Mittwoch, 23. April 2014

Schaumlöscher

Schaumlöscher sind - nachdem sie von etwa 1963 bis 1974 vollständig verschwunden und bis Mitte der 1990er nur äußerst selten vertreten waren - seit den letzten Jahren vor allem in Handel und Privathaushalten auf dem Vormarsch und haben die sonst in diesen Bereichen fast ausschließlich verwendeten Pulverlöscher größtenteils verdrängt. Moderne Schaumlöscher enthalten neben herkömmlichem Wasser ein synthetisches, wasserfilmbildendes Schaummittel (Light Water, AFFF bzw. A3F) auf Basis von perfluorierten Tensiden, welches im Gegenssatz zu älteren fluoriereten Schaummitteln kein Perfluoroctansulfonat (PFOS) mehr enthält, sodass sie in toxischer Hinsicht als unbedenklich gelten. Auch die Infektionsgefahr durch Eiweißverbindungen entfällt gänzlich. Dies dürfte neben den wesentlich geringeren Löschmittelschäden als bei Verwendung der Trockenlöschmittel ABC- und BC-Pulver mit der Hauptgrund für die heute nun massenhafte Verbreitung sein.
Neben diesen positiven Eigenschaften in Bezug auf die geringen Löschmittelschäden und die gesundheitliche Unbedenklichkeit bieten Schaumlöscher weiterhin den Vorteil, als dass sie vor allem für Laien im Löscheinsatz wesentlich einfacher zu handhaben sind als Pulverlöscher. Der Grund hierfür ist der deutlich geringere Betriebsdruck, welcher zum einen dafür sorgt, dass das Löschmittel gezielt und ganz ruhig auf den Brandherd aufgebracht werden kann und zum anderen die Funktionsdauer eines solchen Geräts auch wesentlich länger ist. Beim Auslösen eines Pulverlöschers zischt es hingegen kurz, alles und jeder verschwindet in einer dichten Pulverwolke und das Ding ist nach gut 10 - 15 Sekunden leer...
Schaumlöscher lassen sich - wie die altbekannten Pulverlöscher - ebenfalls in Auflade- und Dauerdruckgeräte unterteilen. Die Schaum-Dauerdrucklöscher bieten als einzigen Vorteil einen geringeren Anschaffungspreis, wogegen die Aufladegeräte gleich mit mehreren Vorteilen aufwarten können. Einerseits erzielen sie ein höheres Rating und sind somit ergiebiger und andererseits sind sie in der Wartung deutlich günstiger. Ein alle paar Jahre notwendiger Löschmittelwechsel ist vor allem bei den Schaumkolbenkartuschenlöschern bedeutend günstiger, da nur wenige 100 ml Schaumkonzetrat ausgewechselt werden müssen und nicht gleich 6 oder 9 l fertige Lösung. Zudem greifen Fertiglösungen über die Jahre die Dichtungen des Löschers an, sodass ein solcher bei vernachlässigter Wartung undicht werden und auslaufen kann.

© C. Müller

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