Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN Feuerlöscher 10 l Schaum
Typ: SI 10 Ni
Baujahr: 1990
Bauart: S 10 H-0 - Aufladelöscher mit innenliegender Treibmittelpatrone
Inhalt: 10 l Schaum (GLORIA Imprex)
Gewicht des gefüllten Geräts: 16,0 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1989 - 1992
Geschichte
Auf den ersten Blick könnte man den SI 10 Ni anhand seiner Armatur und der Sprühnebeldüse für einen besonders dicken Halonlöscher halten, doch in der Tat ist es ein völlig neuer Schaumlöscher, welcher 1989 eingeführt worden ist. Schaumlöscher hatte GLORIA zwar schon seit 1973 wieder im Programm, doch waren diese alle mit Light-Water AFFF (LW 100) gefüllt.
Das Imprex war eine neuartige Fertiglösung, welche imprägnierend wirkte und so vor allem bei Bränden von Stoffen der Brandklasse A sehr wirkungsvoll war.
Das alte Imprex AB war tiefblau und ein ziemlich aggressives Sauzeug. Wenn die Innenbeschichtung des Löschmittelbehälters auch nur die geringste Schadstelle hatte, dann hat sich das Zeug innerhalb von 2 Wochen durchgefressen - hab ich selbst schon gesehen.
Ebenfalls neu war auch die spezielle Sprühnebeldüse, durch welche das Löschmittel besonders weich und großflächig auf den Brandherd aufgetragen werden konnte.
Diese frühen "Schaumlöscher der Neuzeit" waren sehr selten und ich selbst habe in freier Wildbahn nie einen gesehen. Typische Einsatzbereich dürften jedoch Büros, Arztpraxen und Verwaltungsgebäude gewesen sein, da dieser Löscher im Gegensatz zu den damals noch fast ausschließlich verbreiteten Pulverlöschern keine immense Sauerei anrichtete.
Ein seltenes und sehr gut erhaltenes Stück Brandschutzgeschichte, welches heute nur noch schwer zu bekommen sein dürfte.
©. Menzel 2015
Privates Feuerlöschermuseum GLORIA 1945 - 2004 Lippstadt / Westf. - vormals PhoenixFeuerschutz
Sonntag, 22. November 2015
Sonntag, 15. November 2015
GLORIA Typ SKK 6 APS Bj. 2004 alkoholbeständig (AFFF-AR)
Hersteller: GLORIA-WERKE
Feuerlöscher DIN EN3
Typ: SKK 6 APS
Baujahr: 2004
Bauart: S 6 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibmittelpatrone
Inhalt: 5,73 l Wasser + 0,270 l alkoholbeständiges Schaumkonzentrat
Gewicht des gefüllten Geräts: 10,5 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1995 - 2005
Geschichte
An sich sieht dieser Feuerlöscher nicht sonderlich außergewöhnlich aus und er scheint sich auf den ersten Blick kaum von dem millionenfach verbreiteten Typ SKK 6 LW nicht zu unterscheiden. Doch weit gefehlt, denn die drei Buchstaben "APS" machen diesen Feuerlöscher zu einer echten Rarität!
Der GLORIA Typ SKK 6 APS ist kein herkömmlicher Schaumlöscher, sondern ein Spezial-Feuerlöscher mit alkoholbeständigem Schaummittel. Wofür denn das?
Standard-AFFF-Schaummittel (A3F, Aqueous Film Forming Foam "wasserfilmbildendes Schaummittel"), wie es eben in herkömmlichen Schaumlöschern verwendet wird, eignet sich vorwiegend für Brände von umpolaren Flüssigkeiten wie Öl, Kraftstoffen und sonstigen Erdölprodukten. Diese Stoffe sind nicht mit Wasser mischbar, weswegen sich auf der brennenden Oberfläche ein Film bilden kann, der die Sauerstoffzufuhr abschneidet und den Brand so erstickt. Unpolare Flüssigkeiten wie Alkohole (z.B. Ethanol) und Ketone (z.B. Aceton) sind mit Wasser mischbar, wodurch sich bei einem Standard-A3F keine Filmschicht auf der Oberfläche bilden kann. Der Schaum löst sich vielmehr einfach auf und das schwerere Wasser, aus dem der Schaum ja zum größten Teil besteht, sinkt zu allem Überfluss auch noch in bzw. unter die Flüssigkeit und zur Brandausweitung ("boil over").
Für Brände von polaren Flüssigkeiten wie reinem Alkohol muss also ein spezielles, alkoholbständiges Schaummittel auf den Tisch. Dieses bildet einen Polymerfilm zwischen dem Brandgut und dem Löschschaum, welcher den Schaum vor dem Alkohol und somit vor der Zersetzung schützt. Notwendig wird dieser Polymerfilm, da auch hier der Inhalt zum größten Teil aus Wasser besteht - in diesem Falle sind es 5,73 l von 6,00 l. Das reicht jetzt aber auch mit der Chemie, denn speziell zu dem alkoholbeständigen Schaum werde ich noch einen gesonderten Artikel erstellen.
Bei dem SKK 6 APS sind allerdings zwei sehr wichtige Dinge zu beachten: Zum einen genügt er mit lediglich 4 LE nicht den Bestimmungen der ASR A2.2 für eine Grundausstattung von Feuerlöschern und zum anderen darf dieser Feuerlöscher nicht bei Bränden in elektrischen Anlagen eingesetzt werden, da das Gemisch elektrisch leitend ist. Dieser Umstand ist für heutige Feuerlöscher völlig untypisch und aus diesem Grunde steht und breit im Siebdruck:
Der Typ SKK 6 APS ist als Sonderlöscher zu betrachten, sodass er nur in einigen wenigen Bereichen eingesetzt wird. Hierzu zählen unter anderem Destillationsanlagen, Brennereien, Lager, für Alkohole oder Desinfektionsmittel, Apotheken oder Krankenhäuser. Da sein Anwendungsbereich extrem begrenzt ist, ist der Typ SKK 6 APS sehr sehr selten und ich bin froh, Euch diesen einmaligen Feuerlöscher hier präsentieren zu können.
©. Menzel 2015
Feuerlöscher DIN EN3
Typ: SKK 6 APS
Baujahr: 2004
Bauart: S 6 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibmittelpatrone
Inhalt: 5,73 l Wasser + 0,270 l alkoholbeständiges Schaumkonzentrat
Gewicht des gefüllten Geräts: 10,5 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1995 - 2005
Geschichte
An sich sieht dieser Feuerlöscher nicht sonderlich außergewöhnlich aus und er scheint sich auf den ersten Blick kaum von dem millionenfach verbreiteten Typ SKK 6 LW nicht zu unterscheiden. Doch weit gefehlt, denn die drei Buchstaben "APS" machen diesen Feuerlöscher zu einer echten Rarität!
Der GLORIA Typ SKK 6 APS ist kein herkömmlicher Schaumlöscher, sondern ein Spezial-Feuerlöscher mit alkoholbeständigem Schaummittel. Wofür denn das?
Standard-AFFF-Schaummittel (A3F, Aqueous Film Forming Foam "wasserfilmbildendes Schaummittel"), wie es eben in herkömmlichen Schaumlöschern verwendet wird, eignet sich vorwiegend für Brände von umpolaren Flüssigkeiten wie Öl, Kraftstoffen und sonstigen Erdölprodukten. Diese Stoffe sind nicht mit Wasser mischbar, weswegen sich auf der brennenden Oberfläche ein Film bilden kann, der die Sauerstoffzufuhr abschneidet und den Brand so erstickt. Unpolare Flüssigkeiten wie Alkohole (z.B. Ethanol) und Ketone (z.B. Aceton) sind mit Wasser mischbar, wodurch sich bei einem Standard-A3F keine Filmschicht auf der Oberfläche bilden kann. Der Schaum löst sich vielmehr einfach auf und das schwerere Wasser, aus dem der Schaum ja zum größten Teil besteht, sinkt zu allem Überfluss auch noch in bzw. unter die Flüssigkeit und zur Brandausweitung ("boil over").
Für Brände von polaren Flüssigkeiten wie reinem Alkohol muss also ein spezielles, alkoholbständiges Schaummittel auf den Tisch. Dieses bildet einen Polymerfilm zwischen dem Brandgut und dem Löschschaum, welcher den Schaum vor dem Alkohol und somit vor der Zersetzung schützt. Notwendig wird dieser Polymerfilm, da auch hier der Inhalt zum größten Teil aus Wasser besteht - in diesem Falle sind es 5,73 l von 6,00 l. Das reicht jetzt aber auch mit der Chemie, denn speziell zu dem alkoholbeständigen Schaum werde ich noch einen gesonderten Artikel erstellen.
Bei dem SKK 6 APS sind allerdings zwei sehr wichtige Dinge zu beachten: Zum einen genügt er mit lediglich 4 LE nicht den Bestimmungen der ASR A2.2 für eine Grundausstattung von Feuerlöschern und zum anderen darf dieser Feuerlöscher nicht bei Bränden in elektrischen Anlagen eingesetzt werden, da das Gemisch elektrisch leitend ist. Dieser Umstand ist für heutige Feuerlöscher völlig untypisch und aus diesem Grunde steht und breit im Siebdruck:
Vorsicht bei elektrischen Anlagen. Anwendung nur in spannungsfreien Anlagen.
Der Typ SKK 6 APS ist als Sonderlöscher zu betrachten, sodass er nur in einigen wenigen Bereichen eingesetzt wird. Hierzu zählen unter anderem Destillationsanlagen, Brennereien, Lager, für Alkohole oder Desinfektionsmittel, Apotheken oder Krankenhäuser. Da sein Anwendungsbereich extrem begrenzt ist, ist der Typ SKK 6 APS sehr sehr selten und ich bin froh, Euch diesen einmaligen Feuerlöscher hier präsentieren zu können.
©. Menzel 2015
GLORIA Kohlensäure-Schneelöscher Typ 806 Bj. 1958
Hersteller: GLORIA-WERKE
KOHLENSÄURE-SCHNEELÖSCHER
Typ: 806
Baujahr: 1958
Bauart: K 6 - Gaslöscher
Inhalt: 6 kg Kohlendioxid - als Schnee austretend
Gewicht des gefüllten Geräts: 21,0 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1950 - 1958
Geschichte
Dieser 6 kg Kohlensäure-Schneelöscher von GLORIA aus dem Jahre 1958 ist wahrhaft sensationell! Sehr ungewöhnlich ist vor allem die Typenbezeichnung "TYPE 806", welche völlig entgegen der üblichen Nomenklatur geht. Normalerweise besteht die Typenbezeichnung bei GLORIA im Grundgerüst aus einem Buchstaben für das Löschmittel (z.B. "K" für Kohlensäure) und einer Zahl für die Füllmenge (z.B. "6"). Wie wir sehen, weicht die angegebene Bezeichnung "TYPE 806" gänzlich von diesem Muster ab!
Also ich habe echt stundenlang vor dem Aufdruck gesessen und es ist tatsächlich die Zahl "806" und nicht etwa CO6 oder C06. Ich habe auch diverse Überlegungen und Berechnungen angestellt, z.B. kg in l umgerechnet und so weiter, aber ich kam in keinem Falle auf die 806 oder 8,06 oder etwas ähnliches... schlicht: aus der Typenbezeichnung werde selbst ich zum momentanen Zeitpunkt nicht schlau. Ich versuche, das einmal irgendwie herauszufinden.
Der seitliche Tragegriff liegt sehr dicht am Behälter an, wodurch man sich sehr schnell die Finger klemmt - weiß ich aus eigener Erfahrung. also ich habe mir schon ganz schön die Finger darin geklemmt. Sein Nachfolger aus dem Jahre 1959, welchen ich glücklicherweise auch mein Eigen nennen darf, hat einen deutlich geschwungenen Handgriff, welcher wesentlich mehr Platz bietet.
Als wahrhaft gigantisch ist das trichterförmige Schneerohr zu bezeichnen, welches nicht nur sehr lang sondern auch ungewöhnlich breit ist. Eine Besonderheit bei GLORIA war bei diesen frühen Kohlensäure-Schneelöschern, dass das Schneerohr nicht wie bei allen anderen Herstellern mit einer Klemme am Flaschenhals fixiert, sondern über einen kleinen, im hölzernen Handgriff eingeschraubten Ösenhaken eingehängt wurde. Diese Art der Befestigung bot den unschlagbaren Vorteil, dass das Schneerohr blitzschnell abgenommen und auf den Brandherd gerichtet werden konnte. Eine langatmige Fummelei entfiel also gänzlich.
Mit dem breiten Schneetrichter konnte der Kohlendioxidnebel großflächig und ganz sanft über den Brandherd gelegt werden, was vor allem bei Flüssigkeitsbränden für sehr gute Löscherfolge sorgte. Eingesetzt wurden solche Feuerlöscher hauptsächlich in Industriebetrieben, Laboratorien und elektrischen Betriebsräumen.
Zugegeben ist er nicht gerade in einem makellosen Zustand und man sieht deutlich die Spuren der vergangenen 57 Jahre, doch ist der Feuerlöscher vollständig und original. Nur das Handrad ist irgendwann einmal nachgerüstet worden, denn dieses müsste eigentlich schwarz sein. Ein authentisches Stück Zeit- und Brandschutzgeschichte mit reichlich Patina, welches heute nicht mehr zu bekommen ist.
©. Menzel 2015
KOHLENSÄURE-SCHNEELÖSCHER
Typ: 806
Baujahr: 1958
Bauart: K 6 - Gaslöscher
Inhalt: 6 kg Kohlendioxid - als Schnee austretend
Gewicht des gefüllten Geräts: 21,0 kg
Bauzeit nach diesem Muster: ca. 1950 - 1958
Geschichte
Dieser 6 kg Kohlensäure-Schneelöscher von GLORIA aus dem Jahre 1958 ist wahrhaft sensationell! Sehr ungewöhnlich ist vor allem die Typenbezeichnung "TYPE 806", welche völlig entgegen der üblichen Nomenklatur geht. Normalerweise besteht die Typenbezeichnung bei GLORIA im Grundgerüst aus einem Buchstaben für das Löschmittel (z.B. "K" für Kohlensäure) und einer Zahl für die Füllmenge (z.B. "6"). Wie wir sehen, weicht die angegebene Bezeichnung "TYPE 806" gänzlich von diesem Muster ab!
Also ich habe echt stundenlang vor dem Aufdruck gesessen und es ist tatsächlich die Zahl "806" und nicht etwa CO6 oder C06. Ich habe auch diverse Überlegungen und Berechnungen angestellt, z.B. kg in l umgerechnet und so weiter, aber ich kam in keinem Falle auf die 806 oder 8,06 oder etwas ähnliches... schlicht: aus der Typenbezeichnung werde selbst ich zum momentanen Zeitpunkt nicht schlau. Ich versuche, das einmal irgendwie herauszufinden.
Der seitliche Tragegriff liegt sehr dicht am Behälter an, wodurch man sich sehr schnell die Finger klemmt - weiß ich aus eigener Erfahrung. also ich habe mir schon ganz schön die Finger darin geklemmt. Sein Nachfolger aus dem Jahre 1959, welchen ich glücklicherweise auch mein Eigen nennen darf, hat einen deutlich geschwungenen Handgriff, welcher wesentlich mehr Platz bietet.
Als wahrhaft gigantisch ist das trichterförmige Schneerohr zu bezeichnen, welches nicht nur sehr lang sondern auch ungewöhnlich breit ist. Eine Besonderheit bei GLORIA war bei diesen frühen Kohlensäure-Schneelöschern, dass das Schneerohr nicht wie bei allen anderen Herstellern mit einer Klemme am Flaschenhals fixiert, sondern über einen kleinen, im hölzernen Handgriff eingeschraubten Ösenhaken eingehängt wurde. Diese Art der Befestigung bot den unschlagbaren Vorteil, dass das Schneerohr blitzschnell abgenommen und auf den Brandherd gerichtet werden konnte. Eine langatmige Fummelei entfiel also gänzlich.
Mit dem breiten Schneetrichter konnte der Kohlendioxidnebel großflächig und ganz sanft über den Brandherd gelegt werden, was vor allem bei Flüssigkeitsbränden für sehr gute Löscherfolge sorgte. Eingesetzt wurden solche Feuerlöscher hauptsächlich in Industriebetrieben, Laboratorien und elektrischen Betriebsräumen.
Zugegeben ist er nicht gerade in einem makellosen Zustand und man sieht deutlich die Spuren der vergangenen 57 Jahre, doch ist der Feuerlöscher vollständig und original. Nur das Handrad ist irgendwann einmal nachgerüstet worden, denn dieses müsste eigentlich schwarz sein. Ein authentisches Stück Zeit- und Brandschutzgeschichte mit reichlich Patina, welches heute nicht mehr zu bekommen ist.
©. Menzel 2015
Gefahren der Einsatzstelle - Elektrizität
Gefahren durch Elektrizität im
Feuerwehreinsatz erkennen und abwehren
Elektrizität: Man kann sie nicht riechen,
nicht hören und nicht sehen. Umso mehr Gefahrenpotenzial birgt sie in sich,
auch im Feuerwehreinsatz. So gut wie alles, was mit Elektrizität zu tun hat,
kann die Einsatzkräfte in Gefahr bringen: Fehlerhafte oder beschädigte
elektrische Geräte und Anlagen, direktes Berühren von ungeschützten
spannungsführenden Teilen, Ableiten des Stroms über leitfähige Löschmittel, elektrostatische
Aufladungen etc.Der beste Schutz gegen diese Gefahren besteht darin, sich in der Ausbildung diese Gefahren systematisch vor Augen zu führen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Der ideale Begleiter für die theoretische Unterweisung ist der neue Band Gefahren der Einsatzstelle – Elektrizität aus der Reihe Fachwissen Feuerwehr. Die Einsatzkräfte lernen hier die typischen Gefahren durch Elektrizität, die Auswirkungen der Elektrizität auf den Menschen sowie grundsätzliche Schutzmaßnahmen kennen. Sie erfahren, worauf sie im Bereich elektrischer Anlagen wie z.B. bei Niederspannungs-, Hochspannungs- oder Bahnanlagen achten müssen. Für die Brandbekämpfung im Bereich elektrischer Anlagen gelten ebenfalls spezielle Rahmenbedingungen. Auch nach Abschluss der unmittelbaren Brandbekämpfung ist noch besondere Vorsicht geboten, da Teile von elektrischen Anlagen noch unter Spannung stehen können. Wie mit den diversen elektrischen Betriebsmitteln der Feuerwehr umzugehen ist, findet man ebenfalls ausführlich in diesem Band beschrieben.
Wie alle Bücher der Reihe „Fachwissen Feuerwehr“ ist auch dieses
mit zahlreichen Abbildungen illustriert. Grafisch hervorgehobene Merksätze und
Hinweise erleichtern das Abspeichern der Informationen. Am Ende jedes Kapitels
kann der Leser durch Fragen zum Text sein Wissen testen. Die Lösungen dazu
findet er am Ende des Buches.
Bei größeren Abnahmemengen gewährt der
Verlag günstige Mengenstaffelpreise.
Kemper
Gefahren der Einsatzstelle – Elektrizität
Reihe:
Fachwissen Feuerwehr
2015,
Softcover, 100 Seiten
ecomed
SICHERHEIT, ecomed-Storck GmbH
Einzelpreis:
EUR 11,99
ISBN
978-3-609-69792-5
Internet:
www.ecomed-storck.de
Direkt
zum Produkt:
Mittwoch, 4. November 2015
MINIMAX Typ KR 10 Bj. 1966
Hersteller: MINIMAX
DIN NASS 10
Typ: KR 10
Baujahr: 1966
Bauart: W 10 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibgaspatrone
Inhalt: 10 l Wasser + Netzmittel
Gewicht des gefüllten Geräts: 16,0 kg
Bauzeit nach diesem Muster: 1962 - 1969
Geschichte
Jaha, hier haben wir etwas ganz besonderes - einen Wasserlöscher aus dem Jahre 1966 vom Typ KR 10 aus dem Hause MINIMAX! Warum ist der Löscher besonders? Naja, es ist der einzige mir bekannte Wasserlöscher, welcher Mitte der 1960er Jahre produziert worden ist! Bei den GLORIA-WERKEN in Wadersoh lief der letzte Wasserlöscher 1963 vom Band, ehe er stark verändert zehn Jahre später im Gewand des bekannten Pi-Pulverlöschers seine Reinkarnation erlebte. Man kann sagen, dass Wasserlöscher von ungefähr 1963 bis zum Anfang der 1970er Jahre herstellerweit aus der Produktpalette verschwunden waren - außer eben bei MINIMAX.
Warum? Nun, Armin und Christoph würden bei der "Sendung mit der Maus" jetzt erklären:
Gerade zum Anfang der 1960er Jahre boomten die Pulverlöscher und erlebten ihren großen Durchbruch, was letztendlich dazu führte, dass sie sowohl die Wasser-, als auch die frühen Schaumlöscher vollständig vom Markt verdrängten. Der Vorteil der Pulverlöscher lag natürlich klar auf der Hand: Brauchte man zum Beispiel in den 1950er Jahren zum umfassenden Brandschutz einer Scheune einen Wasserlöscher für Brände von Stoffen der Brandklasse A und einen Tetralöscher für Brände von Stoffen der Brandklasse B, kam man nun mit den verbesserten Löschpulvern nur mit einem Gerät für alles aus - sensationell! Dass man mit dem Pulver alles bis in die letzte Ritze versaut hat, war damals noch schietegal.
Aber kommen wir mal zu MINIMAX zurück: Eine mögliche Erklärung, warum MINIMAX im Gegensatz zu so doch ziemlich allen anderen Herstellern ihre Wasserlöscher auch in den 1960er Jahren noch im Programm hatte, mag daran liegen, dass der Erfolg der Firma MINIMAX eben auf einem Wasserlöscher begründet ist - auf der legendären Spitztüte nämlich, welche Gründer Wilhelm Graaff im Jahre 1902 patentieren ließ. Die Spitztüte wurde bis 1960 gebaut und hiernach folgte direkt der Typ KR 10, durch welchen die Spitztüte in etwas veränderter Form weiterlebte.
Der MINIMAX Typ KR 10 folgte konstruktionsbedingt natürlich nicht mehr dem technischen Standard der Jahrhundertwende und besaß einen Schlagknopf für Handauslösung - er musste nicht mehr auf den Boden geschlagen werden, um aktiviert zu werden. Jedoch wie sein legendärer Vorgänger war auch dieses Gerät weder abstellbar, noch mit einem Schlauch ausgerüstet und auch der seitliche Handgriff erinnert noch an die Spitztüte. Diese Ausstattungsmerkmale sind nach neuesten Maßstäben natürlich völlig unhaltbar und auch längst nicht mehr zugelassen, aber für die 1960er-Jahre waren sie durchaus üblich bzw. standard.
Obwohl dieser Löscher zum regulären Produktprogramm gehörte, muss er doch nur sehr sehr selten geordert worden sein. Ich selbst habe lediglich einmal ein solches Gerät in freier Wildbahn sehen dürfen und zwar war das damals in der alten Woolworth in Lippstadt. Das letzte Mal, dass ich dieses Gerät dort sah, muss etwa 1993 gewesen sein, denn kurz danach wurde die Woolworth-Filiale renoviert und mit der braunen Wandvertäfelung sowie dem Mister-Minit-Schlüsseldienst verschwanden auch die ganzen alten Feuerlöscher. Die ganze Filiale war mit Pulverlöschern vom Typ PU 6 gleichen Baujahres ausgestattet - lediglich an einem Pfeiler der Klamottenabteilung - und zwar bei den Herrenjacken - hing der MINIMAX Typ KR 10. Ich war damals fasziniert von diesem Feuerlöscher, denn so ein komisches Ding hatte ich bis damals noch nie gesehen.
Sonst könnte ich mir vorstellen, dass dieser Löscher in Verwaltungen, Büros, Krankenhäusern (in weiß natürlich!) und vielleicht auch in manchen Geschäften anzutreffen gewesen sein könnte, aber wie gesagt: nur sehr sehr selten!
Ein sehr schönes, uriges und auch seltenes Stück Brandschutzgeschichte, welches mich auch an meine Kindheit erinnert. Ich bin sehr froh, nun ein solches Modell mein Eigen nennen zu können und bin natürlich auch sehr stolz, es Euch hier zu präsentieren. Das es so ein Modell überhaupt noch gibt, ist fast schon ein kleines Wunder. Danke Peter!
©. Menzel 2015
DIN NASS 10
Typ: KR 10
Baujahr: 1966
Bauart: W 10 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibgaspatrone
Inhalt: 10 l Wasser + Netzmittel
Gewicht des gefüllten Geräts: 16,0 kg
Bauzeit nach diesem Muster: 1962 - 1969
Geschichte
Jaha, hier haben wir etwas ganz besonderes - einen Wasserlöscher aus dem Jahre 1966 vom Typ KR 10 aus dem Hause MINIMAX! Warum ist der Löscher besonders? Naja, es ist der einzige mir bekannte Wasserlöscher, welcher Mitte der 1960er Jahre produziert worden ist! Bei den GLORIA-WERKEN in Wadersoh lief der letzte Wasserlöscher 1963 vom Band, ehe er stark verändert zehn Jahre später im Gewand des bekannten Pi-Pulverlöschers seine Reinkarnation erlebte. Man kann sagen, dass Wasserlöscher von ungefähr 1963 bis zum Anfang der 1970er Jahre herstellerweit aus der Produktpalette verschwunden waren - außer eben bei MINIMAX.
Warum? Nun, Armin und Christoph würden bei der "Sendung mit der Maus" jetzt erklären:
Gerade zum Anfang der 1960er Jahre boomten die Pulverlöscher und erlebten ihren großen Durchbruch, was letztendlich dazu führte, dass sie sowohl die Wasser-, als auch die frühen Schaumlöscher vollständig vom Markt verdrängten. Der Vorteil der Pulverlöscher lag natürlich klar auf der Hand: Brauchte man zum Beispiel in den 1950er Jahren zum umfassenden Brandschutz einer Scheune einen Wasserlöscher für Brände von Stoffen der Brandklasse A und einen Tetralöscher für Brände von Stoffen der Brandklasse B, kam man nun mit den verbesserten Löschpulvern nur mit einem Gerät für alles aus - sensationell! Dass man mit dem Pulver alles bis in die letzte Ritze versaut hat, war damals noch schietegal.
Aber kommen wir mal zu MINIMAX zurück: Eine mögliche Erklärung, warum MINIMAX im Gegensatz zu so doch ziemlich allen anderen Herstellern ihre Wasserlöscher auch in den 1960er Jahren noch im Programm hatte, mag daran liegen, dass der Erfolg der Firma MINIMAX eben auf einem Wasserlöscher begründet ist - auf der legendären Spitztüte nämlich, welche Gründer Wilhelm Graaff im Jahre 1902 patentieren ließ. Die Spitztüte wurde bis 1960 gebaut und hiernach folgte direkt der Typ KR 10, durch welchen die Spitztüte in etwas veränderter Form weiterlebte.
Der MINIMAX Typ KR 10 folgte konstruktionsbedingt natürlich nicht mehr dem technischen Standard der Jahrhundertwende und besaß einen Schlagknopf für Handauslösung - er musste nicht mehr auf den Boden geschlagen werden, um aktiviert zu werden. Jedoch wie sein legendärer Vorgänger war auch dieses Gerät weder abstellbar, noch mit einem Schlauch ausgerüstet und auch der seitliche Handgriff erinnert noch an die Spitztüte. Diese Ausstattungsmerkmale sind nach neuesten Maßstäben natürlich völlig unhaltbar und auch längst nicht mehr zugelassen, aber für die 1960er-Jahre waren sie durchaus üblich bzw. standard.
Obwohl dieser Löscher zum regulären Produktprogramm gehörte, muss er doch nur sehr sehr selten geordert worden sein. Ich selbst habe lediglich einmal ein solches Gerät in freier Wildbahn sehen dürfen und zwar war das damals in der alten Woolworth in Lippstadt. Das letzte Mal, dass ich dieses Gerät dort sah, muss etwa 1993 gewesen sein, denn kurz danach wurde die Woolworth-Filiale renoviert und mit der braunen Wandvertäfelung sowie dem Mister-Minit-Schlüsseldienst verschwanden auch die ganzen alten Feuerlöscher. Die ganze Filiale war mit Pulverlöschern vom Typ PU 6 gleichen Baujahres ausgestattet - lediglich an einem Pfeiler der Klamottenabteilung - und zwar bei den Herrenjacken - hing der MINIMAX Typ KR 10. Ich war damals fasziniert von diesem Feuerlöscher, denn so ein komisches Ding hatte ich bis damals noch nie gesehen.
Sonst könnte ich mir vorstellen, dass dieser Löscher in Verwaltungen, Büros, Krankenhäusern (in weiß natürlich!) und vielleicht auch in manchen Geschäften anzutreffen gewesen sein könnte, aber wie gesagt: nur sehr sehr selten!
Ein sehr schönes, uriges und auch seltenes Stück Brandschutzgeschichte, welches mich auch an meine Kindheit erinnert. Ich bin sehr froh, nun ein solches Modell mein Eigen nennen zu können und bin natürlich auch sehr stolz, es Euch hier zu präsentieren. Das es so ein Modell überhaupt noch gibt, ist fast schon ein kleines Wunder. Danke Peter!
©. Menzel 2015
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