Dienstag, 21. April 2015

Übungen - Planung und Durchführung

Übungen systematisch planen, durchführen und nachbereiten
Egal auf welcher Ebene und in welcher Größenordnung: Feuerwehreinsätze und auch das Führen und Koordinieren der Einsatzkräfte müssen immer wieder geübt werden.
Welche Übungstypen gibt es, welche haben sich für welchen Teilnehmerkreis und welchen Zweck bewährt? Welcher Organisations-, Kosten- und Materialaufwand ist jeweils damit verbunden? Wie sieht es mit der erforderlichen Logistik und dem Zeitaufwand aus? Was ist alles bei der Durchführung der Übung zu beachten? Warum ist die Nachbereitung so wichtig?
Alle diese Fragen werden für die wichtigsten Übungstypen beantwortet: Planübungen, Stabsübungen, Stabsrahmenübungen und Vollübungen.
Feuerwehrführungskräfte bekommen so einen gut bestückten „Methodenkoffer“ und viele praktische Tipps an die Hand, mit denen Sie ihre Übungen systematisch planen, durchführen und nachbereiten können.
Wie alle Bücher der Reihe „Fachwissen Feuerwehr“ ist auch dieses mit zahlreichen Abbildungen illustriert. Merksätze erleichtern das Abspeichern der Informationen. Am Ende jedes Kapitels kann der Leser durch Fragen zum Text sein Wissen testen. Die Lösungen dazu findet er am Ende des Buches.

Bei größeren Abnahmemengen gewährt der Verlag günstige Mengenstaffelpreise.

Strott / Demel
Übungen
Planung und Durchführung
Reihe: Fachwissen Feuerwehr
2015, Softcover, 96 Seiten, ecomed SICHERHEIT, ecomed-Storck GmbH
Einzelpreis: EUR 11,99
ISBN 978-3-609-69791-8
Direkt zum Produkt:







 

Dienstag, 7. April 2015

Beschädigte Feuerlöscher sofort instandsetzen

Dieser Feuerlöscher hat einen Transportschaden erlitten, d.h. er ist einmal kräftig auf den Kopf gefallen, wodurch die Armatur völlig verbogen worden ist - und das sieht dann so aus.
Löscher wie diesen hier sehe ich ständig in Geschäften und Supermärkten und auch bei eBay Kleinanzeigen oder eBay selbst werden solche Geräte oft als völlig funktionsfähige Feuerlöscher angeboten. Dieser Löscher hier ist Baujahr 01.2015, also nagelneu, aber im Ernstfall keinen Pfifferling wert! Schrott ist er natürlich nicht, doch um ihn wieder einsatzfähig zu machen, muss die Armatur ausgetauscht werden. Bei einer intakten Armatur stehen Tragegriff und Druckhebel in einem 40 bis 45°-Winkel zueinander und dieser Hebelweg wird auch gebraucht, um den Druckstift herunterdrücken zu können. Bei dieser Armatur kann die nötige Kraft nicht aufgebracht werden. Wenn man hier draufdrückt, biegt sich der Druckhebel weiter nach unten und der Schnabel ist zu.


Dieses Foto desselben Löschers zeigt sehr schön, dass Ihr nicht einmal den Sicherungsstift herausziehen könntet! Dieser ist nämlich durch die Wucht des Aufpralls schön in die Armatur eingearbeitet worden und krumm wie eine Banane. Außerdem zeigt dieses Bild, dass der Druckhebel auch in sich verdreht ist - ein ganz klarer Fall für die Tonne! Zurechtbiegen oder Geradekloppen geht nicht, da einerseits die geforderte Festigkeit nicht wiederhergestellt werden kann und andererseits die Instandhaltungsanweisung dem zuständigen Sachkundigen dies auch verbietet.



Wenn Ihr also an Eurem Arbeitsplatz solch einen Löscher entdeckt, verständigt sofort die zuständigen Stellen, sodass ein solcher Löscher schnellstmöglich wieder repariert wird, denn im Ernstfall nützt er niemandem etwas! Falls Ihr selbst dafür verantwortlich seid, dass ein Löscher mal von der Wand gefallen ist und dann so aussieht, dann kehrt die ganze Sache nicht unter den Teppich und häng ihn einfach wieder hin, sondern meldet diesen Vorfall sofort. Tut Ihr es nämlich nicht, gefährdet Ihr unter Umständen Eurer eigenes Leben sowie das von Kollegen und Kunden!
Wenn Ihr solch ein deformiertes Gerät zu Hause habt, dann verständigt sofort den Kundendienst Eures Vertrauens, denn so ein Löscher ist nur ein optischer Schutz! Preist solche Geräte auch nicht als funktionstüchtigen Feuerlöscher an, denn das ist er in diesem Zustand nicht!

©. Menzel 2015

Montag, 6. April 2015

Vorsicht beim Einsatz von Kohlendioxidlöschern

Kohlendioxid wird oft als das sauberste Löschmittel gelobt, da es nach dem Einsatz rückstandslos verfliegt und somit keine Löschmittelschäden entstehen. Verwendung findet es daher vornehmlich in EDV-Zentralen und anderen Bereichen mit empfindlicher Elektronik. Kohlendioxid entfaltet eine schlagartige Löschwirkung, da es den Sauerstoff rund um den Brandherd verdrängt. Genau das kann aber auch für den Löschenden gefährlich werden! Kohlendioxid ist wegen seiner hohen Dichte schwerer als Luft, wodurch es schnell zu Boden sinkt und eine Schichtung der Raumatmosphäre bewirkt. Die noch atembare Luft befindet sich dabei im oberen Bereich, wogegen in Bodennähe und in den darüber liegenden Schichten die Kohlendioxidkonzentration stetig steigt. Ein 5 kg-Kohlendioxidlöscher setzt bei vollständiger Entleerung rund 2725 l gasförmiges Kohlendioxid frei, welches ab einer Konzentration von 8 - 10 Vol.% in der Raumluft tödlich wirkt. Durch das Abblasen eines einzigen 5 kg-Kohlendioxidlöschers kann somit in einem Raum mit einem Volumen von 33 meine lebensbedrohliche Atmosphäre erzeugt werden, was bei einer angenommenen Standard-Deckenhöhe von 2,30 m einem Raum mit einer Größe von etwa 15 mentspricht. Das ist gar nicht mal so klein! 

Das Rechenbeispiel bezieht sich jetzt allerdings auf einen Raum, in welchem nur Ihr mit dem Feuerlöscher seid. Im Ernstfall sieht das Ganze natürlich anders aus, denn neben Euch und Eurem Löscher befindet sich ja auch noch ein Brand im Raum. Kohlendioxidlöscher werden - wie eingangs bereits erwähnt - vornehmlich bei Bränden in elektrischen Anlagen eingesetzt und gerade solche Brände verursachen eine Menge giftige Abgase. Die aus Gummi, Polyvenylchlorid, Polyethylen und Polyurethan bestehende Kabelisolierung setzt beim Verbrennen unter anderem Kohlenmonoxid, Ruß, Salzsäure, Blausäure, Schwefeldioxid und Ammoniak frei, wodurch ein Atmen in einem mit diesen giftigen Rauchgasen gefüllten Raum ohnehin kaum noch möglich sein dürfte. Neben den giftigen Abgasen verbraucht das Feuer natürlich auch Sauerstoff und wenn Ihr dann noch mit Eurem Kohlendioxidlöscher ankommt und weiteren Sauerstoff verdrängt, kann das ganz schnell ganz gefährlich werden. Oben im Raum giftiger Qualm, unten am Boden Kohlendioxid und Ihr mittendrin - keine Gute Konstellation!

Damit Ihr Euch nicht in eine lebensbedrohliche Situation begebt, solltet Ihr beim Einsatz eines Kohlendioxidlöschers folgende Punkte beachten:

  • Auch mit einem riesig wirkenden 5- oder sogar 6 kg-Kohlendioxidlöscher (ja, ein paar gibts noch) können nur Entstehungsbrände gelöscht werden!
  • Schnell und effizient mit maximalem Löschmitteleinsatz arbeiten, denn bereits nach wenigen Minuten können die giftigen Rauchgase allein eine tödliche Gefahr darstellen!
  • Bei einsetzenden Atembeschwerden und / oder Sinnestrübugen sofort den Rückzug antreten!
  • Kohlendioxidlöscher niemals unter Erdgleiche einsetzen, wenn sich dort noch Menschen aufhalten. Gleiches gilt für Bereiche, in welchen das Gas durch Öffnungen in tieferliegende Räume gelangen kann.
  • Kohlendioxidlöscher niemals in kleinen, engen oder schlecht belüftbaren Räumen einsetzen. Brände in kleinen Räumen möglichst von Außerhalb bekämpfen
Alle, die einen Kohlendioxidlöscher nur mal so zum Spaß abblasen wollen, sollten dies nur bei ausreichender Belüftung, also im Freien tun! Wundert Euch nicht, dass Ihr dabei ständig einen gefegt bekommt, denn das schnell austretende Gas lädt sich elektrostatisch auf. Von Uraltmodellen oder solchen Löschern, mit offensichtlichen Beschädigungen solltet Ihr aber grundsätzlich die Finger lassen!

Zur reinen Information folgen jetzt noch ein paar Darstellungen zur Kohlendioxidkonzentration in der Umgebungsluft sowie Symptome einer Kohlendioxidvergiftung.

Kohlendioxidkonzentrationen in der Umgebungsluft
  • 0,040 Vol.%: Frischluft in freier Natur
  • 0,07 Vol.%: Stadtluft
  • 0,14 Vol.%: Grenzwert in Büroräumen
  • 0,5 Vol.%: Maximale Arbeitsplatzkonzentration (MAK)
  • 0,7 Vol.%: Maximaler Wert in Kinos nach der Vorstellung
  • 2,0 Vol.%: Physiologisch unbedenklicher Maximalwert bei kurzzeitiger Exposition
Symptome einer Kohlendioxidvergiftung
  • > 1,0 - 2,0 Vol.%: Schläfrigkeit
  • > 2,0 - 4,0 Vol.%: gesteigerter Puls, erhöhter Blutdruck, verstärkte Atmung, vermindertes Hörvermögen, leichte Narkose
  • > 4,0 - 6,0 Vol.%: Kurzatmigkeit, Schwindel, Verwirrung, Kopfschmerzen, Brechreiz
  • > 6,0 - 8,0 Vol.%: getrübte Sicht, Zittern, Schwitzen, Lähmungserscheinungen, Ohnmacht
  • > 8,0 - 10,0 Vol.%: Krämpfe, schnelle und tiefe Bewusstlosigkeit, Tod in 30 - 60 min.
  • > 20,0 Vol.%: Tod innerhalb weniger Sekunden

©. Menzel 2015