
Mit der Typenreihe PD platzierte GLORIA ab 1966 erstmals 6 und 12 kg Dauerdrucklöscher (alte Bezeichnung: Druckluftlöscher) am Markt. Es waren einfache und somit relativ preisgünstige Geräte, welche vor allem in privaten Haushalten eine große Verbreitung fanden. Wie auch hier links im Bild beschrieben, fand der Typ PD vorrangig vor der Tür von Ölheizungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern seine Bestimmung und das kann auch ich genau SO bestätigen. Aufgewachsen in den 1980er Jahren in Lippstadt, quasi fast in Sichtweite zum Werk in Wadersloh, waren die Keller natürlich fast immer mit einem GLORIA-Feuerlöscher ausgestattet (außer der von Horst Hinz... da hing ein Cosmos). Häufig wurde im Keller auch gefeiert und der Flur zum Partykeller führte in der Regel am Heiz- und Tankraum vorbei und da hing er dann: Der PD - je nach Alter des Hauses und Größe der Tanks in den verschiedensten Ausführungen. Ich war in meiner Kindheit und Jugend häufig in Häusern der späten 1960er und frühen 1970er Jahre unterwegs und habe dort viele frühe Versionen gesehen. Gewerblich wurden diese Geräte auch hin und wieder eingesetzt, aber nicht wirklich oft. Ich erinnere mich gut an die Zoohandlung Gerke in Lippstadt (damals Gartenstraße); dort haben wir häufiger Fische für den Teich gekauft und da hing direkt an der Kasse hinter dem Tresen in etwa 1,80 m Höhe so ein dicker und sehr imposanter P 12 GD aus den späten 1970ern. Oder im Allwetterzo in Münster hingen P 6 GD im Außengehege bei den Elefanten. In der Turnhalle der alten Stadtwald-Schule und in einem Gruppenflur im Kindergarten Esbeck hing auch jeweils ein P 6 GD - allerdings frühere Versionen mit drei Aufdrucken. An mehr dieser Geräte im öffentlichen Raum erinnere ich mich gerade tatsächlich nicht.

Amtlich geprüft und zugelassen wurden 1966 vermutlich zeitgleich die Typen P 6 GD (ABC- Pulver) und P 6 D (BC-Pulver). Zu erwähnen sei an dieser Stelle, dass der P 6 D bis etwa 1968 unter der Typenbezeichnung P 6 H lief. Warum das so ist, kann ich nicht sagen, aber die identischen Zulassungsnummern (P1-43/66) sowohl auf dem dem P 6 H, als auch auf dem P 6 D belegen eindeutig, dass lediglich eine einfache Umbenennung, Umtypisierung oder wie auch immer stattgefunden hat anstelle einer Neuzulassung, was natürlich einen Haufen Arbeit, Geld und Papierkram gespart hat. Hier links sehen wir einen der ersten P 6 H aus dem Jahre 1967.
Interessant ist die Tatsache, dass bis etwa 1972 die überwiegende Mehrzahl der Geräte als Typ P 6 D mit Standard-BC-Pulver auf den Markt gebracht wurde. Das änderte sich dann 1973, denn ab hier ist zu beobachten, dass ebendiese einfachen P 6 D fast schlagartig verschwanden. Der Grund dafür ist wahrscheinlich eine Änderung in der damals gültigen FeuVO, die fortan statt BC-Pulver nun ABC-Pulver forderte. Ob es jetzt wirklich 1973 war, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass es diese Änderung gab und eine 1977er FeuVO aus meinem Besitz möchte vorm Heizraum gerne ABC-Pulver sehen. Könnte ja sein, das es so gewesen ist - für mich ist dieser Umbruch hin zur plötzlich massenhaften Nutzung der ABC-Pulverlöscher in diesem Bereich damit zumindest plausibel. Hier links sehen wir einen schon recht seltenen P 6 D von 1975.
Grundlegende Merkmale

Knapp 20 Jahre lang - genau genommen 17 Jahre - bestand der Behälter bei den 6 kg-Geräten aus zwei gezogenen Hälften, welche bis 1980 gleich groß und über eine mittig angeordnete, horizontale Schweißnaht verbunden waren. Ganz zu Anfang, wirklich nur 1966/67, bestand diese noch aus einer Rollnaht und ab Mitte 1967 kam dann die herkömmliche Schweißnaht. Von 1980/81 bis 1984 wurde fast der gesamte Behälter in einem Stück gezogen und lediglich der Boden als zweite Hälfte angeschweißt. Ab Ende 1984 wurden die Behälter bei den 6ern wie bei den Aufladern auch komplett geschweißt (Deckel - Boden - Mantel) - aber nicht ausschließlich. Ich habe z. B. auch einen 1992er, der wieder gezogen ist. Bei den 12ern ist es irgendwie, keiner weiß warum, genau umgekehrt. Schon der frühe P 12 H ab 1967 bestand aus Deckel - Boden - Mantel und das Ganze ging bis etwa 1974 so. Ab da bestanden die P 12 D/GD ausschließlich aus zwei gezogenen, gleich großen Hälften. Die Rückkehr zu Deckel - Boden - Mantel erfolgte auch ab etwa 1984.

Wem es vielleicht schonmal aufgefallen ist, verfügen die PD bis etwa 1973 über drei Haltelaschen und auch drei identische Aufdrucke - was soll das denn? Diese Besonderheit hängt mit dem bis Dato noch nicht zentrierten Gewinde zusammen. Beim Einschrauben in den Behälter wusste man nie, wo die Armatur zum stehen kommt und um sicher zu stellen, dass man den Aufdruck lesen kann, wenn das Gerät an der Wand hängt, hatte man ihn einfach verdreifacht und rundherum aufgedruckt. Die ersten zentrierten Gewinde kamen 1974 auf.
Die Armatur selbst besteht im Wesentlichen aus einem Ventilkörper mit Tragegriff und Druckhebel und im Laufe der Jahre veränderten sich die einzelnen Elemente natürlich. Am Markantesten dürfte wohl der verkürzte Druckhebel sein, welcher den Geräten von 1972 - 1979 (alte DIN 14406) ihr ganz charakteristisches Aussehen gab.
Weitere Ausführungen, Besonderheiten oder Geschichten gibt es jeweils beim vorgestellten Gerät.
GLORIA Typ P 6 D / P 12 D 1967-1979
GLORIA Typ P 6 D
GLORIA Typ P 6 GD / P 12 GD 1967-1979
GLORIA Typ P 6 GD
GLORIA Typ PD 6 / PD 12 / PD 6 G / PD 12 G 1979-1993
GLORIA Typ PD 6 G
GLORIA Typ PD 6 G / PD 12 G ab 1993 (EN3)
GLORIA Typ PD 6 G
C. Menzel 2025