Am Sonntag, 03. Juni 2012, erschütterten in den Nachmittagsstunden mehrere Explosionen den Bielfelder Stadtteil Schildesche. Urasache: Ein privates Feuerwerklager ist in die Luft geflogen.
Viele fragen sich jetzt sicherlich, da es in den Medien so verbreitet wird, ob es sich dabei um handelsübliches Feuerwerk gehandelt haben könnte, welches jede Person ab 18 Jahren zum Jahresende im Handel erwerben kann. Ich bin zwar kein wirklicher Experte auf diesem Gebiet, kenne mich aber dennoch ein wenig damit aus. Daher ist es für mich klar, dass das, was dort in dem Anbau explodierte, mit Sicherheit kein handelsübliches Silvesterfeuerwerk war. Normale Feuerwerkskörper, die zu Silvster in den Handel gebracht werden, sind nicht massenxplosionsfähig. Das bedeutet, dass z.B. ein Gebinde Super Böller II mit einem Inhalt von vier Knallkörpern nicht als ganzes explodiert und dabei schon gar nicht das Vierfache der Sprengkraft eines Knallkörpers entfaltet. Vielmehr explodieren sie nacheinander - jeder für sich allein und die Anzahl der Knallkörper spielt dabei keine Rolle. Zum anderen befindet sich in Silvesterfeuerwerk, auch in Raketen, im Vergleich zu anderen Sprengstoffen relativ harmloses Schwarzpulver, dessen Zerstörungskraft ziemlich gering ist. Nein, was dort explodierte, kann kein Silvesterfeuerwerk gewesen sein.
Zur Erinnerung: Am 13. Mai 2000 explodierte im niederländischen Enschede die S.E. Fireworks und strich dabei den Stadteil Roombeek von der Landkarte. 23 Menschen starben bei dem Unglück, 947 wurden zum Teil schwer verletzt. Auch hier wurde zunächst angenommen, dass es sich um einen Betrieb handele, der handelsübliches Silvesterfeuerwerk herstellt - das tat er unter anderem auch, denn ich selbst habe im Dezember 1997 in Arnheim Böller der S.E. Fireworks gekauft. Dass dort jedoch auch Pyrotechnik größeren Kalibers produziert und überaus gefährlicher Sprengstoff in viel zu großen Mengen unter sehr fragwürdigen Sicherheitsbestimmungen gelagert wurde, wusste niemand - weder Anwohner, Behörden noch Feuerwehr.
Nimmt man nun die Informationen hinzu, dass der Hauseigentümer, welcher die Explosion in Bielefeld scheinbar verursacht hat, schon erfolgreich an mehreren Profifeuerwerken mitgewirkt hat, drängt sich doch auch hier der leise Verdacht auf, dass die Umstände die gleichen waren, wie in Enschede - Gott sei Dank in nur viel kleinerem Umfang.
© C. Müller
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