Montag, 22. Juli 2019

Standard-Einsatzregeln zur Vegetationsbrandbekämpfung



Großflächige und tagelange Wald- und Moorbrände gibt es auch in Mitteleuropa fast jedes Jahr. Sie sind für die Einsatzkräfte ziemlich riskant, wie die vielen (Beinahe-)Unfälle, Verunglückten und Verluste an Einsatzfahrzeugen in den letzten Jahren zeigen. Um solche Einsatze effektiv, möglichst unfall- und verlustfrei durchführen zu können, sind klar formulierte Standard-Einsatz-Regeln unerlässlich.Denn bei solchen Einsätzen müssen alle Kräfte zusammenarbeiten. Aber wie funktioniert die Einteilung der Kollegen sinnvoll, wenn das Feuer eine riesige Fläche erfasst und über lange Zeit wütet? Wie schützen sich die Einsatzkräfte selbst am besten? Wie gelangt genug Löschwasser zum Einsatzort? Welche Fahrzeug- und Gerätetechnik ist für unwegsames Gelände geeignet? Wie erkennt man den Brandherd?

Die Neuauflage des Buches SER Vegetationsbrandbekämpfung lässt keine Frage unbeantwortet. Damit bereitet sich die Feuerwehr optimal auf den Einsatz vor und weiß, ihre Kräfte und Ressourcen effizient einzusetzen. Erfahrungen aus der internationalen Waldbrandbekämpfung sind eingeflossen.

Mit Muster-SER zum Download
Mit Hilfe der vorbereiteten Muster-SER (auch als Download verfügbar!) können sich die Leser ohne großen Aufwand selbst ihre standortbezogenen Regeln erstellen.

Die übersichtliche Struktur des Buches und die Illustration mit zahlreichen Bildern bewirken, dass sich wichtige Inhalte besonders leicht ins Gedächtnis einprägen. Grafisch hervorgehobene Merksätze lockern den Text auf und sorgen zusätzlich für ein besseres Verständnis.

Cimolino, Südmersen, Neumann

Vegetationsbrandbekämpfung
3. Auflage 2019, Softcover, 144 Seiten mit Download
ecomed SICHERHEIT, ecomed-Storck GmbH
EUR 19,99
ISBN 978-3-609-68385-0

Direkt zum Produkt:
https://www.ecomed-storck.de/Feuerwehr-Brandschutz/Feuerwehr/Standard-Einsatz-Regeln-Wald-und-Flaechenbrandbekaempfung-Softcover-es-1.html?WAN=521453

Mittwoch, 10. Juli 2019

Sonderausstellung Badespaß in der Rathaus-Galerie Lippstadt vom 06. Juli bis 20. Oktober 2019

An einem dunklen, regnerischen Abend im späten Herbst 2018 saß ich am Rechner und schrieb meinen Artikel "Der GLORIA PA 6 GD im Jakob-Koenen-Bad Lippstadt". Auf die Idee kam ich bei der Einrichtung einer neuen Schauwand in meinem Museum, wo ich just einige Stunden zuvor einen ebensolchen Typ PA 6 GD montiert hatte. Immer, wenn ich einen solchen Löscher sehe, denke ich unweigerlich an das Jakob-Koenen-Bad, denn genau dort hing ein solches Modell und dort hatte ich ihn auch zum ersten mal gesehen. Aber den Rest der tollen Geschichte könnt Ihr unter dem angegebenen Link nachlesen.
Ich schrieb also meinen Artikel, freute mich über die wiedererlebten Erinnerungen und lud ihn hoch. Schon wenige Tage später sprach mich mein Arbeitskollege an, lobte meinen Schreibstil, welcher auch ihm den Chlorgeruch lebhaft in die Nase trieb (obwohl er gar nicht aus Lippstadt kommt und nie im Jakob-Koenen-Bad war) und wir sprachen etwas über den PA, von dem er vor gut 20 Jahren auch hin und wieder einen auf der Prüfbank hatte. Ein wirklich toller und hochwertiger Feuerlöscher!
Dass der PA 6 GD einmal als Exponat zum Teil einer Ausstellung des Stadmuseums Lippstadt werden wird, ahnte ich da noch nicht.
Im Rahmen der geplanten Ausstellung "Badespaß - Ein Sommervergnügen damals und heute" bekam ich die E-Mail einer sehr netten Mitarbeiterin des Stadtmuseums Lippstadt, welche im Zuge der Recherchen zum Jakob-Koenen-Bad auf meinen Artikel gestoßen war und mich fragte, ob ich nicht an dieser Ausstellung mitwirkten wolle und eben besagten GLORIA PA 6 GD als Leihgabe zur Verfügung stellen möchte. Ich freute mich natürlich tierisch über das Interesse und die damit verbundene Anfrage und für mich als gebürtigen Lippstädter war es natürlich eine große Ehre. Obwohl ich nicht mehr in Lippstadt wohne, fühle ich mich meiner Heimatstadt sehr verbunden und besuche sie auch regelmäßig. Von daher gab es für mich nur die eine Antwort: "Ja sicher, sehr gerne!"
Ja - da steht er nun und kann neben anderen tollen Exponaten aus dem Jakob-Koenen-Bad (Elefantenrutsche, Schilder etc.) und denen aus anderen Natur-, Heil- und Freizeitbädern Lippstadts bewundert werden.

Städtische Galerie im Rathaus
Lange Straße 14
59555 Lippstadt

Dauer der Ausstellung: 06. Juli bis 20. Oktober 2019

Öffnungszeiten:
Di. - Fr. 10:00-12:00 und 15:00-17:00 Uhr sowie Samstags und Sonntags von 11:00 bis 18:00 Uhr.

Report aus dem Museum: Der Sonderlöscher GLORIA P 6 GT mit Rückentrage

Der GLORIA Typ P 6 GT gleicht vom grundsätzlichen Aufbau her dem altbekannten P 6 G mit außenliegender Treibmittelflasche. Der kleine, aber feine Unterschied: Man kann ihn sich wie einen Rucksack auf den Rücken schnallen!
Damit der Feuerlöscher in dieser Position auch bedient werden kann, bedarf es allerdings einiger Modifikationen, von denen die markanteste wohl zweifelsohne die auf dem Kopf stehende Treibmittelflasche ist. Dieser Umbau ist zwingend notwendig, denn eine Flasche in herkömmlicher, aufrecht stehender Position ist in Rückenlage unmöglich zu bedienen. Woher ich das weiß? Ich habe es schlicht ausprobiert - frei nach dem Motto: Probieren geht über studieren. Ich habe mir einen gewöhnlichen P 6 G auf den Rücken geschnallt und siehe da: Mir fehlen zum Aufdrehen der Flasche schlichtweg 2 -3 Gelenke und mein Arm ist zudem mindestens 20 cm zu kurz. Die veränderte Postion der außenliegenden Treibmittelflasche macht den P 6 GT zu einem wirklichen Sondergerät - einer teuren Extra-Anfertigung - denn man kann aus einem gewöhnlichen P 6 G noch lange keinen P 6 GT bauen, da der Behälteranschluss der 150 g-Kohlendioxidflasche gut 10 cm nach unten gelegt werden muss. Jeder einzelne Behälter für den P 6 GT wird daher als Einzelstück produziert und von Hand geschweißt. Die Befestigung des Flaschenschutzes muss natürlich auch angepasst und dementsprechend anders positioniert werden.

Neben der anders positionierten Treibmittelflasche fällt der lange, spiralarmierte Schlauch auf, der irgendwie viel zu lang wirkt, für den Einsatz jedoch genau richtig bemessen ist. Der 1,20 Meter lange Hochdruckschlauch mit Löschpistole kommt sonst beim P 12 M zum Einsatz und ermöglicht bei diesem Gerät eine komfortable Benutzung. Die Löschpistole kann beim Einsatz leicht aus der Halterung genommen und sowohl mit der rechten, als auch der linken Hand benutzt werden.
Woher ich das weiß? Richtig... ausprobieren...
Damit der Schlauch beim Hantieren nicht abknickt, ist er vom Armaturanschluss ausgehend mit einer Spiralfeder geschützt.
Die Rückentrage ist natürlich auch nicht von irgendeinem Rucksack aus dem Discounter... sie ist wirklich exorbitant bequem und bietet allerhöchsten Tragekomfort in jeder Lage für Personen von allen denkbaren und vermutlich auch undenkbaren Formaten.

Zum Einsatz kommt der P 6 GT hauptsächlich bei Feuerwehren und der Polizei zur Brandbekämpfung von Entstehungsbränden an schwer zugänglichen Einsatzorten und in besonderen Einsatzlagen. Kurz und klein: Überall dort, wo es aufgrund der gegebenen Umstände nicht möglich ist, einen Feuerlöscher am langen Arm mit sich herumzutragen und diesen zu bedienen. Ich könnte mir vorstellen, dass Beamte der Polizei solche Geräte verwenden, um Blockaden aus brennenden Autoreifen abzulöschen, während sie mit Steinen beworfen werden und diese mit Hilfe eines Schutzschilds abwehren müssen. Einen solchen Einsatz kann man sich dann so vorstellen, wie auf der Abbildung* links. Da fehlt dann für den Gebrauch eines herkömmlichen Feuerlöschers ein Arm. Die Feuerwehr könnte solche Geräte bei der Brandbekämpfung bei Wald und Flurbränden in unwegsamem Gelände einsetzen - MINIMAX hatte vor gut 70 Jahren z.B. sogenannte "Waldbrandlöscher", die man sich auch auf den Rücken setzen konnte.
Das Modell, welches ich besitze, stammt von der Bereitschaftspolizei und ist über einige Umwege bei mir gelandet. Es wurde benutzt und da der Feuerlöscher mit Baujahr 1999 seine Altersgrenze erreicht hatte, wurde er durch einen neuen ersetzt. Eine kostspielige Angelegenheit, denn allein für die Rückentrage werden einige grüne Scheinchen fällig.

*Mit freundlicher Genehmigung der GLORIA GmbH

©. Menzel 2019

Montag, 8. Juli 2019

GLORIA BCF Fire Extinguisher Typ HA 4 VN Bj. 1986 (Halonlöscher)

Hersteller: GLORIA-WERKE
BCF Fire Extinguisher
4 kgs Halon 1211
Baujahr: 1986
Bauart: H 4 L - Dauerdrucklöscher
Zulassungs-Kennzeichen: %
Inhalt: 4 kg Bromchlordifluormethan (Halon 1211)
Treibmittel: Stickstoff
Betriebsdruck: ca. 15 bar bei 20 °C
Gewicht des gefüllten Geräts: 6,0 kg
Bauzeit nach diesem Muster: 1983-1991*


*Hier haben wir die baugleiche Version des Typs HA 4 V aus Groß-Britannien. Dieser Feuerlöscher war ausschließlich auf dem britischen Markt zu finden, wo andere Aussonderungsfristen für Halonlöscher bestanden. Da dieses Gerät allerdings in Deutschland produziert worden ist, endete die Herstellung gemäß den gesetzlichen Bestimmungen auch ebenfalls 1991. Eine absolute Rarität.


©. Menzel 2019

Sonntag, 7. Juli 2019

GLORIA Löschgerät 12 kg Kohlendioxid Typ KS 2x 6 S

Hersteller: GLORIA-WERKE
Feuerlöscher (fahrbar)
Typ: KS 2x 6 S
Baujahr: 1991
Bauart: K12 (Schnee)
Zulassungs-Kennzeichen: P3 - 1/77
Inhalt: 12 kg (2x6 kg) Kohlendioxid
Treibmittel: 12 kg (2x6 kg) Kohlendioxid
Betriebsdruck: ca. 60 bar bei 20 °C
Gewicht des gefüllten Geräts: 52 kg
Bauzeit nach diesem Muster: 1983-1991

©. Menzel 2019