Hersteller: GLORIA-WERKE
DIN TROCKEN
Typ: Pn 6
Baujahr: 1964
Bauart: P 6 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibmittelpatrone
Zulassungs-Kennzeichen: P1 - 15/60
Inhalt: 6 kg BC-Pulver
Treibmittel: 150 g Kohlendioxid
Betriebsdruck: ca. 15-18 bar bei 20 °C
Gewicht des gefüllten Geräts: 10,5 kg
Bauzeit nach diesem Muster: 1963-64
Geschichte:
Hier haben wir einen schönen GLORIA Typ Pn 6 der zweiten Generation aus dem Jahre 1964. Der im Vorjahr bei dieser Serie eingeführte Siebdruck folgt in der Gestaltung einer Eins-zu-eins-Umsetzung der mehrfarbigen Nassklebebilder, wie sie von 1958 - 1962 Gang und Gäbe waren. Allerdings bin ich persönlich der Ansicht, dass die geschwungenen Formen in schlichtem weiß recht karg und irgendwie überholt wirken. Das wurde in Wadersloh wahrscheinlich ganz ähnlich gesehen, denn schon spätestens ab Ende 1964 erfolgte eine radikale Neugestaltung des erst ein Jahr alten Siebdrucks.
Änderungen erfolgten mit Einführung dieser Serie auch bei der Flügelüberwurfmutter - die vier Flügel sind geblieben, doch besteht diese selbst nun nicht mehr aus Kunststoff oder Druckguss, sondern aus massivem Messing. Die Überwurfmutter dieses Modells sieht aus wie frisch vom Band und strahlt mit der Sonne um die Wette, dass es eine wahre Pracht ist.
Der Ventilkörper besteht nach wie vor aus Kunststoff, was ältere Geräte* dieses Typs gefährlich macht. Der einst hochfeste, aber nun poröse Kunststoff würde einer schlagartigen Druckbeaufschlagung nicht standhalten und platzen.
Der Typ Pn 6 war mit einfachem Standard-BC-Pulver gefüllt und etwas günstiger zu erwerben als der Halbautomatik-Auflader vom Typ Pi 6. Im Gegensatz zum wiederum etwas günstigeren Pn 6 S bot er den Luxus einer abstellbaren Löschpistole, welche in einem am Mantel befindlichen Köcher Platz findet.
Da der Pn 6 für Brände von Stoffen der Brandklasse A nicht geeignet war, wurde er dementsprechend vornehmlich in Bereichen eingesetzt, in denen die hauptsächlichen Gefahren von Stoffen der Brandklassen B und C ausgingen. Typische Einsatzgebiete waren daher KFZ-Werkstätten, Lackierereien, Garagen, Tankstellen sowie auch Privathaushalte mit Ölheizung. Gekostet hat ein solches Modell um 90,00 DM, was bei Einführung 1963 schon ein ganz schöner Stiefel war. Da es 1963 allerdings noch keine Dauerdrucklöscher gab und der Pn 6 abstellbar war, dürfte er wohl vom Preis-/Leistungsverhältnis her das Beste gewesen sein, was man sich in den Keller hängen konnte.
Ein sehr schönes Gerät, welches heute sehr selten geworden ist und in diesem perfekten Erhaltungszustand ohne Rostbläschen und glänzendem Messing kaum mehr aufzutreiben sein wird. Vielen Dank dem edlen Spender!
*Der Kunststoff-Ventilkörper wurde bis 1978 verbaut.
©. Menzel 2018
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