Samstag, 19. Januar 2013

FAVORIT PK 10 (U) Typ PG 10 BuT Bj. 1986 (Bergbau- und Grubenlöscher)

FAVORIT PG 10 BuT
Hersteller: FAVORIT
10 kg-BuT-Trockenlöscher PK 10 (U)
Typ: PG 10
Baujahr: 1986
Bauart: PG 10 H - Aufladelöscher mit innenliegender Treibgaspatrone
Inhalt: 10 kg ABC-Pulver
Gewicht des gefüllten Geräts: 20 kg

Geschichte:
Grubenbrände, Schlagwetteresplosionen und andere Unglücke haben im Bergbau eine ebenso lange Tradition wie der Bergbau selbst, und solange Bergbau betrieben wird, sind auch solcherart Gefahren ständig gegeben. Deutsche Zechen galten immer schon als besonders gut gesichert und auch die Grubenwehr verfügte schon vor über 100 Jahren im Vergleich zum benachbarten Ausland über eine überdurchschnittlich gute Ausrüstung, wie das Grubenunglück im französischen Courriéres von 1906 zeigt. Zur Rettung der durch eine Explosion verschütteten Kumpel wurde extra eine Hilfsmannschaft aus dem Ruhrgebiet angefordert, welche aus den Grubenwehren der Zechen Shamrock (Herne) und Rheinelbe (Gelsenkirchen) gebildet wurde.

Im Bergbau unter Tage (BuT) sind die Bereiche Brand- und Explosionsschutz von ganz besonderer Bedeutung und so dürfen auch unter Tage geeignete Brandschutzeinrichtungen nicht fehlen. Wie in Betrieben über Tage sind die Stollen / Sohlen von Bergwerken ebenfalls mit Handfeuerlöschern ausgerüstet, sodass die Belegschaft auch ohne speziell ausgebildete Kräfte selbstständig gegen kleinere Brände vorgehen kann. An solcherart Bergbau- und Grubenlöscher werden jedoch besondere Anforderungen gestellt. Da unter Tage eine besonders große Gefahr herbstürzender Gegenstände, meistens Gestein, Träger und Bohlen besteht, müssen die in diesen Bereichen vorgehaltenen Feuerlöscher besonders gegen Schlag- und sonstige, mechanische Gewalteinwirkung geschützt sein. Am empfindlichsten sind hierbei Armaturen, Schläuche und sonstige Anbauteile, welche sie sich wie bei diesem Gerät abgeschlossen unter einer Metallhaube befinden. So erhält der Feuerlöscher eine gänzlich zylindrische Form, wodurch er auch sehr gut durch engere Schächte u.ä. passt.
Die Abbildungen unten zeigen den Löscher mit geöffneter Haube. Interessant ist auch die Art der Aufladung. Der nötige Betriebsdruck wird bei diesem Gerät in einer innenliegenden Treibgaspatrone gespeichert, welche durch Drehen des Ventielhahns geöffnet wird. Ob dies durch einen Dorn geschieht wie bei Aufladelöschern mit Schlagknopfarmatur oder ob mit dem Hahn ein Drehventil verbunden ist, vermag ich nicht zu sagen. Diese Methode ist jedoch denkbar einfach und schnell.
Ein schönes, seltenes und interessanten Stück Brandschutz- Bergbau- und auch Ruhrgebietsgeschichte.


 

























© C. Müller 

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