hier hingegen der Verschlussdeckel, welcher nicht mehr mit einem solchen großen Rand versehen ist, wie der der Vorgängermodelle. Dadurch fällt die leicht versetzte Einfüllöffnung auch nicht so auf.

Dieser Feuerlöscher befindet sich in einem erstklassigen Zustand, da er auf dem Speicher einer Schule im Einsatz war. Sehr gut, denn so hat über die vielen Jahre keiner der Schüler Gelegenheit gehabt, ihn mit Fußballstickern zu verzieren oder ihn sonst irgendwie mit schmierigen fingern und Stiften zu verunstalten. Allerdings wurde er im Laufe der Jahre bei turnusmäßigen Wartungen - die letzte war 1990 - mit neuen Teilen versehen. Als ich ihn bekam, hatte er einen modernen Schlauch mit weißer Löschpistole und eine rote Druckflasche aus den 1970ern. So habe ich in meinem Ersatzteillager geschaut und die neu angebrachten Teile durch zeitgenössische ersetzt. Der Schlauch scheint allerdings - der Länge nach zu urteilen - ursprünglich von einem 12 kg-Modell zu sein; sprich: er ist etwas zu lang. Da ich jedoch einen P 12 G Bj. 1960 besitze, welcher mit einem zu kurzen Schlauch eines 6 kg-Löschers ausgestattet ist, werde ich die Schläuche demnächst einfach tauschen.
Aufgrund seiner ABC-Pulverfüllung konnte dieser Löscher im Prinzip überall eingesetzt werden, doch da er nur im Jahre 1958 in dieser Form gebaut worden ist, ist er extrem selten und ich bin mir sicher, dass solch ein Löscher innerhalb der nächsten Jahrzehnte nicht noch einmal auftaucht. Wenn überhaupt noch einmal so einer auftaucht!
Deshalb bin ich sehr stolz, Euch dieses wirklich außergewöhnliche und seltene Stück Brandschutzgeschichte aus dem Hause GLORIA hier in meinem Museum präsentieren zu können.

© C. Müller 

Sonntag, 1. Juni 2014

MINIMAX Typ PU 6 Bj. 1959

MINIMAX PU 6 Bj. 1959
Hersteller: MINIMAX
DIN TROCKEN 6
Typ: PU 6
Baujahr: 1959
Bauart: PG 6 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibmittelpatrone
Inhalt: 6 kg ABC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 11 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1959 - 1960


Geschichte:
Der MINIMAX Typ PU 6 zählt zu den am meisten gebauten Feuerlöschern überhaupt und ich bin sehr stolz, Euch hier die erste Version von 1959 präsentieren zu können. Obwohl der Typ PU 6 in wahrhaft riesigen Mengen von den Bändern lief, ist diese Version hier recht selten, da die Bauzeit recht kurz war. Was diesen Löscher der ersten Serie so ungewöhnlich macht, sind die detaillierten Piktogramme zur Bedienung, denn so etwas hat es bei MINIMAX in der Nachkriegszeit bis zu den 1970ern im Prinzip nicht gegeben. MINIMAX ist einer der wenigen Hersteller, ja wenn nicht sogar der einzige, welcher bei der Gestaltung seines Siebdruckbildes völlig auf eine in den 1950er und 1960er übliche, bildliche Darstellung verzichtet hat. Lediglich in einem kleinen Zeitfenster von etwa einem Jahr wurden den noch goldenen Aufdrucken kleine Bildchen hinzugefügt, welche die Bedienung veranschaulichten. Auffallend ist hierbei, dass es sich dabei nicht um eine fließende Bewegung wie bei allen anderen Herstellern handelt, sondern um drei einzelne, voneinander getrennte Darstellungen - so, wie sie etwa 1973 eingeführt worden sind. Hier kann man sagen, war dieser Typ seiner Zeit weit voraus und dieser Feuerlöscher trägt auch zum ersten Mal die vollends ausgestaltete, berühmte sowie revolutionäre Druckhebelarmatur mit dem charakteristischen roten Druckhebel, welche mit leichten Veränderungen auch heute noch bei den Geräten der neuesten Generation verbaut wird. Lediglich die Sicherung vor unbeabsichtigter Betätigung besteht noch aus einem einfachen Splint; die ebenfalls typische rote MINIMAX-Lasche mit der Aufforderung "ZIEHEN" kam erst etwas später.
Menschen wie ich und andere Kenner erkennen schon an der Typenbezeichnung "PU 6", dass es sich um einen ABC-Pulverlöscher handelt. Ein Blick ins Kleingedruckte ist nicht erforderlich. Um denjenigen, welche sich nicht so gut mit Feuerlöschern auskennen ebenfalls die Möglichkeit zu geben, den Inhalt sofort auf den ersten Blick richtig bestimmen zu können, besitzt dieser Feuerlöscher knapp unter dem Behälterdeckel einen ringsherum, in den Behälter geprägten blauen Streifen. Die Farbe blau stand herstellerübergreifend - sofern verwendet - immer für ABC-Pulver. Diese Serie ist die letzte mit einem blauen Streifen.
Eingesetzt wurde dieser Typ Feuerlöscher in allen nur erdenklichen Bereichen des öffentlichen Lebens. Heute sind sie längst verschwunden und auch die wenigen Exemplare, welche heute noch erhalten sind, wechseln auch nur selten den Besitzer. Ein sensationeller Feuerlöscher in bestem Erhaltungszustand.

© C. Müller 

AKO Typ P 6 Gi Bj. 1959

AKO P 6 Gi Bj. 1959
Hersteller: AKO
DIN TROCKEN 6
Typ: P 6 Gi
Baujahr: 1959
Bauart: PG 6 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibmittelpatrone
Inhalt: 6 kg ABC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 11 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1955 - 1965

Geschichte:
Hier haben wir einen besonders schönen Feuerlöscher von AKO, welcher heute in diesem Zustand nur noch schwer zu bekommen sein dürfte. Besonders schön ist bei Modellen aus dieser Zeit der mehrfarbige Aufdruck und der mit einem wahren Flammeninferno hinterlegte AKO-Schriftzug. Zeitgenössische Merkmale für AKO-Feuerlöscher der 1950er und 1960er Jahre sind neben dem typischen Aufdruck der kleine gelbe Aufkleber "Füllhöhe", welcher sich über dem Siebdruck befindet und der recht weit unten an der rechten Behälterseite befindliche Tragegriff. Das, was diesen Feuerlöscher jedoch zu einer echten Rarität macht, ist der originale, rote Schlauch mit der gusseisernen Löschpistole. Oft waren es die Schläuche, welche durch äußere Einflüsse wie Sonneneinstrahlung oder Temparaturschwankungen nach ein paar Jahren porös wurden und durch einen neuen ausgetauscht werden mussten. Diese waren dann jedoch schon schwarz und mit einer leichteren sowie von der Funktion her verbesserten Löschpistole aus Kunststoff versehen. Verbessert wurde die Löschpistole in dem Sinne, als dass Druckhebel weiter unten an der Mündung positioniert wurde. In dieser Ausführung bildet der Schlauch das Gegenstück zum Druckhebel, welcher aufgrund seiner Elastizität natürlich nachgibt, sobald dieser betätigt, d.h. durchgedrückt wird. Das machte die ganze Angelegenheit etwas wabbelig - es ging zwar, war aber etwas unbequem.
Mit seiner ABC-Pulverfüllung sowie der schnell auslösenden Schlagknoparmatur gehörte dieser Feuerlöscher 1959 zu den modernsten und vielseitigsten Geräten seiner Zeit, sodass er dementsprechend auch eine weite Verbreitung in Handel, Gewerbe und Industrie fand. Ich persönlich kann mich noch daran erinnern, dass genau solche Feuerlöscher in einer unglaublichen Menge in der alten Kaufhalle Paderborn eingesetzt worden sind - neben der Eingangstür hingen sogar gleich zwei nebeneinander. Durch diese Feuerlöscher entstand in Verbindung mit den dunkel vertäfelten Wänden und den neigen Bodenfliesen eine ganz spezielle Atmosphäre, welche bei heutigen Kaufhäusern völlig fehlt. Auch diese Feuerlöscher sind heute gänzlich aus der Öffentlichkeit verschwunden und auch die alte Kaufhalle in Paderborn gibt es nicht mehr. Ich erinnere mich gerne an diese Zeit zurück und bin daher ganz besonders stolz, dieses schöne Stück Brandschutzgeschichte mein Eigen nennen zu dürfen.

© C. Müller