Donnerstag, 26. Dezember 2013

GLORIA TETRA-LÖSCHER Typ 1/2 Ltr. Bj. 1952

GLORIA 1/2 Ltr. - 1952
Hersteller: GLORIA-WERKE
(H. SCHULTE-FRANKENFELD - Spezialfabrik für Feuerlöschtechnik) 
TETRA-LÖSCHER 
Typ: 1/2 Ltr. 
Baujahr: 1952 
Bauart: T 1/2 L
Inhalt: 0,5 l Tetrachlorkohlenstoff 
Gewicht des gefüllten Geräts: ca. 3 kg
 
Geschichte 

Was ich Euch hier präsentiere ist ein echtes Sahnestück aus den frühen Jahren der Firma GLORIA! Man sieht auf den ersten Blick schon, dass der Erhaltungszustand nicht mehr ganz so gut ist, aber der Aufdruck ist noch gut lesbar und außerdem ist dieser Löscher heute derartig selten, dass man da einfach zulangen muss, wenn man so einen in die Finger bekommt. Es ist zwar nicht mehr so gut zu erkennen, aber in den Herstellerangaben ist der Produktionsort noch mit "GÜTERSLOH i. W." angegeben und das hat absoluten Seltenheitswert. Die Firma GLORIA wurde 1945 in Gütersloh gegründet und verlagerte den Produktionsstandort 1952 nach Wadersloh. Die Angabe des Produktionsstandortes mit "Gütersloh" belegt, dass es sich hier um eines der ersten Geräte handelt, welche von GLORIA überhaupt produziert worden sind.
Dass es sich generell um eines der Erstgeräte nach 1945 handelt, ist auch daran zu erkennen, dass weder irgendeine DIN-Klassifizierung, noch eine wirkliche Typenbezeichnung und noch irgendwelche Angaben zu den Brandklassen im Aufdruck zu finden sind.
GLORIA baute in der Anfangszeit überwiegend nur kleine Handfeuerlöscher mit einer einfachen Technik ganz nach Art dieses Modells. Am Behälterboden befindet sich eine eine 24er Mutter, über welche das Gerät geöffnet und mit Löschmittel gefüllt werden konnte. Nach dem Einfüllen des flüssigen Tetrachlorkohlenstoffs wurde die Mutter festgezogen, das Drehventil bis zum Anschlag geöffnet und der Feuerlöscher über die Auslassdüse unter Druck gesetzt, welcher zu dieser Zeit meine ich nicht mehr als 10 bar betragen hat. Es könnte sogar sein, dass der Behälter zum Schutz vor Korrosion von Innen noch mit Blei ausgeschlagen ist - zumindest würde sich so das doch recht hohe Gesamtgewicht des leeren Behälters von rund 2,5 kg erklären.
Eingesetzt wurden Feuerlöscher dieser Art allein aufgrund ihrer handlichen Größe und der geringen Löschmittelmenge vornehmlich in Kraftfahrzeugen und Garagen. Doch auch wenn der Löscher klein und niedlich wirkt - das Löschmittel hatte es in sich! Tetrachlorkohlenstoff ist hochgiftig und führte bei Löscheinsätzen und unsachgemäßem Umgang zu Reinigungszwecken oder zur Insektenvernichtung regelmäßig zu schweren Vergiftungen, welche nicht selten - wenn auch erst Wochen später - tödlich endeten. Aufgrund seiner außerordentlichen Giftigkeit wurde Tetrachlorkohlenstoff bei GLORIA letztmalig 1960 als Löschmittel verwendet und 1964 schließlich Deutschlandweit als Feuerlöschmittel verboten.
Ein überaus seltenes Stück, welches heute nicht mehr zu bekommen ist.

Zum Feuerlöschermuseum

© C. Müller 

Vom Sammeln und Horten: So sammelt man richtig


Die Sammelleidenschaft ist ein Hobby, dem viele Menschen nachgehen und die Dinge, die gesammelt werden, sind so verschieden wie die Menschen selbst. Gesammelt wird schlicht, was gefällt und zu den Klassikern der Sammelleidenschaft gehören neben Antiquitäten, Kunst und Oldtimern vor allem Briefmarken, Modelleisenbahnen, Bierdeckel, Modellautos, Schallplatten sowie Actionfiguren.
Doch auch ausgefallenere Dinge finden den Weg in die "Privatmuseen" und so kenne ich zum Beispiel Menschen, die alte Röhrenradios, Synthesizer oder eben so wie ich Feuerlöscher sammeln.
Ich sammle schon seit nunmehr 27 Jahren Feuerlöscher und habe in diesen Jahren auch einiges an Erfahrungen zu diesem Thema gesammelt, welche ich hier einmal zum Besten geben möchte. Vor allem möchte ich Anhand meiner Feuerlöschersammlung verdeutlichen, wie man richtig sammelt und wo der kleine aber bedeutende Unterschied zwischen würdigem Sammeln und wahllosem Horten liegt.

Wie alles begann
Also Feuerlöscher faszinieren mich, so lange ich denken kann und Erzählungen von Verwandten enthüllen, dass ich wohl auch davor schon von Feuerlöschern regelrecht besessen gewesen sein muss. So musste man mich als kleiner Wicht, der noch nicht mal laufen konnte, beim Einkaufen im Wagen sitzend immer zu den im Supermarkt installierten Feuerlöschern (GLORIA Pi 12 G) karren, damit ich diese bewundern konnte und immer wenn bei Bekannten im Partykeller Geburtstag gefeiert wurde, war es für meine Eltern bzw. die Gastgeber verpflichtend, mich mehrmals des Abends zum Feuerlöscher neben dem Heizungskeller (GLORIA P 6 D) zu schleppen, damit ich auch meinen Spaß hatte und schön artig war.
So ging das dann immer weiter und irgendwann, als ich dann selbst laufen konnte, habe ich zielstrebig jeden Feuerlöscher angesteuert, den ich irgendwo entdeckt hatte. Elefanten im Allwetterzoo Münster dabei zuschauen, wie sie in Windeseile eine ganze Schubkarre voll Brot leerfressen? Von wegen - der Feuerlöscher im Plexiglaskasten neben dem Gehege (GLORIA P 6 GD ohne Schlauch) war viel interessanter! Mein Opa ist damals sogar jedes mal, wenn wir zu Besuch waren, extra mit mir bei Wind und Wetter in die Stadt gegangen um bei Karstadt und Kaufhalle (Paderborn) Feuerlöscher zu gucken und noch heute habe ich die Bilder der schönen alten Löscher mit ihren goldenen Etiketten vor Augen.
Irgendwann war es dann nun soweit, dass ich selbst auch einen richtigen, echten Feuerlöscher haben wollte und da hatte ich richtig Glück, dass ein ehemaliger Nachbar bei der Stadt arbeitete und gut mit dem damaligen Stadtbrandmeister befreundet war. Zu meinem 5. Geburtstag bekam ich dann schließlich als tollstes Geschenk von allen einen alten, ausgemusterten und natürlich entleerten Feuerlöscher (GLORIA P 6 SG)  und damit war der Grundstein für die eigene Sammlung gelegt.

Schwierige Beschaffung und der weitere Ausbau der Sammlung
Mit nur einem einzigen Feuerlöscher war es dann natürlich nicht getan und ich wollte weitere Exemplare mein Eigen nennen - doch die Beschaffung war zunächst äußerst schwierig. Da es damals wohl noch keine Aussonderungsfristen von Seiten der Hersteller gab, wurden auch die schon betagteren Geräte weiter in Schuss gehalten und eingesetzt. Ausgesondert wurde nur selten und dann auch nur solche Geräte, welche schon ordentlich gelitten hatten. Die Chancen, bei der Feuerwehr nochmal was abzustauben, waren also ziemlich gering und sonst gab es auch nicht wirklich die Möglichkeit, an Feuerlöscher heranzukommen.
Doch das Blättchen wendete sich, als viele Bekannte ihre alten Ölheizungen durch moderne Gasheizungen ersetzten. Da von Rechtswegen bei einer Gasheizung kein Feuerlöscher mehr vorhanden sein musste und sich meine Begeisterung für Feuerlöscher schon weitläufig herumgesprochen hatte, ließen mir etliche Leute - übrigens sehr zur "Freude" meiner Eltern - ihre alten Feuerlöscher aus dem Heizungskeller zukommen und die Sammlung wuchs beständig um zahlreiche Dauerdruckgeräte aus dem Hause GLORIA - auch der vorhin erwähnte GLORIA P 6 D aus dem Heizungskeller unserer Bekannten, zu welchem ich einst immer hingetragen werden wollte bzw. musste, war dabei.
Ich war damals schon sehr glücklich über meine Sammlung, welche Anfang der 1990er Jahre etwa 20 Feuerlöscher umfasste, aber solche Geräte, wie ich sie immer im Supermarkt bewunderte oder gar ein Kohlensäure-Schneelöscher waren noch nicht darunter und es sollte auch noch lange dauern, bis ich solche Feuerlöscher einmal mein Eigen nennen konnte.
Um 1995 herum besaß ich durch viele weitere nette Leute und meiner Tätigkeit in der Jugendfeuerwehr dann bereits etwa 40 Feuerlöscher und der Platz in meinem Jugendzimmer war hoffnungslos ausgereizt. Das Ende der Sammlung? Aber ganz im Gegenteil!
Neben meinem Zimmer im Elternhaus gab es ein kleines Kabuff, welches eigentlich nur aus einer Dachschräge sowie einer Tür bestand. Nicht gestrichen und mit nacktem Estrich war es vollgepröttelt mit allem möglichen Kram und führte seit dem Bau des Hauses ein eher tristes Leben als Rumpelkammer.
Nach einigem hin und her mit meinen Eltern hatte ich es dann tatsächlich geschafft, diesen kleinen Raum als Feuerlöscherzimmer benutzen zu dürfen und das war eine wirklich feine Sache! Mit einem Freund der Familie machte ich mich dann auch sofort wenige Tage nach meinem "Staatsstreich" daran, den Raum auszumisten und zu renovieren. Wir kauften einen aus heutiger Sicht eher weniger schönen PVC-Bodenbelag, strichen die Wände weiß und bauten an den Wänden, wo es möglich war, ringsherum Regale und schon konnten die Feuerlöscher, die sich bisher in meinem Zimmer gestapelt hatten, in ihr neues Reich ziehen. In den Regalen war sogar noch Platz für einige weitere Geräte - doch das sollte sich bald ändern...

Mit eBay ins Chaos
Irgendwann um die Jahrtausendwende eröffneten sich mit meinem eBay-Account dann ungeahnte Möglichkeiten, welche ich auch voll ausnutzte. Zwar erhielt ich in den Jahren zuvor hier und da auch mal einen Feuerlöscher, doch der richtige Boom setzte erst mit eBay ein. Damals waren die Geräte billig und selbst als Schüler konnte man sich da so manches leisten. Oft waren es nur die Versandkosten, die die Preise in die Höhe trieben.
So wuchs und wuchs die Sammlung mit den Jahren und ich ersteigerte sehr, sehr viele alte Feuerlöscher kreuz und quer durch alle Hersteller. GLORIA, MINIMAX, AKO, BAVARIA, CEAG, TOTAL, WALTER, IBS, WINTRICH, WERNER, WEBER, VULKAN - alles war dabei und es gab nichts, was es nicht gab.
Der erst vor wenigen Jahren hergerichtete Feuerlöscherraum war natürlich schon wieder viel zu klein - die Regale waren voll und die stetig neu hinzukommenden Feuerlöscher standen bereits wieder alle dicht an dicht auf dem Fußboden.

Mit Glanz und GLORIA
Von einer Eskalation zu sprechen, wäre vielleicht ein wenig übertrieben, doch dass die ganze Sammelei im Laufe der Jahre ein wenig aus dem Ruder gelaufen war, lässt sich nicht verleugnen. Durch die anfänglich schwierige Beschaffung nahm ich über die Jahre so ziemlich alles, was ich kriegen konnte und irgendwann dämmerte mir schon die erste Einsicht, dass es so auf Dauer nicht weitergehen konnte. Infolge dieser Überlegung schraubte ich meine Bestrebungen, ständig neue Feuerlöscher ranzuschaffen zurück und erwarb etwa zwischen 2005 und 2011 nur noch wenige ausgesuchte Geräte - meistens von GLORIA.
Der endgültige Sinneswandel kam dann im Frühjahr 2012 durch einen Wassereinbruch. Das Dach über dem Kabuff war undicht und nach einem heftigen Gewitterschauer stand der Feuerlöscherraum unter Wasser. Ich war an dem Wochenende zufällig bei meinen Eltern und in höchstem Maße entsetzt. Um Schäden durch Feuchtigkeit zu verhindern und um nötige Reparaturen am Dach vornehmen zu können, musste der Raum geräumt werden und da erkannte ich zum ersten Mal das Ausmaß meiner unkoordinierten Sammelwut.
Fluchend und schwitzend schleppte ich in sommerlicher Hitze über 200 zum Großteil noch gefüllte und dadurch sauschwere Feuerlöscher zunächst rüber in mein altes Jugendzimmer. Da das Zimmer mittlerweile aber als Gäste- und Fernsehzimmer diente und auch von meinem Bruder zum PS3-zocken genutzt wurde, konnten sie da unmöglich bleiben. Also Dachbodenluke auf und nochmal einen ordentlichen Riemen auf die Orgel geschmissen.
Als ich etwa zur Hälfte fertig war, die schweren Dinger auf den Dachboden zu hieven und bei einer Verschnaufpause auf dem Sofa die noch bevorstehende Arbeit überblickte, hat es plötzlich "Klick!" gemacht. Ich erkannte, dass das, was ich da zusammengetragen hatte keine Sammlung, sondern eher ein wenig konsequentes Sammelsurium aller möglichen Geräte war.
Ich hatte bis dahin zwar schon öfter mal darüber nachgedacht, etwas auszusondern, doch hatte ich es nie übers Herz gebracht, diesen Gedanken in die Tat umzusetzen und tatsächlich was wegzugeben. Jetzt sah es anders aus und ich sah ein, dass man nicht alles Sammeln kann.
Die Entscheidung, was ich behalte und was nicht, war denkbar einfach, da sie mehr oder weniger unbewusst gefallen ist. Wie ich nämlich bei einem erneuten Gang auf den Dachboden feststellte um zu schauen, was ich da alles hingeschleppt hatte, habe ich beinahe schon entzückt festgestellt, dass ich instinktiv nur GLORIA-Feuerlöscher in Sicherheit gebracht hatte. Damit war die Entscheidung gefallen!
Es hängt vermutlich mit der geographischen Nähe zwischen meinem Geburtsort Lippstadt und Wadersloh - dem Produktionsstandort der GLORIA-Werke von 1952 - 2005 - zusammen, dass mir diese Geräte immer schon die liebsten waren und ich quasi mit ihnen aufgewachsen bin. Egal, wo ich auch in meiner Kindheit und Jugend hinging, sei es in die Schule, zum Supermarkt oder sonstwo hin: Überall waren GLORIA-Feuerlöscher. Heute sieht das alles etwas anders aus, aber früher war das noch so. Diese Geräte waren mir seit ewigen Zeiten vertraut und ich fand sie immer schon am schönsten.

Verkleinerung und Aussonderung
Nach meinem Geistesblitz machte ich mich zunächst daran, alles, wo GLORIA draufstand, weiter auf den Dachboden zu bringen und alles andere in die Garage. Seit dem habe ich viele viele Feuerlöscher an befreundete Sammler, an die Feuerwehr Lippstadt sowie auch an das Bergbaumuseum Bochum abgegeben und alles das, was keiner haben wollte, habe ich fachgerecht entsorgt. Von den GLORIA-Löschern habe ich auch einige, die wirklich runter waren, ebenfalls entsorgt, aber Teile wie Schläuche und Armaturen als Ersatz behalten.
Die Löscher, die noch voll sind, entleere ich von Zeit zu Zeit und solche, welche im Laufe der Zeit technisch nachgerüstet worden sind versuche ich, wieder in den originalen Zustand zu versetzen. Meine Sammlung umfasst jetzt nur noch gut 100 Geräte und jetzt lässt sich auch von einer wirklichen Sammlung sprechen. Wenn ich etwas neu hinzunehme, sind es auch nur GLORIA-Feuerlöscher und auch nur solche, die ich wirklich noch nicht habe.

Wie meine eigene Geschichte zeigt, ist eine Sammlung vieler gleichartiger Dinge eben noch lange keine "Sammlung" und ich bin mir ziemlich sicher, dass einige Sammler - egal was sie auch sammeln - schon ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Um eine richtige Sammlung aufzubauen, ist es wichtig, folgende Punkte zu beherzigen:

Spezialisierung
Das A und O einer vernünftigen Sammlung ist eine Beschränkung auf einen gewissen Bereich - durchaus auch innerhalb eines bestimmten Gebiets. Wie sich gezeigt hat, war bei mir das Gebiet "Feuerlöscher" als wirkliche Eingrenzung immer noch zu weitläufig, da es viel zu viele verschiedene Hersteller gibt bzw. gab und jeder auch eine zu große Modellvielfalt im Programm hatte. Wie gesagt: Ich habe zur Zeit etwa 100 GLORIA-Feuerlöscher - und alle sind unterschiedlich! Bevor man also versucht, alles zu sammeln, sollte man sich auf seinen wirkliche Interessenbereich beschränken.
Hilfen zur Einschränkung ergeben sich dabei oft von selbst, indem man sich auf bestimmte Hersteller oder einen gewissen Zeitraum bezieht.
Spezialisiert man sich nicht, hat man früher oder später ein Problem und wenn man erstmal beginnt, alles einfach nur noch zu horten, steht irgendwann alles voll, man kommt an nichts mehr dran und im Endeffekt verwandelt sich die ursprüngliche Sammlung in einen Haufen Schrott.
Ein Blick über den selbst gesetzten Rahmen ist allerdings erlaubt, denn auch ich habe einige schöne Geräte von MINIMAX und TOTAL aufbewahrt. Wichtig ist nur, dass es sich in Grenzen hält!

Originalität und Zustand
Den Charakter und den "Wert" einer Sammlung macht nicht die Anzahl, sondern in erster Linie der Zustand der Gegenstände aus. Eine Sammlung weniger, aber originaler Dinge ist immer besser, als viele zusammengepfuschte oder schrottreife Dinge.
Mir ist es bei meinen Feuerlöschern immens wichtig, dass der Aufdruck lesbar ist und alle Anbauteile wie Druckflaschen, Schläuche und Armaturen original sind. Das Alter der meisten Geräte, die ich in meiner Sammlung habe, liegt zwischen 30 und 60 Jahren und da Feuerlöscher im Laufe ihres Einsatzes leider nur wenig beachtet werden, sehen sie nach dieser langen Zeit - wenn es sie denn überhaupt noch gibt, oft beklagenswert aus. Sie sind verschrammt, vollgekleckert, überklebt, mit nicht zeitgemäßen Teilen ausgestattet oder sonst irgendwie versaut.
Wenn mich dann ein Feuerlöscher interessiert und in schlechtem Zustand ist, überlege ich zunächst, ob ich die Mängel ausbessern kann. Wenn ja, dann kaufe ich ihn und wenn es ein hoffnungsloser Fall ist, dann lasse ich es. Ich habe auch schon bei vielen Feuerlöschern Schläuche und Düsen ausgetauscht, und teilweise sogar aus mehreren schrottreifen Geräten wieder ein schönes bzw. originalgetreues zusammengebastelt. Kleine Lackschäden toleriere ich allerdings, da ein bisschen Patina bei solch alten Geräten einfach mit dazu gehört.

Vorher informieren und nicht über Wert bezahlen
Vor allem zum Beginn einer Sammlerkarriere kann es passieren, dass man von so manchem Anbieter nach Strich und Faden beschissen wird. Da werden Dinge als original verkauft und wenn man sich dann damit beschäftigt und hinterher mal genauer hinschaut, stellt sich so manches Sammlerstück als zusammengepfuschter Schrott heraus, der keinen Pfifferling wert ist.
Mir ist so etwas zum Glück noch nicht passiert, da ich bei den GLORIA-Löschern jede Schraube kenne - ich weiß wo was hingehört und wie es auszusehen hat, um als ein Original zu gelten. Auch bei vielen anderen Geräten weiß ich, wann sie original sind und wann nicht.
Bevor man also etwas kauft, sollte man sich das Objekt der Begierde erstmal genau anschauen um zu wissen, ob es auch sein Geld wert ist.
Wo wir grad beim Geld sind: Man sollte niemals etwas über Wert bezahlen, auch wenn man es noch so gerne haben möchte. Bei vielen alten Dingen - auch bei Feuerlöschern - ist es so, dass der Besitzer, der es verkaufen möchte denkt: "Das ist antik und somit teuer!"
Mir wurden schon Feuerlöscher zu derartigen Mondpreisen angeboten, dass ich gar nicht wusste, ob ich lachen, weinen oder eine Betrugsanzeige stellen soll. Neeene, also bei offensichtlich falschen Preisvorstellungen besser lächeln und dankend ablehnen. Preislich liegen die alten Feuerlöscher ziemlich günstig und sind oft schon für Beträge zwischen 10 und 30 Euro zu haben. Wirklich teuer sind nur alte Autofeuerlöscher, da diese bei Oldtimersammlern heiß begehrt sind und bestimmte MINIMAX-Spitztüten. Die kosten dann je nach Baujahr, Erhaltungszustand und Zubehör schon mal bis zu 500 Euro. Do auch hier ist Vorsicht geboten, denn viele Verkäufer haben gar keine Ahnung, wie eine Spitzüte aus einer bestimmten Epoche gestaltet ist. Erst letztens wurde bei eBay eine angebliche Spitztüte von vor dem Krieg für 200 Euro angeboten - und was wars? Eine Spitztüte aus den 1950ern und somit nicht mehr als 60 Euro wert. Als Sammler muss man immer auf der Hut sein, um nicht über den Tisch gezogen zu werden.

So - soviel zu meiner Geschichte. Ich hoffe, dass ich denen, die eine Sammlung aufbauen wollen ein wenig helfen konnte und die anderen, die auch schon jahrelang einer gewissen Sammelleidenschaft frönen ein wenig unterhalten konnte. vielleicht ist es Euch ja ähnlich ergangen.
In diesem Sinne - weiter so!

© C. Müller


Dienstag, 10. Dezember 2013

Brandschutzzeichen Feuerlöscher

Wie einige von Euch sicherlich schon mitbekommen haben, gab es Anfang 2013 im Zuge der ASR A1.3 einige Änderungen im Bereich der Beschilderungen am Arbeitsplatz und im öffentlichen Bereich. Neben Hinweis-, Gefahren-,Verbots-, und Rettungszeichen sind in Sonderheit auch die Brandschutzzeichen davon betroffen, also jene Schilder, welche auf Feuerlöscher, Wandhydranten und dergleichen hinweisen. Mancherorts sind diese neuen Hinweisschilder schon zu sehen - so z.B. in der neu hergerichteten Filiale der Woolworth GmbH in Dortmund-Hörde.
Da ich aufgrund dieser Änderungen auch schon vorhatte, etwas hierüber zu schreiben, freue ich mich jetzt ganz besonders, dass ich zu diesem Thema einen Gastbeitrag speziell zu dem Brandschutzzeichen "Feuerlöscher".
Dieser Gastbeitrag kommt sogar direkt aus erster Hand, denn Auftraggeber ist die Sinsheimer HEIN Industrieschilder GmbH, welche im Bereich Etiketten und Kennzeichnungssysteme tätig ist.
Autor des Artikels ist Jens Vogel.


Brandschutzzeichen "Feuerlöscher"
Stellt euch vor es brennt – und niemand kann den Feuerlöscher finden!
 Ein denkbar schlechtes Szenario im Falle eines Notfalls.
 Um unnötige Gefahren, die so entstehen können, zu vermeiden und im Falle eines Brandes schnell handeln zu können, gibt es kleine, aber feine Helfer: die Brandschutzzeichen.
Für den von mir hier dargestellten Fall gibt es spezieller noch das Brandschutzzeichen „Feuerlöscher“.

Vor allem in Unternehmen und an öffentlichen Orten wird euch das rote Schild mit dem Feuerlöscher wohl schon häufiger aufgefallen sein. Eine deutliche Kennzeichnung zur schnellen Orientierung im Brandfall ist nämlich überall dort unumgänglich und durch Vorgaben geregelt, wo viele verschiedene Personen, auch ohne genaue Ortskenntnisse, zusammenkommen.

Brandschutzzeichen im Allgemeinen zählen zu den Sicherheitszeichen und kennzeichnen Standorte von Feuermelde- und Feuerlöscheinrichtungen.
 Folglich verweist das „Feuerlöscher“-Schild auf den Standort des nächsten Feuerlöschers und wird meistens in unmittelbarer Nähe zu diesem angebracht.
Da Feuerlöscher häufig in eher versteckten Ecken und unterhalb des normalen Blickfeldes angebracht werden, was das schnelle Auffinden im Falle eines Brandes unnötig lange herauszögern kann und viele Gefahren birgt, zählt die Anbringung geeigneter Brandschutzzeichen mit zu den wichtigsten Vorsorgemaßnahmen. Guter Brandschutz beginnt bereits bei der Kennzeichnung der Feuerlöscheinrichtungen!

Brandschutzzeichen, wie eben das „Feuerlöscher“-Schild, entsprechen alle demselben Schema: Auf einem roten, rechteckigen Hintergrund mit weißem Rahmen ist ein ebenfalls weißes Piktogramm abgebildet. Dieses alleine dient als Informationsträger - Auf Text wird vollkommen verzichtet.

Doch was ist eigentlich ein Piktogramm?
 Hierunter versteht man ein eingängiges, leicht verständliches Symbol zur Informationsvermittlung. Vor allem bei wichtigen Informationen gilt, dass diese Symbole universell verstanden werden müssen, d.h. ohne Text und somit auch ohne die jeweiligen Sprachkenntnisse soll das Bild für sich alleine verstanden werden und die jeweilige Information vermitteln.
 Um dies zu erreichen werden Piktogramme auf das wesentliche reduziert, unnötige Feinheiten in der Darstellung werden einfach weggelassen.
Da sich verschiedene Piktogramme, die eigentlich das Selbe darstellen sollen, dennoch stark voneinander unterscheiden können, sollen Normen und Gestaltungsrichtlinien für eine vollkommen einheitliche Darstellung sorgen. Ebenso werden die Farbe und die Form des Schildes genauestens bestimmt und einheitlich geregelt.

So zum Beispiel in den Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften: bereits 1995 wurden hier Regelungen bezüglich geometrischer Form, Farbe, Zeichengröße und Schriftgröße von Sicherheitsschildern bestimmt und in der DIN 4844 festgesetzt.
 2007 wurden die bestehenden Regelungen durch die Einführung der „Technischen Regeln für Arbeitsstätten: Sicherheits- und Gesundheitskennzeichnung“, der ASR A1.3, erweitert. Grundlage der Gestaltung war nach wie vor noch die DIN 4844.
Die „Feuerlöscher“-Schilder waren zu diesem Zeitpunkt äußerst stark auf die Form des Feuerlöschers reduziert. Auf weitere Abbildungen wurde vollkommen verzichtet.

2013 trat die ASR A1.3 nun in einer neuen, überarbeiteten Version in Kraft und löste die bisher geltende BGV A8, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, völlig ab.
Das Piktogramm des Feuerlöschers wurde geändert, des Weiteren sind jetzt auch Flammen auf dem Schild zu sehen, welche die Gefahrensituation noch deutlicher darstellen sollen.








Dieser, doch recht deutlich sichtbare Wandel der optischen Erscheinung der Brandschutzzeichen, erklärt sich durch einen weiteren Schritt der Angleichung: Neben der geregelten Gestaltungsgleichheit der Sicherheitsschilder in Deutschland soll seit 2012, mit Einführung der ISO 7010, eine europaweit einheitliche Gestaltung erreicht werden.
Um der ISO 7010 gerecht zu werden, wurden die hier definierten Piktogramme und Sicherheitszeichen in Form der DIN EN ISO 7010, welche die bisher geltende DIN 4844 ablöst, in die neue ASR A1.3 übernommen. Mit der Einführung der DIN EN ISO 7010 wurden die Sicherheitszeichen in Deutschland auf den international gültigen Stand gebracht, das „Feuerlöscher“-Schild wird nun in ganz Europa erkannt und sorgt so für noch mehr Sicherheit in Gefahrensituationen.

Man kann also sagen: Heute ist die ISO 7010 die bedeutendste Norm für die Beschilderung deutscher Betriebe und sorgt für ein einheitlicheres Bild, auch im Vergleich zu anderen Ländern.

Die neue ASR A1.3 gilt mit der Bekanntmachung, ohne Übergangsfrist oder Bestandschutz.
Das heißt, dass seit dem 13.03.2013 alle bisherigen Kennzeichnungen durch Brandschutzzeichen entsprechend der ASR A1.3 getauscht sein müssen. Eigentlich.
 Wer aufmerksam nach „Feuerlöscher“-Schildern Ausschau hält, der weiß: ein Wechsel der Schilder hin zur neuen Norm hat noch längst nicht überall stattgefunden.
 Dies ist jedoch nur nach erfolgreichem Bestehen einer speziellen Gefährdungsbeurteilung möglich. Innerhalb eines Betriebes sollte jedoch stets darauf geachtet werden, dass immer Brandschutzzeichen derselben Art verwendet werden, um möglichen Irreführungen entgegenzuwirken.

Normen in der Übersicht:




Generell lässt sich sagen: gute Brandschutz-Kennzeichnung ist unabdingbar!
 In Notfallmomenten sollte es jedem möglich sein, schnell zu reagieren und etwas gegen den Brand zu unternehmen.
 Ein Feuerlöscher allein löscht noch keinen Brand – schon gleich gar nicht, wenn ihn niemand finden kann!

Damit Ihr immer auf Nummer Sicher geht, haltet am besten bereits beim Betreten eines fremden Gebäudes stets Ausschau nach dem „Feuerlöscher“-Schild, somit könnt Ihr immer schnell und sicher handeln und euch, wie auch andere Leute, schützen.

Brandschutz-Info bedankt sich sehr herzlich für diesen informativen Artikel!


© Jens Vogel
Im Auftrag der HEIN Industrieschilder GmbH, Carl-Benz-Straße 4, D-74889 Sinsheim

Sonntag, 1. Dezember 2013

Advent, Advent ein Lichtlein brennt...

Advent, Advent ein Lichtlein brennt - erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier und wenn man nicht aufpasst, steht die Feuerwehr vor der Tür...
Der Reim ist etwas holprig, doch so passiert es leider alle Jahre wieder in tausenden Haushalten - meistens, weil jemand nicht aufgepasst hat.

Heute ist der 1. Advent und mit ihm beginnt auch die festliche Weihnachts- bzw. Vorweihnachtszeit. Damit Euer Weihnachtsfest nicht in einem Flammenmeer endet, lest Euch aufmerksam den folgenden Artikel auf dieser Seite durch:



Dort findet Ihr alles zu den Themen

  • Umgang mit Kerzen und offenem Licht
  • Installation von elektrischer Beleuchtung
  • Vorbeugender Brandschutz
Ich wünsche Euch eine schöne und besinnliche Adventszeit

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Gefahren alter Feuerlöscher

Auch wenn zum Thema "alte Feuerlöscher" und deren Gefahren hier auf diesen Seiten schon einiges geschrieben worden ist, möchte ich in diesem Artikel noch einmal auf dieses Thema eingehen, da ich tolles neues Bildmaterial geschossen habe, an welchem man sehr schön die Unannehmlichkeiten verdeutlichen kann, welche alte Feuerlöscher für einen bereithalten.
Vielleicht versteht Ihr dann besser, wieso alte Feuerlöscher gefährlich sind und warum man sie auf keinen Fall auslösen sollte.

Die Bildergalerie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird im Laufe der Zeit weiter erweitert - dann etwa, wenn ich wieder mal an tolles und anschauliches Bildmaterial herankomme, d.h. es selber aufnehme.

Verklumptes Löschpulver
Wenn Feuerlöscher lange Zeit ungeprüft hängen und ein regelmäßiger Wechsel der Dichtungen ausbleibt, dann werden diese im Laufe der Jahre porös und Feuchtigkeit dringt aus der Luft ins Innere des Behälters. Wenn Pulverlöscher Feuchtigkeit ziehen, verklumpt das Löschpulver.

Gefahren:

  • Im Ernstfall stößt der Löscher kein Pulver aus, da die Klumpen Steigrohr und Düsen verstopfen.
  • Durch verstopfte Kanäle und Düsen könnte bei Aufladelöschern der Druck im Behälter falsch verteilt bzw. nicht abgebaut werden, was zum Bersten von Ventilkörpern, Überwurfmuttern, Schläuchen und Behältern führen kann.


Das Bild zeigt das Innere eines Aufladelöschers, welcher seit 1962 nicht mehr geprüft worden ist. Die Dichtung an der Überwurfmutter war völlig verrottet, sodass im Laufe der Jahre erhebliche Mengen Feuchtigkeit aus der Luft in den Behälter gedrungen sind. Das Pulver ist regelrecht zusammengebacken, wie an der Vertiefung im Löschpulver schön zu erkennen ist. Wäre das Löschpulver frisch, wäre es nach dem Herausziehen von Armatur und Druckpatrone sofort nachgerieselt - solch eine Vertiefung gäbe es dann nicht.





Große Pulverklumpen aus dem Inneren des Behälters, welche Kanäle und Düsen verstopfen.












Rostige Behälter

Die größte Gefahr bei alten Feuerlöschern - insbesondere bei alten Aufladelöschern - geht von angerosteten Behältern aus. Sie sind geschwächt und können einer plötzlichen Drucksteigerung nicht standhalten.

Gefahren:

  • Bersten von Behältern
Hier sehen wir das Gewinde eines GLORIA P12 Bj. 1980, welcher noch niemals geprüft worden ist - total verrostet! Auch der Behälter direkt unter dem Gewindestück ist bereits angegriffen. Das gefährliche ist, dass diese rostigen stellen komplett von der Überwurfmutter des Ventilkörpers verdeckt werden und so gar nicht auffallen. Wäre dieser Löscher unter Druck gesetzt worden, hätte das Gewinde platzen und der Ventilkörper mitsamt Armatur wie ein Geschoss umherfliegen können.





Hier zum Beweis, dass man den Löscher noch hätte unter Druck setzen können: Die seitliche Druckgasflasche ist noch intakt und gefüllt. Aus dem geöffneten Feuerlöscher treten etwas Restpulver und Kohlendioxid aus!












© C. Müller

Montag, 7. Oktober 2013

Falsch aufgestellte Feuerlöscher im Einzelhandel

In vielen Städten finden sich mehr oder weniger kleine Geschäfte, in denen man (meistens aber doch Frau) aller Hand Dekokram und Accessoires kaufen kann. Die Tage habe ich auch zahlreiche Geschäfte und Filialen dieser Art besucht und mir ist aufgefallen, dass in jedem, aber auch wirklich jedem Laden mit dem Brandschutz geschlampt wird. Insbesondere die Richtlinien zur Aufstellung von Feuerlöschern werden oft nur mangelhaft oder gar nicht befolgt.
Da ich als Begleitung durch die Geschäfte schlenderte und oft mehr oder weniger herumstand, sind mir diese Missstände aufgefallen und in Zeiten von Smartphones mit besten Kameras ist es heute kein Problem mehr, mal schnell ein Foto zu schießen und aufzuzeigen, wie es nicht sein sollte.
Betroffen von solchen Schlampereien sind wie eingangs schon erwähnt in 95% der Fälle kleine Filialen - doch hierbei spielt es meinen Beobachtungen nach keine Rolle, ob die Filialen alt, neu, eigenständig oder einer Kette zugehörig sind.

Im Folgenden findet Ihr hier eine kleine Bildergalerie dieser Brandschutzsünden, welche ich auch fortlaufend ausbauen werde, wenn ich mal wieder was entdecke.


Versteckt 1
Dieser Feuerlöscher versteckt sich hinter lauter Kartons und ist auf den ersten Blick gar nicht auszumachen, da hier auch die entsprechende Beschilderung fehlt.
Außerdem hängt dieser Feuerlöscher schräg, da sich die obere Schraube der Halterung aus der Wand löst.









Versteckt 2
Hier wurde der Feuerlöscher in die Auslage des Geschäfts integriert - fast nicht zu entdecken, wenn man nicht genau hinsieht. Eine Beschilderung ist zwar vorhanden, doch dort hängt leider ein Vorhang vor.
Dies ist übrigens einer von vier Feuerlöschern, die in der Filiale auf diese Weise aufgestellt worden sind.








Versteckt 3
Hier wurde das Verkaufsregal um einen Karton Geschenkpapier zu 0,50 € die Rolle erweitert und weg ist der Feuerlöscher. Immerhin - die Beschilderung ist noch zu erkennen.











Versteckt 4
Auch hier verschwindet der Feuerlöscher hinter der zu verkaufenden Ware und ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Fast scheint es so, als ob er mit dem Schlüsselbrett (?) absichtlich versucht wird, zu verstecken.










Versteckt 5
Auch hier sehen wir einen Feuerlöscher, der fast unsichtbar in die ausgestellte Ware integriert worden ist... dass er im Ernstfall erst nach Umwerfen des Tisches freizubekommen ist, wurde bei dieser Art der Aufstellung mit Sicherheit nicht bedacht.









Versteckt 6
Hier wurden gleich zwei Sicherheits- und Rettungseinrichtungen blockiert…












Sicherung
Dieser Feuerlöscher ist gut sichtbar platziert - da gibt es nichts zu meckern... allerdings ist die komplette Sicherung abhanden gekommen. Das darf nicht sein, denn so weiß niemand, ob er schonmal ausgelöst worden und die Funktionstüchtigkeit gewährleistet ist.










Verstellt 1

Wer hier im Falle eines Brandes weder Kleingeld noch Einkaufschips griffbereit hat...












Verstellt 2

Das schöne an den neuen WEBER-Feuerlöschern ist, dass sie im Prinzip immer noch so aussehen, wie vor 50 Jahren - leider können Kunden dieses Geschäfts das nur schwerlich erkennen, da hier mehrere Paletten Hundefutter vor dem guten Stück stehen...










Verstellter Notausgang 1
Nicht der beste Ort, um brennbares Verpackungsmaterial zu lagern...













© C. Müller

Freitag, 27. September 2013

FAQ - Alte Feuerlöscher zu Schulungszwecken

Häufig liest man bei eBay oder ebay-Kleinanzeigen Angebote dieser Art: "Biete 10 alte Feuerlöscher, Prüfung abgelaufen aber noch nie benutzt. Original verplombt, IDEAL FÜR SCHULUNGSZWECKE!!!"
Leute, lasst die Finger von solchen Angeboten und glaubt bloß nicht diesen Quatsch, dass alte und ungewartete Feuerlöscher zu Schulungszwecken verwendet werden können!! Anbieter, die solche Anzeigen schalten, haben nicht die geringste Ahnung von Feuerlöschern, denn sonst wüssten sie, dass abgelaufene Feuerlöscher erhebliche, ja sogar tödliche Gefahren bergen können.
Feuerlöscher, besonders die Aufladelöscher, sind Druckbehälter, deren Material sich im Laufe der Zeit gefährlich verändert. Das Metall korrodiert, Schweißnähte, Schläuche und Kunststoffanbauteile verspröden, Dichtungen werden undicht. Was passiert, wenn solch ein Gerät schlagartig unter einen Druck von 18 - 20 bar gesetzt wird, kann sich ja wohl jeder vorstellen... BA-RENZ - es knallt. Die Möglichkeiten, was bei einer Übung bzw. Vorführung mit überalterten Feuerlöschern alles passieren kann, sind vielfältig und ich möchte diese Katastrophen hier einmal kurz aufführen:
  • Bersten von Behältern
  • Platzen von Überwurfmuttern und Schläuchen
  • Abreißen von Armaturen und Ventilkörpern
Alte Feuerlöscher aus den 1960er, 70er und auch 80er Jahren enstprechen nicht mehr dem Stand der Technik und der Umstand, dass sie noch dazu längere Zeit oder gar noch niemals überprüft worden sind, machen sie höchst gefährlich und unberechenbar.

Deswegen möchte ich diejenigen bitten, die einen Feuerlöscher verkaufen und keine Ahnung davon haben, diesen einfach nur als ungeprüften Feuerlöscher anzubieten und nicht als funktionsfähiges Gerät, welches noch zu Übungen taugt. Das ist schlichtweg falsch und grob fahrlässig!
Diejenigen, die Feuerlöscher für Übungszwecke suchen, sollten nur geprüfte und unbedenkliche Geräte kaufen. Das kostet natürlich mehr als eine Pallette verottete Feuerlöscher, die jemand in der Scheune gefunden und für 1 € bei eBay eingestellt hat. Sicherheit sollte gerade bei Sicherheitsvorführungen keine Kostenfrage sein! Wenn etwas passiert und sich herausstellt, dass der Unfall von einem schrottreifen Feuerlöscher ausgegangen ist, den Ihr angeschleppt habt, dann steht Ihr in der Verantwortung!

Alte, ausgemusterte und ungeprüfte Feuerlöscher taugen auch nicht zum Hausgebrauch, wie man vor allem in letzter Zeit mehrfach lesen kann! Solche Löscher sollten so wenig wie möglich bewegt und schon gar nicht ausgelöst werden! Zu Dekorationszwecken sollten sie aus Sicherheitsgründen fachgerecht entleert werden.

Weitere Informationen findet Ihr in diesem Artikel.

© C. Müller

Donnerstag, 29. August 2013

GLORIA Typ KS 6 SE Bj. 1992 Aluminium

Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN Feuerlöscher
Typ: KS 6 SE

Baujahr: 1992
Bauart: K 6 - Gaslöscher
Inhalt: 6 kg Kohlendioxid
Gewicht des gefüllten Geräts: 15 kg

Bauzeit nach diesem Muster: ca.1990 - 1992
Geschichte:
Hier haben wir das letzte Schwergewicht mit 6 kg Inhalt und die letzte Serie von Kohlendioxidlöschern unter der DIN 14406 - den GLORIA KS 6 SE. Die großen KS-Typen von GLORIA sind so alt wie das Unternehmen selbst und haben sich bis 1992 nur wenig verändert. Als bemerkenswerteste Änderung ist der Einsatz von Aluminium zu nennen, denn etwa ab Beginn der 1980er Jahre konnten die KS 6er wahlweise mit einem herkömmlichen Stahlbehälter, oder mit einem Aluminiumbehälter geordert werden. Die Vorteile des Aluminiums waren ein geringeres Gesamtgewicht des ganzen Feuerlöschers und - der Behälter rostete nicht! Aufgrund dieser Tatsache wurde die Aluminiumvariante gern in Großküchen, Krankenhäusern und sonstigen Bereichen mit hoher Luftfeuchtigkeit oder höheren Hygienebestimmungen genommen. Nachteil: Er war teurer, als die Stahlvariante und das Material war viel anfälliger gegen mechanische Beschädigungen, da Alu viel weicher ist als Stahl. Anbauteile wie Armatur und Schneerohr änderten natürlich auch ihr Aussehen und selbstverständlich ging der Siebdruck ebenfalls mit der Zeit.

Dieser Löscher hier hat auch einen Aluminiumbehälter, was an folgenden Punkten zu erkennen ist: Einerseits ist er viel dicker, als ein Löscher mit Stahlbehälter. Die typische schlanke Form, welche Kohlendioxidlöscher sonst auszeichnet, ist hier nicht gegeben. Auch der Flaschenhals ist viel dicker - hier ist die Wandstärke von rund 10 mm schon gut zu erkennen.
Ein schönes Stück, welches heute auch schon selten wird - also ich habe so einen Löscher schon laaange nicht mehr gesehen.

Zum Feuerlöschermuseum

© C. Müller

Mittwoch, 28. August 2013

GLORIA Typ Pn 6 G Bj. 1974

GLORIA Pn 6 G 1974
Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN PULVER 6
Typ: Pn 6 G
Bauart: PG 6 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibmittelpatrone
Baujahr: 1974
Inhalt: 6 kg ABC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 10 kg


Geschichte
Unscheinbar wirkt dieser Löscher, welchen so mancher wohl noch von seinem Arbeitsplatz, aus dem Supermarkt oder aus dem heimischen Keller kennt. Doch: In Wirklichkeit haben wir hier etwas ganz besonderes, denn dieses Modell ist eines der ersten, welches nach neuen Richtlinien produziert und gestaltet wurde. Technisch ändert sich nichts im Vergleich zu seinen Vorgängern - der Pn wird nach wie vor über einen roten Schlagknopf ausgelöst, welcher wahlweise auf einem Kunststoff- oder Metallventil sitzt.
Am deutlichsten treten die Neuerungen im Bereich des Siebdrucks hervor, weswegen wir hiermit auch beginnen. 

Siebdruck GLORIA 1974
Hier links haben wir das neu gestaltete Siebdruckbild - oben die Piktogramme zur Bedienung, unten die Brandklasseneignung. Diese Elemente treten am deutlichsten hervor und sind das, was man neben dem großen, nun auch vom Rest des Aufdrucks abgesetzten GLORIA-Schriftzug als erstes wahrnimmt; auch aus größerer Entfernung.
Die frühere Bebilderung zur Inbetriebsetzng und Bedienung war weniger in einzelne Schritte unterteilt, als vielmehr eine fließende Bewegung, welche sich zumindest bei den Geräten von GLORIA auch bis in die Mitte des Aufdrucks erstreckte. Links neben diesen fließenden Bewegungen war dann noch einmal die Bedienung in Wort und Schrift aufgedruckt - zwar mit einer Nummerierung, aber dennoch erinnerte das Ganze auch eher an einen Fließtext.
Hier wurde kräftig aufgeräumt und umstrukturiert: Die Fließbewegung wurde in einzelne Schritte unterteilt, welche sich nun klar in "Entsichern", "Aufladen" und "Auslösen" gliedern. Auch ist nun bei jedem Schritt die schriftliche Erklärung direkt unter dem Piktogramm zu finden (dies wurde jedoch ab 1975 wieder abgeändert).
Während die Brandklasseneignung bei den Vorgängergeräten im Kleingedruckten verschwand und nur bei genauem Hinsehen auszumachen war, wird diese nun erstmals ganz deutlich hervorgehoben. So können nun auch Laien genau erkennen, was für einen Löscher sie vor sich haben, bzw. welche Brände er damit löschen kann. Feuerlöscher mit BC-Pulver unterschieden sich bis dahin vom rein Äußerlichen her nämlich nicht wirklich von solchen mit ABC-Pulverfüllung und nur der Kenner konnte es an einigen Merkmalen ausmachen - meistens direkt an der Typbeschreibung, welche zur Kennzeichnung eines ABC-Pulverlöschers immer ein "G" trug. Richtiges Fachwissen war fortan nicht mehr nötig, denn dafür gabs ja jetzt die Piktogramme. Übrigens die schönsten aller Zeiten wie ich finde, denn früher konnten die Hersteller noch individuelle Piktogramme für die Brandklassen erstellen. So verwendete GLORIA andere als MINIMAX, die wiederum andere als WINTRICH hatten und so weiter. Am besten finde ich hier die Brandklasse E... Phantastisch!
Ebenfalls neu ist das aufgedruckte Baujahr (Monat - Jahr) mit der Bezeichnung "Werksendkontrolle 68". Das gab es vorher auch nicht. Wer bei den Vorgängermodellen wissen wollte, wie alt diese sind, musste am unteren Behälterrand nach dem in den Behälter eingeschlagenen Baujahr suchen.

Armatur und Sicherung
Neben dem Siebdruck änderten sich auch die Anbauteile ein wenig. Fangen wir oben an. Die verchromte Überwurfmutter war nicht mehr einfach nur rund, sondern wurde wieder mit Zapfen versehen. Diesmal nicht mehr mit vier kleinen Zapfen wie bei den Modellen von 1959 - ca. 1967, sondern mit drei breiteren. Der Ventilkörper wurde hingegen auch bei dieser Modellreihe entweder aus Kunststoff (wie bei diesem Modell) oder aus Metall gefertigt. Die Sicherung des Schlagknopfes per Plexiglasstift und Abreißlasche blieb wie bei den Vorgängermodellen bestehen. Hier änderte sich außer der Farbe der Lasche nichts. Kunststoffsicherungen waren bei GLORIA nämlich fortan einheitlich gelb. Vorher waren diese noch rot und - wen wunderts - im Kontrast zu einem ebenfalls roten Behälter nicht ganz so gut zu sehen.




Standnocken ab 1974
Auch im unteren Bereich wurden einige Neuerungen vorgenommen. Anstelle des nach Innen gewölbten Sternbodens, wölbte sich der Behälter nun nach außen und wurde mit drei Standnocken versehen, welche nur in den Jahren 1973/74 schwarz waren. Nachfolgende 6 kg-Modelle wurden bis 1978 mit drei roten Standnocken versehen. Eine ziemlich kippelige Angelegenheit, denn schon beim kleinsten Rempler fallen diese Löscher um. Hier wurde dann 1978 nachgebessert und die Zahl auf standsichere fünf Nocken erhöht. Auch die Halterung für die Löschpistole bestand nun nicht mehr aus einem einfachen Becher, sondern aus einer exakt an die Behälterrundung angepasste Aufnahme aus Kunststoff.
Der Stutzen, auf welchen der Schlauch aufgeschraubt wurde, befand sich fortan auch nicht mehr exakt an der Seite des Löschmittelbehälters, sondern rückte ein wenig nach hinten. Deutlich wird dies auf dem Einstiegsbild, wo dieser nämlich nicht zu sehen ist.


So umgestaltet verkörperten nun auch die Feuerlöscher die nüchterne Rationalität der 1970er Jahre und fügten sich gut in die damals neu gestaltete Architektur ein. Feuerlöscher des Typs Pn waren quasi das Konkurrenzmodell zur sehr erfolgreichen Pi-Serie, doch fanden sie meines Erachtens keine so große Verbreitung. Dennoch wurden sie massenhaft aufgehängt und fanden sich in jeglichen Bereichen des Lebens wieder.
Ein schönes und top erhaltenes Modell dieser seltenen ersten Baureihe nach neuen Gesichtspunkten, welches heute natürlich nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entspricht und aufgrund seines Alters von immerhin fast 40 Jahren längst aus der Öffentlichkeit verschwunden ist. Der Ventilkörper ist bei diesem Feuerlöscher übrigens "verkehrt" eingesetzt worden, denn der Bügel lässt sich seitlich anklappen. Falsch ist das nicht, aber normalerweise sind die Tragbügel der GLORIA Pn-Typen nach vorn oder hinten zu klappen. Vielleicht bringe ich den Bügel in die richtige Stellung, vielleicht lass ich ihn aber auch so - mal sehen.

Zum Feuerlöschermuseum

© C. Müller