Mittwoch, 14. Oktober 2015

GLORIA Typ P 6 SG Bj. 1973

Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN PULVER 6
Typ: P 6 SG

Baujahr: 1973
Bauart: PG 6 H - Aufladelöscher mit außenliegender Druckgasflasche
Inhalt: 6 kg ABC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 11,0 kg

Bauzeit nach diesem Muster: 1973



Geschichte
Hier haben wir einen GLORIA Typ P 6 SG aus dem Jahre 1973 und dieses Modell dürfte zu den letzten überhaupt gehören, welches noch die alte Siebdruckgestaltung der 1960er Jahre trägt - allerdings schon mit sichtbaren Veränderungen. Als erstes fällt auf, dass das GLORIA-Signet "Feuerschutz - GLORIA - Ein Weltbegriff - unten links im Siebdruck verschwunden ist. Dieser entfiel bereits 1972, warum weiß ich leider nicht genau, doch ich habe schon seit längerem vor, der Sache mal auf den Grund zu gehen - und das werde ich auch tun.
Was hingegen eine neue Erscheinung im Siebdruck des 1973 Jahrgangs sein dürfte, ist das nun abgesetzte Feld mit dem Schriftzug "GLORIA". Ebenfalls brandneu ist das unter dem Siebdruck befindliche Feld mit der Werksendekontrolle. Während das Alter eines GLORIA-Löschers von vor 1973 - bei den Dauerdrückern schon ab 1972 - nur über die eingestanzte Jahreszahl erkennbar war, konnte es nun über das Feld sogar bis auf den Monat genau bestimmt werden. Der Satz
"Achtung! Dieses Gerät ist noch nicht vom Gloria-Prüfdienst erfaßt!" ist auch hier noch darunter zu finden, allerdings mit dem Hinweis versehen, dass der Kundendienst hier sein Prüfetikett aufkleben soll.

Neu sind weiterhin die drei schwarzen, den altbewährten Sternboden ersetzenden Standnocken, welche nicht unbedingt für einen festeren Stand sorgten, jedoch die Unterseite des Behälters effektiv vor Beschädigungen und Anrostungen schützen konnten. Auch die außenliegende Treibgasflasche ist nicht mehr grau, sondern wurde ab 1973 (bis etwa 1984) ebenfalls - wie der Feuerlöscher selbst - in glänzendem der Marke RAL 3000 lackiert. Chic!

Letztmalig ist hier die seit Anfang der 1950er Jahre dominante, ordentlich frisierte, ins Schriftbild hereinlöschende Figur sowie der Zusatz über das Verhalten bei Reifenbränden zu finden.
Wo wir gerade bei den alten Elementen sind, kann man an dieser auch kurz auf den Handgriff und den Behälterverschluss zu Sprechen kommen. Der Handgriff ist hier noch wie bei allen anderen Vorgängermodellen noch direkt an den Behälter geschweißt und noch nicht, wie bei seinem Nachfolger, in den Behälterverschluss integriert ist.

Eingesetzt wurden solche Außenflaschenfeuerlöscher wie dieser hier vornehmlich in der Industrie, da sie auch mit dicken Arbeitshandschuhen komfortabel auszulösen und zu bedienen waren. Einen habe ich allerdings in den 1990er Jahren im Düsseldorfer Nobelautohaus Becker gesehen - in einer Ecke neben einem azurblauen Bentley mit cognacfarbenen Sitzen. Ich habe irgendwo noch ein Foto davon, also von dem Löscher (habe ich von dem Bentley eigentlich auch eines gemacht hö hö?) und wenn ich es finde, werde ich es hier nachreichen.

Ein sehr schönes und aufgrund seiner kurzen Bauzeit von etwa nur einem, maximal zwei Jahren ein sehr seltenes Modell - heute aufgrund seines hohen Alters von immerhin schon 42 Jahren erst Recht. Ein toller Feuerlöscher in Bestzustand, welcher heute eigentlich so gut wie überhaupt nicht mehr zu bekommen ist.

©. Menzel 2015

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