DIN Feuerlöscher
Typ: PE 6 G
Baujahr: 1985
Bauart: PG 6 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibgaspatrone
Inhalt: 6 kg ABC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 11 kg
Bauzeit nach diesem Muster: 1984 - 1992
Geschichte
Mit dem Typ PE 6 G nahmen die GLORIA-WERKE ein Modell in ihre Produktpalette auf, welches ebenfalls wie die seit Ende der 1950er Jahre von Minimax produzierte PU / PD / PG-Reihe über eine Druckhebelarmatur verfügte, die gleichzeitig Auflade- und Auslöseeinrichtung ist. Zu unterscheiden ist der Aufladelöscher PE 6 G vom fast gleich aussehenden Dauerdrucklöscher PD 6 G dieser Zeit einerseits durch den aufladelöschertypischen Ventilkörper mit Überwurfmutter und andererseits durch die farblich anders gestaltete Armatur. Diese ist in der PE-Ausführung vernickelt ("silber"), wogegen sie in der PD-Ausführung mit einer Messinglegierung ("gold") versehen ist. Zudem verfügt die PE-Ausführung über einen stabilen, wesentlich dickeren Hochdruckschlauch sowie aufgeschraubte Standnocken aus Kunststoff, anstelle einfacher (und recht kippeliger), in den Behälter geprägte Standfüße.
Auch in der Bedienung unterscheidet sich dieser Typ von der Dauerdruckausführung, denn einfach "Sicherung ziehen" - "Schlauch fassen" und "Taste niederdrücken" wie beim PD ist hier nicht, den der Typ PE muss erst aufgeladen, d.h. unter Druck gesetzt werden. Hierfür musste ebenfalls erst der Sicherungsstift gezogen und die Druckhebelarmatur niedergedrückt, aber dann wieder losgelassen werden. Der Grund: Durch das erste Niederdrücken wird die im Inneren liegende Druckpatrone angestochen und würde man in diesem Stadium den Hebel gedrückt halten, würde der Löscher keine Pulver ausstoßen, da das Kohlendioxid einige Sekunden braucht, um den Behälter vollständig unter Druck zu setzen. Dies geht am besten, wenn der Behälter zu, d.h. das Ventil geschlossen ist. Auf diesen Umstand wird ab 1987/88 auch deutlich in den Bedienungshinweisen mit "Taste niederdrücken und loslassen!" hingewiesen. Die ersten Modelle verfügten noch nicht über eine solche erweiterte Bedienungsanleitung und der Hersteller verließ sich hier ganz auf die Intuition des Nutzers. Wer jetzt Angst hat, dass er mit solch einem Löscher nicht umgehen kann oder die Bedienung mit dem Loslassen zu kompliziert findet - dessen Sorge ist unbegründet. Wenn man den Hebel niederdrückt und nix kommt, dann lässt man automatisch los und drückt nochmal - kennt jeder vom Feuerzeug oder der Sprühsahne.
Eingesetzt wurden Löscher dieses Typs in großen Stückzahlen in nahezu jedem Bereich des öffentlichen Lebens. Ob in Schulen, Supermärkten, Behörden oder der Industrie - überall fand man den PE 6 G, da er einerseits auch für ungeübte Personen leicht zu bedienen ist und andererseits mit einer sehr hohen Löschleistung punkten kann. Heute ist er in dieser Erstausführung aus dem Jahre 1985 selten geworden und dürfte aufgrund der 25-jährigen Aussonderungsfrist für solche Geräte nirgendwo mehr zu finden sein. Aber auch hier kann man sich täuschen. Ich selbst habe vergangenen Sommer zahlreiche diese Löscher frisch geprüft in einem Baumarkt gesehen und auch dieses Gerät hatte - bis ich ihn kürzlich bekam - ein frisches Prüfsiegel... und das bei originalem Werkssiegel von 1985... der ist also nie geöffnet und somit auch nie richtig gewartet worden. Aber über Pfusch bei Prüfunternehmen reden wir an anderer Stelle. Jetzt freuen wir uns erst einmal über dieses schöne Gerät in Bestzustand, welches trotz seiner fast 30 Jahre aussieht, wie frisch aus der Lackierstraße. Sensationell!
© C. Müller
Wie viele LE hat dieser Löscher?
AntwortenLöschenHallo,
Löschenmit dem Löschmittel PL 3/65 dürfte dieser Löscher 6LE besitzen. Da dieser Löscher allerdings noch nach der alten DIN 14406 und nicht nach der aktuell geforderten DIN EN 3 zugelassen worden ist, ist das nur ein Richtwert. Früher wurden die Leistungen der Löscher nach dem Inhalt ermittelt und der PE 6 G gehört zur Größe III - diese ist mit 6 LE vergleichbar.
Die besten Grüße
Hi,
Löschenvielen Dank für die INFO. Vielleicht kennen Sie auch die LE vom PS 6 GA, Pn 6 G, KS 6 SE, Wi 10 EN. Die Löschvermögen sind auch auf diesen Löschern nicht abgebildet.
Vielen Dank
Gruß
Alex
Guten Abend,
Löschenja - das gabs ja da auch noch nicht. Der alte PS 6 GA noch nach DIN 14406 würde 6 LE besitzen - so wie die ersten unter der EN3. Ab Ende der 1990er hatte der PS 6 GA aber 10 LE. Die Schwestertypen PS 6 G und PS 6 GX bringen sogar 12 bzw. 15 LE zustande.
Einem alten Pn 6 G (den es ja nach Einführung der EN3 nicht mehr gibt) würde ich in Anlehnung an die EN3 nicht mehr als 6 LE zuschreiben, einem KS 6 SE rein rechnerisch um die 5 LE (102B) und ein Wi 10 wird nicht mehr als 4 LE haben.
Die besten Grüße aus Dortmund
Chris