Donnerstag, 10. Januar 2013

FAQ - Staubexplosion

Es hört sich beinahe schon etwas weit hergeholt an, aber es ist wahr:
Sonst ungefährliche Materialien wie z.B. Blütenpollen, Mehl oder feine Sägespäne können plötzlich zu hochbrisanten Explosivstoffen werden! Doch wie ist das möglich?
Staub ist dann explosionsfähig, wenn es sich um Stäube brennbarer, organischer (Kohle, Mehl, Blütenpollen, Holz, Kaffee, Kakao) oder auch einiger anorganischer Materialien (Aluminium, Eisen, Magnesium, Stahl) handelt, welcher fein verteilt in der Luft vorliegen. Nähert sich dieses Staub-Luftgemisch einer Zündquelle wie einer offenen Flamme, kommt es aufgrund der großen Oberfläche zu einem schlagartigen Durchzünden des ganzen Gemischs - es explodiert. Je feiner die Staubpartikel sind, desto heftiger fällt die Explosion aus und umso schwächer muss die Zündquelle sein - manchmal reicht schon ein Funken.
Deutschlands schwerste Staubexplosion ereignete sich am 06.Februar 1979 in der Bremer Rolandmühle. Ein an sich relativ harmloser Kabelbrand hatte in einem Nebengebäude eine kleine Staubexplosion ausgelöst, welche sich in Form von mehreren weiteren kleinen Explosionen über die Förderbrücke in den Silo fortpflanzte und dort schließlich eine verheerende Mehlstaubexplosion verursacht, bei der 14 Menschen den Tod fanden und weite Teile der Mühle zerstört wurden.

In staubigen Bereichen ist daher penibelst auf Ordnung und Sauberkeit zu achten, sodass sich größere Staubablagerungen gar nicht erst ansammeln. Beim Löschen von Bränden in solchen Bereichen ist mit größter Vorsicht vorzugehen. Der Löschmittelstrahl muss sanft und weich eingesetzt werden, sodass er keinen am Boden oder woanders befindlichen Staub aufwirbelt.

© C. Müller 

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