Donnerstag, 28. Juni 2012

Brandschutz in der Urlaubszeit

Ein Feuer wird dann gefährlich, wenn es im Verborgenden schwelt und nicht rechtzeitig bemerkt wird. Diese Gefahr ist gerade in der Urlaubszeit gegeben, denn in klassischen Urlaubsmonaten wie Juli und August sind viele Häuser und Wohnungen für längere Zeit unbewohnt, da ihre Eigentümer und Mieter fern der Heimat ihren wohlverdienten und lang herbeigesehnten Jahresurlaub verbringen. Auch wenn Nachbarn, Freunde oder Verwandte hin und wieder nach dem Rechten schauen, bleiben die Gebäude die meiste Zeit sich selbst überlassen und in den wenigsten Fällen ist jemand zur Stelle, der einen ausbrechenden Brand rechtzeitig entdeckt und bekämpft.
Natürlich kommt es auch abseits der Urlaubszeit immer wieder zu verheerenden Bränden, die hohe Sachschäden verursachen, Existenzen vernichten und im schlimmsten Fall auch Menschenleben fordern. Obwohl die Ursache solcher Schadenfeuer sehr verschieden sein kann, haben viele von ihnen dennoch etwas gemeinsam: Sie brechen dann aus, wenn Hausbewohner schlafen und Firmengebäude nicht besetzt sind - nachts.
Wenn also niemand da ist, der einen Brand rechtzeitig entdeckt ist es von ganz besonderer Wichtigkeit, die richtige Vorsorge zu treffen. Die getroffenen Maßnahmen sollen die Gefahr, dass ein Feuer ausbricht, so weit wie möglich minimieren und für den Fall, dass es doch brennt, den Brand möglichst lange auf seinen eigentlichen Herd begrenzen und ihm nicht unnötig Nahrung bieten.

Umsicht vor der Abfahrt
Sie hat bestimmt vielen schon die Hinfahrt oder gar den kompletten Urlaub verdorben, diese quälende Ungewissheit darüber, ob die Kaffeemaschine auch wirklich ausgeschaltet ist. Damit in brandschutztechnischer Hinsicht im wahrsten Sinne des Wortes nichts anbrennt, sollten alle Geräte mit Ausnahme von Kühlschrank und anderen unbendingt nötigen Verbrauchern ausgeschaltet werden - vor allem solche, die Hitze erzeugen! Zudem sollten direkt vor der Abfahrt keine Geräte eingeschaltet werden, welche sonst üblicherweise nicht, nur selten oder zu anderen Tageszeiten benutzt werden. Da hier die tägliche Routine fehlt, bleiben solche Geräte auch gern schonmal an.Wer ganz sicher gehen will, dass er auch nichts vergessen hat, macht sich am besten eine Liste, welche Punkt für Punkt vor Abfahrt kontrolliert und abgehakt wird.

Netzstecker ziehen
Ein Großteil von Bränden in privaten Haushalten geht auf überhitzte elektrische Geräte oder Kurzschlüsse zurück. Um diese Gefahr so weit wie möglich zu minimieren, sollte bei allen elektrischen Geräten, die nicht benötigt werden (z.B. Fernseher, PC, Kaffeemaschine, Lampen etc.) der Netzstecker gezogen werden. So geht von diesen Geräten keine Gefahr mehr aus, auch bei einem Blitzschlag nicht. Apropos Blitz: Solltet Ihr über einen Kabelanschluss verfügen, muss auch dieses Kabel gezogen werden!

Fenster und Türen schließen
Schließt alle Fenster und Türen. Auf Kipp stehende Fenster bergen insofern ein Risiko, als dass durch was auch immer verursacht ein Funken oder ähnliches den Weg ins Innere findet und dort Schaden anrichtet. Außerdem bieten geöffnete Fenster und Türen Brandstiftern eine hervorragende Möglichkeit, ihr zerstörerisches Werk zu verrichten. Schließt also Fenster und Türen sorgfältig - auch Garagen-, Hinter- und Kellertüren. Achtet darauf, dass auch nichts leicht brennbares (z.B. Gartenpolster, Holz, Pappe) für jedermann zugänglich im Außenbereich lagert. Ebenfalls sollte nichts leicht entzündliches auf Balkonen gelagert werden.
Soweit vorhanden solltet Ihr auch alle Türen innerhalb des Hauses / der Wohnung schließen. Sollte in irgend einem Raum ein Feuer ausbrechen, breiten sich Flammen, Hitze und Rauch nicht sofort im ganzen Gebäude aus, sondern werden längere Zeit auf den eigentlichen Brandherd begrenzt oder verlöschen je nach brennbarem Inhalt des Raumes sogar von selbst wieder.

Brennbare Flüssigkeiten sicher lagern
In jedem Haushalt befinden sich unmengen von leicht entzündlichen Flüssigkeiten, angefangen von Körperpflegeprodukten wie Deodorant und Haarspray über Reiniger wie Spiritus und Waschbenzin bis hin zu Lacken, Farben, Heizöl oder Reservebenzin.
Allein wegen der Ausdünstungen und der extremen Feuergefährlichkeit gehören solche Dinge wie Benzin, Lacke und Lösungsmittel generell nicht in die Wohnräume - auch nicht in den Keller. Lagert es besser außerhalb des Hauses in der Garage oder im Gartenhaus, wenn es dort im Sommer nicht zu warm wird. Nur geringe Mengen lagern! Alle anderen Produkte sollten fest verschlossen an einem kühlen, dunklen Ort (Bade- oder Putzmittelschrank, Keller) gelagert werden, auf keinen Fall an Orten, wo sie direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.

Nachbarn und Bekannte informieren 
Es kann nie schaden, wenn hin und wieder jemand nach dem Rechten schaut - und sei es nur der Nachbar von der gegenüberliegenden Straßenseite. Informiert daher Nachbarn, Freunde und Bekannte über Eure Abwesenheit und sollten sie dann z.B eine Rauchfahne bei Euch entdecken wissen Sie sofort, dass Ihr nicht bloß grillt. Hinterlegt einer Person am besten einen Schlüssel.

© C. Müller 

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