Im Sommer wird gegrillt, mit dem Brenner gearbeitet, draußen geraucht und Lagerfeuerchen gemacht, wogegen auch nichts einzuwenden ist - mache ich auch nicht anders. Wegen der unweigerlichen Trockenheit ist jedoch erhöhte Vorsicht beim Umgang mit offenem Feuer geboten, auch im eigenen Garten. Ein Funken genügt, um trockene Gräser oder Büsche in Brand zu setzen und auch wenn Ihr noch so aufpasst: Passieren kann so etwas jederzeit! Feuer ist ohnehin nur bedingt beherrschbar und was es wirklich gefährlich macht ist, dass es innerhalb von Sekunden außer Kontrolle geraten kann. Da kann man noch so aufpassen; ein nicht vorhersehbarer Windstoß und schon habt ihr den Salat.
Für solch einen Fall sollte man Vorkehrungen treffen und hierfür eignet sich nichts besser als eine Kübelspritze!
Die Kübelspritze ist ein Kleinlöschgerät nach DIN 14405, welches aus einer doppelt wirkenden Kolbenpumpe und einem Wasserbehälter mit 10 oder 15 l Fassungsvermögen besteht. Das Wasser wird durch einfache Pumpbewegungen ausgestoßen, wobei eine Spritzweite von 10 bis 12 m erzielt werden kann - je nachdem, wie man sich da reinhängt. Verwendung findet sie bei der Feuerwehr für Nachlöscharbeiten und in sehr großen Stückzahlen bei der Bundeswehr.
Die Kübelspritze bietet gegenüber einem herkömmlichen Feuerlöscher den unschlagbaren Vorteil, dass sie nach erfolgtem Einsatz von Jedermann sofort wieder befüllt und sofort wieder eingesetzt werden kann. Wenn das Ding leer ist: Klappe auf, Wasser rein und fertig. Kostengünstiger geht es nicht.
Vor allem in jetzigen Zeiten, wo massenhaft Kasernen dichtgemacht werden, ist so eine Kübelspritze vielfach schon für nur 20 Euro zu haben. Nehmt am besten eine Kübelspritze Typ B, da diese über einen 1m langen Gartenschlauch verfügt und so auch problemlos von nur einer Person bedient werden kann. Die Kübelspritze Typ A ist mit einem 5 m D-Schlauch ausgerüstet und kann nur mit 2 Personen bedient werden. Außerdem: Für Spiele auf Kindergeburtstagen oder einfach nur zur Gaudi ist so eine Kübelspritze auch bestens geeignet!
©. Menzel 2015
Privates Feuerlöschermuseum GLORIA 1945 - 2004 Lippstadt / Westf. - vormals PhoenixFeuerschutz
Sonntag, 29. März 2015
Montag, 23. März 2015
Warnung vor der Benutzung überalterter Feuerlöscher!
Feuerlöscher sind überwachungsbedürftige Druckgeräte und können gefährlich werden, wenn eine solche Überwachung in Form einer regelmäßigen Instandhaltung und einer wiederkehrenden Kontrolle nach Betriebssicherheitsverordnung ausbleibt. Feuerlöscher bestehen aus unterschiedlichen Werkstoffen wie Stahl, Messing, Gummi und Kunststoff, welche sich im Laufe der Jahre durch verschiedene Umwelteinflüsse verändern und schadhaft werden können. Wenn die notwendigen Prüfungen auf Einsatzbereitschaft und Anwendersicherheit nicht oder nicht mehr durchgeführt werden, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis es knallt.
Statistik der Jahre 1986 - 1991
Dass aus der Benutzung überalterter Feuerlöscher schwere bis tödliche Verletzungen resultieren können, belegt die hier links abgebildete Statistik, welche ich für Euch einmal ordentlich abgetippt habe. Die Hersteller sind mir bekannt, doch habe ich auf eine Nennung bewusst verzichtet. Ich sage hierzu nur soviel, dass Geräte aller bekannten Hersteller betroffen sind und keiner von ihnen überproportional häufig vertreten ist.
Die gemeldeten Unfälle beziehen sich auf den Zeitraum von 1986 bis 1991 und obwohl diese Auswertung nun auch schon fast 30 Jahre alt ist, zeigt sie doch ein eindeutiges und unmissverständliches Bild: Je älter die Feuerlöscher, desto gravierender die Verletzungen!
Drei der insgesamt 13 aufgeführten Unfälle endeten tödlich und es verwundert nicht, dass die hierfür verantwortlichen Feuerlöscher mit 30 - 45 Jahren auch die ältesten waren. Zwei der Geräte stammten noch aus den 1940ern (!) und einer aus den ausgehenden 1950ern. Dreht man die Uhr jetzt vor bis ins Jahr 2015 bedeutet dies, dass alle Feuerlöscher, welche zwischen 1970 und 1985 hergestellt worden sind, eine mitunter tödliche Gefahr darstellen können - früherer Baujahre sowieso! Weiterhin fällt auf, dass alle tödlichen Unfälle sowie die überwiegende Anzahl derjenigen mit Schwerverletzten mit sog. Aufladelöschern passiert sind.
Besondere Gefährdung durch Aufladelöscher
Überalterte und nicht geprüfte Aufladelöscher sind aufgrund ihrer Bauweise besonders gefährlich, da das für den nötigen Betriebsdruck erforderliche Druckgas in einer separaten Druckgasflasche gespeichert und erst unmittelbar vor dem Einsatz in den Löschmittelbehälter geblasen wird; hierdurch können der Behälter oder die Armatur durch den plötzlichen Druckanstieg auf 18 bar bersten. Hauptursache für die große Gefahr eines Zerknalls bei Inbetriebsetzung - d.h. beim Aufdrehen der seitlichen Druckgasflasche oder beim Anstechen der inneliegenden Treibgaspatrone über Schlagknopf oder Druck- bzw. Zughebelarmatur - sind die unterschiedlichen Materialstärken und -zusammensetzungen von Löschmittelbehälter und Treibgaspatrone. Während der Löschmittelbehälter - sprich der Feuerlöscher selbst - aus ca. 2 mm dünnem, geschweißtem oder noch gefalztem Stahlblech gefertigt ist, besteht die Druckpatrone aus 10 mm dickem, nahtlosem Stahl, wodurch sie viel widerstandsfähiger ist - vor allem dann, wenn sie sich gut geschützt im Inneren des Löschmittelbehälters befindet. Zudem ist die abzudichtende Fläche nur sehr klein, sodass sich hieraus oft eine unheilvolle Konstellation aus marodem Löschbehälter und völlig intakter Druckpatrone ergibt. Ich entleere für meine Sammlung auch regelmäßig die alten Feuerlöscher und bisher waren die Druckpatronen sämtlicher Aufladelöscher, welche ich im Laufe der Zeit auf meiner Werkbank hatte, immer noch unter vollem Betriebsdruck!
Die Abbildung zeigt verschiedene Aufladelöscher der Jahre 1962, 1969 und 1987. Während man dem Pi 6 von 1962 (links) und auch dem Pi 6 G von 1969 (mittig) ansieht, dass sie schon älter sind, macht der P 6 SG von 1987 rechts noch ganz den Eindruck eines modernen Feuerlöschers; doch der Schein trügt! Auch dieses Gerät ist fast 30 Jahre alt und kann Euch beim Aufdrehen der seitlichen Druckgasflasche um die Ohren fliegen!
Die Druckwelle, welche ein Feuerlöscher entfaltet wenn er mit 18 bar auseinanderfliegt, ist gewaltig und führt zum Reißen von Lunge und anderen Organen. Eine noch viel größere Gefahr geht allerdings von der Armatur aus, denn meistens ist es dieser Teil, welcher aufgrund von platzenden Überwurfmuttern oder reißender Ventilkörper abpfeift und den Nutzer dabei fast immer am Kopf trifft.
Der Grund für diese oft tödliche Präzision liegt in der niedrigen Höhe der Feuerlöscher und im natürlichen Bewegungsablauf des Menschen. So ein Aufladelöscher ist zwischen 60 und 70 cm hoch und um ihn aufzuladen, muss man irgendendwo draufschlagen, dran ziehen oder drehen. Dieser Schritt erfolgt immer, wenn der Löscher auf dem Boden steht. Da man sich hierfür zu dem Gerät herunterbeugen muss, befindet sich der Kopf dabei automatisch über Armatur und Ventilkörper. Probiert es mal aus und greift mit ausgestreckter Hand nach etwas, was sich am Boden befindet - dem Arm folgt dabei unweigerlich der Kopf, welcher sich dann genau in der Schusslinie befindet und hierzu habe ich gleich noch ein interessantes und eindrückliches Praxisbeispiel.
Gefahren durch Dauerdrucklöscher
Ich war gleichermaßen erstaunt wie erschrocken darüber, dass in der von mir zitierten Statistik über Unfälle mit Feuerlöschern auch einige Dauerdrucklöscher auftauchen. Nach einigem Nachdenken bin ich allerdings zu dem Schluss gekommen, dass diese Geräte nur durch die Einwirkung von mechanischer Gewalt oder Hitze zerknallt sein können - etwa dann, wenn sie dem Nutzer aus der Hand gerutscht, von der Wand gesegelt oder im Auto bei sommerlicher Hitze zu heiß geworden sind. Letzteres könnte insbesondere für den in der Statistik aufgeführten 2 kg-Löscher zutreffen, welcher dem Fahrer vielleicht unversehens unter dem Fahrersitz um die Ohren bzw. um den Hintern geflogen ist.
Dauerdrucklöscher enthalten kein Kohlendioxid als Treibgas sondern Stickstoff, welches wesentlich unempfindlicher gegen einen Temperaturanstieg ist. Dennoch - auch hier ist bei 60 °C Schluss und der Löscher bekommt langsam dicke Backen. Wie Ihr vermutlich aus eigener Erfahrung wisst, kann der Sommer das Auto in einen Backofen verwandeln und da ist so ein Autolöscher gar nicht mal so ungefährlich. Dauerdrucklöscher stehen unter einem permanenten Druck von 15 bar und können bei Benutzung eigentlich nicht bersten. Auf mechanische Gewalt reagieren sie allerdings empfindlich, weswegen sie nur mit Vorsicht behandelt werden sollten.
Das Bild zeigt Dauerdrucklöscher von 1972, 1981 und 1990 und gerade in Privathaushalten aus dieser Zeit findet man solche Löscher noch sehr oft - ungeprüft selbstverständlich!
Beispiele aus der Praxis: Aufladelöscher
Am 30. Dezember 2014 brach aufgrund eines Topfes mit überhitztem Fett ein Küchenbrand aus, welcher von einem Anwohner des Hauses mit einem Feuerlöscher einzudämmen versucht worden ist. Als er den Löscher in Betrieb setzen wollte, platzte die Überwurfmutter und die Armatur schoss mitsamt Treibgaspatrone in die Zimmerdecke.
Ich habe Bilder gesehen und bei dem eingesetzten Feuerlöscher handelte es sich um einen 12 kg Pulver-Aufladelöscher der Marke GLORIA vom Typ Pi 12 G. Dem Aufdruck sowie den schwarzen Standnocken nach zu urteilen, war es ein Modell aus dem Jahre 1974. Der hier links abgebildete Feuerlöscher ist ein 1979er Modell aus meiner Sammlung und dient nur zur Veranschaulichung. Der eingesetzte Feuerlöscher war zum Zeitpunkt des Unglücks bereits 40 Jahre alt und passt somit genau in die Statistik. Der Instandhaltungsnachweis des Feuerlöschers wies das Jahr 2005 als Zeitpunkt der letzten Instandhaltung aus - eigentlich auch ein Ding der Unmöglichkeit, da GLORIA-Feuerlöscher nach 20 Jahren auszusondern sind. 2005 war der Pi 12 G jedoch schon 31 Jahre alt und hätte gar nicht mehr instandgehalten werden dürfen! Da ist vermutlich so einiges an Ärger auf den Sachkundigen zugekommen, doch das ist ein anderes Thema...
Ja - hier ist genau das passiert, wovor ich immer warne! Der Feuerlöscher war total überaltert und ist bei Inbetriebsetzung auseinandergeflogen - glücklicherweise gab es keine Verletzten, da der Hausbewohner auf Anweisung seines Schutzengels wohl eine irgendwie unnatürliche Körperhaltung beim Ziehen des weißen Handgriffs eingenommen hat und ihn die hochschießende Armatur deshalb verfehlte.
Zur Veranschaulichung habe ich für Euch mal so eine Pi-Armatur ausgebaut, damit Ihr seht, dass es eben nicht nur der weiße Griff ist, der einem entgegenfliegt! Mit dazu gehören der Ventilkörper mit Überwurfmutter sowie Blasrohr und Kohlendioxid-Treibgaspatrone. Bei Inbetriebsetzung eines solchen Aufladelöschers drückt ungefähr ein Gewicht von 1 Tonne gegen die Armatur und wenn dabei die Überwurfmutter platzt, die das ganze Ding mit zig Gewindegängen am Löscher hält, könnt Ihr Euch ungefähr vorstellen, was dann los ist. Die geht ab wie eine Rakete! Die ganze Armatur wiegt ca. 2 kg und wenn Ihr davon am Kopf - meistens im Gesicht - getroffen werdet, dann ist der Ofen aber endgültig aus! Wenn das Teil abgeht, zermalmt es alles, was sich ihm in den Weg stellt!
Dieses Teil hier ist natürlich der absolute Hammer und ein Paradebeispiel für einen hochgefährlichen Feuerlöscher. Diesen "Feuerlöscher" habe ich zufällig im Vorbeigehen entdeckt und den musste ich musste natürlich fotografieren! Er hängt im Außenbereich einer Garagenanlage und war mal ein GLORIA PA 6 GD - erkennbar am Rest der Armatur und dem weißen Kragen. Dieser Typ Löscher wurde von 1978 bis 1983 gebaut, vermutlich innerhalb dieses Zeitraums dort installiert und dann sich selbst überlassen. Wind, Wetter und Vandalen haben ihm ordentlich zugesetzt. Der rote Druckhebel ist weg, der Schlauch abgerissen und einfach über den Ventilstutzen gestülpt. Der Lack ist verwittert, der Siebdruck gänzlich verschwunden und der Behälter im unteren Bereich total verrostet.
So - jetzt mal im Ernst: Dass man dieses Ding nicht einmal anfassen sollte, sieht jeder und man muss hierfür auch kein Experte sein. Wenn Ihr so etwas irgendwo findet, dann lasst bloß die Finger davon, denn so ein verrottetes Ding ist hochgefährlich, wenn es noch unter Druck steht. Ich vermute mal, dass die Dichtung auch weggegammelt und der Löscher mittlerweile drucklos ist, doch wirklich sicher kann man sich hier nie sein! Dieser Dauerdrucklöscher oder besser gesagt das, was von ihm übrig geblieben ist, kann jederzeit unversehens hochgehen und stellt somit eine erhebliche Gefahr da - auch ohne, dass irgendwer daran herumfummelt!
Ich hoffe, dass ich Euch in diesem Artikel die Gefährlichkeit überalterter Feuerlöscher anhand meiner Ausführungen deutlich machen konnte. Eine genaue Aufstellung, welche Feuerlöscher gefährlich sind, kann ich Euch natürlich nicht geben - das ist unmöglich und wäre in jedem Falle lückenhaft, auch wenn ich jetzt hier noch 20 Seiten schreibe. Ein paar Anhaltspunkte kann ich Euch jedoch geben und Ihr solltet in jedem Falle die Finger von Feuerlöschern lassen, die
- Ihr in alten Industrieruinen oder sonstwo vorfindet
- jahrzehntelang in Eurem Keller hängen
- jahrelang nicht geprüft worden sind
- aufgrund ihrer Gestaltung antiquiert aussehen
- sichtbar beschädigt sind
- verrostet oder verwittert sind
- DIN-Bezeichnungen im Aufdruck tragen (z.B. DIN-TROCKEN)
- keine Angaben zum Rating (z.B. 34A / 183B / C) im Aufdruck besitzen
Überalterte Feuerlöscher sind kein Spielzeug uns stellen keinen wirksamen Schutz dar! Solche Löscher in Betrieb zu setzen ist lebensgefährlich! Aus diesem Artikel können vielleicht auch alle diejenigen einen Nutzen ziehen, die einen alten Feuerlöscher als Deko in der Wohnung haben. Alte Feuerlöscher sind wunderschön, keine Frage, doch solltet Ihr es tunlichst vermeiden, Euch einen noch vollen Löscher hinzuhängen - vor allem Dann, wenn Kinder im Haushalt sind!
©. Menzel 2015
Freitag, 20. März 2015
Ausbildungsfolien Absturzsicherung
Gute Ausbildung in Absturzsicherung ist für Einsatzkräfte in
Feuerwehren und technischen Hilfsdiensten lebenswichtig!
Die
Sicherung von Einsatzkräften gegen Absturz ist eine Grundtätigkeit nach FwDV 1
– sei es bei einem Brandeinsatz, in dessen Verlauf Einsatzkräfte nach
Durchführung von Nachlöscharbeiten auf Dächern gegen Absturz gesichert werden
müssen oder im Rahmen von Unwettereinsätzen. Die Notwendigkeit der
Absturzsicherung ergibt sich aus dem vielfältigen Einsatzspektrum der
Feuerwehren und anderer technischer Hilfsdienste. Je besser die Einsatzkräfte
ausgebildet sind, umso eher bleiben sie vor einem gefährlichen Absturz bewahrt.
Die CD-ROM Ausbildungsfolien
Absturzsicherung von ecomed SICHERHEIT gibt dem Ausbilder das notwendige
Rüstzeug an die Hand, Einsatzkräfte im Gebrauch und Einsatz des Gerätesatzes
Absturzsicherung zu unterweisen.
Die Foliensammlung gibt einen Überblick über die
Ausrüstungsgegenstände sowie die verwendeten Knoten, vermittelt die
grundlegende Gerätekunde und stellt die grundsätzlich möglichen
Einsatzvarianten der Absturzsicherung vor, die mit dem Gerätesatz
Absturzsicherung durchgeführt werden können. Ein Kapitel ist dem wichtigen Spezialthema
„gesichertes Vorgehen auf Dächern“ gewidmet. Ein Ausblick über
alternative Einsatzmöglichkeiten im Rahmen von größeren Schadenslagen rundet
die Präsentation ab.
Die
CD-ROM enthält rund 230 Folien
im PowerPoint-Format. Die Folien können nach individuellen Wünschen beliebig abgeändert
und ergänzt werden. Durch den modularen Aufbau der CD-ROM nach Themen kann der Ausbilder
auch einzelne Ausbildungsmodule schulen.
Wolfgang
Werft
Ausbildungsfolien
Absturzsicherung
2.,
überarbeitete und erweiterte Auflage 2015, CD-ROM, ecomed SICHERHEIT, ecomed-Storck
GmbH
EUR 49,99
ISBN
978-3-609-78587-5
Internet:
www.ecomed-storck.de
Direkt
zum Produkt:
http://www.ecomed-storck.de/Feuerwehr-Brandschutz/Feuerwehr/Ausbildungsfolien-Absturzsicherung-CD-ROM-es.html?WAN=518746
Montag, 16. März 2015
Missbrauch von Feuerlöschern
Ich habe schon lange vorgehabt, zu diesem Thema mal etwas zu schreiben und da kommt mir der neuerliche Fall von der missbräuchlichen Benutzung eines Feuerlöschers natürlich gerade recht.
Am vergangenen Samstag (14.03.2015) kam es bei einer Single-Party im oberpfälzischen Vohenstrauß zu einem folgenschweren Zwischenfall, bei welchem 18 Personen verletzt wurden und ein Sachschaden von mindestens 100.000 € entstanden ist.
Die Ursache hierfür war ein Feuerlöscher, welcher vom DJ der Veranstaltung mit voller Absicht und vor allem völlig grundlos ausgelöst worden ist. Der DJ hatte die ausgesprochen dämliche Idee, die partywütige Menge von immerhin 450 Personen auf dem Höhepunkt der Stimmung von der Bühne aus in einer kleinen Showanlage mit einem Feuerlöscher zu besprühen. Die ganze Aktion ging allerdings furchtbar nach hinten los, da es sich bei dem "eingesetzten" Feuerlöscher um einen ABC-Pulverlöscher handelte (BC-Pulver und D-Pulver haben in einer Stadthalle auf der Bühne nichts zu suchen, also kann es nur ein ABC-Löscher gewesen sein). Ruck Zuck war die Bude weiß und die Party endete jäh mit Atemnot, Prellungen, Panik und einem Großaufgebot der örtlichen Feuerwehr. Anstatt auf der Tanzfläche heißen Rhythmen zu folgen, standen die unverletzten Gäste draußen im Regen und haben sich den Hintern abgefroren. TOP!
So viel zur reinen Sachlage. Also ganz ehrlich gesagt kann ich überhaupt nicht verstehen, wie man auf solch eine - mit Verlaub - bescheuerte Aktion kommen kann! Der Feuerlöscher wurde obendrein nicht vom DJ für die Veranstaltung mitgebracht sondern den hat er sich einfach von der Wand in der Stadthalle geholt und somit für seinen Jux einen Teil der Sicherungseinrichtungen außer Kraft gesetzt, was bei vollem Hause und bestimmt auch beträchtlichem Alkoholkonsum seitens der Gäste eine unglaubliche Verantwortungslosigkeit darstellt.
Feuerlöscher sind ruhende Sicherungseinrichtungen und weder ein Spielzeug noch eine Requisite für irgendwelche Showeinlagen! Der missbräuchliche Einsatz von Feuerlöschern ist strafbar und im StGB heißt es hierzu wie folgt:
Wer also einen Feuerlöscher, welcher im Rahmen der gesetzlichen Verordnungen zum vorbeugenden Brandschutz vorgehalten wird, widerrechtlich, d.h. außerhalb einer Notsituation auslöst, macht sich strafbar! Durch das Auslösen geht der Feuerlöscher zwar nicht kaputt, doch ist er zunächst einmal nicht mehr einsatzbereit, d.h. im Notfall schlicht unbrauchbar - auch wenn nur ein Stoß Löschmittel entnommen wird.
Durch das einmalige Auslösen werden bewegliche, mit Dichtungen versehene Teile des Feuerlöschers (je nach Bauart Druckhebel oder Löschpistole) betätigt, welche im Anschluss nicht mehr richtig dicht schließen können und der Löscher so innerhalb weniger Stunden seinen Betriebsdruck verliert. Feuerlöscher sind für eine solche Betriebsweise nicht ausgelegt, weswegen auf den älteren Geräten aus den 1960er und 70er Jahren vielfach der Hinweis "Gerät nicht probeweise betätigen" angebracht ist.
Die ASR a2.2 legt nach Art, Nutzung und Größe der Räumlichkeiten über die von der DIN EN3 einem jeden Feuerlöscher zugewiesenen Löscheinheiten (LE) fest, wie viele Feuerlöscher installiert werden müssen. Wird nun auch nur einer von z.B. hunderten vorgeschriebenen Feuerlöschern auf solche Art außer Betrieb gesetzt, fehlen im Falle eines 6 kg-Pulverlöschers schonmal 6 LE und das gesamte Brandschutzkonzept des Gebäudes stimmt nicht mehr.
Tja, sowas wie auf der Party muss man erstmal bringen! Ich habe ein Foto gesehen, wie der DJ bei einer anderen Veranstaltung einen großen GLORIA KS 5 in den Händen hatte - er scheint so eine Aktion schonmal gemacht zu haben, welche vermutlich auch ganz cool rübergekommen ist; sonst hätte er es wohl nicht wieder probiert. Naja, der GLORIA KS 5 ist ein Kohlendioxidlöscher, welcher keine Sauerei anrichtet, da das Löschmittel Kohlendioxid rückstandsfrei verpufft - das gibt so einen ähnlichen Effekt wie bei einer Nebelkanone. Bei der Single-Party hat er aber einen Pulverlöscher für seine Show erwischt und das kann nur passieren, wenn man keine Ahnung hat.
Vor allem die US-Amerikanischen Filme, Serien und Sitcoms vermitteln ein völlig falsches Bild von Feuerlöschern, da dort immer nur Kohlendioxidlöscher abgeblasen werden; auch wenn das Sofa brennt und Kohlendioxid hier völlig wirkungslos ist. Aber der Grund ist klar, denn die Produzenten wollen sich weder ihr Studio versauen noch ihre technische Ausrüstung schrotten.
Der geschätze Schaden beläuft sich vorläufig auf 100.000 Euro und das kann hinkommen - wahrscheinlich wird's noch teurer, denn Löschpulver ist echt ein fieses Zeug. Das kriecht in die feinste Ritze und zerstört elektronische Bauteile. Seine Anlage dürfte er sich auf jeden Fall damit zerschossen haben und anderes Equipment ist mit Sicherheit auch unbrauchbar geworden. Dazu aufwändige Reinigungskosten der gesamten Halle und schon sind die 100.000 voll!
Ich habe gesehen, dass meine Seite aufgrund der Ereignisse gestern regelrecht geglüht hat, und die Einträge, ob Feuerlöscher schädlich oder giftig seien, die absoluten Renner waren.
Alle, die sich jetzt sorgen machen, weil sie das Zeug eingeatmet haben: Habt keine Angst, denn Ihr werdet außer Eurem Schrecken keine weiteren Schäden davontragen. Klar, eingeatmet löst es je nach Konzentration Hustenreiz und Atemnot aus und die Augen brennen auch ein bisschen. Mehr passiert aber nicht! Genauere Informationen könnt Ihr in diesem Artikel noch einmal nachlesen.
Dieser Artikel richtet sich auch an alle, die vielleicht in der Schule, im Parkhaus oder sonstwo aus Jux mal einen Feuerlöscher auslösen wollen. Lasst es sein! Mit so etwas gefährdet ihr Eure und die Sicherheit anderer, Ihr macht Euch strafbar und dürft wohl zumindest für einen Teil der entstandenen Schäden aufkommen. Glaubt bloß nicht, dass in den Schulfluren Kohlendioxidlöscher hängen, denn die gehören da nämlich gar nicht hin. Wenn es brennt, dann könnt Ihr zum Löscher greifen, aber sonst solltet Ihr tunlichst die Finger davon lassen.
©. Menzel 2015
Am vergangenen Samstag (14.03.2015) kam es bei einer Single-Party im oberpfälzischen Vohenstrauß zu einem folgenschweren Zwischenfall, bei welchem 18 Personen verletzt wurden und ein Sachschaden von mindestens 100.000 € entstanden ist.
Die Ursache hierfür war ein Feuerlöscher, welcher vom DJ der Veranstaltung mit voller Absicht und vor allem völlig grundlos ausgelöst worden ist. Der DJ hatte die ausgesprochen dämliche Idee, die partywütige Menge von immerhin 450 Personen auf dem Höhepunkt der Stimmung von der Bühne aus in einer kleinen Showanlage mit einem Feuerlöscher zu besprühen. Die ganze Aktion ging allerdings furchtbar nach hinten los, da es sich bei dem "eingesetzten" Feuerlöscher um einen ABC-Pulverlöscher handelte (BC-Pulver und D-Pulver haben in einer Stadthalle auf der Bühne nichts zu suchen, also kann es nur ein ABC-Löscher gewesen sein). Ruck Zuck war die Bude weiß und die Party endete jäh mit Atemnot, Prellungen, Panik und einem Großaufgebot der örtlichen Feuerwehr. Anstatt auf der Tanzfläche heißen Rhythmen zu folgen, standen die unverletzten Gäste draußen im Regen und haben sich den Hintern abgefroren. TOP!
So viel zur reinen Sachlage. Also ganz ehrlich gesagt kann ich überhaupt nicht verstehen, wie man auf solch eine - mit Verlaub - bescheuerte Aktion kommen kann! Der Feuerlöscher wurde obendrein nicht vom DJ für die Veranstaltung mitgebracht sondern den hat er sich einfach von der Wand in der Stadthalle geholt und somit für seinen Jux einen Teil der Sicherungseinrichtungen außer Kraft gesetzt, was bei vollem Hause und bestimmt auch beträchtlichem Alkoholkonsum seitens der Gäste eine unglaubliche Verantwortungslosigkeit darstellt.
Feuerlöscher sind ruhende Sicherungseinrichtungen und weder ein Spielzeug noch eine Requisite für irgendwelche Showeinlagen! Der missbräuchliche Einsatz von Feuerlöschern ist strafbar und im StGB heißt es hierzu wie folgt:
§ 145
Mißbrauch von Notrufen und Beeinträchtigung von Unfallverhütungs- und Nothilfemitteln
Mißbrauch von Notrufen und Beeinträchtigung von Unfallverhütungs- und Nothilfemitteln
(1) Wer absichtlich oder wissentlich
1. | Notrufe oder Notzeichen mißbraucht oder | |
2. | vortäuscht, daß wegen eines Unglücksfalles oder wegen gemeiner Gefahr oder Not die Hilfe anderer erforderlich sei, |
wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Wer absichtlich oder wissentlich
1. | die zur Verhütung von Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr dienenden Warn- oder Verbotszeichen beseitigt, unkenntlich macht oder in ihrem Sinn entstellt oder | |
2. | die zur Verhütung von Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr dienenden Schutzvorrichtungen oder die zur Hilfeleistung bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr bestimmten Rettungsgeräte oder anderen Sachen beseitigt, verändert oder unbrauchbar macht, |
wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in § 303 oder § 304 mit Strafe bedroht ist.
Durch das einmalige Auslösen werden bewegliche, mit Dichtungen versehene Teile des Feuerlöschers (je nach Bauart Druckhebel oder Löschpistole) betätigt, welche im Anschluss nicht mehr richtig dicht schließen können und der Löscher so innerhalb weniger Stunden seinen Betriebsdruck verliert. Feuerlöscher sind für eine solche Betriebsweise nicht ausgelegt, weswegen auf den älteren Geräten aus den 1960er und 70er Jahren vielfach der Hinweis "Gerät nicht probeweise betätigen" angebracht ist.
Die ASR a2.2 legt nach Art, Nutzung und Größe der Räumlichkeiten über die von der DIN EN3 einem jeden Feuerlöscher zugewiesenen Löscheinheiten (LE) fest, wie viele Feuerlöscher installiert werden müssen. Wird nun auch nur einer von z.B. hunderten vorgeschriebenen Feuerlöschern auf solche Art außer Betrieb gesetzt, fehlen im Falle eines 6 kg-Pulverlöschers schonmal 6 LE und das gesamte Brandschutzkonzept des Gebäudes stimmt nicht mehr.
Tja, sowas wie auf der Party muss man erstmal bringen! Ich habe ein Foto gesehen, wie der DJ bei einer anderen Veranstaltung einen großen GLORIA KS 5 in den Händen hatte - er scheint so eine Aktion schonmal gemacht zu haben, welche vermutlich auch ganz cool rübergekommen ist; sonst hätte er es wohl nicht wieder probiert. Naja, der GLORIA KS 5 ist ein Kohlendioxidlöscher, welcher keine Sauerei anrichtet, da das Löschmittel Kohlendioxid rückstandsfrei verpufft - das gibt so einen ähnlichen Effekt wie bei einer Nebelkanone. Bei der Single-Party hat er aber einen Pulverlöscher für seine Show erwischt und das kann nur passieren, wenn man keine Ahnung hat.
Vor allem die US-Amerikanischen Filme, Serien und Sitcoms vermitteln ein völlig falsches Bild von Feuerlöschern, da dort immer nur Kohlendioxidlöscher abgeblasen werden; auch wenn das Sofa brennt und Kohlendioxid hier völlig wirkungslos ist. Aber der Grund ist klar, denn die Produzenten wollen sich weder ihr Studio versauen noch ihre technische Ausrüstung schrotten.
Der geschätze Schaden beläuft sich vorläufig auf 100.000 Euro und das kann hinkommen - wahrscheinlich wird's noch teurer, denn Löschpulver ist echt ein fieses Zeug. Das kriecht in die feinste Ritze und zerstört elektronische Bauteile. Seine Anlage dürfte er sich auf jeden Fall damit zerschossen haben und anderes Equipment ist mit Sicherheit auch unbrauchbar geworden. Dazu aufwändige Reinigungskosten der gesamten Halle und schon sind die 100.000 voll!
Ich habe gesehen, dass meine Seite aufgrund der Ereignisse gestern regelrecht geglüht hat, und die Einträge, ob Feuerlöscher schädlich oder giftig seien, die absoluten Renner waren.
Alle, die sich jetzt sorgen machen, weil sie das Zeug eingeatmet haben: Habt keine Angst, denn Ihr werdet außer Eurem Schrecken keine weiteren Schäden davontragen. Klar, eingeatmet löst es je nach Konzentration Hustenreiz und Atemnot aus und die Augen brennen auch ein bisschen. Mehr passiert aber nicht! Genauere Informationen könnt Ihr in diesem Artikel noch einmal nachlesen.
Dieser Artikel richtet sich auch an alle, die vielleicht in der Schule, im Parkhaus oder sonstwo aus Jux mal einen Feuerlöscher auslösen wollen. Lasst es sein! Mit so etwas gefährdet ihr Eure und die Sicherheit anderer, Ihr macht Euch strafbar und dürft wohl zumindest für einen Teil der entstandenen Schäden aufkommen. Glaubt bloß nicht, dass in den Schulfluren Kohlendioxidlöscher hängen, denn die gehören da nämlich gar nicht hin. Wenn es brennt, dann könnt Ihr zum Löscher greifen, aber sonst solltet Ihr tunlichst die Finger davon lassen.
©. Menzel 2015
Mittwoch, 11. März 2015
GLORIA Typ Pn 12 Bj. 1963
Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN TROCKEN
Typ: Pn 12
Baujahr: 1963
Bauart: P 12 - Aufladelöscher mit innenliegender Treibgaspatrone
Inhalt: 12 kg BC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 19,5 kg
Bauzeit nach diesem Muster: 1963 - 1964
Geschichte
Hier haben wir einen sensationell gut erhaltenen GLORIA Typ Pn 12 von 1963, welcher zu einem der ersten gehört, welcher anstelle des mehrfarbigen Aufklebers einen wirklichen Siebdruck in weiß besitzt. Form und Gestaltung der bis 1962 verwendeten, goldenen Aufklebebilder sind beibehalten worden; jedoch nur für kurze Zeit. Bereits 1964 erfolgte eine erneute Umstellung der Siebdruckgestaltung, da das alte Design mit seinen verspielten Details in den aufstrebenden, nüchternen und minimalistischen Formen der anbrechenden Mittsechziger einfach antiquiert und angestaubt gewirkt hätte. Unverändert beibehalten worden ist allerdings die Technik, welche sich auch bis zur Ausmusterung des Typs Pn mit der Einführung der DIN EN3 im Jahre 1992 nicht verändert hat.
Mittig auf der Ventilarmatur befindet sich der rote Schlagknopf, über welchen nach Ziehen der Sicherungsklemme die innenliegende Treibgaspatrone angestochen und der Feuerlöscher unter Druck gesetzt werden konnte. Anfang der 1960er Jahre war diese Technik revolutionär, da die Aufladelöscher bis dahin fast ausschließlich eine außenliegende Druckflasche besaßen. Dieser Typ war sehr schnell einsatzbereit und idiotensicher zu bedienen, weshalb der Typ Pn als Vorreiter der modernen Aufladelöscher aus dem GLORIA-Programm gesehen werden kann, denn auch heutige Modelle wie der PSE 6 sowie die PRO-, und DESIGN-LINE werden alle über einen Schlagknopf in Betrieb gesetzt. Sicherung ziehen, draufhauen - fertig. Das bekommt man auch in Hektik und Panik ohne Lesen des Schriftbildes noch automatisch gebacken.
Einsatzbereiche dieses großen und schweren Löschers waren vornehmlich Industriebetriebe, Tanklager für brennbare Flüssigkeiten und Privathaushalte mit Ölheizung deren Heizöltank ein Volumen von mehr als 5000 l Inhalt besaß.
Während ab Ende der 1960er wegen des deutlich günstigeren Preises in Privathaushalten fast ausschließlich die einfachen Dauerdrucklöscher installiert worden sind, kam im Jahre 1963 eigentlich nur der Typ Pn in Frage, da es die Pulver-Aufladelöscher noch nicht gab. Eine andere Möglichkeit wäre auch der zeitgleich gebaute BC-Pulverlöscher vom Typ P 12 gewesen, doch war dieser wesentlich sperriger als dieses Gerät hier.
Dem radikalen Stilbruch in der ersten Hälfte der 1960er Jahre ist es zu verdanken, dass der Typ Pn nur etwa ein Jahr lang in diesem Design produziert worden und somit sehr selten ist. Das trifft insbesondere auf die großen 12er zu, da in der Regel wegen der besseren Handhabung die kleinen und wesentlich leichteren 6-kg-Versionen bevorzugt wurden - auch wenn man davon gleich zwei kaufen musste, was natürlich wesentlich teurer war.
Ein sehr schönes Stück in Bestzustand, welches heute so mit Sicherheit nicht mehr zu bekommen ist.
©. Menzel 2015
DIN TROCKEN
Typ: Pn 12
Baujahr: 1963
Bauart: P 12 - Aufladelöscher mit innenliegender Treibgaspatrone
Inhalt: 12 kg BC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 19,5 kg
Bauzeit nach diesem Muster: 1963 - 1964
Geschichte
Hier haben wir einen sensationell gut erhaltenen GLORIA Typ Pn 12 von 1963, welcher zu einem der ersten gehört, welcher anstelle des mehrfarbigen Aufklebers einen wirklichen Siebdruck in weiß besitzt. Form und Gestaltung der bis 1962 verwendeten, goldenen Aufklebebilder sind beibehalten worden; jedoch nur für kurze Zeit. Bereits 1964 erfolgte eine erneute Umstellung der Siebdruckgestaltung, da das alte Design mit seinen verspielten Details in den aufstrebenden, nüchternen und minimalistischen Formen der anbrechenden Mittsechziger einfach antiquiert und angestaubt gewirkt hätte. Unverändert beibehalten worden ist allerdings die Technik, welche sich auch bis zur Ausmusterung des Typs Pn mit der Einführung der DIN EN3 im Jahre 1992 nicht verändert hat.
Mittig auf der Ventilarmatur befindet sich der rote Schlagknopf, über welchen nach Ziehen der Sicherungsklemme die innenliegende Treibgaspatrone angestochen und der Feuerlöscher unter Druck gesetzt werden konnte. Anfang der 1960er Jahre war diese Technik revolutionär, da die Aufladelöscher bis dahin fast ausschließlich eine außenliegende Druckflasche besaßen. Dieser Typ war sehr schnell einsatzbereit und idiotensicher zu bedienen, weshalb der Typ Pn als Vorreiter der modernen Aufladelöscher aus dem GLORIA-Programm gesehen werden kann, denn auch heutige Modelle wie der PSE 6 sowie die PRO-, und DESIGN-LINE werden alle über einen Schlagknopf in Betrieb gesetzt. Sicherung ziehen, draufhauen - fertig. Das bekommt man auch in Hektik und Panik ohne Lesen des Schriftbildes noch automatisch gebacken.
Einsatzbereiche dieses großen und schweren Löschers waren vornehmlich Industriebetriebe, Tanklager für brennbare Flüssigkeiten und Privathaushalte mit Ölheizung deren Heizöltank ein Volumen von mehr als 5000 l Inhalt besaß.
Während ab Ende der 1960er wegen des deutlich günstigeren Preises in Privathaushalten fast ausschließlich die einfachen Dauerdrucklöscher installiert worden sind, kam im Jahre 1963 eigentlich nur der Typ Pn in Frage, da es die Pulver-Aufladelöscher noch nicht gab. Eine andere Möglichkeit wäre auch der zeitgleich gebaute BC-Pulverlöscher vom Typ P 12 gewesen, doch war dieser wesentlich sperriger als dieses Gerät hier.
Dem radikalen Stilbruch in der ersten Hälfte der 1960er Jahre ist es zu verdanken, dass der Typ Pn nur etwa ein Jahr lang in diesem Design produziert worden und somit sehr selten ist. Das trifft insbesondere auf die großen 12er zu, da in der Regel wegen der besseren Handhabung die kleinen und wesentlich leichteren 6-kg-Versionen bevorzugt wurden - auch wenn man davon gleich zwei kaufen musste, was natürlich wesentlich teurer war.
Ein sehr schönes Stück in Bestzustand, welches heute so mit Sicherheit nicht mehr zu bekommen ist.
©. Menzel 2015
Dienstag, 10. März 2015
GLORIA Typ KS 6 SG Bj. 1974
Hersteller: GLORIA-WERKE
KOHLENSÄURE-GASLÖSCHER
Typ: KS 6 SG
Baujahr: 1974
Bauart: K 6 - Gaslöscher
Inhalt: 6 kg Kohlendioxid
Gewicht des gefüllten Geräts: 18,5 kg
Bauzeit nach diesem Muster: 1973 - 1983
Geschichte
Was ich Euch hier zeige ist nicht etwa ein kaputter Kohlensäure-Schneelöscher, bei dem das Schneerohr abgefallen ist sondern eine der seltensten Ausführungen eines Kohlendioxidlöschers aus dem Hause GLORIA: einen Kohlensäure-Gaslöscher aus dem Jahre 1974!
Was sofort auffällt ist - wie eingangs scherzhaft schon angesprochen wurde - dass das sonst so markante und unverwechselbare Schneerohr am Ende des Hochdruckschlauchs fehlt.
Statt eines Schneerohrs ist dieser Typ Feuerlöscher mit einer Hochdruck-Gasdüse ausgestattet, wodurch er im Gegensatz zu dem sehr häufig vertretenen Kohlensäure-Schneelöscher dazu in der Lage ist, unter Druck austretende, brennende Gase abzulöschen.
Stellt Euch vor, dass aus einem mehr als armdicken Rohr brennendes Gas mit einer 15 m langen Stichflamme ausströmt - dieser Löscher hier kann solch einen Brand innerhalb von Sekunden löschen.
Durch die Gasdüse strömt das Kohlendioxid - abhängig von der Umgebungstemperatur - ungebremst mit einem Druck von 60 bis 120 bar aus dem Behälter und erzeugt so einen scharfen Gasstrahl, welcher einerseits eine hohe mechanische Kraft entfaltet und andererseits sämtlichen Sauerstoff in der Umgebung der Düse schlagartig verdrängt. Hierdurch wird die Stichflamme regelrecht abgerissen und die Flammen erlöschen sofort.
Ein weiteres, unverkennbares Erkennungsmerkmal ist die mit aufgeführte Brandklasse C im Siebdruck - diese tragen nur die Kohlensäure-Gaslöscher, wogegen sich die Kohlensäure-Schneelöscher nur auf die Brandklassen B und E beschränken.
Der Einsatz eines Kohlensäure-Gaslöschers war jedoch auch mit erheblichen Gefahren verbunden, weshalb diesen Feuerlöschern mit Einführung der DIN EN3 im Jahre 1992 die Zulassung entzogen wurde.
Zuerst einmal ist es rational betrachtet ein ziemlicher Wahnsinn, unter Druck ausströmende, brennende Gase einfach abzulöschen, denn nach dem Ersticken der Flammen strömt weiter Gas aus, was nahezu unweigerlich schwere Explosionen nach sich zieht - nämlich dann, wenn sich das in der Zwischenzeit gebildete explosive Gas-Luftgemisch abermals entzündet. Dazu genügt in der Regel schon das Betätigen eines Lichtschalters, das Klingeln eines Telefons oder die aufgeheizte Umgebungsluft.
Zweitens besaßen diese Löscher auch eine Zulassung zum Ablöschen von brennenden Flüssigkeiten, welche der Brandklasse B zugeordnet werden. So weit so gut, doch bestand hier die Gefahr, dass die brennende Flüssigkeit durch den scharfen Gasstrahl umhergeschleudert wurde und so zu einer Brandausweitung geführt hat. Auch unter Druck austretende brennende Flüssigkeiten konnten mit einem solchen Löscher kurzzeitig abgelöscht werden. Meistens war jedoch das Problem, dass der brennende Flüssigkeitsstrahl gelöscht werden konnte, die am Boden befindliche, brennende Lache hingegen jedoch nicht.
Drittens ist der Rückstoß eines solchen Feuerlöschers nicht zu unterschätzen. Wenn Ihr einen solchen Feuerlöscher auslöst, müsst Ihr ihn wirklich mit beiden Händen festhalten und Euch fest in den Boden stemmen, denn sonst geht Ihr mit dem Ding ab. Kohlensäure-Gaslöscher gelten wegen des hohen Gasdrucks als nur schwer kontrollierbar und wenn Ihr nicht genau wisst, was Ihr da tut und wie Ihr es tun müsst, dann tanzt Ihr mit dem Ding durch die Bude - die Urgewalt des ausströmenden Gases macht mit Euch, was sie will, wenn Ihr nicht aufpasst.
In besonderen Gefahrenbereichen wurden solche Kohlensäure-Gaslöscher vorgehalten, doch der Einsatz dieser Geräte war nur sehr begrenzt. Typische Einsatzbereiche dürften Raffinerien, Gaslager, Ölbohranlagen und die chemische Industrie gewesen sein. Aber wie gesagt: In Anbetracht der Gefahren, welche in Verbindung mit unter Druck ausströmenden, brennbaren Gasen bestehen, wurden diese Geräte nur sehr selten eingesetzt und aus diesem Grunde sind sie sehr selten. Ich freue mich, Euch dieses tolle und gut erhaltene Modell hier präsentieren zu können. Glaubt mir: So einen Löscher - vor allem in der 6kg-Ausührung, werdet Ihr wahrscheinlich nicht noch einmal sehen.
©. Menzel 2015
KOHLENSÄURE-GASLÖSCHER
Typ: KS 6 SG
Baujahr: 1974
Bauart: K 6 - Gaslöscher
Inhalt: 6 kg Kohlendioxid
Gewicht des gefüllten Geräts: 18,5 kg
Bauzeit nach diesem Muster: 1973 - 1983
Geschichte
Was ich Euch hier zeige ist nicht etwa ein kaputter Kohlensäure-Schneelöscher, bei dem das Schneerohr abgefallen ist sondern eine der seltensten Ausführungen eines Kohlendioxidlöschers aus dem Hause GLORIA: einen Kohlensäure-Gaslöscher aus dem Jahre 1974!
Was sofort auffällt ist - wie eingangs scherzhaft schon angesprochen wurde - dass das sonst so markante und unverwechselbare Schneerohr am Ende des Hochdruckschlauchs fehlt.
Statt eines Schneerohrs ist dieser Typ Feuerlöscher mit einer Hochdruck-Gasdüse ausgestattet, wodurch er im Gegensatz zu dem sehr häufig vertretenen Kohlensäure-Schneelöscher dazu in der Lage ist, unter Druck austretende, brennende Gase abzulöschen.
Stellt Euch vor, dass aus einem mehr als armdicken Rohr brennendes Gas mit einer 15 m langen Stichflamme ausströmt - dieser Löscher hier kann solch einen Brand innerhalb von Sekunden löschen.
Durch die Gasdüse strömt das Kohlendioxid - abhängig von der Umgebungstemperatur - ungebremst mit einem Druck von 60 bis 120 bar aus dem Behälter und erzeugt so einen scharfen Gasstrahl, welcher einerseits eine hohe mechanische Kraft entfaltet und andererseits sämtlichen Sauerstoff in der Umgebung der Düse schlagartig verdrängt. Hierdurch wird die Stichflamme regelrecht abgerissen und die Flammen erlöschen sofort.
Ein weiteres, unverkennbares Erkennungsmerkmal ist die mit aufgeführte Brandklasse C im Siebdruck - diese tragen nur die Kohlensäure-Gaslöscher, wogegen sich die Kohlensäure-Schneelöscher nur auf die Brandklassen B und E beschränken.
Der Einsatz eines Kohlensäure-Gaslöschers war jedoch auch mit erheblichen Gefahren verbunden, weshalb diesen Feuerlöschern mit Einführung der DIN EN3 im Jahre 1992 die Zulassung entzogen wurde.
Zuerst einmal ist es rational betrachtet ein ziemlicher Wahnsinn, unter Druck ausströmende, brennende Gase einfach abzulöschen, denn nach dem Ersticken der Flammen strömt weiter Gas aus, was nahezu unweigerlich schwere Explosionen nach sich zieht - nämlich dann, wenn sich das in der Zwischenzeit gebildete explosive Gas-Luftgemisch abermals entzündet. Dazu genügt in der Regel schon das Betätigen eines Lichtschalters, das Klingeln eines Telefons oder die aufgeheizte Umgebungsluft.
Zweitens besaßen diese Löscher auch eine Zulassung zum Ablöschen von brennenden Flüssigkeiten, welche der Brandklasse B zugeordnet werden. So weit so gut, doch bestand hier die Gefahr, dass die brennende Flüssigkeit durch den scharfen Gasstrahl umhergeschleudert wurde und so zu einer Brandausweitung geführt hat. Auch unter Druck austretende brennende Flüssigkeiten konnten mit einem solchen Löscher kurzzeitig abgelöscht werden. Meistens war jedoch das Problem, dass der brennende Flüssigkeitsstrahl gelöscht werden konnte, die am Boden befindliche, brennende Lache hingegen jedoch nicht.
Drittens ist der Rückstoß eines solchen Feuerlöschers nicht zu unterschätzen. Wenn Ihr einen solchen Feuerlöscher auslöst, müsst Ihr ihn wirklich mit beiden Händen festhalten und Euch fest in den Boden stemmen, denn sonst geht Ihr mit dem Ding ab. Kohlensäure-Gaslöscher gelten wegen des hohen Gasdrucks als nur schwer kontrollierbar und wenn Ihr nicht genau wisst, was Ihr da tut und wie Ihr es tun müsst, dann tanzt Ihr mit dem Ding durch die Bude - die Urgewalt des ausströmenden Gases macht mit Euch, was sie will, wenn Ihr nicht aufpasst.
In besonderen Gefahrenbereichen wurden solche Kohlensäure-Gaslöscher vorgehalten, doch der Einsatz dieser Geräte war nur sehr begrenzt. Typische Einsatzbereiche dürften Raffinerien, Gaslager, Ölbohranlagen und die chemische Industrie gewesen sein. Aber wie gesagt: In Anbetracht der Gefahren, welche in Verbindung mit unter Druck ausströmenden, brennbaren Gasen bestehen, wurden diese Geräte nur sehr selten eingesetzt und aus diesem Grunde sind sie sehr selten. Ich freue mich, Euch dieses tolle und gut erhaltene Modell hier präsentieren zu können. Glaubt mir: So einen Löscher - vor allem in der 6kg-Ausührung, werdet Ihr wahrscheinlich nicht noch einmal sehen.
©. Menzel 2015
Sonntag, 1. März 2015
SILVA Brandschutz & Sicherheitstechnik
Die A. Silva Brandschutz- und Sicherheitstechnik GmbH bietet als Komplettanbieter im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes ein äußerst umfangreiches Angebot aus einer Hand. Das Leistungsspektrum beinhaltet unter anderem die Bereiche:
- Brandschutztechnik
- Sicherheitstechnik
- Arbeitsschutz
- Elektrotechnik
- Schulungen
- Brandschutzunterweisungen
- Gefährdungsanalysen
- Kundenberatung
- Lagepläne & Laufkarten
- Wartung
- Beratung
- Verkauf
Das Wittener Unternehmen übernimmt die Wartung und Installation von Brandmelde- und Alarmierungsanlagen, Rauch-Wärme-Abzugsanlagen (RWA), Feststellanlagen, Brandschutztüren,
Anlagen der Löschwassertechnik (z.B. Hydranten), Feuerlöschern und fahrbaren Löschgeräten.
Darüber hinaus bietet Ihnen die A. Silva Brandschutz- und Sicherheitstechnik GmbH eine kompetente und ganzheitliche Beratung in allen Belangen des Brand- und Arbeitsschutzes sowie Schulungen und Brandschutzunterweisungen Ihrer Mitarbeiter.
Kontakt:
A. Silva Brandschutz- und Sicherheitstechnik GmbH
Kreisstraße 64
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Tel.: 02302 / 80707
Fax: 02302 / 80810
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*Der Internetauftritt ist zur Zeit noch nicht fertiggestellt und befindet sich im Aufbau.
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