Die Brandklassen sind eine wichtige Klassifizierung von brennbaren Stoffen, welche jeweils eine Gruppe brennbarer Stoffe zusammenfassen, die unter gleichartigen Branderscheinungen verbrennen und denen so ein geeinetes Löschmittel zugeordnet werden kann. Nach der DIN EN 2 werden brennbare Stoffe in die Brandklassen A, B, C, D und F eingeteilt.
Die Brandklasse F kam erst 2005 hinzu und ihr werden Brände von Speisefetten und -ölen zugeordnet. Eigentlich gehören Fette und Öle zur Brandklasse B, doch da Standardlöschmittel für diese gar nicht oder nur bedingt einsetzbar sind, wurde mit Einführung der DIN EN 2 eine eigene Brandklasse mit speziellen Löschmitteln geschaffen.
Brandklasse E (GLORIA-WERKE, 1976) |
Die alte Brandklasse E, welcher Brände in Niederspannungsanlagen bis 1000 V zugeordnet wurden, kam 1978 in Fortfall. Ersetzt wurde sie durch den generellen Warnhinweis
Vorsicht bei elektrischen Anlagen. Nur bis 1000 V. Alle heutigen Feuerlöscher eigen sich für Brände in elektrischen Niederspannungsanlagen, sofern der angegebene Sicherheitsabstand eingehalten wird. Bei Pulver- und Kohlendioxidlöschern beträgt der Mindestabstand 1 m, Wasser- und Schaumlöscher erfordern wegen der elektrischen Leitfähigkeit des Löschmittels einen Mindestabstand von 3 m.
Da Brände in elektischen Anlagen, insbesondere solche in Hochspannungsanlagen über 1000 V große gefahren für den Löschenden bergen, werden die Bestimmungen zum Löschen von Bränden in elektrischen Anlagen und spannungsführender Teile (DIN VDE 0132) auf dieser Seite in einem gesonderten Artikel ausführlich behandelt.
Da Brände in elektischen Anlagen, insbesondere solche in Hochspannungsanlagen über 1000 V große gefahren für den Löschenden bergen, werden die Bestimmungen zum Löschen von Bränden in elektrischen Anlagen und spannungsführender Teile (DIN VDE 0132) auf dieser Seite in einem gesonderten Artikel ausführlich behandelt.
Brandklasse A
Piktogramm nach DIN EN 2 |
Der Brandklasse A werden Brände von festen Stoffen zugeordent. Sie sind hauptsächlich organischer Natur und verbrennen normalerweise unter Glutbildung.
Unter anderem zählen hierzu Holz, Stroh, Kohle, Papier, Heu, Gummi, Textilien sowie einige Kunststoffe.
Geeignete Löschmittel sind Wasser, wässrige Lösungen, Schaum und ABC-Pulver.
Hinweise und besondere Gefahren: Keine
Brandklasse B
Piktogramm nach DIN EN 2 |
Der Brandklasse B werden Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen zugeordent. Sie verbrennen unter reiner Flammenbildung.
Unter anderem zählen hierzu Benzin, Benzol, Heizöl, Diesel, Alkohol, Teer, Wachs, Farben, Lacke, Lösungsmittel, Aceton, Ether, Harz sowie viele Kunststoffe.
Geeignete Löschmittel sind Schaum, Kohlendioxid, BC-Pulver und ABC-Pulver.
Hinweise und besondere Gefahren: Gefahr der Brandausweitung durch Überlaufen oder Heruntertropfen; Verpuffungen und Explosionen
Brandklasse C
Piktogramm nach DIN EN 2 |
Der Brandklasse C werden Brände von Gasen zugeordnet. Sie verbrennen unter reiner Flammenbildung.
Unter anderem zählen hierzu Acetylen, Wasserstoff, Erdgas, Methan, Propan sowie Stastgas.
Geeignete Löschmittel sind Schaum, Kohlendioxid (nur Gaslöscher), BC-Pulver und ABC-Pulver.
Hinweise und besondere Gefahren: Gefahr von Stichflammen bei unter Druck austretenden Gasen; Verpuffungen und Explosionen; Zerbersten von Behältern; Brände von Gasen erst dann löschen, wenn die Gaszufuhr unterbrochen werden kann
Brandklasse D
Piktogramm nach DIN EN 2 |
Der Brandklasse D werden Brände von Metallen zugeordnet. Sie verbrennen unter Sprühen von Funken und bilden eine Schmelze.
Unter anderem zählen hierzu Aluminium, Magnesium, Natrium, Kalium, Lithium und deren Legierungen.
Geeignete Löschmittel sind Metallbrandpulver (D-Pulver), trockener Sand, Graugussspäne (Magnesiumbrände), Natriumchlorid, Zement.
Hinweise und besondere Gefahren: Niemals Wasser oder Schaum verwenden, Explosionsgefahr; Aufgrund der Gefährlichkeit solcher Brände und der hohen Temperaturen von über 2000 °C sollten Metallbrände der Feuerwehr überlassen werden
Brandklasse F
Piktogramm nach DIN EN 2 |
Der Brandklasse F werden Brände von Speisefetten und -ölen in Frittier- und Fettbackgeräten sowie sonstigen Kücheneinrichtungen zugeordnet. Sie verbrennen unter reiner Flammenbildung.
Geeignete Löschmittel sind Fettbrandlöscher mit speziellen Lösungen zur Verseifung und Kohlendioxid. Schaum, ABC- und BC-Löschpulver sind nur bedingt geeignet.
Hinweise und besondere Gefahren: Niemals Wasser verwenden, Explosionsgefahr (Fettexplosion)
Zur Geschichte der Brandklassen
© C. Müller
Kann mir jemand etwas über die Brandklasse BW sagen. (Habe diese Brandklasse auf einen Werner Feuerlöscher aus den 60ern gesehen)
AntwortenLöschenHallo,
Löschendanke für die interessante Anfrage, aber eine Brandklasse BW gibt es nicht. Brandklasse B für Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen - klar - aber das "W" gibt es nicht in Bezug auf Brandklassen. War das vielleicht ein Löscher von der Bundeswehr? Die haben öfter mal die Abkürzung "BW" drauf. "W" gab es sonst früher unter der DIN 14406 als Bauartbezeichnung für Wasserlöscher, aber auf so einem Gerät hat die Brandklasse b wiederum nichts zu suchen.
Ich werd mal noch etwas forschen. Hast Du vielleicht ein Foto davon?
Viele Grüße
Ja ich hätte sogar ein Foto davon. Bei den Löscher handelt es sich um einen 12 kg BC Pulver Feuerlöscher.
AntwortenLöschenHab jetzt auch lange gesucht und telefoniert.... nichts gefunden. Ich habe sogar den Hersteller "Manus" und den Produkte-TÜV angerufen.... keiner weiß etwas. Ich vermute das es "flüssig werdend" als eigene Brandklasse war. LG, Mario. (Manus Trokenlöscher 6kg, BJ 1979)
AntwortenLöschenHeute gesehen in einem sehr altem Haus in Österreich:
AntwortenLöschenEin GLORIA Pi 6G Endkontrolle 10/1973
Brandklasse: A, B, >BW<, C, (E)
Ein Bavaria P 6 SL 1 aus 1975
Brandklasse: B, >BW<, C, E
Vielleicht eine Eigenart der "ÖNORM"?